Burgruine Grasburg wird für rund 900’000 Franken saniert

Burgruine Grasburg wird für rund 900’000 Franken saniert

Die der Stadt Bern gehörende Burgruine Grasburg in Schwarzenburg wird saniert. Der Stadtrat hat am Donnerstag einem abgespeckten Kredit von 880’000 Franken oppositionslos zugestimmt. Verzichtet wird auf eine teurere Aufwertung der bei Ausflüglern beliebten Ruine.

Ursprünglich hatte ein Kredit von knapp zwei Millionen Franken zur Debatte gestanden, doch davon wollte der Stadtrat letzten Sommer nichts wissen. Angesichts knapper Stadtfinanzen wurde der Gemeinderat beauftragt, die Sanierung und die Entwicklung der Ruine inhaltlich und finanztechnisch zu trennen.

Der neu aufgelegte Baukredit umfasst nun lediglich die zwingend nötigen Sanierungsarbeiten. Dies, um sicherzustellen, dass die Burganlage weiterhin für die breite Öffentlichkeit zur Verfügung steht. An die Sanierungskosten trägt die Gemeinde Schwarzenburg 100’000 Franken bei. Mit Beiträgen zu rechnen ist auch seitens des Lotteriefonds.

Die Arbeiten sollen bis Ende 2022 abgeschlossen sein. Unter anderem werden besonders verschlissene Mauersteine ersetzt, Mauerausbrüche geschlossen, Mauerkronen instandgesetzt und Drainagen an den Fundamenten eingebaut. Auch erhält der Treppenabgang zum hinteren Teil der Ruine ein Geländer.

Die Stadt Bern verzichtet auf alle Massnahmen zur Entwicklung der Anlage, zum Beispiel auf die Wiedererrichtung einer Brücke als Hauptzugang. Ursprünglich geplant waren auch Feuerstellen auf dem Burgplateau zur Verdeutlichung des mittelalterlichen Marktes. Hingegen werden eine minimale Anzahl an Informationstafeln aufgestellt.

Die Ruine Grasburg gehört seit 1894 der Stadt Bern und ist die grösste Burgruine im Kanton Bern. Durch Witterungseinflüsse und Felsabbrüche ist die Burg stark in Mitleidenschaft gezogen worden.

Zürcher Architekt gewinnt Wettbewerb für neuen HSG-Campus

Die Universität St. Gallen (HSG) erhält für 207 Millionen Franken einen neuen “Campus Platztor” am Rand der Altstadt. Aus einem Architekturwettbewerb geht das Projekt des Zürcher Architekten Pascal Flammer siegreich hervor.

“Die Universität rückt näher an die Stadt”, sagte Baudirektorin Susanne Hartmann (CVP) an der Medienorientierung am Montag. Am Platztor, am Rand der St. Galler Altstadt, soll in 15 Minuten Gehdistanz von der HSG auf dem Rosenberg ein zweiter Campus entstehen.

Für die aus allen Nähten platzende Universität wird es Räumlichkeiten für 3000 Studierende geben, aber auch Platz für die Verwaltung sowie für Lehre und Forschung. Angekündigt ist “ein identitätsstiftender Bau”, der den Stadtraum einbeziehen soll. Der Architekturwettbewerb dazu startete im Herbst 2019.

Eine Jury wählte danach in einem längeren Verfahren zuerst drei von 59 Entwürfen für eine Weiterbearbeitung aus und erkor schliesslich das Projekt “Haus im Park” des Architekten Pascal Flammer aus Zürich zum Sieger. Das Architekturbüro gebe es noch nicht sehr lange, sagte Kantonsbaumeister Michael Fischer bei der Präsentation. Es habe bisher eher kleinere Bauten erstellt.

