Stadt Luzern will wegen schlechter Luft Schulhaus-Provisorium bauen

Stadt Luzern will wegen schlechter Luft Schulhaus-Provisorium bauen

Wegen erhöhter Naphthalinwerte schliesst die Stadt Luzern einen Pavillon der Schulanlage Grenzhof. Die Klassen aus dem Gebäude werden ab dem kommenden Schuljahr unter anderem im Schulhaus Rönnimoos untergebracht, mittelfristig brauche es aber einen Provisoriumsbau.

Die Schule Grenzhof soll aufgegeben und dafür im Rönnimoos ein Neubau realisiert werden. Das dauert aber noch mindesten fünf Jahre. Damit die Klassen des Schulhauses Grenzhof nicht an verschiedenen Orten unterrichtet werden müssen, plane man mittelfristig einen Provisoriumsbau, teilte die Stadt Luzern am Donnerstag mit.

Die Naphthalinwerte in der Schulanlage Grenzhof sind seit längerem erhöht. In den vergangenen vier Jahren wurden regelmässig Schadstoffmessungen durchgeführt. Die Lehrpersonen mussten ein konsequentes Lüftungsregime einhalten, und in einigen Schulräumen wurden Lüftungsgeräte installiert. Weil sich die Messwerte im Pavillon 2 verschlechterten, wird dieser nun aufgegeben.

2017 hatten der Luzerner Stadtrat und das Parlament entschieden, die Schulanlagen Grenzhof und Rönnimoos zusammenzulegen und das Schulhaus Grenzhof abzureissen. Eine Sanierung sei zu teuer. Doch die Schulanlage Grenzhof war 2007 rechtskräftig im Bauinventar der damaligen Gemeinde Littau als schützenswert eingetragen worden. Nun bedarf es einer Stellungnahme der kantonalen Denkmalpflege. Diese steht noch aus.

Vor rund zwei Wochen hatte die Gemeinde Ebikon mitgeteilt, dass wegen erhöhter Naphthalinwerte im Schulhaus Höfli bis im Herbst eine temporäre Baute erstellt werden soll, in die der Schulbetrieb ausgelagert werden kann.

Milliardär präsentiert neue Ausbaupläne für Luzerner Hotel Gütsch

Das Luzerner 4-Stern-Hotel Château Gütsch soll vergrössert werden. Geplant sind in einem ersten Schritt weitere Zimmer. Danach könnte laut Hotelbesitzer Alexander Lebedev auch ein Neubau folgen.

Man habe bei der Stadt Luzern ein Baugesuch eingereicht, sagte der russische Investor in einem Interview mit der “Luzerner Zeitung” vom Samstag. Dabei gehe es um eine Erweiterung des 32-Zimmer-Hauses um sechs Zimmer. Dazu sollen die beiden Konferenzsäle umgebaut werden, die nicht benutzt würden. Geplant sei, Mitte Oktober mit dem Umbau zu starten.

In etwa drei Jahren könnte der nächste Ausbau erfolgen. Ziel sei es, das Hotel um weitere 45 Zimmer zu vergrössern. Dazu brauche es einen Neubau. Wünschenswert wären auch ein Pool und ein Spa.

Das 1888 im Stil eines Märchenschlosses errichtete Château Gütsch gehört zu den Wahrzeichen Luzerns. Von 2003 bis 2014 war das Hotel geschlossen. Seit 2007 gehört die Anlage Lebedev.

Bereits im Jahr 2010 hatte der Luzerner Stadtrat eine Bewilligung zum Um- und Ausbau des Hotels Gütsch erteilt. Die Bauarbeiten verzögerten sich aber immer wieder.

2012 kündigte die Château Gütsch Immobilien AG Pläne an, rund acht Millionen Franken in den Innenausbau des Hotels sowie in die Wiederinstandsetzung der Gütsch-Bahn investieren zu wollen. Der Stadtrat verlangte, dass die Bauarbeiten bis Ende Oktober 2013 in Angriff genommen werden. Weil das nicht passierte, erlosch Ende 2013 die Baubewilligung für den Erweiterungsbau.

