Überbauung im Berner Rossfeld reif für die Volksabstimmung

Überbauung im Berner Rossfeld reif für die Volksabstimmung

Die Stadtberner Stimmberechtigten können im Mai über die geplante Wohnüberbauung im Rossfeld entscheiden. Der Stadtrat hat den Baukredit von 57,1 Millionen Franken für das städtische Wohnbauprojekt am Donnerstag genehmigt.

Auf dem Areal der ehemaligen Krankenpflegeschule Engeried soll eine Überbauung mit 104 preisgünstigen Mietwohnungen entstehen. Dabei strebt die Stadt einen grossen Anteil an Wohnungen für Familien an.

Die SVP verlangte vergeblich, mindestens einen Drittel für den gehobenen Wohnungsbau vorzusehen. Wenn die Stadt ihre klamme Kasse füllen wolle, müsse sie zusätzlichen Wohnraum für Gutverdienende ermöglichen, sagte Alexander Feuz (SVP) zur Begründung.

Knapp angenommen wurde ein Antrag von Viviane Esseiva (FDP), die acht statt bloss drei Besucherparkplätze für die 104 Wohnungen forderte – auch mit Blick auf die schlechte Erschliessung mit dem öffentlichen Verkehr.

Die rot-grüne Ratsmehrheit zeigte sich überzeugt vom vorliegenden Projekt. So sagte etwa Franziska Grossenbacher (Grünes Bündnis), die Stadt ergänze den Markt ideal, wenn sie sich im gemeinnützigen und preisgünstigen Wohnungsbau engagiere.

Luzius Theiler (Gün-alternative Partei) freute sich, dass endlich einmal sogenannt “günstiger Wohnraum mit Vermietungskriterien” (GüWR) in einem Neubau geplant seien. In GüWR-Wohnungen zahlen Leute mit geringem Einkommen einen tieferen Mietzins.

“Es kann nicht sein, dass nur noch die Reichen in Neubauten leben können”, befand auch Francesca Chukwunyere (Grüne Freie Liste). Das vorliegende Projekt schliesse im übrigen die Gefahr der Gentrifizierung eines weiteren Quartiers aus.

Der Stadtrat stellte sich mit 58 zu 12 Stimmen hinter die Vorlage. Sagen im Mai auch die Stimmberechtigten Ja, sollten schon im Sommer die Bagger auffahren können. Im Frühling 2023 soll die Siedlung bezugsbereit sein.

Landrat spricht 13 Millionen Franken für Bristenstrasse-Sanierung

Der Kanton Uri kann die über hundertjährige und steinschlaggefährdete Strasse ins Bergdorf Bristen umfassend sanieren. Der Landrat hat am Mittwoch dafür einen Verpflichtungskredit über 13 Millionen Franken bewilligt. Die Gesamtkosten betragen 17,6 Millionen Franken.

Das Parlament genehmigte den Verpflichtungskredit einstimmig. Arbeiten im Umfang von 4,6 Millionen Franken sollen ordentlich über das Unterhaltsprogramm abgewickelt werden. Die Arbeiten starten 2020 und erstrecken sich über 15 Jahre hin. Ausgeführt werden sollen sie in einem Zweijahreszyklus: Ein Jahr wird geplant, ein Jahr wird gebaut.

Das Geschäft war im Landrat unbestritten. Verschiedene Redner führten zwar die hohen Kosten ins Feld. Andere Varianten wie etwa ein Tunnel wären aber noch viel teurer, hiess es. Zudem relativiere sich die Zahl angesichts der langen Zeitdauer. Die Dringlichkeit der Sanierung sei gegeben. Die Investition stehe auch als Bekenntnis zur Unterstützung der Urner Seitentäler.

Hansheiri Ziegler (SVP) sagte, Bristen mit seinen 450 Bewohnern in den rund 200 Haushalten, sei heute als Wohnlage auch bei jungen Familien wieder beliebt. Die Abwanderung habe reduziert werden können. Die Sanierung sei für Touristen und Einwohner eine gute Lösung.

