Inspiriert von alten Kathedralen: Neuartiges Dach in Dübendorf

Bauprinzipien aus dem Mittelalter, verbunden mit moderner Technik: Am Mittwoch ist in Dübendorf die nächste Etappe des Forschungsgebäudes “Nest” von Empa und Eawag eingeweiht worden. Inspiriert wurden die Forschenden dabei von den alten Kathedralenbaumeistern.

Das geschwungene Betondach von “HiLo” erinnert unweigerlich an alte Kirchen. Schon im Mittelalter entstanden Bauwerke, die sich selbst tragen. Beim Forschungsbau “Nest” in Dübendorf wurde nach dem gleichen Prinzip gebaut – allerdings mit moderner Technik.

Im Inneren der Betonschichten liegen ein Seilnetz und eine Membran, auf die der Beton aufgespritzt wurde. Mit dieser Bauweise könnten grosse Mengen Beton und Schalungsmaterial eingespart werden, teilten Empa und ETH Zürich am Mittwoch mit.

Ziel ist es, Leichtbauweisen zu erproben und sie mit modernen Gebäudesystemen zu kombinieren. Auch bei den Zwischenböden für die neue Bauetappe am “Nest” wurde viel Material gespart: Die Leichtbau-Deckenkonstruktion spart im Vergleich zu herkömmlichen Betondecken mehr als 70 Prozent Material ein.

An “HiLo” ist auch eine adaptive Solarfassade im Einsatz, die sich nach der Sonne ausrichten kann. Während des Betriebs dieses Gebäudes wird das Zusammenspiel der einzelnen Technologien nun ständig verbessert. Es lernt also selber dazu, wie komfortable Bedingungen mit möglichst wenig Energieverbrauch erreicht werden können.

Der Name HiLo steht für “High Performance – Low Emissions”. Mit dieser Bauetappe wollen die Forschenden erproben, wie das Bauen und der Betrieb von Gebäuden möglichst energie- und ressourcenschonend werden kann. Gleichzeitig sollen aber auch eine attraktive Architektur und hoher Komfort für die Benutzenden möglich werden.

HiLo ist mittlerweile bereits das achte Modul im Forschungsgebäude “Nest” in Dübendorf. Im “Nest” können Forschende zusammen mit Industriepartnern neue Technologien entwickeln und unter realen Bedingungen testen und weiterentwickeln.

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