Eispartikel lösen sich vom Basler Roche-Turm

Eispartikel lösen sich vom Basler Roche-Turm

Vom Roche-Turm in Basel, dem höchsten Gebäude der Schweiz, ist am Freitag unerwartet Eisregen niedergegangen. Die Strasse, die am Hochhaus vorbeiführt, musste aus Sicherheitsgründen gesperrt werden.

Basel_-_Roche_Tower_-_19._April_2015Beim kalten Niederschlag handelte es sich nach Auskunft eines Roche-Sprechers um Eispartikel in Fingernagelgrösse. Diese fielen vom frühen Nachmittag an von der ganzen Fassade des 178 Meter hohen Gebäudes in die Tiefe. Publik gemacht hatte den Vorfall das Basler Nachrichtenportal “Barfi.ch”.

Vom Eis, das sich wegen des Tauwetters löste, wurde laut dem Sprecher niemand getroffen. Aus Sicherheitsgründen wurde jedoch die Grenzachersstrasse einseitig gesperrt. Busse mussten deshalb vorübergehend umgeleitet werden, weshalb einzelne Haltestellen nicht mehr bedient werden konnten.

Noch am Freitag sollten entlang der strassenseitigen Fassade mit Planen bespannte Bauzäune aufgestellt werden. Diese sollen verhindern, dass weiter Eispartikel auf die Strasse gelangen und diese für den Verkehr wieder freigegeben werden kann, wie es bei Roche weiter hiess.

Wieso sich an der Fassade des von den Basler Stararchitekten Herzog & de Meuron entworfenen Hochhauses Eis gebildet hat, ist noch nicht klar. Laut dem Sprecher könnte die lange Kälteperiode eine Rolle gespielt haben. Der zu Ende gehende Monat ist der kälteste Januar seit 30 Jahren. Im vergangenen Winter hatte die Fassade des 2015 eingeweiht Gebäude keine Probleme verursacht

Geklärt werden soll nun nicht nur die Ursache des Eisproblems, sondern auch die Frage, wie sich solches künftig verhindern lässt. Wichtig ist dies für Roche auch im Hinblick auf den geplanten Bau 2, der den Bau 1 um 27 Meter überragen soll.

Guckloch für Bahnbegeisterte im Gotthard-Basistunnel

Im neuen Eisenbahntunnel am Gotthard können ab Mittwoch Zugfans hinter einem Fenster im Berg bei Amsteg UR vorbeirauschende Züge beobachten. Mit dem neuen Tourismusangebot bleibt das Jahrhundertbauwerk auch nach Inbetriebnahme im Dezember 2016 besuchbar.

SCHWEIZ ARBEITEN GOTTHARDBASISTUNNELDas Interesse an Visiten im mit 57 Kilometer längsten Eisenbahntunnel der Welt sei nach wie vor gross, teilten der Kanton Uri, die SBB sowie die Gemeinden Erstfeld und Silenen mit. Sie haben das Tunnelfenster am Freitag den Medien vorgestellt. Führungen für Touristen, Einheimische und Schulen gibt es ab dem 1. Februar.

Ein Besuch beinhaltet eine zweistündige Führung, die beim Bahnhof Erstfeld beginnt. Busse chauffieren Besucher in den Zugangsstollen des Bahntunnels bei Amsteg. Neben einer Ausstellung und Filmbeiträgen zum Jahrhunderbauwerk können sich Gäste von Guides begleitet zu einer Nische im Tunnel begeben. Hinter grossen Glasscheiben lassen sich die von Süden nach Norden durchfahrenden Züge beobachten.

Die Gäste benötigen allerdings ein gutes Auge. Die Personenzüge flitzen mit gegen Tempo 200 durch den Tunnel. Güterzüge hingegen verkehren langsamer.

Das Tunnelfenster sei ein weiterer Mosaikstein im touristischen Angebot der Gotthardregion, wird der Urner Volkswirtschaftsdirektor Urban Camenzind in der Mitteilung zititert. Es mache das grossartige Bauwerk Gotthard-Basistunnel für interessierte Personen erlebbar. Die Gemeinde Erstfeld will damit ihr Image des Eisenbahnerdorfs pflegen.