Er habe leider zu spät realisiert, dass das damalige Projekt falsch gewesen sei. “Das sah ja aus wie ein Gefängnis”, sagte Lebedev der Zeitung. Auch habe man mangelhaft und teils falsch kommuniziert, was für ein gutes Image nicht zuträglich gewesen sei.

Überhaupt spüre er in Luzern, dass ein russischer Investor nicht beliebt sei. Das erstaune nicht, sei doch die Berichterstattung über Russland und Russen meist negativ. Er wolle, dass der Gütsch ins Stadtleben integriert werde.

Seniorenfreundlichere Sitzbänke in Bern

In den Grünanlagen, am Aareufer oder am Waldrand: Überall in Bern laden Sitzbänke zum Verweilen ein. Die tief liegende Sitzfläche und die nach hinten geneigte Rückenlehne vermitteln zwar ein entspanntes Sitzgefühl, zum Hinsetzen und Aufstehen sind die Bänke für viele aber ein Knorz.

Gerade Senioren und Menschen mit eingeschränkter Mobilität tun sich immer wieder schwer, sich hinzusetzen oder von den Bänken hoch zu kommen, denn Armlehnen, an denen man sich abstützen oder aufziehen könnte, sucht man auch vergeblich.

Die rund 2800 Sitzbänke in der Stadt Bern entsprechen deshalb nicht mehr den heutigen Anforderungen an Hindernisfreiheit und Alterstauglichkeit. Das soll sich ändern: Die Stadt Bern hat in Zusammenarbeit mit Alters- und Behindertenverbänden und dem Designer Daniel Hunziker eine hindernisfreie und altersgerechte Sitzbank entwickelt.

Die Sitzbankhöhe und die Neigung der Rückenlehne wurden so gestaltet, dass das Hinsetzen und Aufstehen leichter geht. Für Menschen mit Sehbehinderung wurde zudem auf Bodenhöhe eine ertastbare Traverse eingebaut. Die “neue Berner Bank” besteht aus feuerverzinktem Stahl und lackierten Holzlatten.

Am Montag wurde die neue Bank erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Bis am 1. Juli kann die Bevölkerung die neuen Bänke testen: auf der Kleinen Schanze, auf dem Unteren Waisenhausplatz, im Hirschengraben-Park, im Rosengarten, im Eigerpark, an der Bushaltestelle Lindenhofspital und an der Bushaltestelle Innere Enge.

Probesitzer können zu gewissen Zeiten vor Ort oder auf der Homepage der Stadt Bern an einer Umfrage teilnehmen. Bewährt sich das neue Sitzbankmodell, ist noch in diesem Jahr die Serienproduktion geplant. Anschliessend erfolgt der schrittweise Ersatz der bestehenden Bänke bis 2035.

Die Stadt Langenthal macht sich derzeit ebenfalls Gedanken zu ihren Sitzgelegenheiten im Stadtzentrum. In den kommenden Wochen werden in der Innenstadt zwischen Wuhrplatz und Löwenplatz fünf Möbelgarnituren, bestehend aus einem Tisch und vier Stühlen aufgestellt. Dann testet die Stadt wie die Möblierung ankommt, wie sie genutzt wird und ob sie akzeptiert wird.

Die erste flexiblen Tische und Stühle gibt es im Bereich Löwenplatz.

www.bern.ch/sitzbank

Die neue Art der Luftdichtung: sprüh- und streichbare Flüssigfolie von pro clima

– Hinweis: Bildmaterial steht zum kostenlosen Download bereit unter: http://www.presseportal.ch/de/nr/100053342 –

Produktinnovation überzeugt durch zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten

Wer sagt eigentlich, dass die Luftdichtungsfolie immer als Bahn von der Rolle kommen muss? Mit AEROSANA VISCON gibt es jetzt eine flüssige Dampfbrems- und Luftdichtungsebene, die man direkt auf die zu dichtenden Flächen aufsprüht. Beim Trocknen verwandelt sich die Acryldispersion dann in eine strapazierfähige, nahtlose und elastische Schutzschicht. Als Untergründe kommen alle bauüblichen Oberflächen wie unverputztes Mauerwerk, poröse Plattenwerkstoffe oder auch Bahnen infrage. Dank ihres feuchtevariablen sd-Werts eignet sich AEROSANA VISCON sowohl für die Luftdichtung innen als auch für den geschützten Außenbereich. Die Sprühfolie ist wasserbasiert und hat im Emissionstest beste Werte erzielt.