Die Strasse ins Bergdorf Bristen ist von 1910 bis 1912 für den Fuhrverkehr gebaut und seither nur stellenweise ausgebaut worden. Sie führt durch ein steiles Gelände, in dem es immer wieder Steinschläge und Felsstürze gibt. Zudem weist das Bauwerk Schäden auf.

2017 war ein zehn Meter langes Strassenstück abgerutscht, die Strasse war darauf während mehreren Wochen gesperrt. Es gab politische Forderungen für eine Notstrasse, damit Bristen auch bei einer Strassensperrung per Auto erreichbar sei. Regierung und Parlament lehnten dies 2018 ab. Es wurde aber damals in Aussicht gestellt, Instandsetzungsmassnahmen vordringlich zu behandeln.

Dringlich ausgeführt werden soll namentlich die Naturgefahrenabwehr, also Schutzbauten und Felssicherungen. Dringlich sind aber auch Massnahmen an den Stützkonstruktionen der serpentinenreichen Strasse. Weitere Massnahmen betreffen etwa den Schutz vor Erosionen.

Neue Strassenbrücke über Bahngleis in Oberkirch kann gebaut werden

In Oberkirch kann eine neue Strassenbrücke über das Bahngleis gebaut und die Kantonsstrasse K47 in diesem Bereich saniert und ausgebaut werden. Der Kantonsrat hat am Montag dem 7,3 Millionen Franken teuren Vorhaben zugestimmt.

Das Parlament sprach mit 109 zu 0 Stimmen einen Sonderkredit von 3,5 Millionen Franken. Dazu kommen 1,8 Millionen Franken für die eigentliche Sanierung der Strasse und 2,0 Millionen Franken für die neue Brücke. Diese beiden kleineren Kredite hatte der Regierungsrat zuvor in eigener Kompetenz beschlossen.

Die K47 führt von Oberkirch nach Buttisholz. Nahe der Bahnstation Oberkirch überquert sie auf einer über hundert Jahre alten Brücke die Bahnlinie Luzern-Sursee. Diese ist sanierungsbedürftig. Weil sie nur von Fahrzeugen von maximal 28 Tonnen benützen können und ihr Durchlass, den sie der Bahn gewährt, nicht mehr den heutigen Normen entspricht, wird sie ersetzt.

Räto Camenisch (SVP) sprach von einer längst fälligen Sanierung. Urs Marti (CVP) sagte, es wäre nicht zu verantworten, die Brücke nur zu sanieren und das bisherige Maximalgewicht von 28 Tonnen beizubehalten.

Die neue Brücke wird gegenüber der alten um 1,35 Meter angehoben. Sie wird neu 13 Meter breit sein und damit rund drei Meter breiter als das heutige Bauwerk. Vom Strassenausbau sollen auch die Velofahrer profitieren. Seeseitig gibt es einen Radstreifen, bahnseitig einen kombinierten Rad- und Gehweg.

Die Linke hiess das Bauprojekt zwar auch gut, hatte aber Bedenken wegen der Anhebung der Gewichtslimite von 28 auf 40 Tonnen. Es könnte passieren, dass dadurch der Transitschwerverkehr nicht mehr die Umfahrungsstrasse, sondern die Strasse durch Oberkirch und Sursee fahren könnte, monierten Sprecher von SP und Grünen.

Andreas Hofer (Grüne) forderte deswegen in einem dringlichen Postulat, dass solche negative Auswirkungen von den beiden Ortszentren ferngehalten werde. Baudirektor Fabian Peter zeigte sich offen, nach dem Bau der Brücke Massnahmen zu prüfen, und beantragte, das Postulat teilweise zu überweisen. Der Rat kam dem mit 59 zu 48 Stimmen nach.

Seilbahnprojekt von Göschenen auf den Gütsch kommt wieder in Fahrt

Der Bahnhof Göschenen soll zu einem Tourismus-Hub ausgebaut werden. Damit kommt das Projekt einer Seilbahn von Göschenen direkt auf den Gütsch ob Andermatt, das seit langem im Raum steht, wieder in Schwung. Geprüft werden aber auch andere Varianten, damit Andermatt mit dem öffentlichen Verkehr besser erreichbar ist.