Der Entwurf sieht auf dem 9500 Quadratmeter grossen Areal einen sechsstöckigen Neubau mit grossen Fensterfronten vor. Unter anderem wird es eine sogenannte Stadtterrasse geben, die öffentlich zugänglich sein wird. Das Gebäude sei eine Hybridkonstruktion aus Holz und Beton und strahle eine grossen Offenheit aus, hiess es an der Medienorientierung. Man könne hineinblicken und sehen, was dort vor sich gehe. Das Tageslicht dringe weit in das Gebäude hinein.

Die HSG wolle auch künftig “eine Begegnungs-Universität” sein – und keine Fernuni, sagte HSG-Rektor Bernhard Ehrenzeller. Das Bedürfnis nach dem persönlichen Austausch zwischen Studierenden und den Dozentinnen und Dozenten nehme immer mehr zu. Es brauche aber auch das Erlebnis, dass man eine grosse Gemeinschaft sei. Im neuen Gebäude gibt es eine Aula, in der 400 Leute Platz finden.

Der Baubeginn ist für 2025 geplant, vier Jahre später soll die Eröffnung stattfinden. In einem nächsten Schritt wird nun das konkrete Bauprojekt erarbeitet.

Der neue HSG-Campus kostet 207 Millionen Franken. Die St. Galler Stimmberechtigten bewilligten 2019 einen 160-Millionen-Kredit. Der Bund wird 25 Millionen und die Universität 20 Millionen aus eigenen Mitteln beisteuern. Der Anteil der Stadt St. Gallen beträgt zwei Millionen Franken.

Umbau des A4-Anschlusses in Küssnacht SZ wird konkret

Bei der Ausfahrt der A4 in Küssnacht SZ Richtung Süden soll es im Feierabendverkehr nicht mehr zu Staus kommen. Das Bundesamt für Strassen Astra hat am Montag über die Details des geplanten Ausbaus informiert und das Projekt öffentlich aufgelegt.

Das Astra hatte bereits 2015 zusammen mit dem Kanton Schwyz ein Umbauprojekt vorgelegt, war damals aber beim Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr und Kommunikation (Uvek) nicht durchgedrungen. Es überarbeitete das Vorhaben stark und legt nun die neuen Pläne öffentlich auf.

Das Problem in Küssnacht ist, das der Kreisel Fänn, den die Autos nach der Autobahnausfahrt passieren, am Abend für den Berufsverkehr nicht leistungsfähig genug ist. Deswegen solle der Anschluss umgebaut und der anliegende Knoten Fänn ausgebaut werden, teilte das Astra mit.

Vorgesehen ist, den Kreisel Fänn zu einer Kreuzung umzubauen, die mit einer Ampel gesteuert wird. Der Knoten wird vergrössert und erhält zusätzliche Fahrspuren. Der Radstreifen wird nicht mehr auf der Fahrbahn geführt, stattdessen wird ein von der Strasse getrennter Rad- und Gehweg geschaffen.

Der vergrösserte Knoten benötigt 4000 Quadratmeter Land. Umgerechnet sind dies etwas mehr als ein halbes Fussballfeld. Für die auf zwei Jahre angelegten Bauarbeiten werden zusätzlich 17’400 Quadratmeter Land beansprucht. Die Kosten für den neuen Anschluss sind auf 17,5 Millionen Franken veranschlagt.

Lidl Schweiz baut Photovoltaikanlage in der Grösse von 3 Fussballfeldern / 4 Mio. kWh: Versorgung von 1’500 Haushalten jährlich

Lidl Schweiz errichtet eine neue Photovoltaikanlage auf dem Dach des Warenverteilzentrums Weinfelden und produziert damit landesweit bereits auf 79’050 m2 Strom aus erneuerbarer Energie.

Die Anlage auf dem Dach des 2009 errichteten Warenverteilzentrums wird jährlich über 4 Mio. kWh Strom produzieren. Damit könnten rund 1’500 Haushalte für ein ganzes Jahr versorgt werden.