Das Verarbeiten von AEROSANA VISCON mit sogenannten Airlessgeräten mag für manchen Handwerker zunächst ungewohnt sein. “Die meisten wollen aber gar nicht mehr aufhören, wenn sie es einmal probiert haben”, berichtet Jens-Lüder Herms. Er arbeitet in der Forschung und Entwicklung beim Luft- und Winddichtungsspezialisten Moll pro clima, der die innovative Sprühfolie entwickelt hat. Außer mit seiner einfachen Anwendung dürfte das neue Produkt bei den Verarbeitern vor allem durch seine vielseitige Verwendbarkeit punkten. AEROSANA VISCON eignet sich nicht nur zum Abdichten in der Fläche. auch sichere Bauteilanschlüsse lassen sich problemlos herstellen. Sogar der Einsatz als Haftgrundierung auf rauen oder staubigen Untergründen ist möglich. Und wer gerade kein Spritzgerät zur Hand hat, trägt die pastöse Masse ganz einfach mit dem Pinsel auf.

Die gebrauchsfertige Acryldispersion ist ab sofort in Gebinden mit 10 Litern Inhalt im Handel erhältlich. Diese reichen abhängig von Untergrund und Auftragsdicke für eine Fläche von 10 bis 15 Quadratmetern. Beim Trocknen schlägt die Farbigkeit der Masse übrigens von blau nach schwarz um. Dann kann die Folienschicht auch überstrichen, überputzt oder mit pro clima Klebebändern überklebt werden.

Originaltext: MOLL bauökologische Produkte GmbH Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/nr/100053342 Medienmappe via RSS : http://www.presseportal.ch/de/rss/pm_100053342.rss2

Kontakt: Cornelia Lässing & Heide Merkel cornelia.laessing@proclima.de Tel: 06202-57814.36

(SDA-ATS-OTS Ada100816880)

Spital Lachen wird bis 2028 komplett erneuert

In den nächsten zehn Jahren soll das Spital Lachen für rund 150 Millionen Franken einer Gesamterneuerung unterzogen werden. Mit dem Neubau am bestehenden Standort werde die Wettbewerbsfähigkeit erhöht und die Qualität des Leistungsangebots gesteigert.

Wegen des Bevölkerungswachstums in Ausserschwyz und der Erweiterung des medizinischen Angebots stosse man mit der heute vorhandenen Infrastruktur zunehmend an Grenzen, teilte das Spital am Freitag mit. Der Verwaltungsrat entschied deshalb, das Spital in den nächsten rund zehn Jahren zu erneuern.

Nach der Prüfung verschiedener Sanierungs- und Ausbauvarianten sei er zum Schluss gekommen, dass punktuelle Ausbauten keine zukunftsorientierte Option darstellten. Denn in den bestehenden Spitalgebäuden könnten die Betriebsabläufe und Prozesse nur eingeschränkt optimiert werden.

Daher habe man sich für eine Rundumerneuerung der Spitalinfrastruktur entschieden. Von den bestehenden Bauten soll einzig der sogenannte Altbau aus dem Jahr 1915 erhalten bleiben und in das Erneuerungsprojekt miteinbezogen werden. Dieser ist im kantonalen Inventar als schützenswerter Bau aufgeführt.

Das Erneuerungsprojekt soll während rund zehn Jahren in vier Etappen realisiert werden. Die einzelnen Etappen werden so geplant, dass der Spitalbetrieb so wenig wie möglich beeinträchtigt wird. In einem ersten Schritt befasst sich der Verwaltungsrat nun mit der Evaluation eines Generalplaners.

Die geplante Fusion mit dem Spital Einsiedeln habe auf die Gesamterneuerung keinen Einfluss. Der Fortbestand der zwei Standorte sei unbestritten. Das Spital Lachen ist eine Aktiengesellschaft der Bezirke March und Höfe und erfüllt einen öffentlichen Auftrag des Kantons Schwyz.