Touren zum Tunnelfenster finden von Dienstag bis Samstag jeweils einmal am Morgen und am Nachmittag statt. Daran können bis zu 24 Personen teilnehmen. Sie kosten für Erwachsene 23 Franken. Kinder unter 12 Jahren sind nicht zugelassen.

Für das Angebot sind Uri, die SBB, Erstfeld und Silenen mindestens für drei Jahre verantwortlich. In Bahnhof Erstfeld eröffnet Ende März zudem eine neue Touristeninformation.

Basler Heimatschutz verzichtet auf Weiterzug des Spitalturm-Urteils

Der Neubau des Universitätsspitals Basel mit dem umstrittenen 60-Meter-Turm hat eine weitere Hürde genommen: Der Basler Heimatschutz zieht das Urteil des Appellationsgerichts Basel-Stadt nicht ans Bundesgericht weiter. Baubeginn ist frühestens 2019.

basel-699858_640Der Basler Heimatschutz sei zum Schluss gekommen, dass er juristisch “keine Chance habe”, das Urteil anzufechten, bestätigte dessen Präsident einen Beitrag des Regionaljournals Basel von Schweizer Radio SRF vom Freitag. Der Verzicht geschehe aus formellen Gründen und in Absprache mit dem Schweizer Heimatschutz.

Das Appellationsgericht hatte den Rekurs gegen den Bebauungsplan Ende Oktober abgewiesen. Es hatte formell befunden, die Kritik wegen Verletzung des rechtlichen Gehörs und ausgebliebener Aussteckung des Projektes sei nach dem Parlamentsbeschluss zu spät eingebracht worden. Die kantonale Denkmalpflege habe das Projekt zudem eng begleitet. Ein Expertengutachten sei nicht erforderlich gewesen.

Das Neubauprojekt mit einem 60-Meter-Turm soll das veraltete Klinikum 2 von 1974 am Petersgraben am Rand der Innenstadt ablösen. Er soll dieses um rund 20 Meter überragen, was ihn von weit herum sichtbar macht. Auch das neue Sockelgeschoss ist gut doppelt so hoch geplant wie das bestehende.

Heimatschutz und Freiwillige Basler Denkmalpflege kritisieren, dass der Turm unmittelbar und zu nahe an hochrangige Baudenkmäler wie die Predigerkirche und den Markgräflerhof gebaut werden soll. Das Kantonsparlament hatte den Bebauungsplan 2015 gutgeheissen. Gesundheitspolitische Argumente gewichtete es höher als den Schutz der historischen Stadtsilhouette.

Der Baubeginn des Turms ist nach aktueller Planung frühstens für 2019, eher 2020 vorgesehen, wie es beim USB am Freitag auf Anfrage hiess. Die Inbetriebnahme soll zehn Jahre nach Baubeginn erfolgen.

Der Turm der Zürcher Architekten giuliani.hönger kann bei laufendem Spitalbetrieb erstellt werden. Die Investitionssumme beträgt gemäss heutigen Kostenschätzungen gegen 900 Millionen Franken. Zunächst werde das Projekt nun konkretisiert und die Baueingabe erfolgen.

Der Basler Heimatschutz lässt derweil offen, ob er auch gegen das Baugesuch juristisch vorgeht. Das konkrete Projekt wird gemäss Präsident sicherlich nochmals angeschaut.

Komitee setzt sich für Umfahrungsstrasse von Aarwangen ein

Die Befürworter der Umfahrung von Aarwangen organisieren sich: Sie haben ein Komitee gegründet, das das Berner Stimmvolk überzeugen will, am 21. Mai ein Ja zu diesem Strassenbauprojekt in die Urne zu legen.

street-sign-663366_640Dem Komitee gehören Wirtschaftsverbände, Parteien, Unternehmer und Einzelpersonen an, wie es am Freitag mitteilte. Auf Anfrage sagte Nina Zosso vom Komitee, Support zugesagt hätten die BDP, die FDP, die SVP und die EDU.

