Krautreiche Wiesen sind resistenter gegen Trockenheit

Krautreiche Wiesen sind resistenter gegen Trockenheit

Langsam wachsende Kräuter spielen eine wichtige Rolle dabei, Wiesen resistent gegen Trockenheit zu machen. Schnell wachsende Gräser wiederum beschleunigen die Erholung der Pflanzenbiomasse nach der Dürre, berichten Berner Forschende.

Mit dem Klimawandel werden Trockenperioden häufiger. Wie Wiesen darunter leiden, ist zwar gut dokumentiert, welche Mechanismen sie jedoch resistent gegen Trockenheit machen, ist noch wenig erforscht. Dieser Frage sind Forschende der Berner Fachhochschule und der Universität Bern nachgegangen.

Auf acht artenreichen Trocken- und Fettwiesen der Schweiz vom Mittelland bis an den südlichen Alpenrand setzten die Wissenschaftler um Andreas Stampfli während der Sommermonate Regendächer ein, um auf den Versuchsparzellen eine dreimonatige Dürre zu simulieren. Am Ende der drei Monate untersuchten die Forschenden die Biomasse, die Stickstoffverfügbarkeit im Boden, sowie die Zusammensetzung der Pflanzengemeinschaft und der Mikroben im Erdreich. Ausserdem beobachteten sie die Erholung der Parzellen während zehn Monaten. Die Ergebnisse stellten Stampfli und sein Team kürzlich im Fachmagazin “Journal of Ecology” vor.

Während der simulierten Dürre nahm die Pflanzenbiomasse ab, die Mikroben-Biomasse blieb über alle Parzellen hinweg jedoch unverändert. Allerdings verschoben sich durch die Dürre die Zusammensetzungen der Artengemeinschaften, sowohl bei den Pflanzen als auch bei den Bodenmikroben, schreiben die Forschenden im Fachartikel.

Für die Resistenz gegen Trockenperioden und die Erholung danach sind insbesondere die unterschiedlichen Wachstumsstrategien der Pflanzen zentral: Unabhängig davon, wie viel Biomasse eine Wiese produziert, erhöhen langsam wachsende Kräuter die Resistenz während der Dürre, wie Stampfli in einem Beitrag für den Informationsdienst Biodiversität Schweiz schrieb. Schneller wachsende Gräser beschleunigen wiederum die Wiederherstellung der Pflanzenbiomasse nach der Trockenperiode.

Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der Artenzusammensetzung für die Stabilität von Wiesen-Ökosystemen angesichts zunehmender Dürren in Folge des Klimawandels, hiess es im Fachartikel.

Zürcher Stadtparlament will attraktives Sportzentrum in Oerlikon

In Oerlikon soll es in rund zehn Jahren ein attraktives, wettkampftaugliches Sportzentrum geben. Noch steckt es in der Planungsphase. Das Zürcher Stadtparlament hat am Mittwochabend einer Erhöhung des Projektierungskredits zugestimmt. Diese war unbestritten. Streit gab es über die Anzahl Parkplätze.

Das rund 40 Jahre alte Hallenbad Oerlikon soll zusammen mit der benachbarten Kunsteisbahn und der Rasensportanlage Neudorf durch ein neues Sportzentrum ersetzt werden. Auch soll in der neuen Anlage ein Werkhof von Grün Stadt Zürich integriert werden.

Zur Durchführung eines Projektwettbewerbs und zur Ausarbeitung eines Bauprojekts mit detailliertem Kostenvoranschlag braucht es einen Projektierungskredit von 18 Millionen Franken. Zur Vorbereitung des Projektwettbewerbs hat der Hochbauvorsteher bereits 103’000 Franken bewilligt. Der Wettbewerb soll 2020 entschieden werden.

Einschliesslich Projektierungskosten und Reserven wird mit einem späteren Ausführungskredit von rund 193 Millionen Franken gerechnet. Bei diesen Dimensionen hat auch noch das Stimmvolk etwas dazu zu sagen – voraussichtlich 2023.

Der Stadtrat hat sorgfältige Abklärungen zur Anzahl benötigter Parkplätze betrieben und kam auf 160. Nach Ansicht der Grünen reichen jedoch 117. Bei Grossveranstaltung im Sportzentrum komme sowieso das Messeparkhaus zum Zug, argumentierten sie.

Der Änderungsantrag der Grünen wurde von SP und AL unterstützt und fand im Rat folglich eine Mehrheit – sehr zum Ärger von FDP, SVP, EVP und GLP. Auch Sportvorstand Filippo Leutenegger (FDP) zeigte wenig Verständnis.