Lidl Schweiz ist sich seiner Verantwortung für Mensch und Umwelt bewusst und setzt im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie auf erneuerbare Energien. Der Detailhändler mit Hauptsitz in Weinfelden ist ISO 50001 zertifiziert. Seit 2014 bezieht Lidl Schweiz sämtlichen Strom aus Wasserkraft und errichtet seit 2015 seine Standardfilialen nach der Minergie-Bauweise, das Warenverteilzentrum in Sévaz ist bereits nach diesem Standard zertifiziert. Der im November 2018 eingeweihte neue Hauptsitz in Weinfelden wurde zudem nach SGNI-Standard (Schweizer Gesellschaft für nachhaltige Immobilien) Gold und Minergie gebaut. Lidl Schweiz ist seit 2014 der erste Grossdetailhändler in der Schweiz mit einer ISO-50001-Zertifizierung für sämtliche Filialen, die Lager wurden 2017 in das Zertifikat aufgenommen.

Lidl Schweiz produziert bereits heute mit Photovoltaikanlagen (PVA) auf 79’050 m2 Strom für den Eigenverbrauch und speist den Stromüberschuss ins Netz ein. Im Rahmen der Partnerschaft mit dem WWF Schweiz hatte sich Lidl Schweiz das Ziel gesetzt, die installierte Leistung der PVA bis 2020 gegenüber 2015 zu verdreifachen. Dieses Ziel wurde erreicht. Die 40. Filiale mit einer PVA wurde im Februar 2020 eröffnet.

Lidl Schweiz hat sich bereits ein neues Ziel gesetzt und plant bis 2025 100 Filialen mit PVA auszustatten.

Feierliche Einweihung

Seit 12 Jahren ist Weinfelden eine Energiestadt. Im vergangenen Jahr nun konnte an einem Audit die nächste Stufe erreicht werden: das GOLD-Label.

Am heutigen 22. April nahm die Stadt Weinfelden den Energieaward für ihr umfassendes Energiemanagement in den letzten Jahren entgegen. Die Auszeichnung wurde vom Thurgauer Regierungsrat Walter Schönholzer symbolisch auf dem Dach des Warenverteilzentrums von Lidl Schweiz in Weinfelden übergeben – direkt inmitten der neuen Photovoltaikanlage. Anwesend waren zudem der Weinfelder Stadtrat Thomas Bornhauser sowie Lidl Schweiz CEO Torsten Friedrich.

Passend zur Award Übergabe wurde die neue Photovoltaikanlage von Lidl Schweiz offiziell in Betrieb genommen.

Pressekontakt:

Medienstelle Dunantstrasse 15 8570 Weinfelden Tel.: +41 (0)71 627 82 00 E-Mail: mailto:media@lidl.ch

Weiteres Material: http://presseportal.ch/de/pm/100016795/100869313 OTS: LIDL Schweiz

(SDA-ATS-OTS Ada100869313)

Zürich: 83,3 Millionen Franken für Schul-Neubau am Friesenberg

Die Schulanlage Borrweg am Zürcher Friesenberg soll durch einen Neubau für 18 Primarklassen mit zusätzlichen Musikräumen, Doppelsporthalle und Schulschwimmanlage ersetzt werden. Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat dafür einen Objektkredit von 83,3 Millionen Franken.

Im Quartier Friesenberg steigt die Zahl der Schülerinnen und Schüler und die bestehende Schulanlage Borrweg ist in einem schlechten Zustand, wie der Stadtrat am Mittwoch mitteilte.

Das Projekt “Apollo” der Architekten von Waldrap GmbH sieht einen fünfgeschossigen Bau vor, der über einen offenen Vorplatz erschlossen wird.

Die Sportinfrastruktur soll ausserhalb der Schulzeiten auch von den Vereinen und der Quartierbevölkerung genutzt werden können, wie es in der Mitteilung heisst. Die Schulanlage ist als Tagesschule geplant und umfasst neben den eigenen Mensaräumen auch diejenigen der benachbarte Schulanlage Friesenberg.