Auch Personen aus der GLP und der SP seien dabei, so etwa Langenthals neuer Stadtpräsident Reto Müller (SP). Auch der Aarwangener Gemeindepräsident Kurt Bläuenstein (FDP) gehöre dem Co-Präsidium an.

Zu den das Komitee unterstützenden Wirtschaftsverbänden zählen die Berner KMU und der Handels- und Industrieverein (HIV). Das Komitee befinde sich noch in der Aufbauphase, sagte Zosso.

Die Umfahrungstrasse von Aarwangen braucht es gemäss dem Komitee, weil sie mehr Sicherheit und Lebensqualität bringe, durchdacht sei und die betroffene Bevölkerung dahinterstehe.

Am (gestrigen) Donnerstag hat ein anderes Komitee bei der bernischen Staatskanzlei über 11’000 beglaubigte Unterschriften gegen die Verkehrssanierung Aarwangen-Langenthal eingereicht. So heisst das Projekt offiziell.

Kommt das Referendum formell zustande, gelangt der Projektierungskredit für das Bauvorhaben am 21. Mai vor das Bernervolk. Das hat der bernische Regierungsrat bereits entschieden.

Nach schwachem Jahr stehen die Aussichten für Solarenergie besser

Entgegen dem globalen Markttrend war Solarenergie in der Schweiz im letzten Jahr weniger gefragt. Verschiedene Faktoren wie die gestiegenen Heizölpreise oder kantonale Förderbeiträge dürften den Markt aber bald wieder antreiben.

solar-panel-1393880_640Gemäss ersten Schätzungen des Schweizer Fachverbands für Sonnenenergie Swissolar sind die Verkäufe von Sonnenkollektoren (Solarwärme) im vergangenen Jahr um 15 Prozent geschrumpft. Bei den Photovoltaik-Verkäufen (Solarstrom) betrug der Rückgang sogar 20 Prozent, wie aus einer Mitteilung vom Freitag hervorgeht.

Insgesamt deckte die Schweiz im Jahr 2016 etwa 2,5 Prozent des Stromverbrauchs durch Solarstrom. Beim Wärmebedarf lag der solare Anteil bei etwa 0,6 Prozent.

Die Zeichen für den Schweizer Solarmarkt stehen in diesem Jahr aber besser, ist der Branchenverband überzeugt. Zum einen sind die Heizölpreise wieder deutlich gestiegen. Dies mache es für Bauherren attraktiver, den Verbrauch mit Sonnenkollektoren zu ergänzen. Zudem haben einige Kantone die Förderbeiträge für Solarwärme erhöht, welche rund 20 Prozent der Kosten abdecken.

Gleichzeitig sind Photovoltaikmodule merklich billiger geworden, was Anlagen zum Eigenverbrauch des selbst produzierten Stroms attraktiver machen sollte. Nicht zuletzt auch dank der Einmalvergütung, die etwa 30 Prozent der Investitionskosten deckt. Auch die von den Kantonen geplante Pflicht zur Eigenproduktion von Strom bei Neubauten wirke fördernd, heisst es weiter.

Global gesehen ist der Photovoltaikmarkt im Jahr 2016 um rund 50 Prozent gewachsen. Fast die Hälfte des Zubaus fand dabei in China statt. Ebenfalls wichtige Märkte waren Japan, USA, Indien und verschiedene Schwellenländer, während Europa nur noch einen Marktanteil von 10 Prozent aufwies.

A2-Zubringer in Erstfeld wird abgerissen

Weil die Bahngleise in Erstfeld wegen des Gotthard-Basistunnels anders verlaufen, wird der Viadukt der Autobahnzufahrt nicht mehr benötigt. Die Abbrucharbeiten des Viaduktes beginnen am Montag. Für den lokalen Autoverkehr gibt es zeitweise Behinderungen.

road-work-1148205_640Seit Dezember 2016 ist der Gotthard-Basistunnel fahrplanmässig in Betrieb. Die alte SBB-Stammlinie wurde abgebaut. Wie die Baudirektion Uri am Freitag mitteilte, wird der Viadukt des Autobahnzubringers nicht mehr benötigt und deswegen abgebrochen.

