Jungheinrich lanciert Content Marketing

Jungheinrich lanciert Content Marketing

Globalisierung, Digitalisierung und Industrie 4.0 verändern die Waren- und Informationsströme von Grund auf, und damit auch die Intralogistik in der Schweiz. Smarte Lösungen wie beispielsweise das «skalierbare» Lager der Jungheinrich AG, haben Konjunktur und stossen auf eine zunehmende Nachfrage.

 

Die steigenden Ansprüche der Kundinnen und Kunden im Handel und in der Industrie erfordern immer leistungsfähigere Logistiksysteme, die schnell und flexibel auf ständig wechselnde Leistungsanforderungen reagieren können. Immer kürzere Lieferzeiten, wie etwa «Same-Day-Delivery» im Online-Handel, sind der Massstab und setzen die Akteure im gesamten Logistikbereich unter starken Druck. Die Optimierung der intralogistischen Prozesse wird zur Daueraufgabe.

Multi-Order-Picking-Kommissionierplätze für Kleinteile und Paletten, unterstützt durch Pick-by-Light
Multi-Order-Picking-Kommissionierplätze für Kleinteile und Paletten, unterstützt durch Pick-by-Light

Auf Erfahrung beruhende Beratung

Doch wie kann eine höhere Warenverfügbarkeit erreicht werden, um noch flexibler bei den Lagerkapazitäten zu werden, damit die steigenden Kosten kompensiert werden können? Eine umfassende Beratung der Akteure in Handel und Industrie einerseits und im gesamten Bereich der Intralogistik, ist die Voraussetzung dafür. Die Jungheinrich AG, die zu den führenden und erfahrensten Unternehmen in den Bereichen Flurförderzeug-, Lager- und Materialflusstechnik zählt und als Gesamtanbieter ein breites Spektrum an Beratungsleistungen und Anwenderlösungen in der Intralogistik anbietet, hat sich entschlossen, in das Content Marketing einzusteigen. Kernidee des Content Marketings ist es, den interessierten Kunden nützliche Informationen, ein weiterbringendes Wissen und eine intensive Beratung über die eigenen Leistungen anzubieten.

Die Nutzer suchen heute nicht mehr nach Unternehmen oder Produkten, sondern nach Lösungen für ein konkretes Problem. Jungheinrich will deshalb im Rahmen ihres Content Marketings – dem Marketing für Themen statt für Produkte – in Zukunft mit informierenden und unterhaltenden Inhalten die verschiedenen Zielgruppen im Bereich der Intralogistik gezielt ansprechen, um sie vom eigenen Unternehmen und seinem umfassenden  Leistungsangebot zu überzeugen und sie als Kunden zu gewinnen und zu halten.

Jungheinrich möchte ihre Kunden und Interessenten unterstützen, die oftmals schwierigen strategischen und operativen Entscheidungen in der Intralogistik zu meistern. Wichtiger als Produktinformationen sind im Tagesgeschäft Expertenmeinungen, Case Studies und Handlungsempfehlungen.

Mit dem firmeneigenen Content Hub, der über einen einfachen Aufbau in Kacheloptik verfügt, sowie durch eine bedienungsfreundliche Navigation, welche weitgehend barrierenfrei genutzt werden kann, sollen informative Artikel und Best Practises für Top-Entscheider auf Social-Media-Plattformen angeboten werden. Ziel des Content Marketings von Jungheinrich ist es, das eigene Unternehmen als Experten, Berater oder Entertainer darzustellen, der Know-how und Kompetenzen durch den Inhalt der Botschaften demonstriert, statt sie – wie etwa in der Werbung – nur zu behaupten. Drei Themenschwerpunkte werden dieses Jahr im Vordergrund stehen: Logistik 4.0; Die Partnerschaft zwischen Kunde und Logistikanbieter, sowie das Gläserne Lager.