Die Mobilitätsstudie sei sehr sorgfältig gemacht worden, sagte Leutenegger. Natürlich wisse niemand, wie sich die Mobilität entwickle. Aber es sei nicht sinnvoll, das Risiko von zusätzlichem Suchverkehr im Quartier bei Kleinveranstaltungen auf sich zu nehmen und durch den Änderungsantrag den Raum irreversibel zu beschränken.

“Wenn man die Parkplätze dann nicht mehr braucht, kann man sie ja umnutzen – etwa als Kartoffellager”, schlug Leutenegger vor. Aber davon wollte die Ratsmehrheit nichts wissen.

Zürich: Lämpchen regeln Fuss- und Veloverkehr auf der Hardbrücke

Der Platz für Velos und Fussgänger an den Haltestellen auf der Hardbrücke ist knapp. Vor allem in den Stosszeiten führt dies zu Konflikten und gefährlichen Situationen. Nun zeigen weisse und rote LED-Lämpchen im Asphalt, wer Vortritt hat.

Seit die Tramverbindung Hardbrücke in Betrieb ist, halten sich viele Personen auf dem Trottoir auf, und gleichzeitig bahnen sich Velos ihren Weg durch die Menge. Ein separater, abgetrennter Veloweg wäre die bessere Lösung, lässt sich aber hier nicht realisieren, wie die Stadt Zürich in einer Mitteilung vom Dienstag schreibt. Fussgängerinnen und Velofahrer müssen sich den knappen Raum teilen.

Weil herkömmliche Signalisationen und Markierungen zu zahlreichen Komplikationen geführt hätten, hat sich die Stadt für LED-Lämpchen entschieden. Diese wurden in den Boden der jeweils rund 70 Meter langen Haltestellen eingelassen.

Zwei Lampen-Reihen verlaufen parallel zur Fahrbahn, mehrere kürzere LED-Bänder mit roten Lämpchen sind im rechten Winkel zur Fahrbahn angeordnet. Je nach Situation werden nun die einzelnen Flächen dem Veloverkehr oder den Tram- und Buspassagieren zugewiesen.

Leuchten die weissen Lämpchen, zeigen sie den Velos einen Fahr-Korridor an. Die an der Haltestelle Wartenden sollen sich ausserhalb der Fläche aufhalten. Vor der Einfahrt eines Busses zeigen die Lampen bei der Fahrbahn, in welchem Bereich das Fahrzeug hält. Bevor die Türen öffnen, erlöschen die weissen LED-Lämpchen und die roten signalisieren den Velofahrenden, dass sie anhalten sollen.

Trotz weniger Wohnbauten keine Entspannung bei Leerständen in Sicht

In der Schweiz haben die Behörden im vergangenen Jahr deutlich weniger Baubewilligungen gesprochen, und die Zahl der neugebauten Wohnungen dürfte in den kommenden Jahren auch zurückgehen. Dennoch bleibt das Problem, dass viele Wohnungen auch längere Zeit leer stehen.

Viele Investoren bauen gemäss einer am Dienstag von der Zürcher Kantonalbank (ZKB) vorgestellten Studie über den Schweizer Immobilienmarkt nämlich nach wie vor an der Nachfrage vorbei. Gebaut werde vor allem in Regionen, wo die Leerstände bereits hoch sind. Daher dürfte Problem der Leerstände noch zunehmen.

Im zweiten Halbjahr 2018 sind die Baubewilligungen für Mietwohnungen um 20 Prozent gesunken. Über das ganze Jahr beträgt das Minus immerhin noch 7 Prozent. Der Rückgang der Baubewilligungen ist aber vor allem der Tatsache geschuldet, dass es in Städten wie Zürich, Basel oder Genf trotz anhaltend hoher Nachfrage schwieriger geworden ist, zu bauen. Das habe Investoren dazu veranlasst, mit Neubauprojekten in die Peripherie auszuweichen.

Gemäss der ZKB-Analyse dürfte der Mietwohnungsbau von 53’900 im letzten Jahr auf 52’600 im Jahr 2019 und auf 50’400 Wohnungen im 2020 zurückgehen. Trotzdem dürfte sich die Leerstandsproblematik in der Schweiz verschärfen, vor allem in der Peripherie von Städten. Insgesamt geht die ZKB davon aus, dass im Jahr 2020 schweizweit knapp 72’000 Mietwohnungen leer stehen dürften, dies nach 59’700 im letzten Jahr. Davon seien nur 17 Prozent zum Verkauf, aber 83 Prozent zur Miete bestimmt. Die Leerstandsquote betrug Ende 2018 bei Mietwohnungen insgesamt rund 2,3 Prozent, in einzelnen Regionen aber ein Mehrfaches davon.

