Das Kantonsspital Aarau (KSA) hat sein neues Gebäude für Labormedizin und Pathologie in Betrieb genommen. Der Bau des Hauses dauerte rund zwei Jahre.
Im neuen Gebäude arbeiten rund 200 Angestellte, wie das KSA am Freitag mitteilte. Dass die beiden Disziplinen nun unter einem Dach vereint seien, verkürze die Wege und führe zu mehr Effizienz. Die zwei Institute erbrächten entscheidende Leistungen für die korrekte Diagnose durch die Kliniken und Abteilungen, wurde Christoph Egger von der KSA-Geschäftsleitung zitiert.
Das Gebäude steht an der Kreuzung von Aarauer-, Buchser- und Tramstrasse im nordöstlichen Teil des KSA-Areals. Seit Ende März 2021 sind die beiden Institute schrittweise im laufenden Betrieb eingezogen. Der Umzug des Instituts für Pathologie ist bereits abgeschlossen. Der letzte Fachbereich des Instituts für Labormedizin soll Ende Juni ins neue Haus ziehen.
Die Labormedizin des KSA erledigt täglich rund 1300 Aufträge zu ambulanten und stationären Patientinnen und Patienten. Hinzu kommen Proben von externen Partnern. Das Institut für Pathologie verarbeitet jährlich rund 60’000 Proben und Operationspräparate von Patienten.
Kommenden Juni starten die Bauarbeiten für den Neubau des Naturhistorischen Museums Basel und des Staatsarchivs. 2027/2028 soll der Bau im Basler Quartier St. Johann eröffnet werden.
Der Neubau beim Vogesenplatz soll voraussichtlich 2026 fertiggestellt sein und den beiden Kulturinstitutionen übergeben werden, wie das Basler Bau- und Verkehrsdepartement am Mittwoch mitteilte.
Konkret starten die Bauarbeiten im Juni mit Aushubarbeiten, die bis Februar 2022 dauern sollen. Bis Ende 2023 soll der Rohbau erstellt sein, mit dem Innenausbau soll 2024 begonnen werden.
Vorgesehen ist, dass die beiden Institutionen 2026 unter anderem die Labore, Werkstätten und Präparatorien ausstatten sowie die neuen Dauerausstellungen aufbauen. Nach Abschluss der Umzugsarbeiten soll das Staatsarchiv 2027 am neuen Standort eröffnen. Die Eröffnung des Naturhistorischen Museums, das heute an der Augustinergasse beheimatet ist, ist für 2028 vorgesehen.
Der Umzug der beiden Institutionen mit ihren wertvollen Kulturgütern sei mit grossem logistischem Aufwand verbunden, heisst es weiter in der Mitteilung. So beherberge das Naturhistorische Museum in seinen “Archiven des Lebens” rund 11,8 Millionen Objekte aus Zoologie, Geologie und Paläontologie, die fachgerecht verpackt und transportiert werden müssten.
Im Staatsarchiv, das sich heute an der Martinsgasse befindet, seien schriftliche, audiovisuelle und digitale Originalquellen aus fast 1000 Jahren Basler Geschichte archiviert. Zudem würden über 20 Laufkilometer Akten an den fünf Standorten lagern.
Am Mittwoch, 26. Mai, findet im Hinblick auf den Baubeginn eine öffentliche Informationsveranstaltung für das Quartier statt. Der Online-Anlass beginnt um 18.30 Uhr.
Der Neubau für das Naturhistorische Museum und das Staatsarchiv war im Mai 2019 von der Basler Stimmbevölkerung abgesegnet worden. Der dafür notwendige Kredit von 214 Millionen Franken wurde mit 60,33 Prozent Ja-Stimmen bewilligt. Eigentlich war der Beginn der Bauarbeiten damals für 2020 geplant gewesen, die Eröffnung für 2024/2025.
Das Bauhauptgewerbe hat im Anfangsquartal 2021 seinen Umsatz um rund 6% gegenüber dem bereits von der Corona-Pandemie geprägten Vorjahresquartal erhöht. Die Bauherren schauen zuversichtlicher auf die Konjunktur und haben deshalb 14% mehr Aufträge vergeben. Da die Lage jedoch Covid-bedingt volatil bleibt, schätzt der Bauindex der Credit Suisse und des Schweizerischen Baumeisterverbands (SBV) das Umsatzwachstum im zweiten Quartal mit 3% vorsichtig ein. Ab diesem Jahr publiziert der SBV erstmals Daten zur Konjunkturentwicklung in den Regionen, welche von den lokalen Sektionen des SBV kommentiert werden.
