Ceneri-Basistunnel vollendet Ende 2020 die Alpentransversale Neat

Ceneri-Basistunnel vollendet Ende 2020 die Alpentransversale Neat

Nach dem Lötschberg- und dem Gotthard- soll Ende 2020 auch der Ceneri-Basistunnel für den Bahnverkehr freigegeben werden. Ein Jahr vor der feierlichen Eröffnung hat der Bund die Bedeutung des Abschlusses der Neat für die Verlagerungspolitik herausgestrichen.

Am 4. September 2020 soll der eröffnete Ceneri-Basistunnel die Flachbahn durch die Alpen – offiziell Neue Eisenbahn-Alpentransversale (Neat) genannt – vollenden. Für den Bund, die SBB als künftige Betreiberin und die Alptransit Gotthard AG als Erstellerin bedeutet dies das Erreichen eines Meilensteins.

Die Neat ermögliche es, mehr Güter auf der Schiene zu transportieren, sagte Bundesrätin Simonetta Sommaruga am Donnerstag auf dem Bauplatz beim Tunnelnordportal in Camorino TI vor den Medien. Das stärke die Verlagerungspolitik und den Alpenschutz.

Zudem benötigten die Züge am Gotthard und Ceneri keine zusätzlichen Lokomotiven mehr. Das spare Zeit und Geld. Durch den 4-Meter-Korridor könnten künftig auch auf der Gotthardachse Sattelauflieger mit einer Höhe von 4 Metern auf der Schiene transportiert werden.

Die Vorsteherin des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) betonte auch den Nutzen des neuen Tunnels für die Kunden: Die Reisezeit zwischen Zürich und Mailand soll von heute drei Stunden 40 Minuten auf drei Stunden gesenkt werden, die Fahrt Zürich-Lugano dauert künftig weniger als zwei Stunden.

Nach der Eröffnung des Ceneri-Basistunnel rechnen die SBB mit einer Steigerung der Passagierzahl um 20 Prozent. Auf der Nord-Süd-Achse dürften dereinst 1,2 Millionen Passagiere pro Jahr im Zug unterwegs sein. Zudem erhält der Kanton Tessin eine S-Bahn im Dreieck Bellinzona-Locarno-Lugano.

Nicht nur Sommaruga, auch der Tessiner Regierungspräsident Christian Vitta und der für den Verkehr zuständige Staatsrat Claudio Zali liessen sie sich von Dieter Schwank, Geschäftsführer der Alptransit Gotthard AG, über den Stand der Arbeiten am Ceneri orientieren. Diese laufen laut dem Bund wie geplant.

Sobald die baulichen Arbeiten abgeschlossen und alle Komponenten und Installationen einer ersten Prüfung unterzogen seien, begännen die mit der Inbetriebsetzung verbundenen Tests. Dabei müsse etwa nachgewiesen werden, dass die Sicherheitsanforderungen erfüllt werden und der Zugbetrieb reibungslos funktioniert.

Verkehrsministerin Sommaruga erläuterte im Rahmen einer Tunnelbesichtigung auch die rund um die Ceneri-Eröffnung geplanten Aktivitäten. Neben verschiedenen Eröffnungsfeiern ist unter anderem ein Treffen der europäischen Verkehrsminister geplant. Dieses findet am 3. September 2020 in Locarno statt.

“Die Neat ist für den europäischen Schienenverkehr zentral”, sagte Sommaruga am Donnerstag. Es sei daher wichtig, dass die Nachbarländer die Zulaufstrecken ausbauten.

Italien ist damit auf Kurs. In Deutschland ist die Situation schwieriger, da sich fast der ganze Verkehr auf die Rheintalstrecke Karlsruhe-Basel konzentriert. Deutschland hat mit der Unterzeichnung einer Minister-Erklärung im Mai 2019 allerdings klargemacht, mit verschiedenen kleineren Massnahmen die Kapazitäten für den internationalen Schienengüterverkehr von heute 175 Zügen um rund 50 auf 225 Züge pro Tag zu erhöhen.

Und auch in der Schweiz ist es mit der Eröffnung des Ceneri-Basistunnels nicht getan. Der Bund plant, die Trassenpreise für Züge zu senken und langen Güterzügen einen Sonderrabatt zu gewähren. Das verbillige Bahntransporte und ermögliche mehr Kapazitäten, heisst es in einer Uvek-Mitteilung.

Das Verkehrsdepartement prüft zudem, die Betriebsbeiträge für die Transporteure im kombinierten Verkehr über 2023 hinaus weiterzuführen. Der Bundesrat wird dem Parlament mit dem nächsten Verlagerungsbericht Ende 2019 konkrete Vorschläge unterbreiten.

