Beide Basel setzen vermehrt auf Recycling-Baustoffe

Beide Basel setzen vermehrt auf Recycling-Baustoffe

Die Kantone Baselland und Basel-Stadt werden ab 2021 vermehrt auf Recycling im Strassenbau setzen. Die beiden Tiefbauämter haben ihre entsprechenden Richtlinien revidiert.

Die revidierte Richtlinie für den Tief- und Strassenbau schreibe eine umweltkonforme und hochwertige Wiederverwertung von Baustoffen vor, teilten die Baudirektionen der beiden Kantone am Montag mit. Damit werde ein wichtiger Schritt in Richtung einer Kreislaufwirtschaft vollzogen.

In den vergangenen Jahren sei der Bedarf an Deponieraum für leicht verschmutztes Aushubmaterial und mineralische Bauabfälle aus dem Strassenraum sehr hoch gewesen. Um den deponierten Bauschutt zu reduzieren, sollen Bauabfälle vermehrt zu Recycling Baustoffen aufbereitet werden.

Dabei sei darauf zu achten, dass dieses recycelte Material nicht zu Qualitätseinbussen beim Bau führe. Hoch- und minderwertige Materialien dürften also nicht vermischt werden, heisst es.

Die neue Richtlinie sei für die beiden Kantone verbindlich, die Gemeinden würden eingeladen, sie bei kommunalen Tiefbauvorhaben zu berücksichtigen.

Neues Bieler Spitalzentrum soll in Brügg gebaut werden

Das neue Bieler Spitalzentrum soll im Brüggmoos gebaut werden. Darauf haben sich die Gemeinde Brügg, das Spitalzentrum Biel (SZB) und der Kanton Bern geeinigt. In einer Absichtserklärung sprechen sie sich einhellig für den Bau eines neuen Spitals am Ufer des Nidau-Büren-Kanals aus.

Bereits im September hatten Brügg und das SZB bekanntgegeben, auf der Suche nach einem neuen Standort habe sich das Brüggmoos als am besten geeignet erwiesen. Eine Machbarkeitsstudie hat nun diesen Befund bestätigt, wie die drei Partner am Donnerstag an einer im Internet übertragenen Medienkonferenz bekannt gaben.

Im März des kommenden Jahres sollen nun die Stimmberechtigten der Gemeinde Brügg den Weg frei machen für das Projekt. Ihnen wird ein Planungskredit vorgelegt. Auch werden sie – voraussichtlich im Jahr 2023 – über eine Änderung des Zonenplans befinden müssen.

Die Ergebnisse der Studie werden der Bevölkerung vom 19. Dezember 2020 bis Mitte März 2021 mit der Ausstellung “Spitalneubau Biel-Brügg – D’Brügg i Zuekunft” präsentiert. Dies coronagerecht im Freien bei der Mehrzweckanlage Erlen in Brügg. Auch ist für das Projekt eine eigene Webseite aufgeschaltet worden.

An der Medienkonferenz zeigte Brüggs Gemeindepräsident Marc Meichtry Modellbilder des Areals in der Nähe des Autobahnanschlusses Brüggmoos. Zu sehen war ein grosses, rechteckiges Gebäude umgeben von viel Grünflächen und Sportanlagen.

Meichtry sprach von einer grossen Chance für die Gemeinde Brügg. Das Brüggmoos sei heute nicht belebt. Werde das Spital gebaut, entstehe ein Erlen- und ein Uferpark. Das Kanalufer soll nämlich im fraglichen Gebiet renaturiert werden.

Auch eine Fussgänger- und Velobrücke über die A6 und über den Kanal sind vorgesehen. Der Mehrwert für die anliegenden Quartier sei riesig, so Meichtry. Für “flankierende Infrastrukturmassnahmen” stellt das SZB der Gemeinde Brügg in einem Fonds 11,5 Millionen Franken zur Verfügung.

Wenn das Brügger Volk im März an der Gemeindeversammlung oder der Urne Nein sage zum Projektierungskredit, gebe es keinen Plan B. Das sagte SZB-Direktor Kristian Schneider. Dies deshalb, weil die Machbarkeitsstudie so viele Vorteile für Brügg aufgezeichnet habe.

Das Spitalzentrum Biel befindet sich heute an einem eher schlecht zugänglichen Ort oberhalb der Bieler Altstadt. Seit November 2018 ist klar, dass diese Gebäude nicht renoviert werden, sondern dass sie durch einen Neubau ersetzt werden sollen.

Der kantonale Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg sagte vor den Medien, er beabsichtige, dem Grossen Rat einen Kredit vorzulegen. Es geht um 84,7 Millionen Franken, welches das Kantonsparlament 2011 für die Sanierung des heutigen Spitals genehmigte. Dieses Geld soll nun für den Neubau verwendet werden.

SZB-Verwaltungsratspräsident Thomas von Burg sagte, ein Spitalbett koste heute zwischen 1,2 bis 1,4 Millionen Franken. Geplant seien 150 Spitalbetten. Von Burg beantwortete so eine Frage nach den Kosten des Neubaus. Zu rechnen ist also mit 180 bis 210 Millionen Franken. Von Burg hofft auf eine Eröffnung im Jahr 2028.

