Überbauung mit 430 Wohnungen im Berner Stöckacker geplant

Überbauung mit 430 Wohnungen im Berner Stöckacker geplant

Die historische Familiensiedlung Meienegg in Bümpliz soll allmählich in ein modernes Stadtquartier verwandelt werden. Geplant ist eine Überbauung mit 430 Wohnungen. Die Fambau Genossenschaft hat am Dienstag das Siegerprojekt den Medien vorgestellt.

Das Zürcher Büro huggenbergfries Architekten setzte sich gegen elf Konkurrenten durch. Das Projekt “Meie” sieht laut Fambau keine in sich geschlossene Siedlung vor, sondern ein Stadtquartier, das gegen aussen Offenheit signalisiert. Die Realisierung soll in Etappen erfolgen.

Die Familiensiedlung Meienegg im Stöckacker-Quartier ist in die Jahre gekommen. Die Fambau hat sie zwischen 1949 und 1955 erbaut. Die Bausubstanz sei heute vielerorts in schlechtem Zustand und weise erheblichen Sanierungsbedarf auf, hält die Fambau fest. Baustandard und Wohnungsgrössen seien nicht mehr zeitgemäss.

Die Fambau Genossenschaft plant deshalb seit längerem eine neue Wohnüberbauung anstelle der bestehenden Siedlung. Der Berner Heimatschutz hat das 2019 scharf kritisiert: Ein teilweiser Abriss der Siedlung komme nicht in Frage. Sie eine der besterhaltenen Zeuginnen des sozialen Wohnungsbaus der Nachkriegszeit.

Die Fambau beruft sich auf das Stadtentwicklungskonzept, das eine bauliche Verdichtung im Stöckacker anstrebe. Zwar stufe die städtische Denkmalpflege die Siedlung als erhaltenswert ein. Eine städtebauliche Studie habe aber aufgezeigt, wie eine Verdichtung und Transformation der Meienegg möglich sei.

Das Schicksal der historischen Siedlung bleibt vorderhand ungewiss. Die Interessenabwägung zwischen Teilerhalt und Erneuerung werde im weiteren Planungsprozess eine zentrale Rolle spielen, betont die Fambau.

Das Siegerprojekt “Meie” bildet die Grundlage für die Überbauungsordnung, die im Lauf dieses Jahres ausgearbeitet werden soll. Sie muss danach eine Volksabstimmung bestehen.

Kürzere Bauzeit für das Sanierungsprojekt Nidfuren-Schmittli

Die Baubewilligung für das grosse Sanierungsprojekt des Strassenabschnitts zwischen Nidfuren und Schmittli, der zentralen Verbindung zwischen Zug und dem Ägerital, ist rechtskräftig. Nun steht fest, dass sich die Bauzeit des Grossprojekts um rund vier Monate verkürzen wird.

Bereits ab März können die Vorarbeiten für die Sanierung des Strassenabschnitts in Angriff genommen werden, teilte die Zuger Baudirektion am Freitag mit. Diese bestehen vor allem darin, die Knoten Nidfuren, Schmittli und Edlibach für die spätere Verkehrsumleitung vorzubereiten.

Der Start der Hauptarbeiten erfolgt im Januar 2022. Diese beinhalten den Ausbau der Kantonsstrasse mit zwei Radstreifen von Nidfuren bis Schmittli sowie den Neubau und die Sanierung zahlreicher Kunstbauten. Zentrales Element ist der Neubau der Brügglitobelbrücke.

Das Gesamtprojekt kostet rund 40 Millionen Franken. Nach der Vergabe der Baumeisterarbeiten rechnet der Kanton neu mit einer um zirka vier Monate kürzeren Bauzeit. Läuft alles nach Plan, könnte das Bauwerk bereits Mitte 2023 dem Verkehr übergeben werden.

Da die Sanierung zwischen den Knoten Nidfuren und Schmittli unter Vollsperrung erfolgt, wird der Verkehr vom Januar 2022 bis zirka Sommer 2023 grossräumig auf zwei Routen umgeleitet.

