Das Siegerprojekt für den mindestens 100 Millionen Franken teuren Neubau des Zentrums der Fachhochschule Graubünden steht fest: Die Bündner Regierung hat dem Projekt Partenaris den Zuschlag gegeben, das unter der Federführung des Architekturbüros Giuliani Hönger Architekten aus Zürich entworfen wurde.
Partenaris setzte sich in einem selektiven Projektwettbewerb gegen 12 weitere Entwürfe durch, wie die Regierung am Montag mitteilte. Das Projekt besticht demnach durch die integrale Behandlung von Architektur, Tragwerk sowie Nachhaltigkeit – und das unter Berücksichtigung der Funktionalität.
Der Entwurf überzeuge zudem durch die städtebauliche Positionierung des Neubaus und die Gestaltung des parkähnlichen Aussenraums. Das trage zu einer hochwertigen Aufenthalts- und Begegnungsqualität auf dem Hochschulareal bei, schrieb die Regierung. Weiter sei eine flexible Nutzung im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung der Fachhochschule von zentraler Bedeutung.
Die Baukosten sind noch nicht genau bekannt, da Partenaris noch nicht in der nötigen Tiefe ausgearbeitet ist, wie Regierungsrat Mario Cavigelli (Mitte) auf Anfrage von Keystone-SDA erklärte. Der Vorsteher des Departements für Infrastruktur geht von Kosten von “sicher über 100 Millionen Franken” aus. Cavigelli rechnet damit, dass sich der Bund mit einem massgeblichen Betrag beteiligen wird.
Der Neubau ist teurer geworden als anfänglich geplant, die Fertigstellung verzögerte sich um drei Jahre: Das hält den Kanton Basel-Stadt nicht davon ab, das neue Verwaltungsgebäude des Amts für Energie und Umwelt (AUE) als Leuchtturm der Klimapolitik zu feiern.
Am 1. November wird der AUE-Neubau im Basler Stadtzentrum seine Tore öffnen. Am Montag präsentierten Vertreterinnen und Vertreter der Regierung und der Verwaltung den Neubau den Medien. Kaspar Sutter SP), Vorsteher des Wirtschafts-, Sozial- und Umweltdepartements, zu dem das AUE gehört, sprach von einem “schönen und tollen Gebäude”. Bau- und Verkehrsdirektorin Esther Keller (GLP) lobte den Bau als Vorzeige- und Leuchtturmprojekt.
Das Spezielle am Bau ist, dass er quasi umsetzt, was das darin untergebrachte Umwelt- und Energieamt zum Inhalt hat. Der achtgeschossige Bau ist in seinem Kern eine Beton-Holzkonstruktion, die von einer Fotovoltaik-Fassade ummantelt ist. Diese sorgt mit einer Kapazität von 45’000 Kilowattstunden pro Jahr dafür, dass der Strombedarf des Hauses vollständig und die Wärmeenergie zu 80 Prozent selber gedeckt werden kann.
Als ökologisch nachhaltig wurde auch die Beton-Holzkonstruktion bezeichnet. Das Fichten- und Buchenholz stamme aus den kantonseigenen Wäldern, sagte der Leiter des Hochbauamts, der Beton und die Tapeten seien aus Recyclingmaterialien zusammengesetzt.
Sogar bei der Nutzung des Neubaus habe man auf Nachhaltigkeit geachtet, sagte der Amtsleiter. Anders als am bisherigen Standort am Stadtrand gebe es keine fixen Arbeitsplätze mehr. Damit kann das Amt Raum einsparen. Pro Stockwerk stehen ab November nur noch 12 Arbeitsplätze für 15 bis 16 Mitarbeitende zur Verfügung. Daneben gibt es, wie bei Bürobauten heute Standard, Lounges, Ruhezonen und Sitzungszimmer.