Dank Wasserkanal der Empa werden Städte künftig besser durchlüftet

Die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa hat am Freitag einen Wasserkanal eröffnet. Er soll helfen, Windbewegungen besser zu verstehen und so dazu beitragen, dass das Leben in urbanen Zonen auch bei Hitzewellen erträglich bleibt.

Hitzewellen nehmen weltweit zu – und Städte leiden darunter deutlich stärker als das umliegende Land, schreibt die Empa am Freitag anlässlich der Eröffnung ihres neuen Wasserkanals in einer Mitteilung. Dabei betragen die Temperaturunterschiede zwischen urbanen Zonen und grünem Umland teilweise mehrere Grad.

Die Gründe dafür sind vielfältig: In der Stadt entsteht zusätzliche Wärme durch Verkehr und Industrie, es fehlt meist an kühlender Vegetation und die dunklen Oberflächen von Strassen und Dächern absorbieren tagsüber mehr Sonnenstrahlung und speichern diese auch noch besser. Ausserdem blockieren die dicht aneinandergereihten Gebäude den Wind, der kühlere Umgebungsluft von umliegenden Seen und Wäldern mitbringen oder die Hitze aus den Städten abführen könnte.

Gibt es nur wenig Wind, spielt der Auftriebseffekt eine wichtige Rolle: Heisse Luft steigt über der Stadt in die Höhe und kühlere Luft kann unten nachfliessen. Auch können Gebiete mit kühlerer Luft – zum Beispiel Parks mit Vegetation – geschaffen werden. Der Wind trägt dann die Luft dieser Gebiete an Orte, in denen der Hitzeinseleffekt nicht lokal bekämpft werden kann.

Damit der Wind die Hitze aus den Städten abführen kann, muss die Stadt allerdings so gebaut sein, dass Luftmassen relativ einfach um die Gebäude fliessen können, heisst es weiter.

Hier kommt der neue Wasserkanal ins Spiel: Laut Empa ist bisher noch nicht genügend erforscht, wie die städtischen Strukturen die lokalen Windverhältnisse beeinflussen. Der neue Kanal soll daher unter anderem klären, wie der Wind an Gebäuden und überhitzten Strassen fliesst und sich verwirbelt und wie sich dadurch die Temperaturverteilung verändert.

Wasser verhält sich bei geeigneter Flussgeschwindigkeit genau wie Wind in einer realen Stadt. Zudem hat der Wasser- gegenüber dem Windkanal, der ebenfalls geeignet wäre, zwei Vorteile: Es können kleinere Modelle eingesetzt und damit ein grösserer Bereich der Stadt untersucht werden, und das Strömungsfeld und die Temperaturverteilung lassen sich im Wasser gleichzeitig messen.

Dies geschieht laut Empa mit einem Laser-Messsystem. Zuerst mischen die Forscher winzige Partikel sowie einen fluoreszierenden Farbstoff ins Wasser. Dann beleuchtet der pulsierende Laserstrahl die Partikel – fotografiert von einer Kamera, die zwei Bilder hintereinander aufnimmt.

Anschliessend wertet das Messsystem aus, wie weit und in welche Richtung sich die Partikel zwischen den zwei Bildern bewegt haben. Daraus werden die Flussgeschwindigkeit und Strömungsrichtungen ermittelt.

Mit dem fluoreszierenden Farbstoff, der grünes Laserlicht absorbiert und Licht einer anderen Farbe abstrahlt, können die Forscher die Temperaturverteilung bestimmen. Dabei gilt: Je wärmer das Wasser, desto heller das Licht. Eine zweite Kamera, die das grüne Laserlicht herausfiltert, hält die abgestrahlte Lichtverteilung fest, wie es weiter heisst.

Für die Empa ist klar: Durch die Bestimmung der kühlen und warmen Flussstrukturen können Forscher herausfinden, wie sich die Hitze aus den Städten bringen lässt – und damit Architekten, Planern und Regierungen helfen, Städte so zu entwickeln, dass das Leben in ihnen auch bei zunehmenden Hitzewellen erträglich bleibt.