Wenn der Gemeinderat zustimmt, könnten die Stadtzürcher Stimmberechtigten im Frühling 2022 über das Projekt abstimmen. Bei einem Ja wäre im Sommer 2022 Baubeginn und die Schule könnte im Sommer 2025 in Betrieb genommen werden.

Luzerner Schüür soll für 4 Millionen Franken saniert werden

In der Stadt Luzern soll das vor 30 Jahren eröffnete Rock-Konzerthaus Schüür umfassend saniert sowie erweitert werden. Wegen Corona soll mit den Arbeiten schon im August 2021 gestartet werden.

Der Stadtrat beantragte dem Parlament am Dienstag insgesamt 6,1 Millionen Franken. 4,1 Millionen Franken werden für die Sanierung und Erweiterung benötigt. 2,0 Millionen Franken entfallen auf den Gebrauchsleihvertrag und die Subventionsvereinbarung 2022-2026 mit dem Schüür-Betreiber, dem Verein Konzertzentrum Schüür.

Das Konzerthaus Schüür ist ein Produkt des sogenannten Luzerner Kulturkompromisses. Es entstand 1992 als Gegenstück zu dem auf klassische Musik ausgerichteten Kultur- und Kongresszentrum KKL. Die Schüür habe sich als in der Region führendes Haus in den Sparten Rock und Pop etabliert, schreibt der Stadtrat in seinem Bericht und Antrag an den Grossen Stadtrat.

Umbauten und Renovierungen gab es in den letzten 30 Jahren nur in einem kleinen Umfang. Grosse Sanierungen sind gemäss Gebrauchsleihvertrag durch die Eigentümerin, die Stadt zu leisten.

Der Stadtrat will das Gebäude aber nicht nur instand setzen, sondern auch erweitern. So sollen die beiden Konzerträume im Erd- und im Obergeschoss künftig gleichzeitig genutzt werden können.

Diese bessere Ausnutzung der Konzertsäle sei wichtig, damit die Schüür weiterhin genügend Einnahmen und einen hohen Eigenfinanzierungsgrad erzielen könne, heisst es in dem Bericht und Antrag. Gemäss diesem lag der Eigenfinanzierungsgrad 2015-2019 im Schnitt bei 96 Prozent.

Zudem sollen die Platzverhältnisse für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Musikerinnen und Musiker sowie Konzertbesucherinnen und Konzertbesucher verbessert werden.

Der Stadtrat geht davon aus, dass die Schüür 2021 ihren Konzertbetrieb wegen der Coronapandemie nur eingeschränkt wird führen können. Dies soll für die Bauarbeiten genutzt werden. Der Baustart wurde deswegen auf den August 2021 vorgelegt, bis im Sommer 2022 sollen Sanierung und Erweiterung fertig gestellt sein.

Mit dem Gebrauchsleihvertrag erhält der Verein Konzertzentrum Schüür das Gebäude unentgeltlich zur Nutzung. Die Stadt zahlte bislang jährlich 70’000 Franken an den Betrieb und Unterhalt. Dieser Betrag soll auf 85’000 Franken erhöht werden. Die jährliche Veranstaltungspauschale und die maximale Defizitgarantie sollen bei 30’000 Franken respektive 50’000 Franken belassen werden. In den Kredit eingerechnet ist zudem der durch die Gebrauchsleihe bei der Stadt anfallende jährliche Einnahmeverzicht von 227’900 Franken.

Luzerner Architekten sollen neue Engelberger Sporthalle bauen

Die neue Dreifachsporthalle der Gemeinde Engelberg OW soll nach Plänen des Luzerner Architekturbüros Röösli & Mäder realisiert werden. Dessen Projekt habe den Vorteil, dass es den Neubau als Teil der bereits bestehenden Bauten aussehen lasse, teilte die Gemeinde am Freitag mit.

Im anonymen Auswahlverfahren nahmen fünf Architektenteams teil. Röösli & Mäder hätten als einzige den Neubau nicht quer zum Hang und zur Klosteranlage platziert, heisst es in der Mitteilung. Die im Siegerprojekt gewählt Stellung habe den Vorteil, dass die neue Turnhalle stärker als Teil des Bestandes erscheine.

