ewz-Areal Herdern in Zürich soll erweitert und umgebaut werden

ewz-Areal Herdern in Zürich soll erweitert und umgebaut werden

Auf dem Areal Herdern in Zürich-West soll der Geschäftsbereich Verteilnetz des Zürcher Elektrizitätswerks (ewz) zusammengefasst werden. Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat dafür einen Objektkredit in der Höhe von 167,4 Millionen Franken.

Das ewz will seine Arbeitsplätze und Lagerflächen in der Stadt Zürich auf zwei Standorte konzentrieren: auf das Betriebsgebäude in Oerlikon einerseits und den Werkhof Herdern in Zürich-West anderseits. Mit den bestehenden Bauten lasse sich dieses Ziel aber nicht erreichen, schreibt die Stadt in einer Mitteilung vom Montag.

Das Hauptgebäude in Zürich-West biete für die künftigen Nutzungen zu wenig Raum, und die Lagerhalle sowie die Lagerflächen im Freien erfüllten die Anforderungen an einen effizienten Verkehrs- und Warenfluss nicht mehr. Das rund 45 Jahre alte Gebäude ist überdies nicht mehr im besten Zustand und sanierungsbedürftig.

Die Stadt plant deshalb die Erweiterung des Hauptgebäudes, den Ersatz der Lagerhalle durch einen Neubau sowie eine Verbesserung des Aussenbereichs. Zudem soll das Betriebsgebäude instand gesetzt werden. Durch einen neuen Verlauf des Mühlewegs ist das Areal zudem künftig für die Öffentlichkeit durchgängig.

Dank einer Aufstockung des Betriebsgebäudes um zwei Geschosse werden in Zürich-West künftig statt 350 Arbeitsplätze 600 zur Verfügung stehen. Wichtigste Energiequelle sei das Grundwasser, das mit einer neuartigen Rezirkulationsanlage genutzt werden soll, schreibt die Stadt. Auf dem Gebäude ist ausserdem eine grossflächige Photovoltaik-Anlage vorgesehen.

Über den Objektkredit in der Höhe von 167,4 Millionen Franken wird der Gemeinderat in einer seiner nächsten Sitzungen entscheiden. Das letzte Wort darüber hat das Zürcher Stimmvolk. Wann diese Abstimmung stattfindet, ist aber noch offen. Die Stadt will in zwei Jahren mit den Bauarbeiten beginnen und diese 2025 abschliessen.

Flughafen Genf baut für Viertelmilliarde neue Gepäcksortieranlage

Der Flughafen Genf investiert 270 Millionen Franken in den Bau eines neuen Logistikzentrums für die Gepäcksortierung. Es soll Ende 2022 in Betrieb gehen.

Das im vergangenen April gestartete Projekt sei sehr komplex, sagte der für den Flughafen zuständige Staatsrat Serge Dal Busco bei der Grundsteinlegung am Donnerstag vor den Medien. Die Arbeiten auf der Grossbaustelle finden statt, während die aktuelle Gepäcksortieranlage weiter in Betrieb ist. Insgesamt 41 Unternehmen sind an diesem Standort tätig.

“Es ist wichtig, dass die Planung eingehalten wird”, sagte Flughafendirektor André Schneider. “Nur so können wir garantieren, dass die Anlage den neuen europäischen Anforderungen für die Durchleuchtung von aufgegebenem Gepäck entspricht.” Dazu gehören auch dreidimensionale Scanner, welche die heutigen zweidimensionalen Geräte ersetzen.

Das bestehende System wurde wischen 1980 und 1990 noch von der ehemaligen Swissair installiert. Die Anlagen, die 16 Stunden am Tag arbeiten, sind allerdings sehr wartungsintensiv. Und es wird immer schwieriger, Ersatzteile zu finden.

Das neue Logistikzentrum mit insgesamt 13,5 Kilometern an Förderbändern wird 5200 Gepäckstücke pro Stunde sortieren können, deutlich mehr als die 2750 des aktuellen Systems.

Basler Regierung will Bau von Solaranlagen vereinfachen

Solaranlagen in der Basler Industrie- und Gewerbezone sollen künftig ohne Baubewilligung realisiert werden können. Das ist eine der Massnahmen, welche die Basler Regierung aufgrund einer Motion der Bau- und Raumplanungskommission (BRK) des Grossen Rats beschlossen hat.