Es sei dies die letzte grössere Arbeit, die im Zusammenhang mit dem Basistunnel im Kanton Uri umgesetzt werde, schreibt die Behörde. Die Arbeiten würden von der AlpTransit Gotthard AG durchgeführt.

Am Montag starten die Vorarbeiten für den Rückbau des Viaduktes, eine Woche später wird dieser nicht mehr befahrbar sein. Ein Betonbeisser wird das Bauwerk vom Boden aus Stück für Stück abbrechen. Der Verkehr von Erstfeld auf die A2 wird umgeleitet. Die Baudirektion empfiehlt, vom 6. Februar bis Ende März die Autobahnanschlüsse Amsteg oder Flüelen statt Erstfeld zu benützen.

Der Abbruch des Viaduktes stelle grosse Anforderungen an die Sicherheit, schreibt die Baudirektion. Weil Strassensperrungen nötig seien, werde ein Teil der Arbeiten vom 6. bis 25. März nachts durchgeführt.

Sunrise erwägt Verkauf von Handyantennenmasten

Sunrise denkt über einen Verkauf eines Teils seiner Mobilfunkantennenmasten nach. Mit dem Geld will der zweitgrösste Telekomanbieter der Schweiz seine Schulden senken. Ob der erste solche Deal hierzulande zustande kommt, ist aber unsicher.

transmission-tower-1017149_640Man sei in einer frühen Phase der Abklärungen, ob ein grösserer Teil der Masten veräussert werden solle, teilte Sunrise am Donnerstag mit, nachdem zuvor die Finanznachrichtenagentur Bloomberg über die Pläne berichtet hatte. Es könnten aber noch keine Angaben zur Ausgestaltung oder zum Zeitpunkt eines allfälligen Verkaufs gemacht werden.

Von einen Verkauf der Masten wären lediglich die passiven Elemente des Mobilfunknetzes betroffen, das heisst nur Beton und Stahl, erklärte Sunrise-Sprecherin Therese Wenger auf Anfrage. Die aktiven Netzelemente, wie das strategische Netzwerkmanagement, die Weiterentwicklung des Mobilfunknetzes und die Einführung neuer Technologien, wären nicht tangiert.

Die Antennenmasten könnten das Interesse von Firmen wecken, die auf Sendemasten spezialisiert seien, oder Private Equity-Gesellschaften anlocken, schrieb Bloomberg. Laut informierten Kreisen sollen die Masten einen Wert von über 500 Millionen Franken haben, schrieb die US-Nachrichtenagentur.

“Ob der kolportierte Wert von 500 Millionen plausibel ist, weiss ich nicht”, sagte Telekomanalyst Panagiotis Spiliopoulos von der Bank Vontobel im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda. Das hänge von der Art des Deals ab, von dem man nicht wisse, was alles dazugehöre.

Die Frage sei auch, was Sunrise unter “einem grösseren Teil der Masteninfrastruktur” versteht. “Sind das 60 Prozent oder 90 Prozent?”, fragte Spiliopoulos. So lange man die Einzelheiten nicht kenne, könne man nicht beurteilen, ob die 500 Millionen viel oder wenig seien.

Generell stelle sich immer die Frage, ob ein Unternehmen etwas in eigener Regie betreibe oder günstiger am Markt einkaufen könne. “Es kommt immer auf die spezifische Kostenstruktur im Unternehmen an”, sagte Spiliopoulos. Sunrise gab zu diesen Fragen keinen Kommentar ab. Das Unternehmen hat gut 3600 Sendemasten.

Ein allfälliger Verkauf wäre neu für die Schweiz. Alle drei grossen Mobilfunkanbieter Swisscom, Sunrise und Salt besitzen ihre Antennenmasten bislang selber. Bei Swisscom und Salt ist ein solcher Verkauf kein Thema.

