Das neue Bieler Spitalzentrum soll im Brüggmoos gebaut werden. Darauf haben sich die Gemeinde Brügg, das Spitalzentrum Biel (SZB) und der Kanton Bern geeinigt. In einer Absichtserklärung sprechen sie sich einhellig für den Bau eines neuen Spitals am Ufer des Nidau-Büren-Kanals aus.
Bereits im September hatten Brügg und das SZB bekanntgegeben, auf der Suche nach einem neuen Standort habe sich das Brüggmoos als am besten geeignet erwiesen. Eine Machbarkeitsstudie hat nun diesen Befund bestätigt, wie die drei Partner am Donnerstag an einer im Internet übertragenen Medienkonferenz bekannt gaben.
Im März des kommenden Jahres sollen nun die Stimmberechtigten der Gemeinde Brügg den Weg frei machen für das Projekt. Ihnen wird ein Planungskredit vorgelegt. Auch werden sie – voraussichtlich im Jahr 2023 – über eine Änderung des Zonenplans befinden müssen.
Die Ergebnisse der Studie werden der Bevölkerung vom 19. Dezember 2020 bis Mitte März 2021 mit der Ausstellung “Spitalneubau Biel-Brügg – D’Brügg i Zuekunft” präsentiert. Dies coronagerecht im Freien bei der Mehrzweckanlage Erlen in Brügg. Auch ist für das Projekt eine eigene Webseite aufgeschaltet worden.
An der Medienkonferenz zeigte Brüggs Gemeindepräsident Marc Meichtry Modellbilder des Areals in der Nähe des Autobahnanschlusses Brüggmoos. Zu sehen war ein grosses, rechteckiges Gebäude umgeben von viel Grünflächen und Sportanlagen.
Meichtry sprach von einer grossen Chance für die Gemeinde Brügg. Das Brüggmoos sei heute nicht belebt. Werde das Spital gebaut, entstehe ein Erlen- und ein Uferpark. Das Kanalufer soll nämlich im fraglichen Gebiet renaturiert werden.
Auch eine Fussgänger- und Velobrücke über die A6 und über den Kanal sind vorgesehen. Der Mehrwert für die anliegenden Quartier sei riesig, so Meichtry. Für “flankierende Infrastrukturmassnahmen” stellt das SZB der Gemeinde Brügg in einem Fonds 11,5 Millionen Franken zur Verfügung.
Wenn das Brügger Volk im März an der Gemeindeversammlung oder der Urne Nein sage zum Projektierungskredit, gebe es keinen Plan B. Das sagte SZB-Direktor Kristian Schneider. Dies deshalb, weil die Machbarkeitsstudie so viele Vorteile für Brügg aufgezeichnet habe.
Das Spitalzentrum Biel befindet sich heute an einem eher schlecht zugänglichen Ort oberhalb der Bieler Altstadt. Seit November 2018 ist klar, dass diese Gebäude nicht renoviert werden, sondern dass sie durch einen Neubau ersetzt werden sollen.
Der kantonale Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg sagte vor den Medien, er beabsichtige, dem Grossen Rat einen Kredit vorzulegen. Es geht um 84,7 Millionen Franken, welches das Kantonsparlament 2011 für die Sanierung des heutigen Spitals genehmigte. Dieses Geld soll nun für den Neubau verwendet werden.
SZB-Verwaltungsratspräsident Thomas von Burg sagte, ein Spitalbett koste heute zwischen 1,2 bis 1,4 Millionen Franken. Geplant seien 150 Spitalbetten. Von Burg beantwortete so eine Frage nach den Kosten des Neubaus. Zu rechnen ist also mit 180 bis 210 Millionen Franken. Von Burg hofft auf eine Eröffnung im Jahr 2028.