2021 beginnt mit Umsatzwachstum
Die Unternehmen des Bauhauptgewerbes haben im ersten Quartal 2021 ihren Umsatz um 5.9% gegenüber dem Vorjahresquartal auf beinahe 5 Milliarden Franken gesteigert. Der Wohnungsbau hat im letzten Jahr einen Boden gebildet und ist den Erwartungen entsprechend um 2% gewachsen. Ebenfalls erfreulich: Im öffentlichen Bau wurden die Bauprojekte vorangetrieben und der Umsatz nahm um 2.7% zu. Dabei ist aber zu beachten, dass die Corona-Pandemie letztes Jahr bereits ab dem ersten Quartal die Bauaktivitäten stark eingeschränkt hat und in einigen Regionen sogar zu einem zeitweiligen Baustopp führte.
Zunahme der Aufträge
2020 waren der Auftragseingang in den Sparten Wohnungsbau und Wirtschaftsbau rückläufig. Ein grosser Teil der Schweizer Wirtschaftsunternehmen blickt mittlerweile optimistischer in die Zukunft, so dass der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe um 14% auf 7.2 Mrd. Franken gestiegen ist. Der Investitionsbedarf aus dem Vorjahr wurde damit etwas nachgeholt. Seit Anfang 2021 haben private Bauherren deutlich mehr Baugesuche eingereicht, laut Documedia ist das Volumen in den Sparten Wohnungsbau und Wirtschaftsbau um über 13% gestiegen im Vergleich zum Vorjahresquartal. Die öffentlichen Bauherren haben ein Drittel mehr Aufträge vergeben, so dass auch für die kommenden Monate mit einer Aufhellung der Auftragslage gerechnet werden kann. Indes bleibt die Konjunktur aufgrund der unsicheren Covid19-Pandemie anfällig, so dass der Bauindex, das Prognoseinstrument der Credit Suisse und des Schweizerischen Baumeisterverbands, zurückhaltend von einem 3%-Umsatzwachstum im zweiten Quartal ausgeht. Ein Faktor, der sich umsatzhemmend auswirken könnte, ist die weltweite Knappheit bei einigen Baumaterialien wie Stahl, Holz oder Kunststoffprodukten.
Beschäftigung auf Erholungskurs
Die Arbeitslosigkeit ist 2020 in der Gesamtwirtschaft deutlich gestiegen. Im Bau lag die Herausforderung bei der Bewältigung der schwierigen wirtschaftlichen Situation anders: Während vereinzelt Firmen Arbeitsplätze streichen mussten, lag die Schwierigkeit im Bauhauptgewerbe primär darin begründet, dass im Jahr 2020 ob der ungewissen Konjunkturaussicht bis zu 4000 saisonale Stellen weniger geschaffen wurden als üblich. Mittlerweile hellt sich die Lage am Arbeitsmarkt auf, seit Jahresbeginn ist die Arbeitslosigkeit im Bauhauptgewerbe gesunken. Trotzdem waren per Ende März 2021 noch immer 2800 bzw. 3% weniger Stellen besetzt als ein Jahr zuvor.
Neue Methodik für die Quartalserhebung ab 2021
Der Schweizerische Baumeisterverband nutzt das neue Jahr, um die statistische Methode seiner Quartalserhebung zu verbessern. Die bisherige Methodik rechnete die von den Firmen gemeldeten Personal- und Finanzdaten anhand der Lohnsumme des Bauhauptgewerbes in den Kantonen hoch. Neu verwendet der SBV stattdessen die Lohnsummen der Regionen und unterscheidet dabei nach Betriebsgrösse. Die neue Methode ist damit repräsentativer und die Ergebnisse sind zuverlässiger. Die neue Methode erlaubt es dem SBV erstmals, zuverlässige Konjunkturdaten einerseits auf Stufe Region, andererseits nach Betriebsgrösse zu publizieren. Zudem kommentieren die örtlichen SBV-Sektionen die Konjunkturdaten mit praxisnahen Beispielen aus der Region. Dies sind bedeutsame Mehrwerte für die Mitgliederfirmen des SBV.
Die erste Etappe der Neugestaltung der Basler Einkaufsmeile Freie Strasse ist am Freitag abgeschlossen worden. Das betrifft den oberen Abschnitt vom Bankverein bis zur Bäumleingasse, der nun mit dem neuen Belag aus Alpnacher Quarzsandsteinplatten ausgestattet ist.