Neues Berner Sitem-Insel-Zentrum nimmt offiziell Betrieb auf

Das neue nationale Kompetenzzentrum für translationale Medizin und Unternehmertum “sitem insel” in Bern nimmt in diesen Tagen offiziell den Betrieb auf. Am Mittwoch traten die Verantwortlichen vor die Medien, am Freitag folgt ein Tag der offenen Tür.

An der Medienkonferenz im neuen, von Glas geprägten Gebäude am Eingang zum Berner Insel-Areal sprach der Berner Regierungspräsident Christoph Amman laut Mitteilung von einem “Leuchtturm”. Mit dem Leuchtturm “sitem-insel” verschaffe sich der Kanton Bern in den kommenden Jahren auf dem Gebiet der Medizin “einen entscheidenden Vorteil”, so Ammann.

“sitem insel” solle sich als internationales Vorzeigezentrum für translationale Medizin und Unternehmertum etablieren und weitere Schlüsselinstitutionen und Unternehmen anziehen, so Ammann weiter.

130 Mio. Franken kostete der Bau des Gebäudes an der Freiburgstrasse. 90 Mio. flossen in die Gebäudehülle, 40 Mio. Franken in den Nutzerausbau. Die öffentliche Hand finanzierte das Projekt mit 50 Mio. Franken. Der Grundstein wurde im Juli 2017 gelegt. Das Gebäude ist bereits voll vermietet.

Das Zentrum soll dazu beitragen, dass Erkenntnisse aus der universitären und industriellen Forschung besser den Übergang (“Translation”) zur konkreten Anwendung finden. Für den Kanton Bern passt es bestens in seine Strategie, Bern als führenden Medizinalstandort der Schweiz zu positionieren.

Zürcher Kantonsrat will Gemeinden beim Strassenbau unterstützen

Der Zürcher Kantonsrat will die Gemeinden entlasten: Er will, dass Geld aus dem kantonalen Strassenfonds für den Bau und Unterhalt von Gemeindestrassen verwendet wird. Pro Jahr sollen so 80 bis 90 Millionen Franken an die Gemeinden fliessen.

Die neue rot-grüne Mehrheit hat am Montag mit 93 zu 83 Stimmen eine Parlamentarische Initiative der Grünen unterstützt, welche eine neue Lastenverteilung fordert. Konkret sollen pro Jahr mindestens 20 Prozent der jährlichen Einlage in den Strassenfonds für den Unterhalt von Gemeindestrassen verwendet werden.

Pro Jahr würden so zwischen 80 und 90 Millionen Franken an die Gemeinden fliessen. Je mehr Kilometer Gemeindestrasse eine Gemeinde bauen und unterhalten muss, desto mehr Geld soll sie bekommen.

Für Initiant Robert Brunner (Grüne, Steinmaur) ist dies “nur eine etwas gerechtere Verteilung des Betrags”. Die Verkehrsabgaben müssten dadurch nicht erhöht werden.

Für GLP-Kantonsrat Thomas Wirth (Hombrechtikon) ist es nur gerecht, wenn die Gemeinden unterstützt werden. “Ein Grossteil der Strassen im Kanton ist in ihrer Verantwortung”, sagte er. Der Kanton hingegen finanziere nur 1500 Kilometer.

Die Bürgerlichen fürchten nun um den Strassenfonds. Dieser werde so geplündert. Auch Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh (FDP) ist gegen diese Umlagerung der Kosten. Es sei nicht sicher, ob die Gelder auch wirklich für den Strassenbau verwendet würden. Zudem würden die Gemeinden ja bereits vom Finanzausgleich profitieren.

Die zweite Lesung zu dieser Änderung des Strassengesetzes findet in etwa vier Wochen statt.

Isola-Staumauer bei San Bernardino muss saniert werden

Messungen bei der Staumauer Isola beim San Bernardino Pass haben gezeigt, dass der Beton leicht quillt. Dadurch entstehen Spannungen im Innern der Mauer. Im Winter soll das Problem durch Sanierungsarbeiten entschärft werden.

Die Talsperre Isola der mehrheitlich der Axpo Holding AG gehörenden Misoxer Kraftwerke wurde zwischen 1957 und 1963 gebaut. Regelmässige Messungen in den letzten 40 Jahren haben eine leichte Zunahme des Betonvolumens der Staumauer gezeigt.

Das Quellen von Beton sei ein weltweit bekanntes und erforschtes Phänomen, das auf eine chemische Reaktion zwischen Zementstein und Betonkies zurückzuführen sei, teilte die Axpo Holding am Donnerstag mit. Im Fall der Staumauer Isola sind sulfathaltige Stoffe aus der Region San Bernardino, die bei der Herstellung des Betons verwendet wurden, der Auslöser.