Solange die Zinsen so tief seien, dürfte es auch nicht zu einer Entspannung kommen, sagte Ursina Kubli vom ZKB-Immobilienresearch. Daher dürften neben Wahlplakaten auch weiterhin Mietwohnungsplakate den Strassenrand in ländlichen Regionen prägen, wo mit ‘Herbstspecials’ wie ‘1 Monat-Gratismiete’ oder mit ‘Frühlingsspecials – Miete verhandelbar’ potenzielle Mieter angelockt werden sollen.

Finanziert werden die teilweise leerstehenden Renditeliegenschaften meist von institutionellen Anlegern, für die es kein so grosses Problem ist, wenn einzelne Wohnungen auch mal länger nicht bezogen werden, da sie ihre Projekte mit Eigenkapital finanzieren. Solange die Zinsen so tief seien und es an Anlagealternativen fehle, nützten Selbstregulierungsmassnahmen der Banken wenig.

Schwieriger sei es für private Investoren, die meist kleinere Wohnblocks mit Bankkrediten erstellten. Für sie könnte ein Zinsanstieg zum Problem werden. Wenn die Renditen stiegen, drohten Abwertungen, erklärte ZKB-Expertin Kubli. Dies könnte auch für einzelne Banken dann möglicherweise zum Problem werden. “Ich sehe die Sorgen der SNB”, sagte Kubli.

Eine Massnahme, um dem ausgetrockneten Wohnungsmarkt und den hohen Bodenpreisen in den Städten zu begegnen, sei verdichtetes Bauen. Damit kommt aber auch die Diskussion einer Mehrwertabgabe ins Spiel: Landbesitzer sollen bei Aufzonungen einen Teil des Mehrwerts abführen.

Verdichtetes Bauen bedeutet in erster Linie den Bau von Hochhäusern, die derzeit vielerorts aus dem Boden spriessen. “Bei Hochhäusern glänzen die Augen der Investoren”, sagte ZKB-Fachfrau Kubli. Planung und Bau eines Hochhauses sei zwar teurer und auch wegen der zu erwartenden zahlreichen Einsprachen schwieriger als andere Bauten.

Kubli schätzt die Mehrkosten auf 15 bis 25 Prozent. “Ein Hochhaus rentiert erst ab 14 bis 16 Stockwerken”, sagt Kubli. Wohntürme hätten aber eine enorme Anziehungskraft. Die Mieter seien bereit, mehr für eine Wohnung in einem oberen Stockwerk zu bezahlen. Ab der zehnten Etage betrage die “Stockwerkprämie” mehr als zehn Prozent. Einzig um das 13. Stockwerk machen die Mieter eher einen Bogen. Dort beträgt die Prämie gemäss der Studie nur rund 5-6 Prozent.

Neuenkirch zapft Wasser der Gemeinde Emmen an

Aus den Hähnen in Neuenkirch und Sempach Station fliesst ab September 2019 auch Wasser aus Emmen. Die Wasserversorgungsgenossenschaft Neuenkirch (WVN) und der Gemeinderat Emmen haben einen entsprechenden Liefervertrag unterzeichnet.

Die WVN wird das Wasser aus dem Reservoir Rippertschwand beziehen, das auf Gemeindegebiet von Neuenkirch liegt. Damit das Wasser in die höher gelegenen Gebiete Neuenkirchs fliessen könne, müsse das Reservoir mit zwei Pumpen ausgerüstet werden, teilten die WVN und die Gemeinde Emmen am Freitag mit. Die Investitionskosten von 100’000 Franken würden von Emmen getragen und über Gebühren der WVN weiterverrechnet.

Emmen wird pro Tag durchschnittlich 300 Kubikmeter (300’000 Liter) Wasser nach Neuenkirch liefern. Dies entspreche etwa zehn bis 15 Prozent des Tagesbedarfs, erklärte Beat Gachnang, Präsident der WVN, auf Anfrage.