Es handelt sich um die erste von insgesamt fünf Bauetappen, wie das Basler Bau- und Verkehrsdepartement zusammen mit der Archäologischen Bodenforschung und der Vereinigung Pro Innerstadt Basel am Freitag mitteilte. Sie habe diese Woche wie geplant abgeschlossen werden können. Bis Ende 2023 soll sich die gesamte Freie Strasse mit dem neuen Belag und weiteren Umgestaltungen als neue Flaniermeile präsentieren.
Auch die zweite Umgestaltungsetappe von der Bäumlein- bis zur Streitgasse laufe bereits auf Hochtouren, wie es weiter heisst. Diese umfasst auch die in die Freie Strasse einmündenden Barfüsser-, Kaufhaus- und Streitgasse. Ende 2021 werde zudem der Dreizackbrunnen bei der Einmündung des Münsterbergs um rund zwei Meter in Richtung Strassenmitte verlegt.
Im Frühling 2022 soll gemäss Communiqué zudem der markante Baum bei der weiter oben liegenden Bäumleingasse “in prominenter Position” wieder eingepflanzt werden. Der Baum werde mit einer Rundbank versehen und damit die Einmündung der Gasse zum Platz aufwerten.
Die Neugestaltungsarbeiten sind verbunden mit umfassenden Leitungssanierungen und dem Ausbau des Fernwärmenetzes der Industriellen Werke Basel (IWB). Hier sind auch bei unteren Teilen der Freien Strasse, zwischen Pfluggässlein und Rüdengasse, bereits Vorbereitungsarbeiten im Gange.
Mit von der Partie ist auch die Archäologische Bodenforschung. Sie habe in einem der tiefen Leitungsgräben in den unteren Abschnitten Überreste einer römischen Strasse entdeckt, die bis ins Mittelalter benutzt worden sei. Bereits in der ersten Bauetappe sind die Bodenforscherinnen und -forscher fündig geworden. Sie konnten gemäss Communiqué Keller- und Gebäudemauern unter anderem eines Spitals aus dem 13. Jahrhundert dokumentieren.
Der Projektwettbewerb für den Neubau des Sozialversicherungsgerichts des Kantons Zürich in Winterthur ist entschieden: Gewonnen hat das Projekt “Junis” des Zürcher Architektenbüros Zimmer Schmidt Architekten.
Das Baugesuch soll Ende 2022 eingereicht werden, Anfang 2024 ist der Baustart geplant, wie die Zürcher Baudirektion am Mittwoch mitteilte. Die Grobkostenschätzung für den Neubau bei der Bezirksanlage Winterthur beläuft sich derzeit auf rund 35 Millionen Franken.
Noch ist das Sozialversicherungsgericht in einem Gebäude an der Lagerstrasse 19 eingemietet, das aber nicht mehr den betrieblichen Ansprüchen genügt, heisst es in der Mitteilung weiter. Am einstufigen Wettbewerb im offenen Verfahren haben insgesamt 31 Architekturteams teilgenommen.
Das Sozialversicherungsgericht ist eines der drei obersten kantonalen Gerichte und behandelt jährlich rund 2500 Fälle. Es ist für Beschwerden und Klagen aus den Bereichen der Invaliden-, Unfall-, Arbeitslosen-, Kranken-, Alters- und Hinterlassenenversicherung sowie der beruflichen Vorsorge zuständig.
Der Bundesrat beantragt in seiner Immobilienbotschaft 2021 für Bauvorhaben einen Kredit von 364,3 Millionen Franken. 118,8 Millionen davon sind für Projekte zur Sportförderung vorgesehen. 245,5 Millionen entfallen auf zivile Bauten. Die grössten Posten sind ein neues Schwimmsportzentrum in Tenero TI und ein Neubau im Verwaltungszentrum in Zollikofen BE.
Für den Ersatzneubau des Schwimmzentrums in Tenero beantragt der Bundesrat dem Parlament 91,8 Millionen Franken, wie er am Mittwoch mitteilte. Es ist Teil des nationalen Jugendsportzentrums. Mit dem Neubau werden ideale Bedingungen für Breiten- und Spitzensport im Sommer und Winter geschaffen. Einen Betriebsunterbruch gibt es nicht.