Die BRK hatte in ihrer Motion eine ganze Reihe von Massnahmen zur “Vereinfachung des Baubewilligungswesens” gefordert. Sie hatte damit nach eigenen Angaben auf “Unbehagen und Kritik breiter Kreise” am komplexen Baubewilligungsverfahren im Kanton reagiert.

Die Basler Regierung sieht sich jedoch nicht in der Lage, alle Forderungen zu erfüllen – besonders, was die grosse Liste der Normen und Richtlinien angeht. Einige der angeführten Vereinfachungen des Baubewilligungswesens stiessen aufgrund bundesrechtlicher Vorgaben an ihre Grenzen, schrieb sie in einer Medienmitteilung vom Dienstag.

Handeln will die Exekutive aber bei “energetisch oder raumplanerisch sinnvollen Sanierungen, Umbauten oder Neubauten”. Bei “bestimmten Bebauungsplänen” soll künftig ein einfacher Regierungsrats- oder Gemeinderatsbeschluss ausreichen, heisst es in der Mitteilung. Die Begriffe “sinnvoll” oder “bestimmt” werden in der Mitteilung nicht näher ausgeführt.

Wirklich konkret äussert sich die Regierung nur in einem Punkt: So sollen künftig Solaranlagen in Industrie- und Gewerbezonen bewilligungsfrei realisiert werden können. Damit die Massnahmen in Kraft treten können, muss der Grosse Rat entsprechende Änderungen des Bau- und Planungsgesetzes und samt Verordnung genehmigen.

Zürich muss wohl erneut über Hardturm-Areal abstimmen

Bis der erste Ball im neuen Fussballstadion auf dem Zürcher Hardturm-Areal rollt, dürfte es länger dauern als geplant. Denn gegen den privaten Gestaltungsplan für das Projekt “Ensemble” wird das Referendum ergriffen. Damit droht eine weitere Stadion-Volksabstimmung.

Lanciert wird das Referendum von der IG Freiräume Zürich West, wie diese am Freitag mitteilte. Kommen mindestens 2000 Unterschriften zusammen, gibt es eine weitere städtische Volksabstimmung zum Stadion. Wahrscheinlich im Herbst 2020.

Der private Gestaltungsplan “Areal Hardturm – Stadion” wird voraussichtlich am 23. Oktober im Zürcher Stadtparlament behandelt. Er schafft die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Realisierung. Erforderlich ist er vor allem aufgrund der Gebäudehöhe der beiden geplanten Hochhäuser.

Zudem werden im privaten Gestaltungsplan auch Festlegungen zu den Bau- und Nutzungsbestimmungen, zur Erschliessung, zu Freiräumen, zum Lärmschutz sowie zu weiteren Umweltaspekten getroffen.

Nach der Behandlung im Gemeinderat wird die IG voraussichtlich Ende Oktober mit der Unterschriftensammlung beginnen. Im Referendumskomitee sitzt unter anderen Gemeinderat Markus Knauss (Grüne).

Die IG setze sich für eine sozial- und klimaverträgliche Entwicklung des Hardturm-Areals ein und damit für eine bessere Zukunft als das Projekt “Ensemble” zu bieten habe.

Die IG fordert “die Gestaltung des Areals mit gemeinnützigem Wohnungsbau sowie einem grossen Park für Spiel, Breitensport, Naherholung und Kultur”. Ihrer Ansicht nach hat das Bauprojekt der Credit Suisse “kaum urbane Qualitäten”. Zudem bewirkten Hochhäuser mit teuren Wohnungen “nur eine Scheinverdichtung”.

Und diese Scheinverdichtung erhitze Zürich West, heisst es weiter. Denn die komplette Versiegelung des 55’000 Quadratmeter grossen Areals mit durchgehender Tiefgarage werde die Entwicklung des Quartiers zur Hitzeinsel vorantreiben.

Schon heute seien die Temperaturen an den Sommerabenden gemäss der ETH und dem Klimamodell des Kantons Zürich in Zürich West 5 Grad höher als am Stadtrand.