Case Studie Industrie 4.0

Eine Antwort auf die immer volatileren Märkte und Kundenbedürfnisse bietet ein «skalierbares Lager»: Dieses ist in der Lage, sich durch moderne datenbankgestützte Systeme, (teil)automatisierte Prozesse und mögliche Kapazitätserweiterungen flexibel auf die Anforderungen des Marktes und der Kunden einzustellen. Den Handlungsrahmen bestimmt dabei nicht zuletzt eine umfassende und ganzheitliche Materialfluss-Analyse. Ein Beispiel für dieses Prinzip ist das in Zusammenarbeit mit Jungheinrich realisierte neue Logistikzentrum der Stahlhandelsfirma Debrunner-Acifer in Kölliken.

Teilautomatisierte Flurförderzeuge sind Teil des Konzepts eines «skalierbaren» Lagers. Sie werden vom Bediener softwaregestützt gesteuert. Damit können die Fahrzeiten im Lager extrem verkürzt werden. Ihre Aufträge erhalten die fahrerlosen Transportsysteme (FTS) durch ein übergelagertes Lagerverwaltungs- oder ERP-System. «Der logisch nächste Schritt nach einer Teilautomatisierung von Transport- und Lagerprozessen ist deren Vollautomatisierung», unterstreicht Dr. Stefan Seemüller, Leiter Automatische Systeme bei der Jungheinrich AG. Industrie 4.0 bietet nach Ansicht von Jungheinrich ideale Voraussetzungen für effiziente Logistikanlagen, um rasch und flexibel auf die sich weiter verändernden Leistungsanforderungen reagieren zu können. Eine Voraussetzung für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit praktisch jedes Unternehmens.

Lesen Sie auf dem Jungheinrich Content Marketing alles über Industrie 4.0 und das «skalierbare Lager»
www.forum-intralogistics.ch

Über Jungheinrich
Jungheinrich gehört zu den international führenden Unternehmen in den Bereichen Flurförderzeug-, Lager- und Materialflusstechnik. Als produzierender Dienstleister und Lösungsanbieter der Intralogistik steht das Unternehmen seinen Kunden mit einem umfassenden Produktprogramm an Staplern, Logistiksystemen, Dienstleistungen und Beratung zur Seite. Die Jungheinrich-Aktie wird an allen deutschen Börsen gehandelt.

13,5 Millionen für Betriebsgebäude bei Sportanlagen St. Jakob

Die Sportanlagen St. Jakob in Basel erhalten ein neues Betriebsgebäude. Zudem sind weitere Sanierungsmassnahmen geplant. Die Basler Regierung hat dem Grossen Rat am Dienstag 13,49 Millionen Franken beantragt.

basel-city-hall-699892_640Vorgesehen ist an der St. Jakobspromenade neben dem bestehenden Gebäude der Stadtgärtnerei ein Neubau mit drei Geschossen, wie es in einer Regierungsmitteilung heisst. Untergebracht werden sollen darin Fahrzeuge, Sportmaterial und technische Einrichtungen sowie eine Werkstatt, Büros und Personalräume.

Teil des Projekt ist zudem die Sanierung des bestehenden Kiosks und dessen Umbau zu einer Betriebsleitungszentrale mit Schlüsselausgabe. Ebenso soll das bestehende Sandlager aufgehoben werden. An dessen Stelle ist ein öffentlicher Weg geplant. Umgesetzt werden soll das Projekt in den Jahren 2018 bis 2019.

Die Infrastruktur des aus dem 1930er-Jahren stammenden grossflächigen Sportanlagenkomplexes St. Jakob ist gemäss Mitteilung teilweise in sehr schlechtem Zustand. Sie entspreche zudem den betrieblichen Anforderungen nicht mehr.

Für die Erneuerung der Sportanlagen war ein Gesamtkonzept entwickelt worden, wie es weiter heisst. In einer ersten Etappe war vor drei Jahren beim Leichtathletikstadion ein neues Tribünengebäude mit Infrastruktur für die ganze Sportanlage erstellt worden.

Nach vier Jahren Sperrung: Eigentalstrasse im August wieder offen

Die Strassenverbindung von Nürensdorf nach Oberembrach durch das Eigental wird nach vier Jahren Vollsperrung am 2. August wieder für den Verkehr geöffnet – für die nächsten zehn Jahre: Gegen das Sanierungs- und Betriebskonzept sind keine Einsprachen eingegangen.

road-2086093_640Die Eigentalstrasse führt mitten durch ein Naturschutzgebiet – insbesondere Amphibien überqueren die Strasse auf ihrer Laichwanderung. Von Naturschutzseite wurde deshalb die Sperrung der von Schlaglöchern übersäten Strasse gefordert, Anwohner und Nutzer der Verbindung verlangten deren Sanierung.