Von Zug werden die Verkehrsteilnehmer via Allenwinden ins Ägerital gelangen, wo während der Umleitungsphase auch der Schnell-Bus verkehrt. Der Verkehr von Ägeri nach Zug wird während der Vollsperrung über die Cholrainstrasse via Edlibach nach Zug geleitet.

Verbände wollen wieder über Sanierung der Bellerivestrasse reden

Nachdem aus der vom Zürcher Stadtrat Richard Wolff (AL) angekündigten versuchsweisen Sperrung zweier Fahrspuren für Autos auf der Bellerivestrasse zumindest vorerst nichts wird, signalisieren verschiedene Verbände neue Gesprächsbereitschaft. Die Sanierung der Strasse ist laut den Verbänden überfällig.

Man sei bereit für einen konstruktiven Dialog, wenn dabei die Bedürfnisse aller Interessengruppen berücksichtigt würden, teilten der KMU- und Gewerbeverband Kanton Zürich, Touring Club Schweiz Sektion Zürich, Gewerbeverband der Stadt Zürich, Automobilclub Schweiz Sektion Zürich, Gewerbeverein Seefeld und der Hauseigentümerverband Zürich am Freitag mit.

Grund für die Dialogbereitschaft ist die am vergangenen Freitag bekanntgewordene Kehrtwende des Stadtrats. Auf eine bereits für diesen Frühling geplante versuchsweise Sperrung von zwei der vier Fahrspuren für Autos wird verzichtet. Zudem hat der bisher zuständige Stadtrat Richard Wolff (AL), Vorsteher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartementes, das Dossier an Stadträtin Karin Rykart (Grüne) abgegeben. Sie führt das Sicherheitsdepartement.

Die Verbände haben sich vergangenes Jahr aus einem Beteiligungsverfahren zur Sanierung und Neugestaltung der vom Bahnhof Tiefenbrunnen zum Bellevue führenden Bellerivestrasse zurückgezogen. Grund dafür war der angekündigte Versuch mit den gesperrten Spuren, beziehungsweise dessen Bewertung in zwei Studien.

Die Auswirkungen einer solchen Sperrung würden in den Studien weniger optimistisch bewertet, als Wolff dies darstelle, lautete der Vorwurf. Vermehrte Staus, sowie Ausweichverkehr auf Schleichrouten seien zu befürchten. Zudem stellten sich rechtliche Fragen im Zusammenhang mit der Spurreduktion.

Gleichzeitig ist der Sanierungsbedarf der Zubringerstrasse vom rechten Zürichseeufer in Richtung Stadtzentrum unbestritten. Die Verbände sind laut Mitteilung bereit, an einer Lösung mitzuwirken, wenn die Leistungsfähigkeit der Strasse erhalten wird, sowie die Interessen von Anwohnern, Gewerbe und Wirtschaft berücksichtigt werden.

Auch für den Veloverkehr solle es Verbesserungen geben, jedoch keine durchgängige Veloroute auf der Bellerivestrasse.

Schweizerischer Baumeisterverband: Repräsentative Umfrage: Dank dem Bau die Wünsche der Bevölkerung erfüllen

Die Resultate der im vergangenen Jahr durchgeführten repräsentativen SBV-Umfrage “Baue deine Schweiz der Zukunft” liegen vor. Sie offenbaren die Erwartungen der Schweizer Bevölkerung bis 2040. Für den Schweizerischen Baumeisterverband (SBV) nimmt die Bauwirtschaft eine Schlüsselrolle ein, um diese gesellschaftlichen Herausforderungen zu meistern. Um den Erwartungen zu entsprechen, braucht es systematische Anreize, um den Gebäudepark zu erneuern. Die Politik muss zudem die Bedürfnisse im Bereich der Mobilität ernst nehmen, auch beim Individualverkehr. In einem verdichteten Umfeld sind eine allumfassende Planung und Investitionen, die alle Verkehrsmittel umfassen, für eine moderne Verkehrsinfrastruktur von grösster Bedeutung. Für Randregionen fordert der SBV eine Intensivierung der Investitionen in die Basisinfrastruktur der Digitalisierung, der Wasserkraft und der Mobilität.