Seit ihrem Bau hat sich die Staumauer durch den wachsenden inneren Druck in der Mitte rund 60 Millimeter “kontinuierlich und irreversibel bleibend gegen die Wasserseite hin verformt”.

Geplant ist nun, im kommenden Winter in einem Mauerblock ein schmales Stück von insgesamt rund 30 Millimeter zu entfernen. Durch den gewonnenen Raum kann sich der Beton ausdehnen und die Spannung wird abgebaut. Die verbleibende Fuge kann im Anschluss wieder verfüllt werden.

Das Verfahren basiere auf einer bewährten Technik, die in der Schweiz und weltweit bereits bei diversen Staumauern erfolgreich angewendet worden sei, heisst es in der Mitteilung. Die Arbeiten sollen bis im kommenden Frühling abgeschlossen sein und werden rund 2,5 Mio. Franken kosten.

Neues Garderobengebäude für Sportanlage Hönggerberg

Das Garderoben- und Clubgebäude der Sportanlage Hönggerberg ist in die Jahre gekommen und zu klein. Nun soll es einen Neubau geben. Den Kredit von 12,5 Millionen Franken hat das Stadtparlament am Mittwochabend einstimmig bewilligt.

Für die mittlerweile dreissig Fussballteams, die auf der Sportanlage wöchentlich trainieren und ihre Meisterschafts- und Cupspiele austragen, bietet das Garderobengebäude schon länger zu wenig Platz.

Geplant ist ein dreistöckiger Neubau mit zwölf Garderoben für den Breitensport, zwei 1.-Liga-Garderoben sowie zwei Trainer- und drei Schiedsrichter-Garderoben. Im Erdgeschoss soll es ein Restaurant geben. Dieses wird dem SV Höngg auch als Vereins- und Versammlungslokal dienen.

Der Ersatzneubau wird am Ort der bestehenden Gebäude platziert, so kann ein Grossteil des alten Baumbestands erhalten werden. Gebaut wird nach den Plänen der Arbeitsgemeinschaft Mentha Walther Architekten und S2L GmbH Landschaftsarchitekten BSLA SIA aus Zürich.

Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich im März 2020 beginnen. Die Inbetriebnahme ist für 2021 geplant. Die Bauarbeiten sollen unter laufendem Betrieb ausgeführt werden. Dennoch muss ein Teil der Trainings und Spiele während der Bauzeit auf andere städtische Sportanlagen ausgelagert werden.

Schwanenplatz in Luzern wird wegen Belagsarbeiten gesperrt

Der Schwanenplatz in der Stadt Luzern, auf dem sich mehrere Car-Anhalteplätze befinden, erhält im September einen neuen Strassenbelag. Die Arbeiten dauern über zwei Wochen, der Platz ist an zwei Tagen gesperrt.

2014 wurden am Schwanenplatz nach Leitungssanierungen ein provisorischer Deckbelag eingebaut, wie die Stadt am Mittwoch mitteilte. Der Einbau des definitiven Deckbelages ermögliche es nun, die Betonpflastersteine der Car-Anhalteplätze zu ersetzen.

Die Arbeiten beginnen am 2. September und dauern voraussichtlich bis am 20. September. Sie sind witterungsabhängig. Am Dienstag, 17. September und Mittwoch, 18. September ist der Platz jeweils von 5 bis 22 Uhr gesperrt.

Während der Bauzeit stehen am Schwanenplatz zwei Car-Anhalteplätze zur Verfügung. Während der Sperrung des Schwanenplatzes können Reisecars ihre Passagiere auf dem Areal des Hotels Schweizerhof ausladen.

Das Parkhaus Seehof ist vom 18. September bis 19. September geschlossen. Die Taxistände werden während der Bauzeit aufgehoben.

2017 besuchten 1,4 Millionen Gruppenreisende den Schwanenplatz und die Luzerner Altstadt. Als Gruppenreisen gelten Gruppen mit mindestens sechs Teilnehmenden, die von einer professionellen Reiseleitung geführt werden und Luzern mit einem Kleinbus oder Reisecar besuchen.

In Gisikon wird der Autobahnanschluss erneuert

In Gisikon starten am nächsten Montag die Bauarbeiten für die Umgestaltung und Erneuerung des Autobahnanschlusses. Die Arbeiten werden bis Ende 2021 dauern.