Weitere 27 Millionen Franken im Bereich der Sportförderung sieht der Bundesrat für einen Neubau im Sportzentrum in Magglingen BE vor. Dieses kämpft vermehrt mit Engpässen. Im Neubau kommen Unterkünfte und Schulungsräume unter ein Dach und ergänzen die bestehenden Gebäude.
Für die vierte und letzte Bauetappe des Verwaltungszentrums in Zollikofen sieht die Landesregierung 48,4 Millionen Franken vor. Der achtgeschossige Neubau bietet 400 Büroarbeitsplätze mit Nebenräumen. Gemäss dem Bundesrat dient das Projekt der Umsetzung flexiblerer Arbeitsformen in der Bundesverwaltung.
Bei den zivilen Bauten beantragt die Regierung über 10 Millionen Franken für zwei weitere Projekte. Das eine ist der Ersatzneubau des Konferenz- und Verpflegungsgebäudes am Agroscope-Standort in Posieux FR für 14,9 Millionen Franken. Für den Ersatzneubau von Unterkünften in Tenero sind 12,1 Millionen Franken budgetiert.
Hinzu kommt ein Verpflichtungskredit von 170 Millionen Franken für nicht explizit in der Immobilienbotschaft erwähnte Vorhaben. Das sind unter anderem Bauvorhaben des Bundesamts für Bauten und Logistik (BBL), die weniger als 10 Millionen Franken kosten.
Der Schweizer Baumeisterverband (SBV) fordert eine Modernisierungsoffensive für den Gebäudepark in der Schweiz. Nur so sei es möglich, die Klimaziele und einen CO2-Austoss von Netto-Null bis zum Jahr 2050 zu erreichen, teilte der Verband am Dienstag mit.
Um die Trends in der Schweizer Bauindustrie mit verlässlichen Zahlen zu unterlegen, haben verschiedene Verbände der Branche erstmals eine Baumaterialstudie auf Basis der tatsächlich verwendeten Materialien erstellt. Demnach erreichen die klassischen Baustoffe wie Backsteine, Zement, Beton und Stahl einen Marktanteil von rund 95 Prozent.
Der Anteil von Holz sei in den vergangenen 10 Jahren auf 5,3 von 4,4 Prozent gestiegen. Laut den Studienautoren würden Marktentwicklungen sehr graduell verlaufen und es wird erwartet, dass der Materialmix auch Mitte des Jahrhunderts in etwa gleich aussehen wird.
Zugleich tritt der SBV einer politischen Diskussion entgegen, bei der verschiedene Arten von Baumaterialien gegeneinandergestellt würden. Holz habe als nachwachsender Rohstoff zwar grosse Vorteile. Massive Baustoffe hätten jedoch auch ideale energetische Eigenschaften und es gebe hier etwa durch technologischen Fortschritt und Recycling noch viel Potenzial.
Jedes Material weise Vorzüge auf und man müsse diese miteinander kombinieren, um den veralteten Gebäudepark kosteneffizient und nachhaltig zu modernisieren, schrieb der Verband. In der Schweiz würden rund 1,5 Millionen Gebäude aufgrund ihrer schlechten Energieeffizienz als sanierungsbedürftig gelten.
An der Baumaterialstudie haben neben dem Baumeisterverband auch die Ziegelindustrie Schweiz, der Fachverband der Schweizerischen Kies- und Betonindustrie FSKB) und der Schweizerische Stahl- und Haustechnikhandelsverband (SSHV) mitgewirkt.
Mehrere Verbände der Baubranche haben eine Studie verfasst, die erstmals den Einsatz der verschiedenen Baumaterialien in der Schweiz aufzeigt. Die traditionellen Massivbaustoffe Backstein, Zement, Beton und Stahl weisen einen Marktanteil von 95% auf. Holz konnte seit 2010 seinen Anteil von 4.4% auf 5.3% steigern. Jedes Material weist Vorzüge auf, die es miteinander zu kombinieren gilt, um den veralteten Gebäudepark kosteneffizient und nachhaltig zu modernisieren. Politische Diskussionen, bei denen es um das gegenseitige Ausspielen einzelner Baustoffe geht, sind nicht zielführend. Stattdessen bringen technologischer Fortschritt, die Verwendung von Recyclingmaterial, die Sanierung von Gebäuden sowie die Realisierung von Ersatzneubaten den Durchbruch bei den Klimazielen.