Grosszügigerer und nachhaltigerer Wohnraum im verdichteten Umfeld

Die Schweizerinnen und Schweizer, die aktuell grossmehrheitlich in den Städten und Agglomerationen wohnen, sprechen sich für eine Verdichtung des städtischen Raums aus. Trotzdem wünschen sie grosszügigere, qualitativ hochstehendere Wohnfläche. Das Wohnen gewinnt an Bedeutung, auch aufgrund der Arbeit von zu Hause. Der begehrteste Wohnraum ist das Einfamilienhaus und 3- bis 4.5-Zimmer-Wohnungen in Mehrfamilienhäusern mit einer Wohnfläche zwischen 80 und 120 m2. Dies ist eine grosse Herausforderung, denn es geht darum, sowohl die bebaute Fläche zu verdichten als auch grosszügigeren, qualitativ hochstehenderen Lebensraum zu schaffen. Die Baubranche bietet konkrete Lösungsansätze für dieses Problem. So wird heute bereits jede zurückgebaute Wohnung durch zwei neue ersetzt, bei gleichzeitiger Verdreifachung der Wohnfläche. Um Verdichtung und Lebensqualität zu vereinbaren, müssen Hindernisse bei der Modernisierung des Gebäudeparks aus dem Weg geräumt werden. Dazu können unter anderem Baubewilligungsprozesse vereinfacht oder Beschwerdeverfahren besser strukturiert und beschleunigt werden. Zudem widersprechen die aktuellen Bestimmungen in Sachen Lärmschutz dem Prinzip der Verdichtung. Auch die Regeln des Heimatschutzes innerhalb der Bauzone sind oft kontraproduktiv.

Umweltaspekte

Die Erneuerung des Schweizer Gebäudeparks, der einen Viertel der CO2-Emissionen des Landes ausmacht, ist eine der wichtigsten Stellschrauben, um die Klimaziele zu erreichen. Aus diesem Grund unterstützt der Schweizerische Baumeisterverband das neue CO2-Gesetz mit dem Gebäudeprogramm als einer der wichtigsten Bestandteile. Die Umsetzung des Gesetzes muss es ermöglichen, die Ausnützungsquote in den Kantonen auf bis zu 30% zu erhöhen und Massnahmen zur Förderung neuer Ersatzbauten zu verstärken. Letztere sind aus energietechnischer Sicht oft die effizienteste Lösung, denn ein heute erstelltes Gebäude verbraucht zwischen vier- und siebenmal weniger Energie als ein Haus mit Baujahr 1980 oder früher. Zudem tragen Ersatzneubauten zur Verdichtung und zur Schonung des Bodens bei. Nicht zuletzt braucht es auch einen beherzten Ausbau der kantonalen Gebäudeprogramme, denn die Sanierungsquote liegt aktuell schweizweit bei nicht einmal 1%.

Mobilität: Individualverkehr vor öV

Schweizerinnen und Schweizer, einschliesslich der Stadtbevölkerung, bevorzugen den motorisierten Individualverkehr (Auto, Motorrad und Roller) vor der sanften Mobilität. Erst dahinter folgt der öffentliche Verkehr. Neben diesem Wunsch nach Unabhängigkeit und individueller Freiheit, der durch die Pandemie wohl noch verstärkt wurde, lässt sich dieses Votum für die individuelle Mobilität mit der Entwicklung alternativer Antriebe erklären (Elektro, Hybrid, Gas, Wasserstoff oder Brennstoffzelle), die das Auto aus ökologischer Sicht wieder attraktiver machen. Die Verbannung des Autos aus den Stadtzentren entspricht also nicht dem effektiven Bedürfnis der Bevölkerung, gerade auch, weil neue Mobilitätsmodelle, die eine Mischung aus privatem und öffentlichem Verkehr darstellen, wie das Car-Sharing, selbstfahrende Autos oder Fahrzeuge in Selbstbedienung, konkrete Lösungsansätze bieten, um multimodale Mobilitätsketten bis auf den letzten Kilometer zu entwickeln. Um die Bewegungsfreiheit der Bevölkerung zu gewährleisten, muss die Mobilität als Ganzes betrachtet werden und die verschiedenen Verkehrsmittel miteinschliessen, anstatt sie gegeneinander auszuspielen.