Die Gemeinden Nürensdorf und Oberembrach, welche die Eigentalstrasse verbindet, sowie die Stadt Kloten, auf deren Gebiet die Strasse ebenfalls liegt, hatten einen “Runden Tisch” mit verschiedenen kantonalen Ämtern und Interessengruppen initiiert.

Das Ergebnis, das an diesem Tisch erarbeitet wurde, kann nun umgesetzt werden: Es sind keine Rekurse dagegen eingereicht worden, wie die drei Gemeinden am Dienstag mitteilten. Das Konzept sieht die Sanierung und Wiedereröffnung der Strasse sowie für den Naturschutz die Einführung von drei Sperrperioden vor.

Für die Frühlingswanderung der Amphibien wird die Eigentalstrasse je nach Witterung zwischen Mitte Februar und Mitte April während vier bis sechs Wochen jeweils von 18 bis 8 Uhr gesperrt. Im Herbst wird sie in den Monaten Oktober und November während maximal 30 geeigneten Nächten gesperrt (19 bis 7 Uhr). Im Sommer wird zudem jeweils vom 1. Juni bis 31. Juli eine Totalsperrung angeordnet.

Um die Beeinträchtigung der Naturschutzgebiete weiter zu reduzieren, wird die erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 60 verringert und ein Lastwagenfahrverbot signalisiert.

Die Belagssanierung sowie die Installation der neuen Signalisation und Überwachungskameras starten gemäss Mitteilung im Mai. Die Eröffnung der Eigentalstrasse ist für den 2. August vorgesehen.

Diese Wiedereröffnung nach vier Jahren Sperrung ist nicht von Dauer: In zehn Jahren soll die Eigentalstrasse für den motorisierten Verkehr definitiv geschlossen werden. Auf ihrem Trassee wird 2027 gemäss Konzept eine Radwegverbindung erstellt.

Alte SBB-Tunnelröhre muss neuer Konstruktion weichen

Der 80 Meter lange Raspille-Bahntunnel auf der Simplonlinie zwischen Siders und Salgesch VS wird am letzten April-Wochenende abgerissen. In den letzten Monaten wurde über der alten eine neue, höhere Tunnelröhre gebaut.

railway-line-1007925_640Der 1883 gebaute alte Tunnel ist für Doppelstockzüge nicht befahrbar. Er wurde seinerzeit als Tagbautunnel errichtet, um die Gleise vor Steinschlag zu schützen. Um den bestehenden Tunnel herum wurde eine 2,5 Meter breitere und 2 Meter höhere Röhre erstellt.

Nach der Demontage der Fahrleitung haben die über 50 Bauarbeiter exakt 56 Stunden Zeit, um einen Schutzbelag über den Gleisen einzubauen und das bestehende Tunnelgewölbe mit etwa 10 Baggern abzureissen. Die 7000 Kubikmeter Schutt werden von acht Fahrzeugen abgeführt, wie die SBB am Dienstag mitteilten

Danach wird die Fahrbahn samt Fahrleitung wieder instand gestellt, bevor die Linie für den Bahnbetrieb wieder freigegeben werden kann. Die Arbeiten finden zwischen Freitag, 18. April, 20.50 Uhr und Montag, 1. Mai, 4.35 Uhr statt.

Die Züge zwischen Siders und Leuk VS werden durch Busse ersetzt. Der Fahrplan wird entsprechend angepasst. Die Fahrzeit verlängert sich um rund eine halbe Stunde. Ab dem ersten Zug am 1. Mai gilt wieder der normale Fahrplan.

Der Abriss des alten Tunnels bildet den letzten grösseren Arbeitsschritt am Raspille-Tunnel. Danach folgt der Innenausbau sowie die Instandsetzung des Geländes. Die Bauarbeiten werden im Herbst abgeschlossen. Die Kosten belaufen sich auf 10 Millionen Franken.