Verbier will sich bei Baubewilligungen verbessern

Nach der Rüge durch den Kanton wegen illegaler Chalets im Walliser Ferienort Verbier gelobt die Gemeinde Bagnes Besserung. “Wir wissen, dass die aktuelle Situation noch nicht ganz zufriedenstellend ist und wir werden unsere Bemühungen fortsetzen”, sagte Gemeindepräsident Eloi Rossier am Freitag vor den Medien.

In Bagnes waren in den Jahren 2015 und 2016 über 80 illegale Bauprojekte ans Tageslicht gekommen. Sie verstiessen gegen die kantonale Bauordnung, die Lex Koller oder das Zweitwohnungsgesetz.

In einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht kam der Kanton zum Schluss, dass die Gemeinde Val de Bagnes sich seit dem Bekanntwerden der Affäre zwar um die Einhaltung der Gesetze bemüht habe. Diese Fortschritte seien jedoch noch unzureichend.

So sei zwar die unerlaubte Praxis bei der Berechnung der Ausnützungsziffer aufgegeben worden. Auch wende die Gemeinde Bagnes, das Zweitwohnungsrecht korrekt an. Doch eine Reihe von Bauentscheiden würden noch Unzulänglichkeiten aufweisen, die von der Gemeinde korrigiert werden müssten, kritisierte der Bericht.

Dem hielt der Gemeinderat von Bagnes am Freitag dagegen, dass die meisten der achtzehn vom Staatsrat formulierten Empfehlungen und Anforderungen bereits durch die neue Praxis der Gemeindeverwaltung erfüllt seien oder umgesetzt würden. Zudem verpflichte sich die Gemeinde, den Staatsrat auch künftig halbjährlich über den Fortschritt des Dossiers zu informieren, wie sie es seit April 2016 tut.

Ferner rief die Gemeinde alle Akteure in den Bereichen Immobilien, Architektur und Bau zu einer verstärkten Zusammenarbeit auf, um die Konformität der bei der Gemeinde eingereichten Baudossier zu verbessern.

EU schraubt Ziel für Ökoenergie auf 32 Prozent nach oben

Um die europäischen Klimaziele zu erreichen, drückt die Europäische Union beim Ausbau erneuerbarer Energien aufs Tempo. Statt 27 Prozent soll Ökoenergie 2030 schon einen Anteil von 32 Prozent am gesamten Verbrauch ausmachen. Darauf einigten sich Unterhändler der EU-Länder, des Europaparlaments und der EU-Kommission in der Nacht zum Donnerstag. Ausserdem sollen es Bürger leichter haben, Strom vom eigenen Dach ins öffentliche Netz einzuspeisen.

Das neue Ziel liegt über der Marke von 30 Prozent, die Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier angestrebt hatte. EU-Klimakommissar Miguel Arias Canete lobte die Vereinbarung. “Erneuerbare sind gut für Europa, und heute ist Europa auch gut bei den Erneuerbaren”, schrieb er auf Twitter. “Diese Vereinbarung ist ein hart erkämpfter Sieg für unsere Bemühungen, das wahre Potenzial für Europas Energiewende zu heben.”

Gemeint ist sowohl Ökostrom aus Wind, Sonne, Wasser oder Biomasse als auch erneuerbare Energien zum Heizen und Kühlen sowie für den Verkehr. Der Anteil lag zuletzt in der gesamten EU bei rund 17 Prozent. Der rasche Ausbau soll helfen, die EU-Ziele für den Klimaschutz einzuhalten. 2030 soll der Ausstoss von Kohlendioxid um 40 Prozent unter dem Wert von 1990 liegen.

Die Kommission hatte ursprünglich ein Erneuerbaren-Ziel von 27 Prozent vorgeschlagen, das Europaparlament wollte 35 Prozent. Der Kompromiss ist massgeblich, wenn er von allen Seiten auch formal bestätigt wird.

Umweltschützer zeigten sich trotz der Erhöhung enttäuscht. “Viel mehr Ehrgeiz ist nötig”, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, erklärte das Climate Action Network in Brüssel. Die Bedrohung durch katastrophale Folgen des Klimawandels werde nicht ernst genug genommen.