Randregionen und Berggebiete

Insbesondere in den Randregionen eröffnen Home-Office und Digitalisierung neue Möglichkeiten. Zahlreiche Arbeiten können zukünftig von zu Hause aus oder einem Büro in den Bergen erledigt werden. Diese neuen Arbeitsmodelle ermöglichen es den Tourismus- und Randregionen, berufstätige Einwohner anzuziehen oder deren Abwanderung zu stoppen, und so das ganze Jahr über dynamisch und attraktiv zu bleiben. Die Transportinfrastrukturen und die Technologie müssen in der Lage sein, diese Dynamik zu unterstützen. Zudem müssen die Rahmenbedingungen in Sachen Raumplanung proportional ausgestaltet werden und einen gewissen Grad an Flexibilität erlauben, gerade was Umbauten und Vergrösserungen bestehender Gebäude angeht.

Methodik der Umfrage “Baue deine Schweiz der Zukunft”

Im Jahr 2020 haben über 5300 Personen an der Umfrage teilgenommen, die der Schweizerische Baumeisterverband im Rahmen seiner Kampagne “Tour d’horizon” durchgeführt hat. Um die Repräsentativität der Resultate zu garantieren, hat der Verband das Marktforschungsinstitut DemoSCOPE beauftragt, einen repräsentativen Teil der Schweizer Bevölkerung nach der CAWI-Online-Methode zu befragen. Dabei sind 1107 zusätzliche Befragungen zustande gekommen, auf die sich die Resultate der Umfrage beziehen.

Downloads:

Broschüre, die die Resultate der Umfrage und die daraus abgeleiteten politischen Forderungen zusammenfasst: http://ots.ch/oUbFPP

Detaillierte Auswertung der DemoSCOPE-Umfrage: http://www.baumeister.ch/de/component/edocman/3893-umfrage-cawi-tdh/download

Pressekontakt:

Bernhard Salzmann, Leiter Politik und Kommunikation SBV Tel.: +41/78/762’45’31 E-Mail: mailto:bsalzmann@baumeister.ch

Matthias Engel, Mediensprecher SBV Tel.: +41/78/720’90’50 E-Mail: mailto:mengel@baumeister.ch

Weiteres Material: http://presseportal.ch/de/pm/100051907/100865425 OTS: SBV Schweiz. Baumeisterverband

(SDA-ATS-OTS Ada100865425)

Neubau mit automatisierter Fenster-Produktion

Müchwilen (TG) (ots) – Die Edelweiss Fenster AG hat ihre neue Fensterproduktion in Betrieb genommen. Trotz hoher Automatisierung generiert die Fabrikation auch Arbeitsplätze.

Die 100 Meter lange und 25 Meter breite Produktionshalle – beinhaltet eine der modernsten und schnellsten Kunststoff-Fenster-Produktionsanlagen der Schweiz. Damit bestätigt das Unternehmen sein Wachstum und sein Bekenntnis zum Produktionsstandort Schweiz. Die Edelweiss Fenster AG zählt zu den führenden Fensteranbietern im Land. Die Inbetriebnahme der neuen Fabrikationshalle, die ein Volumen von rund 50 Einfamilienhäuser aufweist, ist nicht nur ein Meilenstein in der Firmengeschichte. Damit verstärkt das Unternehmen zugleich ihre Marktposition im Bereich Kunststoff-Fenster. “Kunststoff-Fenster sind in der Schweiz sehr gefragt. Und viele Kunden verlangen ein Fenster, das hier produziert wird. Mit unserem Neubau können wir unsere Kundschaft und Wiederverkäufer noch besser und individueller bedienen”, erklärt Geschäftsführer Walter Koller den Schritt. Das Energiekonzept des Neubaus basiert auf Fernwärme, Abwärme aus dem Produktionsprozess sowie einer eigenen, grossflächigen Fotovoltaik-Anlage – und ermöglicht so einen umwelt- und klimafreundlichen Produktionsprozess.