In anderen Ländern gibt es den Trend zum Verkauf und Zurückleasen schon seit einigen Jahren. So hat etwa der französische Mobilfunkanbieter Bouygues im vergangenen Sommer mehrere hundert Masten in ländlichen Gebieten an die spanische Mobilfunknetzfirma Cellnex Telecom veräussert.

Auch Telecom Italia, die spanische Telefonica, die niederländische KPN oder die in Moskau gegründete Vimpelcom haben einen Mastenverkauf evaluiert oder durchgeführt.

Sunrise hat gemäss dem neuesten Test des deutschen Fachmagazins “Connect” das beste Mobilfunknetz in der Schweiz. “Wir werden alles daran setzen, diese Position zu behalten. Ein allfälliger Verkauf der Masten hätte keinen Einfluss auf die Qualität des Netzes oder auf die Marktposition von Sunrise”, sagte Wenger.

Die Aktionäre freuten sich über die Aussicht auf einen solchen Deal. An der Schweizer Börse stieg die Aktie bis kurz vor Börsenschluss um 3,8 Prozent auf 69,65 Franken.

Denn mit dem Geld aus einem Verkauf könnte Sunrise die Schulden schneller senken. Damit würde mehr Geld zur Ausschüttung frei. Analyst Spiliopoulos rechnet, dass bei einem Verkaufspreis von 500 Millionen Franken bis zu 250 Millionen Franken zusätzliche Barmittel für Ausschüttungen an die Aktionäre verfügbar wären.

200-Millionen-Projekt für Basler Felix Platter-Areal nimmt Form an

Die Umnutzung des alten Basler Felix Platter-Spitals und Teilen seines Areals zu Wohnzwecken kommt voran. Nach einer Absichtserklärung des Kantons vom Dezember ist nun der Studienauftrag angelaufen für das 200-Millionen-Projekt. 2022 soll es bezugsbereit sein.

2016-03-15-fps-fassade-003-cs0Im Februar will die federführende Baugenossenschaft wohnen&mehr (w&m) aus Skizzen von Architekturteams sechs oder sieben auswählen, die bis im Sommer eng begleitet Projekte ausarbeiten dürfen. Anhand des Siegers entsteht dann ein Areal-Regelwerk für die neuen Gebäude.

Ausgeklammert ist dabei der Umbau des alten Geriatriespitals, für den ein separater Wettbewerb unter spezialisierten Büros vorgesehen ist. Insgesamt rechnet w&m-Präsident Richard Schlägel mit Erstellungskosten von über 200 Millionen Franken.

Das Geld will w&m mit ihren heute 61 Mitgliedern, darunter 26 Wohngenossenschaften, zu 80 Prozent als Fremdkapital, etwa als Hypothek beschaffen. Demnach muss die erst im Juni 2015 gegründete w&m selber mindestens 40 Millionen zusammenkratzen. Das solle mit diversen Modellen gelingen, von Spenden über Darlehen bis zu Mitgliedschaften.

Die junge Baugenossenschaft bewegt sich mit der Absichtserklärung der Regierung auf stabilem Boden, obwohl die Parzellen-Abgrenzung im Detail noch pendent ist, mit der dann erst ein Baurechtsvertrag unterzeichnet werden kann. Laut Barbara Rentsch von Immobilien Basel-Stadt ist der Kanton “sehr glücklich mit der Entwicklung”.

Zu künftigen Gebäuden ist vor der Jurierung der Architektur-Eingaben Mitte August noch wenig klar. Insgesamt sollen auf dem Spitalgelände laut Rentsch 500 bis 550 neue Logis entstehen.

w&m-Vize und -Mitinitiant Andreas Courvoisier versprach ein gut durchgängiges grünes Areal mit guter sozialer Durchmischung und bezahlbaren 2- bis 5-Zimmer-Wohnungen. Der Sockel des Spitalaltbaus, der einen Durchgang ins Areal bekommen soll, werde unter anderem Kinderbetreuung, Café und Veranstaltungsräume beherbergen.