Die Stadtzürcher Stimmberechtigten müssen sich immer wieder zur Stadion-Frage äussern. 2003 hatten sie das privat finanzierte Projekt Pentagon an der Urne bewilligt, es kam aber nie zustande. 2013 lehnten sie ein städtisch finanziertes Projekt ab.

Im vergangenen November haben sie das Projekt “Ensemble” mit 53,8 Prozent Ja-Stimmenanteil angenommen. “Ensemble” stammt von den Investoren HRS, Immobiliengefässe der Credit Suisse sowie Allgemeine Baugenossenschaft Zürich (ABZ).

Es sieht auf dem rund 55’000 Quadratmeter grossen Areal 174 Genossenschaftswohnungen, ein Stadion für rund 18’000 Zuschauer und zwei 137 Meter hohe Wohn- und Bürotürme mit rund 570 Wohnungen vor. Die gesamten Investitionen belaufen sich auf rund 570 Millionen Franken.

Der Investor will mit den Wohntürmen das Stadion querfinanzieren. Dadurch muss sich die Stadt weder am Bau noch am Betrieb finanziell beteiligen. Mit einem reduzierten Baurechtszins auf dem Baufeld, auf dem die Türme stehen werden, unterstützt sie das Projekt aber dennoch. Denn aus der Reduktion resultiert ein wiederkehrender Einnahmenverzicht von jährlich maximal 1,7 Millionen Franken.

Die Fussballclubs FCZ und GC werden also den Letzigrund, ein Leichtathletik- und Event-Stadion, verlassen und auf dem Hardturm-Areal eine neue Heimat in einem richtigen Fussballstadion erhalten.

Dort sollen dann die Stimmung an den Spielen und die Einnahmen für die Clubs besser werden, hoffen diese. Das neue Stadion soll 2022 fertig sein. Der erste Ball könnte in der Saison 2022/23 rollen. Die Hochhäuser und der gemeinnützige Wohnungsbau werden etappiert ab 2023 fertiggestellt. Dieser Zeitplan dürfte sich nun etwas verzögern.

Kantonsgelder für Verkehrshaus sind für Hallen-Neubau vorgesehen

Die 25 Millionen Franken, die der Kanton Luzern gemäss Absichtserklärung ins Verkehrshaus Luzern investieren will, sind für einen Neubau der Schienenhalle 2+3 vorgesehen. Das Gebäude aus dem Jahr 1982 ist in schlechtem baulichen Zustand.

Man habe sich beim Kanton den Beitrag an einen Neubau sichergestellt, sagte Verkehrshaussprecher Olivier Burger am Dienstag auf Anfrage. Er bestätigte einen Bericht der “Luzerner Zeitung”. Die Rede ist von 60 Millionen Franken Gesamtkosten.

Dies sei derzeit als Idee zu bezeichnen, sagte Burger. Das Ausmass des Projekts hänge nämlich von den verfügbaren Geldern ab. Vom Bund erhoffe man sich einen Beitrag in der gleichen Höhe wie jener des Kantons Luzern. Letztmals erhielt das Verkehrshaus 2009 Bundesgelder für den Bau der Halle Strassenverkehr und den neuen Eingangsbereich.

In der Schienenhalle 2+3 sind heute Lokomotiven, Dampflokomotiven, Bergbahnen und ein Modell des Gotthard-Basistunnels ausgestellt. Das Dach der 3300 Quadratmeter grossen Halle ist undicht. Das sechs Meter hohe Gebäude soll zudem erhöht werden. Mit der Realisierung würde frühstens in fünf Jahren begonnen.

Zuerst mache man sich nun Gedanken zum Inhalt der Ausstellung, die man künftig in der Halle zeigen wolle, sagte Burger. Bereits weiter gediehen sind die Pläne für ein neues Mehrzweckgebäude mit Büro und Ausstellungsräumen, das die Schienenhalle 1 des Verkehrshauses ersetzen soll. Der Bau soll 36 Millionen Franken kosten und ohne öffentliche Gelder finanziert werden. Hier warte man den Entscheid des Kantonsgerichts ab. Gegen die Baubewilligung der Stadt Luzern war Beschwerde erhoben worden.