Seit Januar 2021 ist die Produktion nun in Betrieb und ermöglicht dem Fensterunternehmen eine wesentlich flexiblere Auftragsabwicklung. “Die neue Anlage erweitert nicht nur unsere Kapazität, sie ist auch landesweit eine der schnellsten Produktionsstrasse für Kunststoff-Fenster. Geschwindigkeit war immer schon ein Markenzeichen von Edelweiss Fenster. Mit dem Edelblitz-Service – Kunststoff-Fenster in 8 Arbeitstagen – verfügen wir gegenüber unseren Wiederverkäufern über ein einmaliges Angebot”, erklärt Heinz Lusti, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter Wiederverkauf.

Edelweiss Fenster verfügt über Standorte in Appenzell, Wil, Wattwil, Zürich und Münchwilen und beschäftigt 70 Mitarbeitende. Neben Kunststoff-Fenstern gehören auch Fenster in Kunststoff-Alu, Holz oder Holz-Alu sowie Hebeschiebetüren, Läden, Insektenschutz und Haustüren zum Komplettangebot.

Pressekontakt:

Walter Koller, 071 948 60 00, mailto:w.koller@edelweissfenster.ch

Weiteres Material: http://presseportal.ch/de/pm/100083246/100865395 OTS: Edelweiss Fenster AG

(SDA-ATS-OTS Ada100865395)

Strassensanierung in Entlebuch LU günstiger als erwartet

Die Totalsanierung der Kantonsstrasse in Entlebuch LU hat weniger gekostet als veranschlagt. Gemäss der vom Regierungsrat am Montag vorgelegten Abrechnung kostete das Vorhaben statt 7,90 Millionen Franken nur 7,65 Millionen Franken.

Die Baukosten fielen über 500’000 Franken tiefer aus als erwartet, der Landerwerb war rund 350’000 Franken teurer. Die Kostensteigerung beim Landerwerb wurde vom Regierungsrat mit dem Parkhaus des Restaurants “Drei Könige” begründet, für das im Rahmen der Landerwerbsverhandlungen eine kantonale Beteiligung zugesichert wurde. Dies wirkte sich im gleichen Umfang positiv auf die Baukosten aus, weil auf Arbeiten am Parkplatz des Restaurants verzichtet werden konnte.

Teurer ausgefallen waren ferner die Kosten für die Honorare, dies wegen der langen Planungsdauer und den Einsprachen. Der Topf für “Unvorhergesehenes” wurde nicht voll beansprucht.

Beim Projekt war die Kantonsstrasse in Entlebuch von 2015 bis 2017 auf einer Länge von 730 Meter saniert worden. Es wurden durchgehende Trottoirs und zwei Fussgängerinseln erstellt. Ferner wurden Stützmauern, die Entwässerung und die Beleuchtung erneuert.

Von der Zürcher Europaallee soll es direkt zur Sihl gehen

Die Europaalle soll einen direkten Sihl-Zugang erhalten: Der Stadtrat plant, vor der Sihlpost am Ufer des Flusses einen Aufenthaltsbereich für die Bevölkerung zu schaffen. Geplant ist eine rund 70 Meter breite Sitzstufen-Anlage mit 13 Treppenstufen.

Die Anlage soll 3,7 Millionen Franken kosten, wie der Stadtrat am Mittwoch mitteilte. Darüber entscheiden wird der Gemeinderat in einer seiner kommenden Sitzungen. Läuft alles nach Plan, können die Arbeiten im Jahr 2024 beginnen. 2025 kann die Bevölkerung dann am Ufer der Sihl entspannen und die Füsse baden.