Der Anschluss Gisikon-Root an die Nationalstrasse A14 war 1973 in Betrieb genommen worden. Eine grössere Sanierung habe es nie gegeben, teilte das Bundesamt für Strassen Astra am Dienstag mit. Nach über 45-jähriger Nutzung gebe es nun eine komplette Erneuerung. Der Belag, die Fahrbahnübergänge, die Brückenlager und die Beschilderung hätten das Ende ihrer Lebensdauer erreicht.

Bei der Umgestaltung des Anschlusses geht es auch darum, die Anlage an die höhere Verkehrsbelastung anzupassen. Die Fussgängerübergänge werden behindertengerecht gemacht. Weitere Neuerungen betreffen die Buserschliessung oder den Rad- und Gehweg. Der Anschluss werde künftig auch die aktuellen Normen zur Statik, Beschilderung und Beleuchtung einhalten, teilte das Astra weiter mit.

Bei den Ein- und Ausfahrtsrampen sowie auf der Kantonsstrasse werden sämtliche Anlageteile, also Belag, Strassenentwässerung, Leitplanken und Zäune erneuert. Sehr zeitintensiv seien die Arbeiten an den Brücken, die über die Autobahn und die Reuss führten, heisst es in der Mitteilung.

In einer Vorbereitungsphase werden ab dem 26. August bis im Frühling 2020 die Mittelpfeiler der Brücke über die A14 instandgesetzt. An der Böschung werden Sicherungsmassnahmen realisiert. Auf der Autobahn wird während diesen Arbeiten die Geschwindigkeit auf 80 km/h beschränkt.

Die Hauptarbeiten sollen vom Frühling 2020 bis im Herbst 2021 durchgeführt werden. Auf der Kantonsstrasse wird es zu einem Spurabbau kommen.

Winterthur: Schüler ziehen in Neubau der Kanti Büelrain ein

Die rund 600 Gymnasiastinnen und Gymnasiasten der Kantonsschule Büelrain in Winterthur haben am Montag das Schuljahr in einem neuen Gebäude begonnen. Der Neubau ersetzt alte Provisorien.

Eingeweiht haben den Neubau Bildungsdirektorin Silvia Steiner (CVP), Baudirektor Martin Neukom (Grüne) sowie Rektor Martin Bietenhader. Dies teilte die Bildungsdirektion am Montag mit.

Innert drei Jahren wurde unter der Leitung des kantonalen Hochbauamtes das Projekt des Zürcher Büros Jonas Wüest Architekten realisiert. Dieses war als Sieger aus einem Wettbewerb hervorgegangen. Der Kantonsrat hatte im März 2016 einstimmig einen Objektkredit von 59,8 Millionen Franken bewilligt. Dieser muss nicht ausgeschöpft werden.

Dank dem Neubau kann auf Flächen in den benachbarten Gebäuden “Teuchelweiher” der Stadt Winterthur sowie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften verzichtet werden, die aufgrund des gestiegenen Platzbedarfs dazu gemietet werden mussten.

Der Bau umfasst neben Unterrichtszimmern eine Mediothek, eine Turnhalle sowie Schulverwaltungsräume. Er verfügt über eine Photovoltaikanlage und erfüllt den Minergie-P-Eco-Standard. Damit sei an der Kantonsschule Büelrain auch in Zukunft “ein zeitgemässer Unterricht gewährleistet”, heisst es in der Mitteilung weiter.

Das Schulareal der Kanti Büelrain bestand aus einer Pavillonanlage von 1960, die als Provisorium angelegt war und später durch weitere Provisorien ergänzt wurde. 1992 ersetzte ein Neubau des Architekten Arnold Amsler (Amslerbau) einen Teil der Provisorien. Die übrigen Pavillons mussten aufgrund des schlechten baulichen Zustands ersetzt werden.

Die Kantonsschule Büelrain wurde 1874 als Handelsabteilung des Technikums Winterthur gegründet und 1962 um eine Maturitätsabteilung erweitert.

Am Samstag, 28. September, kann sich die Bevölkerung ein Bild vom Neubau machen. Die Kantonsschule lädt im Rahmen eines Tages der offenen Tür zur Besichtigung ein.

10 Millionen Franken für Restaurierung der Kathedrale von Lausanne

Die vor vierzig Jahren begonnenen Restaurierungsarbeiten am grössten Kirchenbau der Schweiz, der Kathedrale von Lausanne, sollen in den nächsten Jahren abgeschlossen werden. Der Waadtländer Staatsrat hat ein neues Bauprogramm für das Gebäude bis 2029 lanciert.

Die Kantonsregierung beantragt beim Grossrat einen Kredit von 10,1 Millionen Franken. Damit sollen Projektstudien und von 2021 bis 2024 mehrere Restaurierungsarbeiten finanziert werden.