Stadt und Kanton Luzern hatten Anfang September mitgeteilt, dass sie den Finanzierungsschlüssel der Kulturbetriebe und die Zuständigkeiten neu regeln wollen. Während der Kanton 25 Millionen Franken ins Verkehrshaus stecken wird, soll die Stadt die Investitionen von einem hohen zweistelligen bis tiefen dreistelligen Millionenbetrag in den Theater-Neubau stemmen.

Luzerner Parlament will keinen Steuerabzug für Solaranlagen und Co.

Wer im Kanton Luzern in Solaranlagen oder energetische Gebäudesanierungen investiert, kann dies auch künftig nicht von den Steuern abziehen. Der Kantonsrat hat am Montag eine Motion, die das Steuergesetz anpassen wollte, abgelehnt.

Das Parlament erteilte dem Ansinnen von Adrian Nussbaum (CVP) mit 61 zu 45 Stimmen eine Absage und folgte damit dem Antrag der Regierung. Der Motionär hatte den Steuerabzug gefordert, weil dies in fast allen Kantonen ausser Luzern sowie bei der direkten Bundessteuer möglich sei. Er sprach vom Kanton Luzern als “weisser Fleck”. Ein Steuerabzug sei ein mögliches Anreizsystem.

Die Regierung hielt dem entgegen, dass Luzern bis ins Jahr 2000 einen Abzug für Energiesparmassnahmen bei den Steuern kannte, diesen damals aber abgeschafft habe. Hintergrund war eine Studie, die besagte, dass 70 bis 80 Prozent der Steuerabzüge für Massnahmen gewährt wurden, die auch ohne steuerliche Vergünstigungen im gleichen Zeitpunkt und in der gleichen Art realisiert worden wären.

Die geforderten Abzüge stellten zudem die Steuerbehörden vor grosse Herausforderungen, da sie in der Regel nicht über das notwendige Fachwissen verfügten, um unabhängig beurteilen zu können, ob die von einem Wohneigentümer getätigten Investitionen die vom Gesetzgeber aufgestellten Anforderungen erfüllen.

Der administrative Aufwand werde kleiner, da die Bundesregelung bereits heute angewendet werden müsse, konterte Motionär Nussbaum. Der Vorstoss fordere zudem kein weitergehendes Vorgehen als beim Bund. Ändere dieser sein Gesetz, soll das auch der Kanton nachvollziehen.

Die Positionen beim Geschäft waren bei den Fraktionen für einmal untypisch verteilt. Die Mehrheit der FDP sprach sich gegen die Steuerabzüge aus, da bereits genügend Instrumente vorhanden seien, die energetische Sanierungen unterstützen. Wenn wirklich Mittel vorhanden seien, um Steuern zu senken, sollen diese anderweitig eingesetzt werden, forderte auch Armin Hartmann (SVP).

Die Ablehnung reichte bis ganz nach links. Die Grünen lehnten die Motion für energetische Massnahmen ab wegen der hohen Mitnahmeeffekte. Es gehe weniger um Energiepolitik sondern um Umverteilung der steuerlichen Belastung, sagte Hans Stutz. Es handle sich um eine Bevorzugung der höheren Einkommensklassen, befand auch Jörg Meyer (SP) und stellte die Frage, wieviel Steuerausfälle denn daraus resultieren würden.

Sie staune ob der ablehnenden Haltung der bürgerlichen Parteien, sagte Yvonne Hunkeler (CVP), zumal es sich um einen Steuerabzug handle. Dazu sei die Forderung in der Vergangenheit bereits wiederholt gestellt und im Parlament auch überwiesen worden. Schützenhilfe gab es denn auch von der GLP-Fraktion.

Urs Brücker (GLP), dessen Motion zur Steuererleichterung bei Investitionen in die Nutzung erneuerbarer Energien 2011 als Postulat überwiesen worden war, sprach von einem Déjà-vu. Er nannte die Begründung der Regierung zur Ablehnung des Vorstosses abenteuerlich.

Finanzdirektor Reto Wyss sagte, der Zeitpunkt sei falsch und ein Abzug nicht effizient.