Seit 2018 wurde die Sihl vor der Sihlpost in einem Projekt von WWF, SBB, Kanton und Stadt Zürich naturnah umgestaltet. Zwischen der Gessnerbrücke und der Postbrücke leben seither wieder viele Fischarten und Wasservögel. Sogar Eisvögel wurden schon beobachtet.

Etwas weiter flussaufwärts auf der anderen Uferseite gibt es bereits seit 2007 eine solche Treppen-Anlage, die Sigi-Feigel-Terrasse.

Neue Schule: Stadt übernimmt Areal in der Manegg für 100 Jahre

Für 100 Jahre übernimmt die Stadt Zürich das Areal Allmendstrasse 91 bis 95 in der Manegg im Baurecht, und baut dort die Schulanlage Höckler. Der Gemeinderat hat das Geschäft am Mittwoch gebilligt.

Die Projektierungskosten für die neue Schule belaufen sich auf 7,5 Millionen Franken. Die Stadt zahlt laut Weisung einen jährlichen Baurechtszins von 750’000 Franken für das Areal. Für die Erstellung des Bauprojekts wird künftig mit einem Objektkredit von 83 Millionen Franken gerechnet.

Die Schulanlage soll dereinst 22 Schulklassen beherbergen und damit dem Bedürfnissen des neuen Stadtteils Greencity gerecht werden. Dieser soll irgendwann bis zu 3000 Personen und rund 1400 Wohnungen umfassen. Der Bezug ist vorerst auf das Schuljahr 2027/2028 vorgesehen.

Unumstritten war das Geschäft nicht: Die Grünen weibelten für eine Rückweisung des Antrags. Das Areal sei völlig ungeeignet für eine Schule, weil es eingeklemmt sei zwischen Strasse, Bahngleisen und Autobahn. Es sei belastet durch Lärm und Feinstaub.

“Das Areal ist vielleicht für eine Schraubenfabrik geeignet, aber sicher nicht für eine Schule”, sagte der Grüne Balz Bürgisser. Der benötigte Raum solle auf bereits bestehenden Schularealen realisiert werden.

Der Präsident der beratenden Kommission, Stefan Urech (SVP), gestand ein, dass das Projekt eine grosse Herausforderung für Architekten darstelle. “Da wird sich die Spreu vom Weizen trennen.” Aber: Es handle sich um eine Güterabwägung. Würden andere Schulanlagen aufgestockt, gingen dort Freiflächen verloren und es entstünden “Mega-Schulhäuser”.

In der Zürcher Wohnhalle schiessen die Türme in die Höhe

Im Zollhaus in der Nähe des Zürcher Hauptbahnhofs wird das Konzept des Hallenwohnens schweizweit erstmalig in einem Neubau verwirklicht. Die Bewohnerinnen und Bewohner richten die bei der Übergabe anfangs Jahr noch fast leeren Hallen zur Zeit wohnlich ein.

Noch sieht es mehr nach Baustelle als nach Wohnen aus im Hallenwohn-Projekt “zurwollke”. Im Innenhof wird geschweisst, in der Halle drinnen gehämmert und gebohrt. Die Aneignung, wie es im Wohnbaugenossenschafts-Jargon heisst, ist im vollen Gang. In den kommenden Wochen wird es einen fliessenden Übergang in die normale Nutzung geben.

Ein bisschen Baustelle wird es aber wohl immer bleiben. Das Ganze ist auch eine Art Wohnlabor und Experiment.

“Zurwollke” ist eines von drei Hallenwohn-Projekten in der Überbauung Zollhaus der Kalkbreite-Wohnbaugenossenschaft. Zwischen dem Gleisfeld vor dem Zürcher Hauptbahnhof, der Langstrasse und der Zollstrasse ragen dort drei neue Gebäude bis zu sechs Stockwerke in die Höhe.

Die Halle – und erst recht die Dachterrasse – bieten Aussicht über weite Teile der Stadt. Von den praktisch pausenlos auf dem Gleisfeld vor dem Zürcher Hauptbahnhof vorbeifahrenden Zügen ist praktisch nichts zu hören.