“Wir wollen das noch nicht Erreichte beenden und uns auf die Zukunft vorbereiten”, sagte der für die Kulturgüter zuständige Staatsrat Pascal Broulis am Donnerstag vor den Medien bei der gotischen Basilika. Die zwischen 1170 und 1235 erschaffene Kathedrale von Lausanne befinde sich permanent im Bau.

Grund ist die Molasse, ein weicher Sandstein, aus dem das seit der Reformation im 16. Jahrhundert protestantische Gotteshaus gebaut ist. “Sandstein altert schlecht, saurer Regen und Wind greifen ihn an”, erklärte Broulis.

Die Fassade des südlichen Querschiffsturms, die dem Wind- und der Sonneneinstrahlung stärker ausgesetzt ist, ist in einem schlechten Zustand. Wasserabläufe, die nicht mehr verhindern, dass Feuchtigkeit in die Wände dringt, müssen korrigiert werden.

Auch die technische Infrastruktur, wie etwa die Elektroinstallationen, müssen überprüft werden. Rund 300’000 Franken sollen für den Umbau der Inneneinrichtung und die Installation von Bänken anstatt Stühlen ausgegeben werden.

In einer zweiten Phase von 2024 bis 2029 sollen der Chor, der Nordturm und der Westturm (la tour inachevée) restauriert werden. Dafür wird ein neuer Kreditantrag gestellt. Die Regierung rechnet damit, dass ab 2030 die Arbeiten im Schiff und im Treppenturm im Süden in Angriff genommen werden können.

Broulis wies daraufhin, dass das unübersehbare Wahrzeichen des Waadtländer Kantonshauptorts während der Arbeiten geöffnet und sichtbar bleiben wird. Die Kirche auf dem Hügel über der Altstadt wird jährlich von einer halben Million Menschen besucht.

Vor ein paar Jahren gaben die Restaurierungsarbeiten am Bauwerk auch politisch zu reden. In einem Bericht hatte der Rechnungshof den Kanton 2009 scharf kritisiert und grössere Mängel bei der Kontrolle der Renovationsarbeiten der vergangenen Jahre festgestellt.

Die Kathedrale Notre-Dame in Lausanne gilt als das wohl bedeutendste Bauwerk der Gotik in der Schweiz, das die Entwicklung der Baukunst weit über die Region hinaus stark beeinflusste. Vor der Reformation war sie Bischofskirche des Bistums Lausanne.

Die Fensterrosette mit 105 Medaillons zählt mit denjenigen von Notre-Dame in Paris und von Chartres zu den bedeutendsten Europas. Das Holz der Dachstühle stammt von Bäumen, die zwischen 1250 und 1252 gefällt wurden, wie eine wissenschaftliche Untersuchung ergeben hat. Diese gehören damit zu den ältesten Europas.

Erste Vorarbeiten für künftigen A8-Tunnel Kaiserstuhl

Für den künftigen Tunnel Kaiserstuhl im Kanton Obwalden starten nächste Woche die ersten Vorarbeiten. Der eigentliche Tunnelarbeiten dürften aber erst in fünf Jahren beginnen.

Wie das Bau- und Raumentwicklungsdepartement des Kantons Obwalden am Montag mitteilte, wird in den nächsten zehn Jahren der Tunnel Kaiserstuhl zwischen Giswil und Lungern realisiert. Vor den Hauptarbeiten werden Vorbereitungsarbeiten durchgeführt.

Zwischen Bürglen und dem künftigen Portal Nord des Tunnels Kaiserstuhls werde eine neue Wasserleitung gebaut, teilte das Baudepartement mit. Diese werde zunächst die Baustelle mit Wasser und dann im Endzustand den Tunnel mit Löschwasser versorgen.

Bis 2023 sind weitere Vorbereitungsmassnahmen geplant. So werde auf der ganzen Länge des Tunnels ein Erkundungsstollen erstellt, teilte das Baudepartement mit. Die Hauptarbeiten starten voraussichtlich 2024.

Das Projekt sieht vor, die A8 zwischen Lungern Nord und Giswil Süd auf einer Länge von 3,8 Kilometern auszubauen. Ein Teil davon ist der 2,1 Kilometer lange Tunnel Kaiserstuhl, der ein enges und steiles Strassenstück ersetzen soll. Statt auf dieser kurvenreichen Strasse sollen die Autos künftig die Steigung zwischen Giswil und Lungern in einem S-förmigen Tunnel meistern. Die Kosten für den Strassenausbau werden insgesamt auf 268 Millionen Franken geschätzt.

X