Der Neubau fügt sich gemäss der Mitteilung zwar unaufgeregt in die Umgebung ein, hat aber auch eine angemessene Präsenz. Die neue Sporthalle erweitere den Ort um einen passenden Baustein, teilte die Gemeinde mit. Zudem habe das Siegerprojekt ein optimales Kosten- und Nutzenverhältnis.

Die Dreifachsporthalle soll von der Gemeinde, dem Kloster und der Sportmittelschule Engelberg gemeinsam realisiert werden. Für die Finanzierung, den Bau und den Betrieb schaffen sie eine AG, in die jeder Partner 1 Million Franken einbringt.

Die Investitionen belaufen sich auf rund 12 Millionen Franken. Damit das Projekt realisiert werden kann, müssen am 13. Juni die Engelberger Stimmberechtigten es gutheissen.

Kanton St. Gallen reicht Baugesuch für Klanghaus ein

Der Kanton St. Gallen hat bei der Gemeinde Wildhaus-Alt St. Johann das Baugesuch für das Klanghaus eingereicht. Der Holzbau mit langer Vorgeschichte soll bis Ende 2024 fertiggestellt sein.

Das Klanghaus entsteht am heutigen Standort des Hotels Seegüetli am Schwendisee oberhalb von Unterwasser. Im Vergleich zum Hotel wird das Klanghaus weiter entfernt vom See erstellt. Deshalb müssen in einem ersten Schritt die heutige Strasse verlegt und das Hotel abgerissen werden.

Die Strassenbauarbeiten starten im Sommer 2021, wie die St. Galler Staatskanzlei am Donnerstag mitteilte. Für die Realisierung des Klanghauses hat der Kanton nun das Baugesuch bei der Gemeinde Wildhaus-Alt St. Johann eingereicht.

Die Umsetzung des Vorhabens wurde an die Architektin Astrid Staufer aus dem Büro Staufer und Hasler in Frauenfeld übertragen. Der Entwurf für den Holzbau stammt vom Zürcher Büro Meili und Peter Architekten. Der Baubeginn ist 2022 vorgesehen.

Mit dem neuen Klanghaus soll ein musikalisches und architektonisches Zentrum für Naturtonmusik entstehen. Als Klangwerkstatt mit einzigartiger Akustik werde das Klanghaus sowohl professionelle Musikerinnen und Musiker als auch Laien aus nah und fern für Proben, Kurse und Experimente anlocken, schreibt der Kanton im Communiqué.

Das Klanghaus ist eingebunden in das touristische Gesamtkonzept “Klangcampus”, das sich in der Aufbauphase befindet. Dieses hat zum Ziel, die wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben und die Zusammenarbeit von lokalem Gewerbe, Toggenburg Tourismus und der Stiftung Klangwelt zu fördern.

Im Gebiet Schwendi werden pro Jahr 100’000 Gäste erwartet. Die jährliche Wertschöpfung soll auf 50 Millionen Franken ausgebaut werden. Die Gäste sollen Tradition und Brauchtum in der unversehrten Natur erfahren können.

Die Idee für ein Klanghaus am Schwendisee hat eine längere Vorgeschichte: Im März 2016 scheiterte eine erste Vorlage überraschend im Kantonsrat in der Schlussabstimmung am Widerstand der SVP-Fraktion. Nein-Stimmen kamen damals auch aus dem Linthgebiet und von den Grünliberalen.

Danach wurde das Vorhaben überarbeitet. Für den neuen Anlauf mit dem Namen “Klanghaus 2.0” wurde etwa die Finanzierung verändert. Die Kosten für den Bau liegen nun tiefer und belaufen sich noch auf 22,3 Millionen Franken. Grund dafür ist unter anderem ein Beitrag der Stiftung Klangwelt Toggenburg in der Höhe von einer Million Franken.