Neun Erwachsene und mehrere Kinder sollen schon bald in einer der lichtdurchfluteten Hallen im grössten Gebäude wohnen. Hinzu kommen weitere Leute, die sich dort einen Atelierplatz einrichten werden. Die Halle ist 275 Quadratmeter gross und rund 4 Meter hoch. Die Höhe soll genutzt werden, um den Flächenbedarf zu reduzieren. 8800 Franken Miete kostet die Halle.

Derzeit läuft der Bau der Wohntürme auf Hochtouren. Es sind sozusagen die privaten Zimmer der Hallenbewohnerinnen und -bewohner. Küche und mehrere Badezimmer wurden vom Vermieter bereits eingebaut und werden, wie ein grosser Teil der gesamten Halle, gemeinsam genutzt. Wenig Platz nur für sich, möglichst viel für alle. Eine Wohngemeinschaft im XXL-Format.

Die Türme werden allesamt auf Rädern stehen, damit sie bei Bedarf verschoben werden können. Das garantiert maximale Flexibilität. Bei den Ausmassen der Türme gelten die Vorgaben, die sich die Gruppe selber gemacht hat. Die verwendeten Materialien sind ganz unterschiedlich.

Eine Architektin setzt für ihre Wohntürme hauptsächlich auf Glas, Lehm und Stroh. Ein junger Handwerker baut die Gerüste seiner Wohntürme aus Bambusrohren. In der an sich kahlen Betonhalle duftet es nach Holz, von dem bereits viel verbaut wurde.

Zu den künftigen Bewohnern gehören auch Mätti Wüthrich und Eva Maria Küpfer zusammen mit ihren zwei Kindern. “Für mich ist das hier die logische Fortsetzung unserer Geschichte”, sagt Wüthrich. Er habe schon rund zwanzig Jahre Erfahrung mit dem Hallenwohnen.

Diese Projekte seien Zwischennutzungen gewesen, etwa in besetzten Liegenschaften wie auf dem Labitzke-Areal in Zürich. Nun werde erstmals in der Schweiz ein Hallenwohn-Projekt in einem Neubau realisiert. “Damit fällt der Druck einer irgendwann bevorstehenden Räumung weg.”

Sie sind gekommen, um zu bleiben. Legal statt illegal, planmässig und geordnet, aber trotzdem kreativ und unkonventionell. Sie haben Genossenschafts-Anteilsscheine gezeichnet und bezahlen Miete wie in Wohnbaugenossenschaften üblich.

“Das ganze Projekt ist nicht nur architektonisch spannend, sondern auch sozial”, sagt Wüthrich. Entscheidend sei, dass alle ihre Bedürfnisse formulieren könnten und man für Probleme Lösungen finde, hinter denen alle stehen könnten.

Angst vor zu wenig Ruhe und Privatsphäre in der grossen Halle hat er keine. “Privatsphäre ist nicht nur eine Frage der Räumlichkeiten, sondern auch eine von Absprachen untereinander.”

“Man merkt ja, wenn sich jemand mal zurückziehen möchte”, sagt auch Eva Maria Küpfer. Und es werde sicher auch immer wieder mal vorkommen, dass man fast alleine in der riesigen Halle sein werde. Diese Art zu wohnen müsse einem natürlich liegen, sagt sie.

Das gemeinsame Wohnen in einer nach eigenen Wünschen gestalteten Halle soll laut Wüthrich das Spektrum an Wohnformen erweitern und so normal werden wie die einstmals als revolutionär betrachteten Wohngemeinschaften. Die Umsetzung dieses experimentellen Wohnkonzepts in Zürich sei ein Pionierwerk.

Andernorts sind ähnliche Projekte im Aufbau. In Bern etwa ist die Genossenschaft Warmbächli daran, ein altes Lagerhaus für das Hallenwohnen umzunutzen. Wie in Zürich soll den künftigen Bewohnerinnen und Bewohnern der Raum praktisch im Rohbau überlassen werden, so dass sie ihn nach ihren eigenen Wünschen gestalten können.