Greenpeace erklärte ebenfalls, das 32-Prozent-Ziel greife viel zu kurz. Doch lobte der Umweltverband einen anderen Aspekt, nämlich die neuen Regelungen zur Einspeisung von selbst erzeugtem Ökostrom ins öffentliche Netz. Bald könnte es Solarpanele auf Millionen weiteren Dächern in der EU geben, weil es kleinen Erzeugern leichter gemacht werde, ohne zusätzliche Steuern oder Bürokratie Strom zu liefern, sagte Greenpeace voraus.

“Heute feiern wir, dass zum ersten Mal das Recht auf Beteiligung am Energiemarkt im Rahmen der Bürgerenergie europaweit gesetzlich verankert wurde”, kommentierte Greenpeace-Experte Sebastian Mang. Er nannte es jedoch verstörend, dass die Bundesregierung sich zusammen mit Ländern wie Polen und Ungarn gegen einen ambitionierteren Ausbau der Erneuerbaren gewehrt habe.

Die Unterhändler hatten am Mittwoch auch über eine Verbesserung der Energieeffizienz verhandelt, aber keine Einigung erzielt.

Note:

(Meldung ergänzt)

Industrie und Bau starten gut ins neue Jahr

Im sekundären Sektor in der Schweiz, also in der Industrie und im Baugewerbe, läuft es gut. Vor allem die Industriefirmen steigerten ihre Produktion und die Umsätze im ersten Quartal deutlich. Allerdings machten sich in den am Mittwoch veröffentlichten Zahlen des Bundesamts für Statistik nach der schwachen Entwicklung des Vorjahres auch Basiseffekte bemerkbar. Nicht ganz so deutlich wie die Industrie legt der Bau zu.

In den Monaten Januar bis März wuchs die Gesamtproduktion in der Industrie und im Bau verglichen mit dem Vorjahresquartal um 8,1 Prozent. Dabei handelt es sich gemäss der vom BFS quartalsweise erhobenen Stichprobe um den vierten Anstieg in Folge, wovon sich die letzten drei Quartale besonders gut entwickelt haben. Im vierten Quartal 2017 hatte die Produktion um 8,5 Prozent zugelegt, im dritten lag das Plus bei 7,4 Prozent.

Ein ähnliches Bild zeigt sich in der Erhebung zu den Umsätzen, die laut BFS im Startquartal in der Gesamtbetrachtung um 8,8 Prozent nach oben gegangen sind. Auch hier ist seit dem zweiten Quartal des letzten Jahres ein stetiges und stärker werdendes Wachstum auszumachen.

Industrie im Hoch

Insbesondere die Industrie entwickelte sich im Verlauf des ersten Quartals 2018 sehr gut. Die Produktion nahm im Januar gegenüber dem Vorjahr um 7,1 Prozent und sowohl im Februar als auch im März um jeweils gut 11 Prozent zu. Für das gesamte Quartal wurde laut den Angaben ein Produktionsanstieg von 9,0 Prozent gemessen. Und die Umsätze erhöhten sich in der Industrie um 10 Prozent.

Die Statistik des BFS, die auf einer Stichprobe bei rund 4’500 Betrieben aus einer Reihe von Branchen beruht, bestätigt auch die Einschätzung von Swissmem. Der Verband der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) hatte bei den jeweils rund 300 befragten Mitgliedfirmen im Startquartal gar ein Umsatzplus von 16 Prozent und ein Wachstum der Auftragseingänge von beinahe 25 Prozent registriert.

“Der MEM-Industrie geht es zurzeit sehr gut. Sie ist in einer guten Verfassung”, bekräftigte Swissmem-Sprecher Ivo Zimmermann im Gespräch mit AWP den Eindruck, den die Zahlen liefern. Zwar habe man im ersten Quartal nach der schwachen Vorjahresperiode von einem gewissen Basiseffekt profitiert. “Falls keine einschneidenden Ereignisse die Entwicklung stören, wird 2018 für die MEM-Industrie ein erfreuliches Jahr.”