Rigi Bahnen schliessen Lightversion einer Dreiseil-Umlaufbahn aus

Die Pendelbahn von Weggis auf die Rigi soll nicht durch eine Drei-Seil-Umlaufbahn-Light (3S) ersetzt werden. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Seilbahnherstellerin Garaventa AG, welche die Rigi Bahnen auf Wunsch der Vereinigung Pro Rigi erstellen liessen.

Im vergangenen Dezember hatten die Rigi Bahnen verkündet, dass sie die heutige Pendelbahn von Weggis auf die Rigi durch 10er-Gondeln ersetzten wollen.

Dieser Vorschlag weckte kritische Stimmen. Unter anderem, weil die 10er-Gondeln deutlich tiefer hängen oder weil dafür mehr Masten benötigt würden als für die bestehende Pendelbahn. Nämlich 14 statt drei.

So brachte Pro Rigi die Lightversion eines 3S-Bahnsystems ins Spiel. Konkret soll eine reguläre Drei-Seil-Umlaufbahn auf eine geringere Transportkapazität redimensioniert werden. Bei einer Dreiseil-Umlaufbahn verkehren auch mehrere Gondeln im Kreis. Diese hängen aber nicht nur an einem Seil, sondern an zwei Trageseilen und einem Zugseil. Der entscheidende Punkt: Die Seillinie verläuft hoch wie bei der Pendelbahn, und es würden auch nur drei Masten benötigt.

Die Rigi Bahnen liessen diesen Vorschlag von der Seilbahnherstellerin Garaventa AG technisch und strategisch prüfen. Diese kommt nun zum Schluss: Für eine solche Light-Version besteht international am Seilbahnmarkt kaum Potenzial. Dies teilten die Rigi Bahnen am Freitag mit. Zudem wäre laut der Machbarkeitsstudie die Realisierung der Light-Version mit “massiven Entwicklungs- und Erstellungskosten verbunden.

Die Rigi Bahnen gingen davon aus, dass sich die Erstellungskosten für die ursprünglich angedachte Gondel-Umlaufbahn auf rund 20 Millionen Franken belaufen würden. Garaventa schätzt die Kosten für die 3S-Light-Bahn auf 35 Millionen Franken. Diese Variante ist somit vom Tisch.

Verschiedene Interessenvertreter seien vor einigen Tagen bereits über die Machbarkeitsstudie informiert worden, heisst es weiter. Sie hätten den negativen Entscheid und die Begründung zur Kenntnis genommen.

Die Rigi Bahnen wollen nun das ursprüngliche Projekt einer Gondel-Umlaufbahn zusammen mit den Schutzverbänden weiter optimieren. Ein nächstes Arbeitsmeeting sei bereits angesetzt.

Die Entwicklungspläne der Rigi Bahnen sorgen immer wieder für Kritik. Die einen wollen die natürliche Schönheit der Rigi vermarkten und Massentourismus verhindern. Die anderen mehr Touristen und diesen vor allem mehr bieten.

Eine Petition von René Stettler “Nein! zu Rigi-Disney-World” hatte 2017 den touristischen Masterplan für die Rigi kritisiert, mit dem der Berg besser vermarktet werden sollte. In der Folge wurde der Verein “Ja! zu Regina Montium” gegründet.

Letzte Woche trat Stettler aus dem Vorstand des Vereins “Ja! zu Regina Montium” zurück. Grund sind Meinungsverschiedenheiten bei der strategischen Ausrichtung des Vereins. Im Mai trennten sich die Rigi Bahnen von ihrem Direktor Stefan Otz, der die touristische Vermarktung der Rigi vorangetrieben hatte.

Berner Monbijoustrasse soll umfassend erneuert werden

Die Stadt Bern will in den Jahren 2020 und 2021 die Monbijoustrasse umfassend erneuern. Grund dafür ist, dass die Tramgeleise auf einem Teil der Strasse das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben. Zudem hat die Stadt Mängel bei der Verkehrssicherheit ausgemacht.

Wie der Berner Gemeinderat in einer Mitteilung schreibt, ist heute beispielsweise bei der Tramhaltestelle Wander der Strassenraum ziemlich eng. Der teilweise geringe Abstand zwischen parkierten Autos und Schienen gefährdet die Velofahrer. Zudem ist diese Haltestelle nicht hindernisfrei.