Der Neubau ist vom Basler Architekturbüro Jessenvollenweider entwickelt und zusammen mit p+p Baumanagement realisiert worden. Sie standen vor der kniffligen Aufgabe, die hohe Energieeffizienz im ortsspezifisch sensiblen Altstadtbereich auch ästhetisch ansprechend realisieren zu können.
Im Verlauf der Planungs- und Bauphase zeigte sich, dass der ursprünglich bewilligte Baukredit von 16 Millionen Franken nicht ausreichen wird. Als Grund wurden unter anderem höhere Materialkosten für das Tragwerk und die Fotovoltaik-Anlage angegeben.
Wie beim Neubau des Biozentrums habe man beim AUE-Bau Neuland betreten, was Kosten- und Terminrisiken mit sich bringe, sagte Bau- und Verkehrsdirektorin Keller. Vor einem Jahr stockte die Regierung den Baukredit deshalb um 2,3 Millionen Franken auf.
Die Bauverzögerung von rund drei Jahren führen die Verantwortlichen aber zu einem grossen Teil auf das von bürgerlichen Parteien ergriffene Referendum zurück, die eine Volksabstimmung nötig machte, die 2016 nur zu einer knappen Ja-Mehrheit geführt hatte. Damit habe man nicht gerechnet, sagte der Leiter des Hochbauamts. Bei den Kosten habe man den Schaden aber in Grenzen halten können, den Nachtragskredit werde man nicht voll ausschöpfen müssen.
Der Sanierung und dem Ausbau des autonomen Jugendzentrums (AJZ) Gaskessel in Biel steht nichts mehr im Wege. Nachdem der Verein AJZ die Finanzierung sichern konnte, gibt auch die Stadt Biel die versprochenen Mittel frei.
Mit dem Betrag von knapp 2 Millionen Franken zahlt die Stadt Biel die letzte Tranche eines vom Stadtrat bereits 2011 gesprochenen Kredites von 2,8 Millionen Franken. Die Gelder sollen in die Sanierung und den Ausbau des “Chessu” sowie in Lärmschutzmassnahmen fliessen, wie die Stadt Biel am Dienstag mitteilte. Die Baubewilligung liegt bereits vor.
Die fehlenden Gelder für das insgesamt 4,5 Millionen Franken teure Bauvorhaben sicherten die AJZ-Betreiber durch ein eigenes Fundraising – mit Solidaritätsveranstaltungen und Gesuchen an Institutionen. Als zusätzliche Absicherung sprach der Gemeinderat einen Nachkredit von 150’000 Franken zur Deckung allfälliger Finanzierungslücken.
Das Bieler AJZ – besser bekannt als der “Chessu” oder auf französisch “La Coupole” – existiert seit 1975 und ist das älteste Autonome Jugendzentrum der Schweiz. Jährlich locken 120 bis 150 Veranstaltungen bis zu 70’000 Besuchende auch ausserhalb von Biel an.
Der Anbau von 1995 ist sanierungsbedürftig und soll nun durch ein grösseres Gebäude ersetzt werden. Auch werden die räumlichen Bedingungen für die Veranstaltungen verbessert und Schallemissionen reduziert.
Direkt neben dem Jugendzentrum entsteht auf der Bieler Esplanade eine moderne Grossüberbauung. Die Verantwortlichen der Immobilienprojekte befürchteten Lärmemissionen, konnten sich aber mit den AJZ-Betreibern einigen. Sie unterstützen ihrerseits die “Chessu”-Sanierung mit einem Beitrag von 150’000 Franken.
Der Eplanade-Überbauung musste die “Villa Fantasie”- ein Nebengebäude des AJZ – weichen. Mit dem städtischen Kredit wird der AJZ-Verein für den Wegfall des Gebäudes entschädigt. Diese Mittel fliessen nun in die Sanierung und den neuen Anbau des Gaskessels.