Spitalneubau Biel-Brügg

Baustoff-Recycling-Anlage in der “Staatsgrube” in Birsfelden BL

Auf einem Industrieareal in Birsfelden soll eine Baustoff-Recycling-Anlage realisiert werden. Die Basler Regierung hat am Dienstag einen für dieses Projekt nötigen Baurechtsvertrag genehmigt.

Standort der neuen Anlage ist ein Teil des früher als Kiesgrube genutzten Areals “Staatsgrube”, wie die Basler Regierung mitteilte. Abgeschlossen wurde der Vertrag zwischen der Einwohnergemeinde der Stadt Basel als Grundeigentümerin und der neuen Firma Baustoff Recycling Nordwestschweiz AG. Diese wird die Anlage erstellen und betreiben.

Verarbeitet werden sollen in der Anlage mineralische Bauabfälle und Aushubmaterial, das chemisch belastet ist. Aushubmaterial der höchsten Belastungsstufe habe in der Nordwestschweiz bisher nicht verarbeitet werden können, heisst es in der Mitteilung.

Den Standort des Projekts unmittelbar neben der Sternenfeldstrasse erachtet die Regierung dank der guten Verkehrserschliessung als ideal. In der Anlage könne dereinst auch das Aushubmaterial des Osttangenten-Rheintunnels verarbeitet werden.

Kantonsstrasse Neuenkirch-Nottwil soll saniert und ausgebaut werden

Auf der Kantonsstrasse zwischen Neuenkirch und Nottwil LU sollen sich Velofahrer und Fussgänger sicherer fortbewegen können. Der Regierungsrat will den fünf Kilometer langen Strassenabschnitt für rund 26 Millionen Franken sanieren und ausbauen.

Die Kantonsregierung beantragte am Dienstag dem Parlament für den Ausbau einen Sonderkredit von 14,8 Millionen Franken. Die Sanierung der Strasse in der Höhe von 11,3 Millionen Franken sind gebundene Ausgaben und werden deswegen nicht über den Sonderkredit, sondern über die ordentlichen Unterhaltsbudgets finanziert.

Die Strasse zwischen dem Kreisel Lippenrüti bei Sempach Station und der Ortseinfahrt Nottwil sei für die heutigen Verhältnisse nicht mehr breit genug, schrieb der Regierungsrat in seiner Botschaft. Für die Velos gebe es dort keinen separater Weg, für Fussgänger nur teilweise. Der Oberbau und die Fundation der Strasse sowie deren Entwässerung seien zudem in einem schlechten Zustand. Gleiches gelte für die Bachdurchlässe.

Ein Veloweg auf diesem Abschnitt ist bereits im Radroutenkonzept von 1994 vorgesehen worden. Geplant ist ein durchgehender, 2,3 Meter breiter Rad- und Gehweg, der durch einen Grünstreifen von der Strasse abgetrennt wird. Die Strasse, die heute maximal 6,6 Meter breit ist, wird auf 7,0 Meter verbreitert. Dies entspreche den aktuellen Normen und Richtlinien, hiess es in der Botschaft. Baubeginn solle 2022 sein.

Geld vom Kanton für Neubau von Schaffhauser Hallenbad

Der Schaffhauser Kantonsrat will, dass sich der Kanton am geplanten Neubau des Hallenbads in der Stadt Schaffhausen finanziell beteiligt. Er hat am Montag ein entsprechendes Postulat mit 45 zu 11 Stimmen an die Regierung überwiesen. Diese muss nun eine Vorlage ausarbeiten.

Das Postulat verlangte eigentlich eine Beteiligung an den Finanzierungs- und an den Betriebskosten. Während ein Investitionsbeitrag weitgehend unbestritten war im Kantonsrat, gab es Kritik an einer dauerhaften Beteiligung des Kantons. Dies widerspräche der angestrebten Finanzierungsentflechtung von Kanton und Gemeinden.

Auch Regierungsrat Christian Amsler (FDP) erklärte, das KSS Hallenbad habe eine überregionale Bedeutung und die Regierung sei mit einem Investitionsbeitrag einverstanden, könne aber nicht Betriebskosten für die Gemeinde übernehmen. René Schmidt (GLP) änderte sein Postulat schliesslich ab, so dass nur noch eine Mitfinanzierungsstrategie verlangt wird.

Dazu muss die Regierung nun eine Vorlage an den Kantonsrat erarbeiten. Dort wird das Thema voraussichtlich noch einmal zu kontroversen Diskussionen führen. Das letzte Wort über einen Investitionsbeitrag für den Neubau des Hallenbads werden aber die Stimmberechtigten haben.

Das fast 50 Jahre alte Hallenbad auf der Breite ist in schlechtem Zustand und der Grosse Stadtrat hat bereits einem Neubau zugestimmt. Die Kosten dafür werden grob auf rund 70 Millionen Franken geschätzt.