Die SBB ist daran, die gesamte Simplon-Linie zwischen Lausanne und Brig für Doppelstockzüge befahrbar zu machen. Bis zum Abschluss des Projekts werden neben dem Raspille auch der Burier-Tunnel zwischen Vevey und Montreux VD angepasst sowie acht Brücken erhöht. Die ersten Doppelstockzüge sollten Ende 2018 auf der gesamten Simplon-Linie verkehren können.

Energieverbrauch der Stadt St. Gallen um 20 Prozent gesunken

Das Energiekonzept 2050 der Stadt St. Gallen ist eine Erfolgsgeschichte: In den letzten zehn Jahren ist der Energieverbrauch der Bevölkerung um 20 Prozent gesunken. Die CO2-Emissionen sind um zehn Prozent zurückgegangen. Von der 2000-Watt-Gesellschaft ist St. Gallen aber noch weit entfernt.

cross-631069_640Die Stadt St. Gallen will bis 2050 den Gesamtenergieverbrauch halbieren und den Anteil fossiler Brennstoffe von heute 90 auf weniger als 25 Prozent senken. Das 2000-Watt-Ziel sei erreichbar, sagte der zuständige Stadtrat Peter Jans am Montag vor den Medien. Die Zwischenbilanz nach zehn Jahren zeige, dass die Stadt dank beharrlichem Umsetzungswillen auf dem richtigen Weg sei. Dieser sei aber noch weit und anstrengend.

In den Bereichen Wärme, Strom und Mobilität soll die Energieeffizienz gesteigert und die Energieversorgung schrittweise auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Die Bevölkerung habe einen grossen Anteil am Gelingen, sagte Jans. Im März 2010 kam die Städte-Initiative in St. Gallen an die Urne und wurde mit 59 Prozent Ja-Stimmen angenommen. Die Initiative verlangt, dass der der Autoverkehr nicht weiter zunimmt.

Acht Monate später stimmte das Volk der Initiative “Stadt ohne Atomstrom” zu. “Das Ja erfolgte ein halbes Jahr vor der Katastrophe in Fukushima”, sagte Harry Künzle, Leiter des Amtes für Umwelt und Energie.

Im Rahmen des Energiekonzepts 2050 hat die Stadt St. Gallen einen Katalog von 150 Massnahmen ausgearbeitet, die stufenweise umgesetzt werden sollen. Die Vorhaben werden dann realisiert, wenn sie technisch machbar und wirtschaftlich tragbar sind.

Etwa ein Fünftel der Massnahmen sind bereits abgeschlossen. Mit dem Ausbau des Fernwärmenetzes, welches über 80 Prozent mit Abwärme aus dem Kehrichtheizkraftwerk (KHK) gespeist wird, werden rund 900 Gebäude mit Fernwärme erschlossen. Dank dem KHK konnten im vergangenen Jahr sieben Millionen Liter Öl gespart werden. Auch ohne Geothermie sei genügend CO2-neutrale Abwärme für einen Ausbau der Fernwärme vorhanden, so Künzle.

Bis 2030 soll der Atomstrom ganz ersetzt sein. Rund 250 Photovoltaik-Anlagen auf Stadtgebiet haben 2016 rund 6500 Megawattstunden Solarstrom produziert. Rund 9000 Kunden der St. Galler Stadtwerke verzichten mit einem höheren Beitrag bewusst auf den Bezug von Kernenergie. Im Februar 2017 hat das Stadtparlament einen Rahmenkredit von 3,5 Mio. Franken für einen weiteren Ausbau des Solarstroms gesprochen.

Das Energiekonzept setzt auf Elektro-Mobilität. Bis 2020 sollen 1000 Elektrofahrzeuge in der Stadt unterwegs sein. Die Elektromobilität soll den Energieverbrauch des Verkehrs langfristig halbieren. Der Stromverbrauch werde aber tendenziell steigen, sagte Jans.

Die Stadt St. Gallen lanciert zum Energiekonzept 2050 die Informationskampagne “watt bin ich?” An verschiedenen Orten der Stadt werden Tatbeweise mit Energie-Kennzahlen sichtbar gemacht. “Die Kampagne soll die Bevölkerung auch zum Energiesparen animieren”, sagte Künzle.