Lange war es still um die Idee einer Seilbahn, welche die Touristen vom Bahnhof Göschenen direkt auf den Gütsch im Skigebiet von Andermatt transportieren sollte. Seit je aber war sie Teil der Erweiterung des Skigebiets Andermatt und der touristischen Infrastruktur in Andermatt, in die der Ägyptische Investor Samih Sawiris in den vergangenen Jahren bereits über einer Milliarde Franken investierte.

Priorität hatte aber bislang die Skigebietsverbindung zwischen Andermatt und Sedrun, sagte Stefan Kern, Mediensprecher der Andermatt Swiss Alps AG, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Klar war stets, dass der Zubringer später realisiert werden soll.

In Zwischenzeit ist die Verbindung der Skigebiet vollbracht. Nun wird diskutiert, wie Andermatt besser mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar wird. Am Montag teilten die SBB und der Kanton Uri mit, dass sie zusammen mit den Gemeinden Göschenen und Andermatt, der Andermatt-Urserntal Tourismus GmbH, der Andermatt-Sedrun Sport AG, der Andermatt Swiss Alps AG und der Matterhorn Gotthard Bahn die “Destinationsperspektive Göschenen-Andermatt 2030” lancieren.

Herzstück dieser Absichten ist der Ausbau des Bahnhofs Göschenen zu einem so genannten Tourismus-Hub. Er solle künftig als Drehscheibe für den öffentlichen Verkehr und für den motorisierten Individualverkehr sein. Die Gäste sollen in Göschenen zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern umsteigen und in die Ferienregion Andermatt weiterreisen können, heisst es in der Medienmitteilung.

Somit werden die Pläne einer neuen Seilbahn von Göschenen auf den Gütsch ob Andermatt wieder aktuell. So könnten vor allem Tagesgäste direkt ins Skigebiet Andermatt-Sedrun gelangen, heisst es weiter. Die Realisierung der Seilbahn sei abhängig von technischen, raumplanerischen und finanziellen Entscheiden.

Die Seilbahn aber sei nicht die einzige Variante, die in Frage komme. Weitere Optionen zum Ausbau der Zubringer-Kapazitäten in die Ferienregion würden ebenfalls geprüft, wie Kern betonte.

Darunter fällt etwa die Aufstockung der bestehenden Kapazität der Matterhorn Gotthard Bahn als Zubringer nach Andermatt, wie SBB-Sprecher Reto Schärli auf Anfrage mitteilte. Eine Seilbahn hätte den Vorteil, dass die Gäste direkt nach der Ankunft in Göschenen ins Berggebiet befördert werden könnten, erklärte Schärli.

Der Ausbau der Infrastruktur und ein entsprechendes öV-Angebot sollen den Anteil des öffentlichen Verkehrs im Tagestourismus von heute 10 Prozent auf künftig mindestens 20 Prozent erhöhen, heisst es weiter.

Noch in diesem Jahr soll entschieden werden, welche Variante weiterverfolgt wird, sagte Kern. Insgesamt gehen die Verantwortlichen von Investitionen in der Höhe von rund 100 Millionen Franken aus. Eine Seilbahn würde laut Kern rund 40 Millionen Franken kosten. Bei dieser Variante müsste auch ein Parkhaus erstellt werden.

Die Urner Regierung hatte 2016 in einer Antwort auf eine Interpellation festgehalten, dass eine Seilbahn von Göschenen auf den Gütsch ohne staatliche Zuschüsse des Kantons auskommen müsste. Die öffentliche Hand biete aus Norden bereits Verbindungen über Strasse und Bahn ins Urserntal.

Stadt Bern stellt Siegerprojekt zur Sanierung der Ka-We-De vor

Die Sportanlagen Ka-We-De beim Dählhölzli sollen ab 2025 umfassend saniert werden. Die Stadt Bern stellte am Freitag das Siegerprojekt der Entwicklungsstudie vor.

