In Reiden sollen Öko-Baustoffe entwickelt und produziert werden

In Reiden sollen Öko-Baustoffe entwickelt und produziert werden

In Reiden LU sollen nachhaltige Baustoffe entwickelt und hergestellt werden. Der Kanton und die Gemeinde wollen im strategischen Arbeitsgebiet Mehlsecken entsprechende Unternehmen und Forschungseinrichtungen ansiedeln, wie sie am Mittwoch meldeten.

Mehlsecken ist eines von drei strategischen Arbeitsgebieten im Kanton Luzern. Weitere sind in Sempach und Inwil. In diesen sollen volkswirtschaftlich bedeutende Betriebe mit hoher Wertschöpfung angesiedelt werden.

Im Falle von Mehlsecken ist es Swisspor. Das Unternehmen erfülle mit seinem Nutzungskonzept die Anforderungen für eine Ansiedlung in dem 200’000 Quadratmeter grossen strategischen Arbeitsgebiet, teilte die Staatskanzlei mit.

Swisspor will in Mehlsecken ein neues Werk errichten, um dort mineralische Dämmstoffe herzustellen. Auf der restlichen Fläche sollen Forschungseinrichtungen und Unternehmen aus den Branchen Gebäude- und Umwelttechnologie angesiedelt werden, teilte die Staatskanzlei mit. Partnerin von Swisspor sei die Hochschule Luzern.

Diese Unternehmen und Forschungseinrichtungen sollen einen Verbund, einen Cluster bilden. Durch die Ansiedlung von branchenverwandten Betrieben sollen Synergien entstehen, welche genutzt werden sollen, neue klimaneutrale und kreislauffähige Baustoffe zu entwickeln, teilte die Staatskanzlei mit. Neuartige Gebäudehüllen könnten wesentlich zur Reduktion des CO2-Ausstosses beitragen.

Nach vier Jahren Pause ein voller Erfolg: Die ARBEITSSICHERHEIT SCHWEIZ mit SGAS WEITERBILDUNG

“Nach der Messe ist vor der Messe und so können wir nach vier Jahren des Wartens mit einem sehr positiven Eindruck aus diesen zwei Tagen in das nächste Jahr planen”, so der CEO des Veranstalter der ARBEITSSICHERHEIT SCHWEIZ und Swiss Corporate Fashion, Alexander Petsch.

Die neunte Auflage der ARBEITSSICHERHEIT SCHWEIZ in Bern hat mit 1.811 Besuchern wieder einmal bewiesen, wie wichtig die Themen Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz sind. 

Über 55 Fachvorträge, 80 Aussteller mit Best-Practice-Beispielen und ein Sicherheitsparcours mit vier Stationen gaben den Besucher:innen die Möglichkeit, sich selbst auszuprobieren, sich mit Experten der jeweiligen Branchen fachlich auszutauschen und sich gleich vor Ort SGAS-zertifiziert weiterzubilden. 

Weitere spektakuläre Highlights für das Publikum: Die Höhenrettung und die Höhenarbeit, deren Komplexität und Sicherheit sich deutlich in den Vorführungen widerspiegelten. Auch hier war allen schnell klar, dass ohne ausreichende Absicherung das Risiko eines Unfalls sich um ein Vielfaches erhöht.

“Die hohe Nachfrage an der französisch sprachigen Bühne hat uns gezeigt, dass die Romandie keine eigene Fachmesse für die Themen der Arbeitssicherheit, Betriebliches Gesundheitswesen und der physischen Sicherheit mehr hat. Der Bedarf an Informationen und Know-How aber groß ist. Mit Unterstützung des Vereins Sécurité au travail en Suisse und des Fachbeirats der Messe Arbeitssicherheit Schweiz sind wir vor Ort zu dem Entschluss gekommen, ab 2023 alle zwei Jahre eine neue Messe speziell für die Romandie zu organisieren.”, so Alexander Petsch. Die nächste arbeits-sicherheit-schweiz.ch findet dann, wie geplant, in der deutschsprachigen Schweiz wieder 2024 statt.

NEUE MESSE: Sécurité au carré – für Arbeitssicherheit, Betriebliches- Gesundheitsmanagement, Gesundheitsschutz, Physische Sicherheit & Plattform-/Höhenarbeit 
WANN: Am 7. und 8. Juni 2023
WO: Beaulieu Lausanne 
www.securite-au-carre.ch

Umgebautes Museo Nazionale del San Gottardo feiert Neueröffnung

Nach zwei Jahren Bauzeit öffnet das Museo Nazionale del San Gottardo mit umgestalteten Innenräumen und neuen Ausstellungen seine Tore: Neben einer multimedialen Gotthard-Show ist neu auch das Alpine Museum mit einer festen Aussenstelle auf dem Gotthard vertreten.

Der Gotthard sei immer mehr gewesen als “nur” ein Alpenübergang. Die Geschichte dieses symbolträchtigen Passes neu zu erzählen, sei das Ziel des wiedereröffneten Museums, heisst es in einer gemeinsamen Medienmitteilung des Museo Nazionale del San Gottardo und des Alpinen Museums der Schweiz.