Zürcher Kantonsrat will keine neuen fossilen Heizungen mehr

Ein weitreichendes Verbot von neuen fossilen Heizungen und ein grundsätzliches Verbot von elektrischen Heizungen: Bei der Debatte des Energiegesetzes hat sich am Montag im Zürcher Kantonsrat Links-Grün durchgesetzt.

Im Vordergrund der Änderung des Energiegesetzes steht die Senkung des Energieverbrauchs und des CO2-Ausstosses von Gebäuden, mit dem Ziel, dem Klimawandel entgegenzutreten. Das ganze Gesetz wurde am Montag zwar nicht durchberaten, wohl aber sein “Filetstück”, wie Paragraf 11 während der Debatte wiederholt genannt wurde.

In Neubauten verbietet der Paragraf das Heizen mit fossilen Brennstoffen wie Erdöl oder Erdgas ganz. Dieser Punkt war im Rat unbestritten. Heiss umkämpft waren aber die künftigen Vorgaben für den Ersatz von bestehenden Heizungen.

Durchgesetzt hat sich nach knapp zweistündiger Debatte der Vorschlag der Regierung. Dieser besagt: “Werden Wärmeerzeuger in bestehenden Bauten ersetzt, müssen ausschliesslich erneuerbare Energien eingesetzt werden.”

Wärmeerzeuger sind Heizungen und Warmwasserboiler. Werden diese bei einer Sanierung oder nach einem Defekt ersetzt, dürfen die neuen Geräte nicht mehr mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Der ökologische Ersatz muss aber nicht zu jedem Preis erfolgen.

Erstens muss eine umweltfreundlichere Heizung, etwa eine Wärmepumpe, im konkreten Gebäude technisch machbar sein. Und zweitens darf die umweltfreundliche Lösung über deren ganze Lebensdauer gesehen höchsten 5 Prozent teurer zu stehen kommen als eine konventionelle Heizung.

Dieser Vorschlag der Regierung wurde von einer Mehrheit der vorberatenden Kommission unterstützt und von allen Parteien mit Ausnahme der Bürgerlichen.

“Wenn es zu teuer wird, werden die Hausbesitzer vom Zwang befreit”, warb Thomas Wirth (GLP, Hombrechtikon) für den Lebenszyklus-Ansatz. Diese Lösung fördere die Kostenwahrheit, ergänzte Thomas Forrer (Grüne, Erlenbach). “Fossile Heizungen sind ein Relikt aus der Nachkriegszeit”, brachte Florian Meier (Grüne, Winterthur) schliesslich die grüne Haltung auf einen Punkt.

Erfolglos Sturm gegen den Regierungsvorschlag liefen die Fraktionen von FDP und SVP. Die FDP schlug einen langjährigen Absenkpfad vor für CO2-Emissionen, welche Bauten nach einem Heizungsersatz noch ausstossen dürfen. Dafür hatte sich die Partei beim totalrevidierten nationalen CO2-Gesetz bedient, das vor einer Referendumsabstimmung steht, und dessen Regelung fast unverändert übernommen.

Der Lebenszyklusansatz bestehe aus einer “langen und komplizierten Formel”, welche auch noch leicht manipuliert werden könne, lautete ein Hauptargument der Liberalen dagegen (Barbara Franzen, FDP, Niederweningen). Die Absenkpfadlösung hingegen sei stringent und die Akzeptanz dafür hoch.

Ganz gegen eine Regelung des Ersatzes von Heizungen stellte sich die SVP. Das “Züri-Finish” gehe weit über die Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich, dem gemeinsamen Nenner für Gebäude, hinaus, sagte Christian Lucek (Dänikon). Der Vorschlag der Regierung führe zu einem faktischen Verbot fossiler Heizungen, kritisierte er.

Schliesslich sprach sich das Parlament mit 98 zu 75 für den Vorschlag der Regierung aus. Zudem beschloss es mit 90 zu 83 Stimmen, ab 2030 Elektroheizungen und rein elektrisch betriebene Warmwasserboiler ganz zu verbieten.

Die Beratung des Energiegesetzes wird am 22. Februar fortgesetzt und abgeschlossen.

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