Die Gemeinde Horw gibt den gemeindeeigenen Bauernhof Grämlis im Baurecht für 50 Jahre an eine Stiftung ab. Diese wird den 17-Hektaren-Betrieb weiterverpachten. Die langjährigen Pächter haben auf Ende März 2018 gekündigt.
Ursprünglich wollte der Gemeinderat den Bauernbetrieb aufgeben und die Landflächen an andere örtliche Landwirte verpachten, um diesen zu einer besseren Existenz zu verhelfen, wie die Gemeinde am Freitag mitteilte. Doch die Bevölkerung stellte sich gegen diesen Plan. Sie wollte die bäuerlichen Attraktionen wie Streichelzoo, Direktvermarktung und “Schule auf dem Bauernhof” nicht missen.
Gleichzeitig kam die Regierung aber zum Schluss, dass der Hof in der heute betriebenen Form – nämlich mit Milchwirtschaft, Rinderaufzucht und Schweinemast – einer zukünftigen Pächterfamilie keine genügende Existenz bietet. Zudem stehen Investitionen von geschätzt fast 2 Millionen Franken an für eine Sanierung des Wohnhauses aus dem Jahr 1713 und einen Neubau des Stöckli.
Die Gemeinde prüfte verschiedene Varianten. Im Sommer 2017 bot ihr die Stiftung zur Erhaltung bäuerlicher Familienbetriebe mit Sitz in Luzern an, das Land und die Gebäude des Bauernhofs Grämlis im Baurecht zu übernehmen und an eine interessierte Bauernfamilie weiterzuverpachten.
Sie erhält nun Haus und Hof in einem Baurechtsvertrag von 50 Jahren und soll dafür jährlich 23’000 Franken Zins bezahlen. Der Gemeinde entstehen in dieser Zeit weder laufende noch Investitionskosten. Das Resultat sei ein grosser Glücksfall für Horw, schreibt der Gemeinderat in einem Bericht, der nun dem Einwohnerrat zur Kenntnisnahme vorgelegt wird.
Die letzten Pächter führten den Hof während 37 Jahren. Auf Gemeindegebiet gibt es noch 28 Bauernbetriebe. Die Stiftung verfolgt die Erhaltung und Förderung bäuerlicher Familienbetriebe mit ökologisch ausgeglichener Bewirtschaftungsstruktur. Sie bietet dazu Beratung und finanzielle Hilfe.