Zürcher Kantonsrat will kein Verbot von Kohle-Strom

Der Zürcher Kantonsrat will die Verteilung und den Verkauf von Kohle-Strom nicht per Gesetz verbieten. Am Montag hat er eine Einzelinitiative bachab geschickt, welche ein solches Verbot ins Energiegesetz schreiben wollte.

Der Vorstoss wurde nur von SP und Grünen gutgeheissen. Ihre 50 Stimmen reichten jedoch nicht für eine vorläufige Unterstützung. Dafür wären 60 Stimmen nötig gewesen.

Die GLP bezeichnete den Vorstoss als “Papiertiger”. Es sei zwar höchst sympathisch, Kohlestrom zu verbieten, sagte Barbara Schaffner (Otelfingen). Aber man könne keinen Zaun um den Kanton Zürich bauen.

Ähnlich argumentierte die FDP. Ein Kohlestrom-Verbot könne durch den Zukauf von Zertifikaten sehr einfach umgangen werden, sagte Olivier Hofmann (Hausen a. Albis).

Grüne und SP argumentierten vergeblich, dass man schmutzige Importe mit einem solchen Verbot durchaus verhindern könne. Man müsse nur dafür sorgen, dass kein Strom aus nicht überprüfbaren Quellen verkauft werde, sagte Thomas Forrer (Grüne, Erlenbach).

Bei den Elektrizitätswerken des Kantons Zürich (EKZ) stammen gemäss den Grünen momentan 13 Prozent des Strommixes aus “nicht überprüfbaren Quellen”.

Volk entscheidet über verschiedene kantonale Verkehrsvorlagen

Verbesserungen für Velofahrer, weniger Hürden für Neulenker, eine neue Strasse im Oberaargau: In drei Kantonen entscheiden die Stimmberechtigten am 21. Mai über verkehrspolitische Vorlagen. Alle Projekte sind umstritten.

traffic-light-1360645_640In Basel-Stadt wird über einen leistungsfähigen Veloring mit weit gehender Vorfahrt abgestimmt. Dafür hatte das Kantonsparlament im November 25 Millionen Franken bewilligt und eine mit angedachte neue Rheinbrücke zurückgestellt. So sollen die Hauptanliegen einer in der Folge zurückgezogenen Initiative der Pro Velo umgesetzt werden.

Dieser Veloring soll Wohnquartiere, Bahnhöfe, Arbeitsplätze und Schulen sicher und schnell verbinden. Verschiedene Wirtschafts- und Verkehrsverbände sowie SVP und LDP halten dieses Projekt jedoch für Verschwendung und eine Benachteiligung des motorisierten Verkehrs, weshalb sie das Referendum ergriffen hatten.

Im Kanton Uri können sich die Stimmberechtigten dazu äussern, ob sie die obligatorischen Kurse für Neulenker als wichtig für die Verkehrssicherheit einstufen. Bekämpft werden die Kurse von der Jungen SVP.

Die Jungpartei verlangt mit einer Volksinitiative, dass Uri in den eidgenössischen Räten mit einer Standesinitiative die Abschaffung der Neulenkerkurse verlangt. Nur jene Lenker, die nach Erwerb des provisorischen Fahrausweises während der Probezeit schwer gegen das Strassenverkehrsgesetz verstossen, sollen den Kurs besuchen müssen. Es sei falsch, alle Neulenker als potenziell gefährlich einzustufen.

Die Kantonsregierung und das Kantonsparlament lehnen die Volksinitiative ab. Sie verweisen darauf, dass Neulenker im Strassenverkehr eine Hauptrisikogruppe seien. Die Initiative gehe in die falsche Richtung. Es wäre falsch, auf einen Unfall zu warten, um die Neulenker auszubilden. Zudem seien nicht alle Unfälle auf schwere Verkehrsregelverletzungen zurückzuführen.

Die Junge SVP kritisiert an den Neulenkerkursen auch die Kosten. Der Regierungsrat weist darauf hin, dass der Bund eine Anpassung der Kurse plane, die die finanzielle Belastung der Neulenker reduzieren dürfte.