Das Siegerprojekt des Teams Kast Kaeppeli aus Bern und Basel sehe nur wenige, aber “wirkungsvolle Änderungen” in der denkmalgeschützten Anlage vor, teilte die Stadt Bern mit. Die Ka-We-De soll auch nach der Sanierung “ihren Charme” aus den 1930er-Jahren behalten.

Konkret soll das heutige Nichtschwimmerbecken in seiner Grösse bestehen bleiben, aber künftig unterteilt werden und neu eine 25-Meter-Schwimmbahn enthalten. Im Winterbetrieb bleibt das Eisfeld in zwei Eisflächen unterteilt, die neu mit einem Durchgang verbunden werden.

Die Kunsteisbahn und das berühmte Wellenbad Dählhölzli (Ka-We-De) wurde zu Beginn der 1930er-Jahre als eine der ersten modernen, kombinierten Eis- und Wasseranlagen in der Schweiz gebaut. In den 1980er-Jahren wurde sie renoviert und erweitert. Heute ist die Anlage stark sanierungsbedürftig.

Über den nötigen Baukredit wird die Stimmbevölkerung voraussichtlich im Jahre 2022 abstimmen. Erwartet werden Investitionen in der Höhe von 27 bis 35 Millionen Franken. Der Baustart ist für 2025 geplant, nachdem die sanierte Sport- und Freizeitanlage im Weyermannshaus betriebsbereit sein wird.

Sanierung des Durchgangsplatzes für Fahrende in Wittinsburg BL

Der Durchgangsplatz für Fahrende in Wittinsburg BL soll umfassend saniert werden. Die Baselbieter Regierung beantragt dem Landrat hierfür einen Kredit von 1,2 Millionen Franken, wie die Bau- und Umweltschutzdirektion (BUD) am Mittwoch mitteilte.

Der Durchgangsplatz “Holchen” für den befristeten Aufenthalt von Fahrenden an der Hauensteinerstrasse existiert seit 1993. Er verfüge aber nur über eine sehr rudimentäre Infrastruktur, die sich zudem in einem schlechten Zustand befinde, schreibt die BUD.

Nun soll der Platz vollständig erneuert werden. Geplant sind zehn Stellplätze mit Rasengittersteinen, ein Sanitärcontainer mit Toiletten und Duschen sowie ein Unterstand. Dazu kommen neue Anschlussleitungen sowie eine Lärmschutzwand. Damit könnten die Vorgaben des Gesetzes über Stand- und Durchgangsplätze für Fahrende erfüllt werden, heisst es in der Medienmitteilung.

Für die Sanierung beantragt die Regierung Investitionskosten von 1,21 Millionen Franken. Die Betriebskosten sollen möglichst kostendeckend über Nutzungsgebühren finanziert werden, schreibt die BUD.

Bündner Architekturbüro kann Baselbieter Kantonsgericht umbauen

Der Projektwettbewerb für den Umbau und die Erweiterung des Baselbieter Kantonsgerichts in Liestal ist entschieden. Gewonnen hat das Architekturbüro Notaton aus Chur.

In einem einstufigen, anonymen Wettbewerb seien insgesamt 37 Vorschläge eingereicht worden, teilte das Hochbaumamt des Kantons Baselland am Donnerstag mit. Die Regierung sei nun der Empfehlung des Preisgerichts gefolgt und habe das Projekt “Siro” als Sieger des Wettbewerbs bestätigt.

Das denkmalgeschützte Gebäude am Bahnhofplatz in Liestal vermag gemäss der Mitteilung den Anforderungen an einen zeitgemässen Gerichtsbetrieb nicht mehr zu erfüllen und ist überdies zu klein. Deshalb soll es umgebaut und auf der Nordseite erweitert werden. Das dort bestehende Provisorium soll rückgebaut werden.