Nach zweijähriger Bauzeit feiert das seit 1986 existierende Museum am kommenden Sonntag mit einem Tag der offenen Tür Wiedereröffnung. In der Dauerausstellung “San Gottardo – die Geschichte einer Beschleunigung” würden originale Filmbilder und Tondokumente präsentiert, schreiben die Macher in ihrem Communiqué.

Die Schau zeichne die Geschichte des Gotthards von der Erschliessung des Passes um 1200 bis in die Gegenwart nach. Während die ersten Reisenden den Berg noch zu Fuss bewältigten, passieren wir heute das Gotthardmassiv in weniger als 20 Minuten Zugfahrt, wie es in der Medienmitteilung heisst. Eine filmische Collage aus Gemälden, Stichen, Plakaten und Fotografien zeichne diese Entwicklung nach.

Roter Faden der Ausstellung bildeten denn auch die Tunnels und Kavernen, die im Laufe der Zeit in den Gotthardfels geschlagen wurden. Der Weg führe unter anderem vom Urnerloch zum Alp-Transit-Basistunnel und von den Kraftwerkstollen zu den militärischen Gebirgsfestungen.

Neben der Dauerausstellung zu den “Löchern im Berg” eröffnet das Alpine Museum mit einer Sonderausstellung erstmals eine feste Aussenstelle auf dem Gotthard. In “Der Sonntagsausflug” würden Amateurfilmbilder von Autofahrten und Passausflügen aus den 1920er bis 1980er Jahren gezeigt, heisst es im Communiqué weiter. Das Material stamme grösstenteils aus dem Archiv des Radio und Fernsehens der italienischsprachigen Schweiz RSI.

Im Rahmen der Partnerschaft zwischen dem Alpinen Museum und dem Museo Nazionale del San Gottardo sollten auch künftig Ausstellungen in Kooperation mit regionalen Partnern auf Urner und Tessiner Seite entstehen, heisst es in der Medienmitteilung. Damit komme das Alpine Museum seinem nationalen Auftrag als Netzwerk des Bundes für das alpine Kulturerbe nach.

Im Rahmen der Neugestaltung des Museums für insgesamt vier Millionen Franken sei auch die Gastronomie im Erdgeschoss komplett erneuert worden. Neben einem bedienten Restaurant namens “Vecchia Sosta” gebe es nun auch eine schnelle Buffet-Küche mit regionalen Produkten.

Das Museum ist ab dem kommenden Sonntag bis Ende Oktober täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Informationen unter www. passosangottardo.ch

Überwältigender Erfolg für Weiach Historik

Der Grossevent begeisterte Jung und Alt und lockte rund 15’000 Besucher nach Weiach. Die ausgestellten Baumaschinen und Lastwagen repräsentierten einen Querschnitt durch über 100 Jahre Bautechnik. Dampfwalzen aus dem vorletzten Jahrhundert arbeiteten neben geräuschlosen Radladern mit Elektroantrieb. Das war Weiach Historik; was für eine Show!

Weiach Historik, die Kombination einer Ausstellung für historische Baumaschinen und Lastwagen und einer Messe für aktuelle Baumaschinen und Baufahrzeuge war am 28. und 29 Mai in Weiach definitiv das richtige Konzept. Der Besucheraufmarsch war überwältigend. Geschätzte 15’000 Personen fanden den Weg ins Zürcher Unterland.

Hansruedi Eberhard leitete das OK-Team welches zusammen mit den Eberhard Unternehmungen, dem Baumaschinenmuseum Ebianum in Fisibach und dem Verein Swiss-Historik den tollen Anlass organisierte. Die Maschinenshow fand bei besten Wetterverhältnissen in der Kiesgrube der Weiacher Kies AG statt.

Rund 270 Baumaschinen und Lastwagen repräsentierten die Geschichte der Baugeräte aus den Anfängen der Mechanisierung bis hin zum modernsten Hydraulikbagger mit 3D-Steuerung. Wobei die ältesten, immer noch funktionstüchtigen Maschinen weit über 100 Jahre alt waren!

Als Publikumsmagnet etablierte sich die historische Baustelle welche den Strassenbau in der Zeitspanne zwischen etwa 1920 und 1960 veranschaulichte. Verschiedene Steinbrecher, angetrieben über Transmissionsriemen einer Dampfmaschine, zerkleinerten Bollensteine zu Strassenkies. «Mann» befüllte den Brecher von Hand und «Frau» schaufelte das gebrochene Kies in eine Karette. Für den Zwischentransport und die Planiearbeiten war ebenfalls Handarbeit angesagt. Die Verdichtung erfolgte mit Explosionsstampfern und einer Dampfwalze.

Vor etwas mehr als 100 Jahren arbeiteten die ersten Bulldozer auf den Baustellen. Daraus entwickelten sich später die Raupenlader (auch Trax genannt), von denen in Weiach eine ganze Flotte am Arbeiten war. Heinz Eberhard drehte mit einer Shovel No. 6 seine Runden. An den schulfreien Nachmittagen half er mit so einem Trax auf den Baustellen des elterlichen Betriebs aus.