Die WVN deckt ihren Bedarf heute mit eigenen Quellen, mit Grundwasserpumpwerken und in Spitzenzeiten aus dem Sempachersee. Sie betont, dass keine Notlage bestehe, sondern dass es um eine langfristige Gewährleistung der Versorgungssicherheit gehe. Gachnang sprach von einem Horizont von 20 bis 30 Jahren.

Neuenkirch ist nicht die einzige Gemeinde, die Wasser aus Emmen bezieht. Seit 1923 liefert Emmen Wasser nach Rothenburg. Auch Teile von Ebikon haben Emmer Trinkwasser. Künftig wird auch der Verbund Aquaregio Wasser-Sursee-Mittelland Wasser aus Emmen erhalten.

Betongold hat sich 2018 für Investoren gelohnt

Investitionen in Schweizer Immobilien haben sich auch 2018 ausbezahlt. Mit einem Plus von 6,1 Prozent stieg der Schweizer Immobilien Index auch 2018 im Ausmass des langjährigen Durchschnitts an. Nicht umsonst werden Immobilien als Wertanlagen auch “Betongold” genannt.

Im Vorjahr betrug das Plus 5,8 Prozent und über die vergangenen zehn Jahre 6,2 Prozent, teilten der Immobiliendienstleister Wüest & Partner und der Fondsanbieter MSCI am Freitag mit. Am Schweizer Aktienmarkt haben Anleger im Vergleich dazu rund zehn Prozent verloren.

MSCI analysierte dafür 39 Portfolios mit rund 3500 Objekten mit einem Marktwert per Ende 2018 von 97,7 Milliarden Franken. Davon entfielen 47 Prozent auf den Bereich Wohnen, 33 Prozent auf Büros und 14 Prozent auf Handel. Von diesen Objekten hätten 77 Prozent im vergangenen Jahr eine höhere, 21 Prozent eine niedrigere und zwei Prozent eine stabile Bewertung aufgewiesen.

Damit hinkt die Schweiz anderen Ländern hinterher. So betrug die Wertsteigerung in den Niederlanden 14,4 Prozent, in Schweden 10,6 und in Norwegen 7,7 Prozent. Geringer war das Plus im Vereinigten Königreich mit 5,1 Prozent, was der Verunsicherung der Anleger im Zusammenhang mit dem Brexit geschuldet sei, erklärte Mikkel Loft von MSCI vor den Medien.

Wie meistens in den vergangenen Jahren entwickelte sich in der Schweiz der Wohnbereich mit knapp sieben Prozent am besten. Zweitstärkster Sektor mit einer Performance von 6,8 Prozent waren Büros, gefolgt von Industrie mit 5,2 Prozent.

Mit einem Plus von 3,4 Prozent liegt der Bereich Detailhandel deutlich abgeschlagen. Der Bereich Hotel, der allerdings nur mit einem Prozent in den Portfolios vertreten ist, gewann ebenfalls 3,4 Prozent.

Ob es im laufenden Jahr auf dem gleichen Niveau weitergeht, wird sich zeigen. Ein Grossteil des Anstiegs ist nämlich auf den Rückgang des Diskontsatzes und damit auf Bewertungsgewinne zurückzuführen. Die Mieteinnahmen hätten sich dagegen mehr oder weniger stabil entwickelt. Im Bereich Handel seien sie gar stark rückläufig gewesen.

“Wohnen war der einzige Sektor mit einem positiven Mietwachstum”, stellte MSCI-Experte Loft fest.

Baumeister fordern bei Rahmenabkommen Zugeständnisse der EU

Beim institutionelles Rahmenabkommen zwischen der Schweiz und der EU braucht es nach Ansicht des Schweizerischen Baumeisterverbandes (SBV) Nachverhandlungen beim Protokoll 1. Dieses regelt die Bestimmungen zu den flankierenden Massnahmen und zur Sozialpartnerschaft.

In einer Medienmitteilung vom Sonntag betont der SBV weiter, im Rahmenabkommen seien die Schweizer Sozialpartner ausdrücklich als verantwortliche Stellen im Vollzug der flankierenden Massnahmen in der Schweiz anzuerkennen.

Die gelebte Sozialpartnerschaft mit dem bewährten Arbeitsfrieden dürfe nicht durch die EU in Frage gestellt werden, indem beispielsweise nur noch staatliche Behörden als Kontrollorgane für allgemein verbindlich erklärte Gesamtarbeitsverträge zugelassen werden könnten.