Parlament spricht rund 460 Millionen Franken für Bundesbauten

Das Parlament hat 458,2 Millionen Franken für Immobilien des Bundes genehmigt. 130 Millionen Franken werden für die zweite Bauetappe des neuen Verwaltungszentrums am Guisanplatz in Bern verwendet.

Der Nationalrat hiess die Immobilienbotschaft am Donnerstag mit 181 zu 0 Stimmen und ohne Enthaltung gut. Der Ständerat hatte die Kredite schon in der Herbstsession einstimmig bewilligt. Die Kredite sind damit unter Dach und Fach.

Vom Verwaltungszentrum am Guisanplatz in der Bundesstadt ist der erste Teil des Bauprojekts abgeschlossen. 2019 bezogen die Bundesanwaltschaft (BA), das Bundesamt für Polizei (fedpol), das Bundesamt für Rüstung (armasuisse) sowie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (Babs) ihre Räume.

Nun soll die zweite Etappe folgen; der Start ist gemäss Botschaft für 2021 geplant. In das fünfstöckige Bürogebäude sollen voraussichtlich im Sommer 2026 Verwaltungseinheiten des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) einziehen.

In der Finanzkommission habe die Frage der Zahl der Arbeitsplätze in Gebäuden des Bundes zu diskutieren gegeben, da auch nach der Pandemie voraussichtlich mehr Menschen im Homeoffice arbeiteten, sagte Gerhard Andrey (Grüne/FR). Der Bund müsse die Arbeit zuhause in seinen künftigen Strategien berücksichtigen.

Finanzminister Ueli Maurer verwies für die Frage auf die nächste Unterbringungsstrategie des Bundes. Im Lockdown hätten bis zu 25’000 Angestellte des Bundes zuhause gearbeitet. Künftig werde es mehr mobile Arbeitsplätze für die Angestellten des Bundes geben.

153,2 Millionen Franken sind für die Ausstattung des Agroscope-Laborneubaus in Posieux im Kanton Freiburg vorgesehen. Dieser Betrag beinhaltet auch den bereits beschlossenen Umzug von Liebefeld (BE) nach Posieux.

Agroscope ist das Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung und dem Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) angegliedert.

Der Neubau des Laborgebäudes in Posieux wird vom Kanton Freiburg finanziert, erstellt und nach Fertigstellung an die Eidgenossenschaft vermietet. Nach 25 Jahren kann es vom Bund übernommen werden. Von der Kommission und auch seitens von SVP und GLP wurde dieses Vorgehen kritisiert.

Ein dritter, weiterer Verpflichtungskredit von 175 Millionen Franken soll für “nicht einzeln spezifizierte Vorhaben” verwendet werden. Schwerpunkt sind laut Kommissionssprecher Andrey energetische Vorhaben.

Neues Zürcher Hochschulgebiet soll viel Grün bieten

Beim Bau des neuen Zürcher Hochschulgebietes geht es zwar eigentlich um Gebäude. Wichtig ist den Verantwortlichen aber auch die Gestaltung der Räume dazwischen. Diese sollen vor allem viel Grün bieten. Ein Gebäude wird sogar an der Fassade bepflanzt.

Beim Campus Mitte1 des Universitätsspitals soll die Fassade zum Grünraum werden. Das Gebäude wird rundum von Pflanzen umrankt sein. Dies soll einen Beitrag zur Regulierung des Stadtklimas leisten, gleichzeitig aber auch das Wohlbefinden der Patientinnen und Patienten und der Mitarbeitenden fördern, wie der Kanton am Dienstag mitteilte.

Auch bei der Planung der Aussenflächen wird dem Stadtklima Beachtung geschenkt. “Die Aussenflächen spielen bei der Planung des gesamten Projekts von Anfang an eine wichtige Rolle”, sagte Baudirektor Martin Neukom (Grüne) an einer Medienkonferenz. Dabei würden auch klimatische Aspekte berücksichtigt.

Rund um die Universität, das Universitätsspital und die ETH Zürich Zentrum sollen in den nächsten rund 30 Jahren neue Gebäude, Parks und ein Campus-Boulevard entstehen. Das gesamte Hochschulquartier soll in mehreren Etappen und Jahrzehnten umgestaltet werden, um Lehre, Forschung und medizinische Versorgung zu stärken und das Quartier städtebaulich zu entwickeln.

Die Realisierung des riesigen Bauprojekts mitten in der Stadt soll minutiös geplant werden, um die Auswirkungen auf das Quartier während der Bauphase zu minimieren. Laut Peter Bodmer, dem Projektdelegierten des Regierungsrats, ist während der ersten Bauetappe mit einem Maximum an Baustellenverkehr im Jahr 2023 zu rechnen. Bis zu 12’000 Fahrten pro Quartal sollen es dann sein.

Man setze alles daran, ein Verkehrschaos im Baugebiet zu verhindern. “Ziel ist eine just-in-time-Anlieferung”, sagte Bodmer. Zu diesem Zweck soll es beispielsweise Warteräume weit entfernt von den Baustellen geben.

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