Die Bernerinnen und Berner stimmen derweil über einen Projektierungskredit von 6,6 Millionen Franken für eine Umfahrungsstrasse ab, die Aarwangen vom Durchgangsverkehr befreien soll. Täglich zwängen sich bis zu 100 Lastwagen pro Stunde durch den engen Ortskern des Städtchens – gleich viele wie am Gotthard.

Die Kosten für den Bau der 3,6 Kilometer langen Umfahrungsstrasse, die streckenweise durch einen Tunnel geführt werden soll, werden auf 136 Millionen Franken veranschlagt. Gegen diese “Luxuslösung” wehren sich Umweltverbände und Grüne per Referendum. Statt einer Umfahrung fordern sie eine Umgestaltung des bestehenden Strassenraums.

Umstritten ist das Strassenprojekt auch deshalb, weil es durch ein sogenanntes Smaragdgebiet führt. Diese Gebiete gründen auf einem internationalen Übereinkommen zur Erhaltung wildlebender Pflanzen und Tiere. Mit der Ratifizierung hat sich die Schweiz aus Sicht des Nein-Komitees dazu verpflichtet, die Smaragdgebiete vor Verschlechterungen zu schützen.

Für die Befürworter kann die Umfahrungsstrasse durchaus umweltverträglich gebaut werden. Und es gehe nicht an, Menschen Lärm und Abgasen auszusetzen, welche über die Grenzwerte hinausgingen, betont SP-Regierungsrätin Barbara Egger, deren Bau- und Verkehrsdirektion das Projekt verantwortet. Ihre Partei hat aber mehrheitlich die Nein-Parole beschlossen.

Vielerorts war es in der zweiten Aprilhälfte noch nie so kalt

Die Schweiz hat eine für die Jahreszeit extrem kalte Nacht mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt hinter sich. In Visp VS, Rünenberg BL, Elm GL, Andermatt UR, Arosa GR und auf dem Hörnli im Zürcher Oberland gab es neue Rekorde für die zweite Aprilhälfte.

hoarfrost-16507_640Im Mittelland hielten sich die Minustemperaturen in Grenzen, weil die Nacht hindurch eine schwache Bise wehte, wie MeteoNews mitteilte. Deshalb konnte sich kalte Luft nicht oder nur bedingt in Kaltluftseen ansammeln. Für das Mittelland wurden bei den üblichen Messungen zwei Meter über Boden Tiefstwerte von -1 bis -4 Grad registriert.

Der bisherige Tiefstwert in Arosa seit Messbeginn 1959 stammt aus dem Jahr 1969. Damals war es -12,1 Grad kalt gewesen, wie SRF Meteo schreibt. In der Nacht auf Donnerstag wurden minus 12,8 Grad gemessen.

Auch in Rünenberg, wo seit 1982 gemessen wird, oder in Visp, wo seit 1959 Messungen vorliegen, gab es nach dem 15. April seit Messbeginn noch nie so tiefe Temperaturen wie am Donnerstagmorgen. Stationen mit längeren Messreihen verzeichneten keine Rekorde.

Nur am Genfersee und im Tessin blieb es teils frostfrei. Am kältesten war es laut MeteoNews bei Stationen unterhalb von 1000 Metern in Brülisau AI und in Elm GL mit jeweils -7,8 Grad. Im Flachland war es mit -5,2 Grad in Bärschwil SO am kältesten.

SRF Meteo meldete als Tiefstwerte für Orte unter 1000 Meter ebenfalls Elm GL mit -7,8 Grad sowie Gais AR mit -7,3 und Einsiedeln SZ mit -6,8 Grad. In den Alpen lagen die Minustemperaturen im zweistelligen Bereich, so am Ofenpass GR bei -15,4, in Andermatt UR bei -13,2 oder in Arosa GR bei -12,8 Grad.

Die fünf Zentimeter über dem Boden gemessene Temperatur war nochmals ein gutes Stück tiefer. An mehreren MeteoNews-Stationen wurden Werte zwischen -4 und -8 Grad registriert. Der tiefste Wert meldet die Station in Visp mit 12,9 Grad unter Null. in Ebnat-Kappel wurden -12 Grad gemessen.