Wichtigster Unterschied ist, dass der Kanton nichts an den Betrieb des Klanghauses zahlen wird. Für diese Aufwendungen ist die Stiftung Klangwelt verantwortlich. Sie hat dafür einen Fonds mit 5,3 Millionen Franken geäufnet. Davon stammen 2,3 Millionen Franken aus dem Toggenburg. Im Juni 2019 hiess das Volk den Kredit für den Bau des Klanghauses gut. Der Ja-Stimmenanteil lag bei 53,7 Prozent.

Baumeisterverbände wollen Kreislaufwirtschaft vorantreiben

Ein Zusammenschluss aus verschiedenen Branchenverbänden der Bauwirtschaft will die sogenannte Kreislaufwirtschaft fördern. Abfälle aus der Bautätigkeit sollen rezykliert und wieder eingesetzt werden. Die Allianz will mit ihrem Vorpreschen aber auch strengere Vorschriften durch die Politik verhindern.

Die Schweiz hat viele alte Gebäude, die saniert werden müssen. Ausserdem wächst die Bevölkerung, was ebenfalls zu einer erhöhten Bautätigkeit führt. Und diese Bautätigkeit generiert in der Schweiz jährlich rund 74 Millionen Tonnen Abfall, wie es in einer gemeinsamen Mitteilung der Branchenverbände SB (Schweizerischer Baumeisterverband), ARV (Baustoffrecycling Schweiz), Cemsuisse (Verband der Schweizerischen Cementindustrie) und FSKB (Fachverband der Schweizerischen Kies- und Betonindustrie) vom Dienstag heisst. Somit generiert der Bau rund 84 Prozent des Abfalls in der Schweiz.

“Dass überhaupt diese grosse Menge an Bauabfall entsteht, bedeutet aber auch, dass die Schweiz vermehrt Rücksicht nimmt auf die Ressource Boden”, erklärte SBV-Präsdient Gian-Luca Lardi an einer virtuellen Pressekonferenz am Dienstag. Denn das bedeutet, dass neue Gebäude dort entstehen, wo bereits vorher etwas stand. In der Stadt Zürich würden bereits neun von zehn Gebäuden auf bereits bebauten Flächen aufgebaut.

Von der gesamten Abfallmenge werden laut der Mitteilung rund 70 Prozent wieder verwertet. “Die Bauwirtschaft erreicht somit einen höheren Verwertungswert als bespielsweise Batterien und Akkus”, sagte Lardi. Man müsse jedoch auch selbstkritisch sein und sagen, dass in der Schweiz jährlich rund 5 Millionen Tonnen Rückbaumaterial entweder deponiert – teils auch im Ausland oder über grössere Distanzen – oder in der Kehrichtverbrennungsanlage abgegeben werde. Das widerspreche der Idee einer Kreislaufwirtschaft diametral, so Lardi. Er apellierte an die Politik, die statt weiterer Regulierungen wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen schaffen solle.

Aber auch die Bauherren sollen laut Lardi ihre Verantwortung wahrnehmen. “Wiederverwerten nützt uns allen nichts, wenn die zirkulären Materialien im Anschluss nicht genutzt werden”, sagte er. Obwohl die Leistungsfähigkeit der wiederverwerteteten Materialien wissenschaftlich erwiesen sei, würden sich private und öffentliche Bauherren noch vor deren Einsatz scheuen.

Das ist laut Lardi darauf zurückzuführen, dass viele grosse Bauherren ihre Qualitätsstandards homogenisiert hätten. Es gehe aber darum, die richtige Qualität am richtigen Ort zu verwenden, sagte er. Es sei aber auch nicht richtig, davon auszugehen, dass rezyklierte Baustoffe qualitativ schlechter seien als neue. “Es gibt sogar Materialien, die durch Upcycling wertvoller werden.”