Die gute Entwicklung in der MEM-Industrie zeigt sich auch anhand der Mitarbeiterzahlen. Im ersten Quartal wurden in der Branche rund 325’500 Mitarbeitende beschäftigt. Das sind 2,6 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Damit hätten die MEM-Unternehmen in den vergangenen zwölf Monaten bei der Anzahl Mitarbeitenden rund zwei Drittel des seit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses erlittenen Rückgangs wieder aufgeholt, so Zimmermann.

Im Januar 2015 hatte die SNB den Mindestkurs von 1,20 Franken aufgehoben und damit auch die stark vom Exportgeschäft abhängige MEM-Industrie vor grosse Probleme gestellt. Die Zahl der Mitarbeitenden ging von 330’800 im vierten Quartal 2014 bis zum anschliessenden Tiefpunkt im ersten Quartal 2017 auf 317’300 zurück.

Baumeister erwarten Wachstumsabschwächung

Etwas schleppender verläuft das Geschäft im Baugewerbe. Da nahm die Produktion laut BFS im ersten Quartal 2018 gegenüber dem Vorjahresquartal um 2,9 Prozent zu. Der Hochbau habe einen Produktionsanstieg von 6,9 Prozent, der Tiefbau von 7,6 Prozent und das sonstige Baugewerbe von 0,5 Prozent erzielt. Der Umsatz im gesamten Baugewerbe stieg derweil ähnlich stark um 2,8 Prozent.

Erst vor kurzem hatte der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) fürs erste Quartal ein Umsatzplus von 5,1 Prozent auf 4,2 Milliarden Franken gemeldet. Gleichzeitig machte der Verband in der Ende Mai veröffentlichten Mitteilung klar, dass der Bau das Wachstum im laufenden Jahr nicht in diesem Ausmass fortsetzen wird.

Der Umsatzanstieg in den ersten drei Monaten dürfte vorübergehender Natur sein, hiess es. Die Auftragseingänge sowie die Arbeitsvorräte per Ende März lägen denn auch ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres.

Landrat Nidwalden drückt beim Ausbau der Wiesenbergstrasse aufs Gas

Der Kanton Nidwalden beschleunigt die Sanierung der Wiesenbergstrasse. Der Landrat hat am Mittwoch dem Plan der Regierung zugestimmt, die Bauabschnitte zwei und drei zusammenzulegen. Mit dieser Massnahme sollen Zeit und Geld gespart werden.

Ursprünglich war vorgesehen, die Kantonsstrasse aus finanzpolitischen Gründen in fünf Bauabschnitten über einen Zeitraum von 25 Jahren zu sanieren. Die Bauabschnitte sind in mehrere Unterabschnitte aufgeteilt. Im Sommer 2017 wurde der erste Teil des ersten Abschnitts saniert. Der zweite Unterabschnitt wird im Mai in Angriff genommen.

Aufgrund der bei den ersten Sanierungsarbeiten gemachten Erfahrungen entschied der Regierungsrat, den zweiten und den dritten Bauabschnitt zusammenzulegen. Er beantragt dem Landrat, die Zusammenlegung zu genehmigen und für die Planung einen Kredit von 1,75 Millionen Franken zu genehmigen. Dem kam das Parlament nach einer kurzen Debatte einstimmig nach.

Instandgesetzt werden sollen die Abschnitte zwei und drei zwischen 2021 und 2025. Durch die Beschleunigung dürften pro Jahr statt 1,5 Millionen Franken 3 Millionen Franken verbaut werden.

Durch die Zusammenlegung wird die Bauzeit der beiden nächsten Abschnitte von zehn auf fünf Jahre verkürzt, wie Baudirektor Josef Niederberger sagte. Auch dürften rund 1,5 Millionen Franken Kosten gespart werden können.

Die Wiesenbergstrasse führt von Dallenwil auf den Wiesenberg. Sie wird zwischen der Lourdesgrotte und der Abzweigung Wirzweli für rund 40 Millionen Franken instandgesetzt.

Die Kantonsstrasse soll dabei als nichtwintersichere Strasse realisiert werden, auf der maximal 32 Tonnen schwere Lastwagen fahren dürfen. Die Strasse soll vor allem den Anwohnern zur Verfügung stehen. Das Ausflugsgebiet ist mit zwei Seilbahnen erschlossen.

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