Die kommende Nacht dürfte laut MeteoNews wiederum klar sein, zudem lässt die Bise nach. Damit seien am Freitagmorgen noch etwas tiefere Temperaturen als am Donnerstag zu erwarten.

Baugesuch steht: Arosa macht vorwärts mit dem Bärenland

Fünf Monate nach der Abstimmung über das Bärenland im Ferienort Arosa steht das Umsetzungskonzept für das schweizweit einzigartige Projekt. Aus der Gefangenschaft befreite Grossraubtiere sollen im Ferienort eine neue Heimat in alpiner Umgebung bekommen.

arosa-224251_640Die Stiftung Arosa Bären und die einschlägige Projektgruppe übergeben das Baugesuch für das Bärenland demnächst der Gemeinde. Das Tierschutz- und Tourismusprojekt soll auf den Sommer nächsten Jahres realisiert werden, wie die Projektgruppe am Dienstag bekanntgab.

Entstehen wird das etwas über vier Fussballfelder grosse Bärenland am Rande des Skigebiets in der Nähe der Mittelstation der Weisshornbahn. In den vergangenen Monaten seien die Gehegegrösse und die Zaunführung definiert worden, hiess es. Grünes Licht zum Bärenland muss nach der Gemeinde auch der Kanton geben.

Die Aroser hoffen, mit dem Bärenland den Sommertourismus mehr in Schwung bringen zu können. Geschätzt wird, dass die Grossraubtiere, vermutlich fünf Exemplare aus Südwesteueropa, ein Besucherpotenzial von 80’000 Personen pro Sommer aufweisen.

Die Planungs- und Baukosten des Bärenlandes wurden auf vier Millionen Franken veranschlagt, die jährlichen Betriebskosten auf 320’000 Franken. Die Tierschutzorganisation “Vier Pfoten” und Sponsoren übernehmen die Finanzierung.

“Vier Pfoten” hat eine jahrzehntelange Erfahrung in der Befreiung von Bären aus tierquälerischer Haltung. Die Tierschutzorganisation betreibt derzeit fünf eigene Bärenschutzzentren in Europa, in denen alles in allem etwa 80 Bären leben.

Die Aroser Stimmberechtigten hatten die für die Realisierung des Bärenlandes nötige Teilrevision der Ortsplanung letzten November mit einem mit 78 Prozent Ja-Anteil genehmigt. Die Revision enthielt eine Anpassung des Zonenplanes und des Baugesetzes.

Die wichtigsten Punkte der Energiestrategie

pinwheel-2222471_640ATOMKRAFT

– Neue AKW: Der Bau neuer Atomkraftwerke wird verboten.

– Bestehende AKW: Die bereits bestehenden AKW dürfen so lange am Netz bleiben, wie die Aufsichtsbehörde ENSI sie als sicher einstuft.

NEUE ERNEUERBARE ENERGIEN

– Produktionsziele: Ein Teil des Atomstroms soll durch Strom aus erneuerbaren Energien ersetzt werden. Im Jahr 2020 soll die durchschnittliche Jahresproduktion von Strom aus erneuerbaren Energien ohne Wasserkraft bei mindestens 4,4 und im Jahr 2035 bei mindestens 11,4 Terawattstunden liegen.

– Direktvermarktung: Strom aus erneuerbaren Energien wird seit Anfang 2009 mit der Kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) gefördert. Neu müssen Produzenten ihren Strom ab einer bestimmten Anlagengrösse selbst vermarkten. Das soll dazu beitragen, dass der Strom vermehrt dann eingespeist wird, wenn Bedarf besteht.

– Einspeiseprämie: Der ökologische Mehrwert wird mit einer Einspeiseprämie abgeglichen. Gefördert wird so ein Teil der Wasserkraft- und Photovoltaik-Anlagen sowie Anlagen zur Stromproduktion aus Windenergie, Geothermie und Biomasse. Kleine Photovoltaik-Anlagen werden mit Einmalvergütungen unterstützt. Investitionsbeiträge können neu auch für grössere Photovoltaik-Anlagen bewilligt werden.