Noch offen ist, ob sich ein Nutzer für das bestehende kleine Therapiebad im Altbau findet. Unklar ist auch, von woher künftig die heute via Arealmitte zugängliche 200-plätzige Autoeinstellhalle des Altbaus erschlossen wird. Der Kanton hatte unterlassen, beim Neubau des Spitals einen unterirdischen Zufahrtsanschluss vorzugeben.

Ebenfalls unklar ist die Zukunft der beiden alten Personalhäuser aus den 1960er-Jahren an der Ensisheimerstrasse. Bis 2025 werden sie für ein Flüchtlingsheim und ein Studentenhaus weitergenutzt. Danach sollen sie gemäss Courvoisier ersetzt oder umgebaut werden.

Rekurs gegen Gestaltungsplan auf dem Zürcher Hausberg

Der Verein Pro Üetliberg wird einen Rekurs einlegen gegen den Gestaltungsplan “Uto Kulm” der kantonalen Baudirektion. Der überarbeitete Gestaltungsplan habe mehr Nach- als Vorteile für Natur und Bevölkerung, sagt der Verein.

write-593333_640Gegen den Gestaltungsplan “Uto Kulm” der Baudirektion wird der Verein Pro Üetliberg Rekurs einlegen. Das haben die Vereinsmitglieder diese Woche beschlossen, wie Vereins-Vizepräsident Hannes Zürrer am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte.

Der Gestaltungsplan soll die Nutzung im Bereich Uto Kulm regeln. Darunter fallen auch bauliche Massnahmen beim Hotel Uto Kulm sowie Events in diesem Bereich. Das Gebiet am Üetliberg ist aufgenommen in das Bundesinventar der Landschaften und Baudenkmäler der Schweiz. Es gelten strenge Vorschriften.

Laut Zürrer bringt der Gestaltungsplan gegenüber dem abgelehnten Gestaltungsplan von 2012 “keine Vorteile.” Eine Ausnahme bilde die Einschränkung bei der Beleuchtung. Der Verein kritisiert aber, dass es Verschlechterungen gebe.

So dürfe eine Terrasse des Restaurants erweitert werden. “Damit ist der Zugang zur Aussichtsterrasse nicht mehr öffentlich”, sagte der Vizepräsident zur sda. Der Verein besteht darauf, dass Besucher die Aussicht in alle Richtungen uneingeschränkt geniessen können.

Der Gestaltungsplan erlaubt Events auf der Terrasse, auf dem Aussichtsplateau ebenfalls. “Viermal drei Wochen pro Jahr sind im Gestaltungsplan vorgesehen”, sagt Zürrer, “dabei kann es bis zu 93 Dezibel laut werden.” Doch Pflanzen und Tiere auf dem Üetliberg sollten grösstmögliche Schonung erfahren.

Der Verein vertritt die Meinung, dass beim Betrieb des Hotels Uto Kulm ein Sachzwang geschaffen werde, dem der Gestaltungsplan angeglichen worden sei. “Aber das Recht hat schon vorher da oben gegolten”, sagte Zürrer. Für dessen Durchsetzung setze sich der Verein seit Jahren ein.

Neue Bahnwagen sollen Gütertransport leiser und effizienter machen

Während moderne Personenzüge hörbar leiser geworden sind, rattern Güterzüge ohrenbetäubend weiter. Nun testet SBB Cargo ab Mitte Jahr moderne Güterwagen mit leiserer Technik. Ein Prototyp wurde am Montag in Muttenz vorgestellt.

mesh-1363771_640Dank dem Finöv-Fonds ist die Schweizer Bahn nach 2000 lärmsaniert worden, im Wesentlichen auch beim Rollmaterial, beispielsweise mit besseren Bremsen. Auch die einheimischen Güterwagen rattern damit seit 2011 also weniger. Schweizer Bahnfirmen halten die derzeitigen Lärmvorschriften ein, wie es beim Bundesamt für Verkehr (BAV) heisst.