Mit gekonnten Bewegungen warfen die vier Seilbaggerfahrer ihre Schleppkübel durch die Luft. Diese landeten dann aber auch dort, wo sie mussten und ruckzuck waren wieder ein paar Kubikmeter Erdmaterial weg. Mit dem Aufkommen der ersten brauchbaren Hydraulikbagger in 50er- und 60er-Jahre verschwanden die kleinen Seilbagger allmählich von den Baustellen. Zwei von diesen frühen Hydraulikbaggern waren in Weiach zu sehen. Innerhalb von wenigen Metern arbeiteten 60 Jahre Hydraulikbaggergeschichte: ein Yumbo Y45 mit Jahrgang 1962 und ein aktueller Hyundai HX300A NL. So eine Kombination gab es wahrscheinlich nur in Weiach zu sehen!

In der eigentlichen Kiesgrube präsentierten zwölf namhafte Baumaschinenhersteller ihre neusten Produkte. Neben elektrisch angetriebenen Baggern und Radladern im Kompaktbereich waren auch die neusten Assistenzsysteme und die intelligenten Steuerungen zum Testen ausgestellt. Einmal einen richtigen Bagger ausprobieren, war das Grösste für die kleinen und die grossen Kinder. Geduldig standen sie in der Schlange, bevor sie unter kundiger Anleitung auf dem Fahrersitz Platz nehmen durften. Und vielleicht entwickelt sich ja aus diesem Erlebnis ein zukünftiger Kunde.

Definitiv nichts für Anfänger war die Caterpillar Operator Challenge. Die 86 Teilnehmenden massen sich in drei Disziplinen: Kompaktradlader, Minibagger und Grossbagger. Am wenigsten Zeit benötigten am Samstag Andreas Juchler aus Rümlang, respektive Michael Herren aus Frauenkappelen am Sonntag. Sie werden die Schweiz an der europäischen Ausscheidung in Malaga, Spanien, vertreten.

Rund 100 Jahre Entwicklung im Nutzfahrzeugbereich repräsentierten auch die rund 70 ausgestellten Lastwagen. Viele bekannte Marken waren vertreten: Berna, FBW, Saurer, DAF, GMC, Henschel, Kaelble, Magirus, MAN, Mercedes, Scania, Volvo und neu auch Futuricum mit elektrisch angetriebenen Lastwagen. Neuartiger Elektroantrieb, falsch: der ausgestellte Lastwagen von Tribelhorn des ERZ Zürich war vor 100 Jahren bereits elektrisch unterwegs!

Wie bereits bei der Eröffnung des EbiMIK im September 2021 schweissten die Kinder auch in Weiach voller Begeisterung ihre Windlichter. Die Lernenden der Eberhard Unternehmungen präsentierten zusammen mit Ebi.Young einige Lernberufe und betreuten die Kinder beim Malen und «Sändelä».

Und wenn sich einige Jugendliche vom Konzept Weiach Historik begeistern lassen und später einen Bauberuf wählen, dann erfüllt sich ein wichtiger Zweck von diesem Event.

Schaffhausen ermöglicht Ausbau der Wasserkraft am Rheinfall

Der Schaffhauser Kantonsrat macht den Weg frei für die Gewinnung von mehr Strom am Rheinfall. Mit 48 zu 4 Stimmen hat er am Montag der Revision des Wasserwirtschaftsgesetzes zugestimmt. Bis tatsächlich ein zusätzliches Rheinfallkraftwerk gebaut werden könnte, wären jedoch noch viele Hürden zu nehmen.

Im revidierten Wasserwirtschaftsgesetz werden die Rahmenbedingungen für ein zusätzliches Kraftwerk am Rheinfall und Maximalwerte für eine Wasserentnahme festgelegt. Fachleute gehen davon aus, dass am Rheinfall zusätzlich 90 Gigawattstunden Strom pro Jahr produziert werden könnten.

Die Gesetzesänderung diene nur dazu, das Planungsverbot aufzuheben, betonte Kommissionspräsident Erwin Sutter (EDU). Ein konkretes Projekt gibt es nicht.

In der ersten Lesung im Kantonsrat gab es zahlreiche Anträge, die die Kommission vor der zweiten Lesung nochmals beraten hat. Ausdrücklich festgehalten wird nun, dass Biotope und Artenvielfalt nur geringfügig beeinträchtigt werden dürfen sowie Arten, die auf der Roten Liste aufgeführt sind, nicht zusätzlich gefährdet werden dürfen.

Bei den vorgeschlagenen Werten zur Wasserentnahme werde der Erlebniswert am Rheinfall nur geringfügig, wenn überhaupt erkennbar geschmälert, insbesondere wenn die natürliche Schwankungsbreite des Rheinzuflusses berücksichtigt werde, heisst es im Kommissionsbericht.

Sollte es konkrete Pläne für ein zusätzliches Rheinfallkraftwerk geben, könnten diese nicht ohne die Zustimmung der Stimmberechtigten umgesetzt werden, denn die Verleihung der Wasserrechtskonzession untersteht dem obligatorischen Referendum. Und auch der Kanton Zürich könnte mitentscheiden.

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