Das Siegerprojekt hat die Verantwortlich betrieblich und städtebaulich überzeugt. Es stärke die Erscheinung und Würde des Kantonsgerichts und die Identität des Bahnhofplatzes im Zusammenwirken mit dem Kulturhaus Palazzo, heisst es im Communiqué.

Swissbau öffnet für fünf Tage in Basel ihre Tore

Basel ist für fünf Tage Treffpunkt der Baubranche: Die wichtigste Schweizer Baufachmesse Swissbau hat am Dienstag für ihre 26. Ausgabe die Tore geöffnet. Bis am Samstag werden rund 100’000 Besucherinnen und Besucher erwartet.

Am Dienstagmorgen wurde die Messe in Anwesenheit mehrerer eidgenössischen Parlamentarierinnen und Parlamentariern sowie Regierungsvertretern aus beiden Basel eröffnet. Ständeratspräsident Hans Stöckli (SP BE) zersägte in einem abgewandelten Ribbon-Cut-Akt eine Baulatte vor dem “Tour d’horizon” des Schweizerischen Baumeisterverbands auf dem Messeplatz.

Erstmals sind in die im Zweijahresturnus durchgeführte Swissbau die zwei früheren Fachmessen Ineltec und Sicherheit integriert. Dennoch ist die Swissbau heuer nicht mehr ganz so gross wie vor zwei Jahren. Die Zahl der Aussteller ging gegenüber 2018 von 1046 auf 902 zurück, und die Ausstellungsfläche sank um 10’000 auf 110’000 Quadratmeter.

An der Bedeutung der fünftägigen Messe mit 80 Prozent Fachbesuchern lassen die Veranstalter indes keinen Zweifel: Die Swissbau sei Inspirationsquelle, Austauschplattform und Innovationsradar für die Schweizer Planungs-, Bau- und Immobilienbranche. Dabei sei der persönliche Kontakt auch zu Zeiten der Digitalisierung unersetzbar.

Die Swissbau 2020 steht unter dem Motto “Trial and Error – Mut für Neues?”. Die Schweizer Bau- und Immobilienwirtschaft stehe zwar für Beständigkeit und Qualität, doch etablierte Prozesse würden immer mehr in Frage gestellt, halten die Veranstalter dazu fest. Die Zukunft gehöre folglich interdisziplinären Teams, die gewohnte Pfade verlassen und so die besten Lösungen fänden.

Die Swissbau will ihren Besuchern nicht nur eine umfassende Marktübersicht mit neuen Produkten und Dienstleistungen verschaffen. Ebenso wichtig neben der eigentlichen Messe sind für die Organisatoren die Swissbau Focus als Veranstaltungs- und Netzwerkplattform sowie das Swissbau Innovation Lab, eine Sonderschau für digitale Transformation.

Kurze Verschnaufpause bei Grossbaustellen in Basel-Stadt

Die Umgestaltung des oberen Teils der Freien Strasse und die Erneuerung der Traminfrastruktur an der St. Alban-Anlage sind 2020 die grössten Baustellen in Basel-Stadt. Alles in allem steht dem Stadtkanton aber ein ruhiges Baustellenjahr bevor.

Für etwas Ruhe in Sachen Grossbaustellen sorgen in erster Linie die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB), war an einer Medienkonferenz des Basler Tiefbauamts, der BVB und der Industriellen Werke Basel (IWB) vom Freitag zu erfahren. Haben die BVB im vergangenen Jahr 28 Millionen Franken in zahlreiche Erneuerungen der Gleisinfrastruktur investiert, werden es im laufenden Jahr nur noch 14 Millionen Franken sein.

Laut dem Leiter Infrastruktur bei den BVB kann aber nur von einer Verschnaufpause die Rede sein. Bereits 2021 werden wieder Baustellen mit Kosten von 28 Millionen Franken anfallen, und bis 2024 werden diese auf 42 Millionen Franken anwachsen.