Ausländische Güterzüge – auf Transitstrecken machen diese rund zwei Drittel aus – dürfen noch bis Ende 2019 lauter durch die Schweiz rattern; doch ab 2020 wird zu lauten Wagen die Durchfahrt verboten. Wenn allerdings die EU ihre geplanten neuen Vorschriften erst 2022 in Kraft setzt, will die Schweiz ihr Verbot bis dann vertagen.

Die künftigen Güterwagen der SBB Cargo sollen dank Scheibenbremsen noch leiser sein als bisherige mit moderneren Belägen an klassischen Laufflächenbremsen. Zudem sollen sie Schalldämpfer bekommen. Unter dem Strich soll so ein Güterwagen laut SBB Cargo 5 bis 10 Dezibel weniger Krach machen und das Niveau eines Personenzugs erreichen.

Weitere neue Bauteile sollen Güterwagen nicht nur leiser, sondern auch besser nutzbar machen. Unter anderem reduzieren einstellbare statt feste Drehgestelle den Verschleiss oder machen automatische statt manuell Kupplungen das Rangieren viel effizienter. Bei diesen Innovationen arbeitet die SBB mit diversen Herstellern zusammen.

Auf diese Kooperation mit konkurrenzierenden Lieferanten ist Jürgen Mues, Asset Management-Leiter der SBB Cargo, stolz, wie er vor den Medien ausführte. Weil jene ihre Teile zum Versuchszug gratis beisteuern, mochte er den Mehrpreis gegenüber normalen Fahrzeugen nicht beziffern. Über die Lebensdauer gerechnet solle es sich auszahlen.

Der Prototyp steht nun vor der Zulassung für den regulären Betrieb zuerst in der Schweiz und ab 2018 auch international. Während einer vierjährigen Testphase sollen insgesamt 16 solche Güterwagen in einem neuen so genannten “5L-Zug” je mindestens 400’000 Kilometer Laufleistung abspulen, um die Alltagstauglichkeit zu erproben und Variantenentscheide vorzubereiten.

Dass in Europa trotz eines Entscheids zur Umstellung auf in den USA schon lange übliche automatische “Mittelpuffer-Kupplungen” immer noch manuelle Haken Standard sind, liegt an der Kompatibilität: Das erste Bahnunternehmen, das umstellt, muss alleine zurechtkommen, bis andere nachgezogen haben und die Güterwagen wieder zusammen passen.

Am SBB-Versuchszug werden laut Projektleiterin Jessica Müller zwei verschiedene Kupplungstypen paketweise verbaut. So will SBB Cargo weniger das Kuppeln an sich testen als das Fahrverhalten. Auch Drehgestelle werden verschiedene Typen verbaut; ein Ziel ist mehr Achslast. Vorgesehen ist der Einsatz im Express-Güternetz mit 120 km/h.

Am Montag war indes noch keine der neuen Kupplungen in Muttenz eingetroffen. Im Visier ist eine fernsteuerbare abgespeckte Personenzug-Kupplung, ähnlich jenen in neuerem S-Bahn-Rollmaterial (Flirt). Kommt diese Automatisierung, fällt beim Rangieren nicht nur eine Unfallquelle weg, sondern braucht es auch weniger Personal.

Mues begründet die Güterwagen-Modernisierung mit der Konkurrenzlage im liberalisierten Güterverkehr: Die Bahn müsse gegen die Strasse bestehen, und dazu sei die Digitalisierung eine “riesige Chance”. Automatisierung bringe viel mehr Flexibilität und Tempo. Die Kundschaft etwa im Handel habe auch längst eine Waren-Ortung.

Weniger Lärm reduziert zudem die Trasseekosten, wie Mues einräumt: Dank Bonussystemen holt beispielsweise ein vierachsiger Güterwagen mit sanierten Bremsen in einem Jahr (30’000 km) zwischen Rotterdam und Chiasso bis zu 1400 Euro Boni heraus, wie das BAV zusammen mit deutschen und niederländischen Stellen für 2014 errechnet hatte.

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