Der Gebäudepark der Schweiz ist überaltert und dadurch für fast die Hälfte des Energiebedarfs und einen Viertel des CO2-Ausstosses verantwortlich. Rund 1.5 Millionen Gebäude gelten aufgrund ihrer schlechten Energieeffizienz als sanierungsbedürftig. Um die Klimaziele und einen CO2-Austoss von Netto-Null 2050 zu erreichen, müsste die Sanierungsgeschwindigkeit verdreifacht werden. Dies erreicht man unter anderem, wenn Sanierungen von bestehenden Gebäuden gefördert oder ihre Ersatzneubauten nicht behindert werden
Massivbaustoff mit robustem Marktanteil
Als wichtige Grundlage für diese Arbeit haben die Baubranchenverbände SBV (Schweizerischer Baumeisterverband), Ziegelindustrie Schweiz, FSKB (Fachverband der Schweizerischen Kies- und Betonindustrie) und SSHV (Schweizerischer Stahl- und Haustechnikhandelsverband) erstmals eine Baumaterialstudie veröffentlicht. Sie zeigt im Direktvergleich die verbauten Volumina und deren zeitliche Entwicklung auf. Die klassischen Baustoffe wie Backsteine, Zement, Beton und Stahl erreichen einen Marktanteil von ca. 95%. Dieser Wert ist in der vergangenen Dekade äusserst stabil geblieben. Holz konnte seinen Anteil in den letzten 10 Jahren von 4.4% auf nun 5.3% ausweiten.
Diese Marktentwicklungen verlaufen sehr graduell. Daher ist es wahrscheinlich, dass der Materialmix auch Mitte des Jahrhunderts in etwa gleich aussehen wird. Dem nachhaltigen Bauen ist somit nicht geholfen, wenn ein Baumaterial durch politische Aktivitäten gegen das andere ausgespielt wird. Stattdessen liegt der Schlüssel darin, die jeweiligen Vorzüge der Baustoffe miteinander zu kombinieren.
Baumaterialien sinnvoll kombinieren
Holz – insbesondere solches aus dem einheimischen Wald – hat als nachwachsender Rohstoff grosse Vorteile und wird schon heute mit Ziegeln, Beton und Stahl kombiniert. Die Temperaturen dürften in den nächsten Jahren steigen, daher gewinnt die Kühlung zunehmend an Bedeutung. Die Kühlung von Gebäuden im Sommer könnte bald mehr Energie benötigen als ihr Heizen im Winter. Massive Baustoffe wie Backstein und Beton haben ideale energetische Eigenschaften für den sommerlichen Wärmeschutz, wodurch sich Gebäude nicht so stark aufwärmen wie bei anderen Materialien und entsprechend weniger Energie für die Kühlung benötigt wird.
Die Materialien des Massivbaus werden zu einem sehr hohen Grad im Inland produziert. Dies erspart lange Transportwege und damit CO2-Emissionen. Es wird viel Forschung betrieben, um das Baumaterial weiterzuentwickeln. Derzeit wird beispielsweise an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) ein Zement entwickelt, welcher durch einen tieferen Klinkeranteil mit deutlich weniger Energie produziert werden kann. Eines von vielen Beispielen, wie wichtig der technische Fortschritt für das nachhaltige Bauen ist.
Hohe Wiederverwertungsquote
Innovative Technologien erlauben eine signifikante Steigerung des Recyclinganteils. Heutzutage werden bereits 16% des Materials, das für den Bau benötigt wird, durch rezyklierten Bauschutt gedeckt. Vor ein paar Jahren waren es erst 13%. Vom anfallenden Bauschutt werden 70% wiederverwertet. Die Recyclingquote ist damit bereits hoch, durch den Einsatz neuer Technologien wie robotergesteuerten Sortieranlagen kann das restliche Potential erschlossen werden.
Die Modernisierungsoffensive umfasst ebenfalls einen schonenden Umgang mit der immer knapper werdenden Ressource Boden. Die Anstrengungen für das Recycling von Bauschutt sind in diesem Sinn ein wichtiges Puzzleteil. Damit der Boden geschont wird, sind die Durchführung von Gesamtsanierungen und die Realisierung von Ersatzneubauten weitere zentrale Instrumente.