Das aktuelle Verhandlungsergebnis brauche in diesem Punkt eine klare Präzisierung im Protokoll 1: Auch in Zukunft sollen paritätische Kommissionen zur Überwachung der Lohn- und Arbeitsschutzbestimmungen zugelassen sein. Dieser Anhang sei für die Bauwirtschaft zentral.

Ebenfalls klare Zugeständnisse der EU brauche es bei den flankierenden Massnahmen zur Sicherstellung des Lohnschutzes. Der Vollzug der flankierenden Massnahmen könne technisch optimiert werden und in angepasster Form erfolgen. Dieses Potenzial gelte es künftig auszuschöpfen.

Für den SBV müssen jedoch länderspezifische Ausnahmen im Protokoll 1 explizit garantiert werden. Dazu gehören branchenspezifische Voranmeldefristen, Kautionspflichten im Wiederholungsfall und die Dokumentationspflicht für Selbständige.

Der Zentralvorstand des SBV hat das institutionelle Rahmenabkommen an seiner Frühjahresklausur besprochen. Grundsätzlich begrüsse der SBV ein Abkommen mit der EU, heisst es in der Medienmitteilung.

Schwimmbad in Altdorf wird für 16 Millionen Franken saniert

Das Schwimmbad Altdorf soll weitere 35 Jahre fortbestehen. Dazu wird es ab 2020 saniert. Der Urner Regierungsrat hat für die erste Bauetappe ein Budget von 8 Millionen Franken gewährt, die Gesamtsanierung dürfte rund 16 Millionen Franken kosten.

In der ersten Sanierungsetappe gehe es um Werterhaltung, sagte Bruno Arnold, Geschäftsführer der Schwimmbadgenossenschaft Altdorf am Mittwoch auf Anfrage. In erster Linie werde das undichte Dach erneuert, Erweiterungen seien gemäss dem Schwimmbadfinanzierungsgesetz nicht vorgesehen.

Geplant sei, die Arbeiten am Gebäude aus dem Jahre 1978 in den Sommermonaten 2020 vorzunehmen, sodass der Betrieb möglichst nicht beeinträchtigt werde. Auch strebe man eine Etappierung an. Ein Vorprojekt zeigt den Zustand und die nötigen Massnahmen auf.

Rund fünf Jahre später soll eine zweite Sanierungsetappe folgen. Mögliche Themen seien dann der Ersatz von Schwimmbecken, Arbeiten an der Aussenanlage, sowie die Erneuerung von Lüftung, Wasseraufbereitung und Leitsystemen. In einem allfälligen dritten Teil könnte etwa ein neues Eintrittssystem realisiert werden.

Das Geld für die Sanierung stammt aus dem Schwimmbadfonds, der über jährliche Kantons- und Gemeindebeiträge sowie über eine Anschubfinanzierung in Form von zinslosen Darlehen des Kantons alimentiert wird.

Zürich: Kurzes Staunen über “Rosengarten-Projekt”

Die Positionen aller Beteiligten zum Projekt “Rosengartentram & Rosengartentunnel” in der Stadt Zürich sind schon lange bekannt. Kein Wunder, brachte auch eine Diskussion im Zürcher Stadtparlament am Mittwochabend keine neuen Erkenntnisse. Immerhin geriet Stadtrat Richard Wolff (AL) kurz ins Staunen.

Wolff staunte vor allem, weil er doch einige “Argumente gegen das Tram” zu hören bekam. Denn das Ziel der stadträtlichen Bemühungen sei es ja gewesen, eine Antwort auf die Frage zu finden, wie man zu einem Rosengartentram komme. “Und dieses ist ohne die Kröte Tunnel nicht zu haben”, sagte Wolff.

Die Debatte im Rat ging im Vorfeld der 2. Lesung des Kantonsrats zum Gesamtprojekt “Rosengartentram & Rosengartentunnel” über die Bühne. Diese findet voraussichtlich am kommenden Montag statt.

Die Partei-Positionen im Gemeinderat ähneln jenen im Kantonsrat. Deshalb bekamen Wolff – und andere – “nichts Neues zu hören”, wie es der Vorsteher des Tiefbaudepartementes formulierte. Vorbehaltlos unterstützt wird das Projekt von FDP und SVP. Die andern üben Kritik – insbesondere am Kosten-Nutzenverhältnis.

Der Zürcher Stadtrat steht weiterhin hinter dem Projekt. Falls die Verkehrskapazität – wie mit der Kantonsregierung vor Jahren vereinbart – begrenzt wird und die Stadt die Hoheit über die Verkehrsregelung behält. Diese Position nimmt auch die EVP ein.