Das Wartehäuschen stadteinwärts soll deshalb abgebrochen und durch ein neues Häuschen in der Mitte des neuen Perrons ersetzt werden. Die Haltestelle stadtauswärts wird so umgebaut, dass eine Umfahrung durch den motorisierten Individualverkehr nicht mehr möglich ist und Autos hinter den haltenden Trams warten müssen.

Stadtauswärts wird eine Veloumfahrung der Tramhaltestelle realisiert, was laut Gemeinderat einem Anliegen des Stadtrats entspricht. Zur Erhöhung der Sicherheit von Velofahrern und Fussgängern sind auf der Monbijoustrasse weitere Massnahmen geplant. So werden beidseitig Velostreifen ausgeschieden.

Die Gesamtkosten für die Sanierung der Monbijoustrasse betragen 29,68 Millionen Franken. Der städtische Anteil beläuft sich auf 18,82 Millionen Franken: 13,59 Millionen Franken entfallen auf die Sanierung der Abwasserleitungen und werden der gebührenfinanzierten Sonderrechnung Stadtentwässerung belastet.

Den Ausführungskredit hat der Berner Gemeinderat zuhanden des Stadtrats und der Stimmberechtigten genehmigt. Die Stimmbevölkerung wird voraussichtlich im Februar 2020 über die Vorlage befinden. Sofern letztere dem Kredit zustimmt und die Plangenehmigung des Bundesamts für Verkehr sowie die Baubewilligung fristgerecht vorliegen, starten die Bauarbeiten im Frühling 2020.

Die Realisierung erfolgt in zwei Etappen. Bis Ende 2020 werden die Kanalisationsleitungen und die Hausanschlüsse zwischen Eigerstrasse und Weissenbühlweg saniert. Der Trambetrieb kann in dieser Zeit auf der ganzen Strecke aufrechterhalten werden – ausser während gewisser Bauinstallationsarbeiten, die in den Frühlings- und Sommerferien stattfinden.

Die Monbijoustrasse ist in der ersten Bauetappe sowohl für den Fuss- und Veloverkehr als auch für den motorisierten Individualverkehr auf der ganzen Länge passierbar.

Die zweite Bauetappe beginnt voraussichtlich im Februar 2021 und dauert rund zehn Monate. Während der gesamten zweiten Bauetappe muss der öffentliche und private Verkehr umgeleitet werden.

Die Monbijoustrasse wird im Projektperimeter von insgesamt 90 Alleebäumen gesäumt. Aufgrund der hindernisfreien Neugestaltung der Tramhaltestelle Wander müssen fünf von ihnen gefällt werden. Da eine Ersatzpflanzung am selben Ort aufgrund der zahlreichen Leitungen im Boden nicht möglich ist, wird bei der Abzweigung Weissenbühlweg ein neuer Baum gepflanzt.

Damit verbleiben nach der Gesamtsanierung noch 86 Bäume. Bei 34 Bäumen müssen im Zuge der Sanierungsarbeiten teils schwerwiegende Eingriffe im Wurzelbereich vorgenommen werden. Sechs dieser Bäume müssen entfernt werden, da die unterirdischen Leitungen aufgrund der engen Platzverhältnisse nicht anders positioniert werden können. Sie werden durch neue Bäume am selben Ort ersetzt.

Bau des neuen Observatoriums von Mario Botta hat begonnen

Mit dem ersten Spatenstich hat am Montag auf dem Längenberg bei Bern der Bau einer neuen Sternwarte mit Museum und Lehrpfad begonnen. Entworfen hat das neue Observatorium der Tessiner Stararchitekt Mario Botta.

Botta nahm an der Seite des früheren Astronauten Claude Nicollier den Spatenstich oberhalb des Dorfes Niedermuhlern BE selber vor, wie die Trägerstiftung am Montag mitteilte. Ebenfalls mit dem Spaten in die Erde stachen vor über 100 Gästen der Berner Regierungspräsident Christoph Neuhaus und Stiftungsratspräsident Andreas Blaser.

Für neun Millionen Franken will die Trägerstiftung auf 950 Metern über Meer in einem “Astro-Park” die Astronomie einem breiten Publikum näher bringen und Forschung ermöglichen. “Swiss Space & Sustainability Observatory”, abgekürzt “s3o”, heisst das Projekt offiziell.