Massivbau für soziale und ökologische Nachhaltigkeit
Ersatzneubauten sind kein Nullsummenspiel. Moderne Gebäude sind vier- bis siebenmal so energieeffizient wie alte Gebäude, die vor 1980 errichtet wurden. Unterm Strich entstehen dank Ersatzneubauten deutlich mehr neue Wohnungen als dass alte verloren gehen. Das Bundesamt für Statistik hält fest, dass jährlich etwa 60’000 Wohnungen neu entstehen und dabei 5’000 Wohneinheiten abgebrochen werden (Daten von 2018). Ersatzneubauten tragen den neuen Ansprüchen der Bevölkerung Rechnung, die mehr Wohnfläche pro Person und mehr Einzelhaushalte wünscht.
Um umsetzbare und von den Kunden auch nachgefragte und bezahlbare Bauprojekte realisieren zu können, müssen alle Baumaterialien ideal aufeinander abgestimmt zum Einsatz kommen. Insbesondere werden Backstein, Zement, Beton und Stahl künftig eine zentrale Rolle spielen, um den Gebäudepark nicht nur nachhaltig, sondern auch kosteneffizient zu modernisieren.
Download:
“Baumaterialstudie 2021” als PDF (http://shop.baumeister.swiss/shop/document_dow nload.php?document=Studie_Materialvolumen_2021_web_DE.pdf)
Der Aargauer Regierungsrat beantragt beim Grossen Rat einen Kredit von 64,9 Millionen Franken für das neue Polizeigebäude in Aarau. Das sind 1,9 Millionen Franken mehr als ursprünglich geplant.
Im Lauf des Projekts habe sich gezeigt, dass insbesondere der Bau der Schiessräume und des Labors aufwendiger als geplant seien, schrieb der Regierungsrat in seiner am Mittwoch veröffentlichten Botschaft. Für Mehrkosten sorgt auch der zusätzliche Einsatz von Holz.
Der Grosse Rat hatte im Mai 2019 einen Kredit von 4,4 Millionen Franken zur Ausarbeitung des Bauprojekts beschlossen. Im Projektwettbewerb überzeugte das Vorhaben “TRE FRA TELLI” des Generalplaners SAM-Architekten aus Zürich die Jury am meisten.
Das neue Polizeigebäude im Aarauer Telli-Quartier soll zusätzlichen Raumbedarf durch mehr Polizistinnen und Polizisten abdecken. Ausserdem sollen zur betrieblichen Optimierung die Stützpunkte Buchs und Amtshaus Aarau der Kantonspolizei sowie Einheiten der Kriminalpolizei aus Aarau an diesem Standort zusammengeführt werden. Zudem ist vorgesehen, dass die kantonale Staatsanwaltschaft in den Neubau zieht.
Der Nachhaltigkeit komme beim Bau ein hoher Stellenwert bei, schrieb der Regierungsrat weiter. So werde das Polizeigebäude nach dem Standard Minergie-P-ECO zertifiziert. Zur Reduktion von grauer Energie werde wo möglich Holz und Recyclingbeton eingesetzt. Auf dem Dach und im Innenhof würden Fotovoltaikanlagen realisiert.
Die Ausserrhoder Regierung hat zusätzliche Fördergelder von 910’000 Franken für energetische Gebäudesanierungen gesprochen. Damit kann der Kanton den zahlreichen Fördergesuchen im vergangenen und im laufenden Jahr entsprechen.
Liegenschaftenbesitzer hätten 2020 wesentlich mehr Fördermittel beantragt als budgetiert, heisst es in einer Mitteilung des Kantons vom Montag. Auch für das laufende Jahr zeichne sich ab, dass die budgetierten Fördergelder nicht ausreichen würden.
Mit der Aufstockung um 450’000 Franken für 2020 und 460’000 Franken für 2021 stehen pro Jahr jeweils deutlich über drei Millionen Franken zur Verfügung. Mit den zusätzlichen Fördergeldern des Kantons kann Ausserrhoden nochmals etwa gleich viel zusätzliche Bundesgelder auslösen.
Die Fördermittel werden verwendet für die energetische Sanierung von Gebäudehüllen und den Umstieg auf erneuerbare Heizenergie. Zudem erhalten Liegenschaftsbesitzerinnen und -besitzer die nötige Beratung für ihre Projekte.
Seit mehr als 20 Jahren fördert Appenzell Ausserrhoden die Reduktion des Energieverbrauchs und des CO2-Ausstosses von Gebäuden durch finanzielle Beiträge. Noch nie sei die Nachfrage nach Fördergeldern so gross gewesen wie im vergangenen Jahr, heisst es. Auch in den ersten Monaten 2021 sei der Trend unverändert.