Das grösste BVB-Bauvorhaben im laufenden Jahr betrifft die Erneuerung der Gleisanlagen und Haltestellen in der St. Alban-Anlage. Die Bauarbeiten werden Mitte März aufgenommen und werden bis Frühling 2021 andauern. Von Mitte September bis Mitte November wird auf der Linie 3 von Birsfelden bis Aeschenplatz ein Ersatzbus verkehren.

Der davon nicht weit entfernte St. Alban-Graben wird voraussichtlich bis 2022 als Folge des Baus des unterirdischen Kunstmuseumsparkings durch private Investoren eine Grossbaustelle bleiben. Bei der ersten Bauetappe für das Parking ist es zu Verzögerungen gekommen. Die Verantwortlichen vom Tiefbauamt und von den BVB konnten also nicht genau sagen, wann sie mit der Erneuerung der Strassenseite und den Gleisanlagen auf der Seite des Kunstmuseums beginnen können.

Sicher ist, dass der Tramverkehr bis Ende Jahr weiterhin einspurig erfolgen wird. Das gilt auch für den Autoverkehr, der in Richtung Wettsteinbrücke gesperrt bleiben wird.

Zur längerfristigen Angelegenheit wird auch die lange erwartete Auffrischung der Freien Strasse zur properen Flaniermeile mit einem neuen Belag mit Sandsteinplatten und ohne Trottoirränder. Erst 2023 werden sich die Vorzeige-Einkaufsmeile und die angrenzen Gassen vollständig im neuen Kleid präsentieren. Im August beginnen die Arbeiten am ersten Abschnitt vom Bankverein bis zur Einmündung der Bäumleingasse. Vier weitere Bauetappen werden in den kommenden Jahren folgen.

Im Rahmen der Neugestaltung der Freien Strasse werden die IWB sämtliche unterirdischen Leitungen erneuern. Im Zentrum steht die vollständige Erschliessung der Strasse mit dem Fernwärmenetz. Der sukzessive Ausbau dieses Netzes werden die IWB auch die kommenden Jahre beschäftigen.

Der verantwortlicher Leiter Netze bei den IWB sprach in diesem Zusammenhang von einem Generationenprojekt. Gegenwärtig sind rund 30 Prozent der Haushalte der Stadt Basel an das Fernwärmenetz angeschlossen. Im Rahmen der vom Energiegesetz vorgegebenen generellen Umstellung auf erneuerbare Energien ist bis spätestens 2050 eine Erschliessung von 70 Prozent aller Haushalte anvisiert.

Kanton Aargau investiert mehr in die Strasseninfrastruktur

Der Kanton Aargau gibt in diesem Jahr 260 Millionen Franken aus für die Strasseninfrastruktur – 60 Millionen Franken mehr als 2019. Der grösste Teil des Geldes fliesst in sechs Grossprojekte.

Von der Gesamtsumme entfallen 173 Millionen Franken auf den Neubau, die Umgestaltung und die Verbesserung der Verkehrssicherheit von Kantonsstrassen, wie das kantonale Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) am Montag mitteilte.

Für den Werterhalt von Strassen, Brücken und Tunnel werden 56 Millionen Franken eingesetzt. Im Rahmen der Umsetzung des Behindertengesetzes sind für den Umbau von Bushaltestellen/-kanten an Kantonsstrassen für den barrierefreien Einstieg 12 Millionen Franken vorgesehen.

Für gesetzlich vorgeschriebene Lärmsanierungsmassnahmen sind 11 Millionen Franken geplant. Der Ausbau des kantonalen Radroutennetzes ist mit 8 Millionen Franken veranschlagt.

Neben der Fortführung der fünf laufenden Grossprojekte wie Südwestumfahrung Sins, Südwestumfahrung Brugg und Ersatz der Aarebrücke in Aarau sind auch die Bauarbeiten für die Ostumfahrung Bad Zurzach angelaufen. In der zweiten Jahreshälfte wird der Bau der Umfahrung Mellingen starten.

Im Weiteren werden insgesamt 62 mittlere und kleinere Bau- und Sanierungsprojekte in allen Regionen des Kantons beginnen.

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