Die Rosengartenstrasse wurde 1972 als Provisorium der Westtangente in Betrieb genommen. Das Provisorium ist aber längst zur Dauerlösung geworden, mit über 50’000 Fahrzeugen pro Tag.

Dieser Verkehr soll durch einen insgesamt 2,3 Kilometer langen Tunnel geleitet werden. Die Kapazität des Autoverkehrs soll so erhalten und die Rosengartenstrasse auf einem Abschnitt von etwa 700 Metern zur Quartierstrasse werden. Auf ihr würde als neue ÖV-Verbindung das Rosengartentram fahren.

Die Gesamtkosten für Tunnel und Tram belaufen sich auf 1,1 Milliarden Franken. Der Kanton rechnet aber damit, dass sich der Bund und die Stadt Zürich daran beteiligen. Fertig wäre das Generationenprojekt im Jahr 2032.

Autobahnzollamt Saint-Louis/Basel wird ausgebaut

Wegen häufiger Lastwagenstaus bauen die französischen Behörden das Autobahnzollamt Saint-Louis/Basel um. Unter anderem werden zusätzliche Sortierspuren eingerichtet. Die Arbeiten kosten 12,5 Millionen Euro, wozu die Schweiz 4,5 Millionen beisteuert.

Das Zollamt, die “plate-forme douanière de St-Louis/Basel”, liegt ganz auf französischem Territorium, just an der Landesgrenze am Nordwestrand von Basel. Täglich passieren 1200 Laster je Richtung diesen Grenzübergang, wie aus Unterlagen der für das Südelsass zuständigen Préfecture du Haut-Rhin in Colmar hervorgeht. Daneben hat es zwischen der Schweiz und Frankreich nur in Genf noch zwei Autobahn-Grenzübergänge.

Ähnlich wie auf der anderen Seite des Rheins am Autobahnzollamt Basel/Weil am Rhein (D) auf der A2/A5 führt der dichte Verkehr auch auf der A3/A35 bei Saint-Louis täglich zu Staus und oft zu Unfällen. So starb 2017 eine Person, als ihr Auto in einen stehenden Laster krachte.

Camions, die wegen des Schweizer Sonntagsfahrverbotes vor dem Zoll warten, verstellen montags häufig die knapp fünf Kilometer entfernte Ausfahrt zum Flughafen Basel-Mülhausen. Aus Frankreich pendeln (Ende 2018) täglich 17’500 Grenzgänger allein in den Kanton Basel-Stadt; dazu kommen Elsässer Pendler ins Baselbiet und zu Aargauer Arbeitsplätzen.

Die Lage entschärfen soll nun ein neues Regime beim Zollamt mit separaten Spuren für Lastwagen, die leer in die Schweiz fahren oder sie im Transit durchqueren sowie für jene, die Zollformalitäten abwickeln müssen. Erstere sollen so deutlich schneller wegkommen, wenn sie nicht wie heute in der gemischten Kolonne stecken bleiben.

In Fahrtrichtung Schweiz wird seit Montag als erste Etappe die LKW-Ausfahrt ab der A35 verlängert und von einer auf zwei Spuren umgestaltet. Diese Ausfahrt führt via eigene Brücke zur auf der anderen Seite (nördlich) der Autobahn gelegenen Abfertigungszone mit den eigentlichen Halteplätzen für rund 70 Lastwagen.

Die letzte Bauetappe soll 2021 abgeschlossen werden, wie ein Sprecher der für das Projekt verantwortlichen französischen Behörde (DREAL Grand Est) am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Die eigentlichen Bauarbeiten seien relativ einfach, aber wegen der Enge und dichtem Verkehr heikel und zeitaufwändig.

Insgesamt sollen die Arbeiten rund 12,5 Millionen Euro kosten. Davon fliessen 4,58 Millionen Euro aus der Schweiz, wie beim Bundesamt für Strassen (Astra) zu erfahren war. Der für den grenzüberschreitenden Beitrag erforderliche Notenaustausch sei noch nicht abgeschlossen; die Gelder aber zugesichert.

Entnommen werden die 4,58 Millionen Euro dem Unterhaltsbudget Nationalstrassen. Diese “Verkehrsmanagementmassnahme” direkt an der Grenze lässt laut Astra den Verkehr auch auf dem angrenzenden inländischen Abschnitt besser fliessen. In Fahrtrichtung Frankreich kommt die A3 direkt davor aus dem Tunnel der Basler Nordtangente.

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