Bauprinzipien aus dem Mittelalter, verbunden mit moderner Technik: Am Mittwoch ist in Dübendorf die nächste Etappe des Forschungsgebäudes “Nest” von Empa und Eawag eingeweiht worden. Inspiriert wurden die Forschenden dabei von den alten Kathedralenbaumeistern.
Das geschwungene Betondach von “HiLo” erinnert unweigerlich an alte Kirchen. Schon im Mittelalter entstanden Bauwerke, die sich selbst tragen. Beim Forschungsbau “Nest” in Dübendorf wurde nach dem gleichen Prinzip gebaut – allerdings mit moderner Technik.
Im Inneren der Betonschichten liegen ein Seilnetz und eine Membran, auf die der Beton aufgespritzt wurde. Mit dieser Bauweise könnten grosse Mengen Beton und Schalungsmaterial eingespart werden, teilten Empa und ETH Zürich am Mittwoch mit.
Ziel ist es, Leichtbauweisen zu erproben und sie mit modernen Gebäudesystemen zu kombinieren. Auch bei den Zwischenböden für die neue Bauetappe am “Nest” wurde viel Material gespart: Die Leichtbau-Deckenkonstruktion spart im Vergleich zu herkömmlichen Betondecken mehr als 70 Prozent Material ein.
An “HiLo” ist auch eine adaptive Solarfassade im Einsatz, die sich nach der Sonne ausrichten kann. Während des Betriebs dieses Gebäudes wird das Zusammenspiel der einzelnen Technologien nun ständig verbessert. Es lernt also selber dazu, wie komfortable Bedingungen mit möglichst wenig Energieverbrauch erreicht werden können.
Der Name HiLo steht für “High Performance – Low Emissions”. Mit dieser Bauetappe wollen die Forschenden erproben, wie das Bauen und der Betrieb von Gebäuden möglichst energie- und ressourcenschonend werden kann. Gleichzeitig sollen aber auch eine attraktive Architektur und hoher Komfort für die Benutzenden möglich werden.
HiLo ist mittlerweile bereits das achte Modul im Forschungsgebäude “Nest” in Dübendorf. Im “Nest” können Forschende zusammen mit Industriepartnern neue Technologien entwickeln und unter realen Bedingungen testen und weiterentwickeln.
Das Aare-Ufer in Worblaufen bei Bern ist bis 2023 nur beschränkt zugänglich: Der Raum wird zur Baustelle, weil das beliebte Naherholungs- und Wassersportgebiet aufgewertet werden soll. Das teilte die Standortgemeinde Ittigen am Montag mit.
Das rechte Aare-Ufer soll in eine naturnahe Uferlandschaft umgestaltet werden. Die Infrastruktur für den Wassersport soll dort konzentriert werden, wo der Aareraum schon heute durch Bauten und Anlagen geprägt ist – also im direktem Umfeld der Tiefenaubrücke.
In diesem Bereich zwischen dem Clubhaus der Pontoniere und der Tiefenaubrücke fahren nun die Bagger auf. Die Baustelle wird bis Herbst 2022 bestehen.
Die neue Einwasserungsstelle für Kanuten und Pontoniere werde Schwimmenden und Böötlern einen sicheren Ein- und Ausstieg erlauben, teilte die Gemeinde mit. Zudem diene sie der Sanitätspolizei. Dem Infrastrukturbereich vorgelagert wird eine Betonmauer, die entlang der Aare eine promenadenartige Situation schaffen soll.
Im kommenden Frühling will der Kanton die Aufwertung und Renaturierung des übrigen Aare-Ufers zwischen Löchligut und ARA Worblental in Angriff nehmen. Der Zugang zur Aare ist bis Sommer 2023 nur eingeschränkt nutzbar. Der Uferweg bleibt durchgehend begehbar, je nach Bauphase aber mit veränderter Wegführung.
Kanton und Gemeinde Ittigen nehmen das Projekt gemeinsam in Angriff. Die Gesamtkosten betragen rund sieben Millionen Franken.