Auf dem Gelände gibt es schon seit 1951 eine Sternwarte. Diese Sternwarte Uecht genügt aber heutigen Anforderungen nicht mehr und soll als Museum Bestandteil des Astro-Parks werden. 2021 möchte die Stiftung das neue Observatorium einweihen.

Die Uecht Niedermuhlern eignet sich für die Sternbeobachtung, weil es dort im Winter kaum Nebel gibt. Auch befindet sie sich trotz ihrer Nähe zu Bern abseits des Lichtsmogs der Agglomerationen Bern und Thun.

Die Finanzierung des 9-Mio-Projekts ist noch nicht gesichert: Zwei Millionen Franken fehlen noch. “Visionäre private Partner” sollen die fehlenden Mittel beisteuern, so der Wunsch der Trägerstiftung.

“Im Verhältnis zum Angebot sind die Investitionen sehr überschaubar”, betonte Stiftungsratspräsident Blaser. “Und wir setzen alles daran, dass sich der Betrieb selber trägt.” Bis zur Erreichung des Finanzierungsziels würden Ausschreibungspläne verfeinert und die Realisierungsphase geplant.

Die öffentliche Hand leistet nach Angaben der Trägerstiftung 2,8 Mio. Franken an das Projekt. Der grösste Teil davon, nämlich 2,13 Mio. Franken, soll dem bernischen Lotterie- und dem Kulturgüterfonds entnommen werden, wie die Berner Kantonsregierung im Juni mitteilte.

Die Stadt Bern und weitere Berner Regionsgemeinden beschlossen im vergangenen Jahr, das Projekt mit insgesamt 150’000 Franken zu unterstützen.

Claude Nicollier sagte laut Mitteilung, der Name “Swiss Space & Sustainability Observatory” erkläre alles: “Es geht darum, unser Wissen über den Weltraum, die Astronomie und den Planeten Erde zu vertiefen. So schaffen wir mit dem s3o Nachhaltigkeit und helfen mit, unsere Zukunft sichern zu können.”

Mauerreste auf der St. Petersinsel konserviert – neue Infotafeln

Auf der St. Petersinsel ist die Entwicklung der früheren Klosterkirche künftig anschaulicher nachzuvollziehen. Der Archäologische Dienst des Kantons Bern hat Mauern renoviert, Raumaufteilungen nachgezeichnet und Infotafeln montiert.

Die Besiedlung der St. Petersinsel im Bielersee geht bis in die Bronzezeit zurück, wie der Kanton Bern am Freitag in Erinnerung rief. Im 7./8. Jahrhundert wurde ein erstes Kloster errichtet, das aus einer gemauerten Kirche und einem hölzernen Klausurtrakt bestand.

Im 11. Jahrhundert ging das Kloster an den Cluniazenserorden über. Nach dem mutmasslichen Einsturz einer im Bau befindlichen neuen Kirche nahm der Orden im 12. Jahrhundert eine kleinere Anlage in Angriff. Von dieser wurde einzig der Chor, das Querhaus und der Konventstrakt fertiggestellt.

Nach der Reformation wurde die Kirche abgebrochen und das Kloster in einen Gutsbetrieb für Viehzucht und Weinbau umgewandelt. Dieser entwickelte sich im 19. Jahrhundert zum heutigen Hotel mit Restaurant.

Anlässlich der Renovation in den 1980er-Jahren wurde die Anlage – sie gehört der Burgergemeinde Bern – auch archäologisch untersucht. Dabei machte der Archäologische Dienst einen Teil der freigelegten Mauern der Klosterkirche sichtbar.

Seither verwitterten die Mauerreste und Schutzbauten jedoch. Deshalb wurde nun das Schutzdach ersetzt und die Mauern konserviert. Zudem wurde im ehemaligen Querhaus der Boden erneuert und darauf die Raumaufteilung nachgezeichnet. Zusätzlich beschreiben neue Infotafeln das Kloster und seine bauliche Entwicklung.

An der Finanzierung dieser Arbeiten beteiligten sich die Burgergemeinde Bern und der Lotteriefonds des Kantons Bern.

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