Nun sei es jedoch das Ziel der Allianz, dies ins Bewusstsein der Öffentlichkeit und der Baufirmen zu bringen. Auch in Bezug auf den Preis: “Selbstverständlich kann man nicht immer den minimalsten ökologischen Fussabdruck haben und dabei auch noch die geringsten Kosten”, betonte Lardi. Aber es sei nicht generell so, dass rezyklierte Baustoffe teurer seien. Und ausserdem sei die Schweizer Bevölkerung oft bereit, mehr zu zahlen, um damit der Umwelt etwas Gutes zu tun. “Diesen Reifegrad, den wir in anderen Bereichen sehen, müssen wir auch in die Bauwirtschaft tragen”, so Lardi.

Dabei spielt auch die öffentliche Hand als Bauherrin eine wichtig Rolle. “Die öffentliche Hand ist die mit Abstand grösste Bauherrin in der Schweiz (…). Sie hat eine wichtige Vorbildfunktion, indem sie Recyclingmaterial vermehrt bestellt”, wird Kurt Morgan, Interimspräsident von Baustoffrecycling Schweiz, in der Mitteilung zitiert.

Bund und Kantone müssen laut der Allianz zudem dafür sorgen, dass es hierzulande mehr Deponieraum gibt, damit es nicht mehr ins Ausland gefahren werden muss. “Weniger, dafür aber näher liegender Deponieraum ist ein konkreter Beitrag zum nachhaltigen Bauen”, so Morgan.

Aktuell befasst sich im eidgenössischen Parlament eine Subkommission der nationalrätlichen Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie (Urek-N) mit der Kreislaufwirtschaft. Resultate werden im Mai erwartet.

Neue Kiesabbaugebiete im Kanton Schaffhausen

Neu wird der Richtplan im Kanton Schaffhausen alle zwei Jahre angepasst. Bei der ersten Revision nach dem neuen Rhythmus hat der Kantonsrat am Montag vor allem zwei neue Kiesabbaugebiete in den Richtplan aufgenommen. Die Teilrevision wurde mit 39 zu 20 Stimmen genehmigt.

Die Anpassung erfolgte vor allem im Teil “Landschaft”. Anlass dafür war eine aktuelle Nachfrage für die Eröffnung von neuen Materialabbaustellen. Die Ausscheidung und Erweiterung neuer Abbaugebiete erfordert eine Grundlage im Richtplan und eine umfassende und nachvollziehbare Interessenabwägung.

In Beringen wurden zwei neue Abbauvorhaben in den Richtplan aufgenommen: “Holoo” als Festsetzung und “Langacker” als Vororientierung. Das heisst, dass “Holoo” nach erfolgter Genehmigung durch den Bund im Nutzungsplanungsverfahren weiterbearbeitet werden kann.

Bis dort tatsächlich die Bagger auffahren, wird es aber noch etliche Jahre dauern. Die Aufnahme in den Richtplan ist nur ein erster Schritt, der die Möglichkeit schafft, ein Bewilligungsverfahren in Gang zu setzten.

Zu Diskussionen führte nicht die Richtplanänderung an sich, sondern vielmehr die finanziellen Auswirkungen. Eva Neumann (SP) konnte sich mit ihrem Antrag auf Rückweisung des Geschäfts jedoch nicht durchsetzen. Sie wollte zunächst das Abbauverfahren regeln und die Gebiete erst in die nächsten Richtplanrevision in zwei Jahre aufnehmen. Es sei notwendig, eine Konzession festzulegen.

Regierungsrat Martin Kessler (FDP) erklärte dagegen, es sei jetzt nicht notwendig, alle Details zu regeln. Für eine Kiesgrube brauche es eine Umzonung und dann greife die Mehrwertabgabe. Eine Verordnung zum Mehrwertausgleichsgesetz (MAG) sei geplant.

Kleinere Anpassungen gab es ausserdem in den Kapiteln Naturschutz, Oberflächengewässer und Naturgefahren. Nun muss das Bundesamt für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation die Richtplanrevision genehmigen.

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