– Finanzierung: Die Stromkonsumenten zahlen für die Förderung erneuerbarer Energien sowie für Effizienzmassnahmen mit der Stromrechnung einen höheren Netzzuschlag. Heute darf dieser maximal 1,5 Rappen pro Kilowattstunde betragen, künftig sind es maximal 2,3 Rappen. Damit stehen jährlich 1,3 Milliarden Franken zur Verfügung. Eine vierköpfige Familie kostet das im Jahr rund 40 Franken mehr als heute.

– Befristung: Die Förderung erneuerbarer Energien wird zeitlich befristet. Neue Einspeisevergütungen werden bis Ende 2022 bewilligt, Investitionsbeiträge bis 2030.

– Güterabwägung: Die Nutzung erneuerbarer Energien wird zum nationalen Interesse erklärt. Beim Bau von Produktionsanlagen in Naturschutzgebieten ist zwar schon heute eine Güterabwägung möglich. Neu gelten jedoch die Schutz- und Nutzungsinteressen für Anlagen ab einer bestimmten Grösse als gleichrangig.

– Beschwerden: Damit die Stromversorgung schnell umgebaut werden kann, müssen die Kantone rasche Bewilligungsverfahren vorsehen. Zudem werden die Rechtsmittelwege beschränkt. Wenn sich keine Rechtsfrage von grundsätzlicher Bedeutung stellt, können Beschwerden gegen die Plangenehmigung elektrischer Anlagen nicht mehr bis vor Bundesgericht weitergezogen werden.

WASSERKRAFT

– Produktionsziel: Für Strom aus Wasserkraft liegt der Zielwert bei mindestens 37,4 Terawattstunden im Jahr 2035.

– Förderung des Zubaus: Heute erhalten Wasserkraftwerke bis zu einer Leistung von 10 Megawatt eine Einspeisevergütung. Eine Untergrenze gibt es nicht. Künftig werden Wasserkraftwerke mit einer Leistung von weniger als 1 Megawatt nicht mehr gefördert. Investitionsbeiträge für Erweiterungen oder Erneuerungen erhalten künftig indes auch kleine Wasserkraftwerke mit einer Leistung ab 300 Kilowatt sowie grosse mit einer Leistung über 10 Megawatt.

– Unterstützung bestehender Anlagen: Bestehende Grosswasserkraftwerke erhalten neu Subventionen, wenn sie Strom unter den Gestehungskosten verkaufen müssen. Vorgesehen ist eine Prämie von maximal 1 Rappen pro Kilowattstunde, die mit 0,2 Rappen aus dem Netzzuschlag finanziert wird.

ENERGIEEFFIZIENZ

– Verbrauchsziele: Der Energieverbrauch pro Person und Jahr soll bis 2020 um 16 Prozent und bis 2035 um 43 Prozent sinken, gemessen am Stand des Jahres 2000. Der Stromverbrauch pro Person und Jahr soll bis 2020 um 3 Prozent und bis 2035 um 13 Prozent sinken.

– Gebäude: Der Verbrauch soll vor allem durch Gebäudesanierungen gesenkt werden. Das bis 2019 befristete Programm von Bund und Kantonen wird weitergeführt und ausgebaut. Heute dürfen aus der CO2-Abgabe höchstens 300 Millionen Franken pro Jahr für Gebäudesanierungen eingesetzt werden. Künftig sind es 450 Millionen Franken.

– Steuern: Steuerabzüge für Gebäudesanierungen können neu über drei Steuerperioden verteilt werden. Zudem können die Abbruchkosten von den Steuern abgezogen werden, wenn ein Altbau durch einen energetisch besseren Neubau ersetzt wird.

– Verkehr: Damit umweltfreundlichere Autos eingeführt werden, gelten strengere Regeln für Autoimporteure. Ab 2021 dürfen neu importierte Personenwagen im Durchschnitt über die ganze Flotte nur noch 95 g CO2/km ausstossen (heute 130 g CO2/km). Zudem werden neu auch für Lieferwagen und leichte Sattelschlepper Werte festgelegt.

– Strom: Die mechanischen Stromzähler in den Haushalten sollen durch intelligente Messgeräte (Smart Meter) ersetzt werden, die eine effizientere Versorgung ermöglichen. Der Bundesrat kann die Netzbetreiber dazu verpflichten, Smart Meter zu installieren.

X