Der Kanton Luzern hat die Umfahrung in Eschenbach überprüft und eine günstigere Lösung gefunden. Bei dieser würde der Verkehr weiterhin durch das Gewerbegebiet in Eschenbach rollen. Mit zwei Einzelprojekten statt einer Gesamtumfahrung liessen sich 100 Millionen Franken sparen.
Um die staugeplante Region um Eschenbach und Inwil zu entlasten, hatte der Kanton verschiedene Massnahmen geprüft und im Sommer eine Zweckmässigkeitsbeurteilung dazu veröffentlicht. Die Variante “Ost kurz überdeckt Mettlen-Acher” war daraus mit 360 Millionen Franken als beste Umfahrungslösung hervorgegangen.
Doch sämtliche fünf Umfahrungsvarianten schnitten schlechter ab als eine Lösung auf den bestehenden Strassen. Die sogenannte Null+/ÖV-Variante verzichtet auf eine Umfahrung und strebt stattdessen Verbesserungen auf dem bestehenden Strassennetz an.
Die Gemeinden Eschenbach und Inwil setzten sich allerdings für eine Umfahrung ein. In der Folge prüfte der Kanton Kostenoptimierungen, wie die Luzerner Staatskanzlei am Mittwoch mitteilte. Man habe die Sache zuerst grosszügig angesen und auch das Industriegebiet entlasten wollen, hiess es beim Kanton auf Nachfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Die nun präsentierte optimierte Variante zeige aber auf, dass durch ein weniger umfangreiches Projekt deutlich gespart werden könnte. Sie besteht einerseits aus einer verkürzten Umfahrung “Eschenbach Ost”, die das Gewerbegebiet Höndlen nicht umfährt. Damit entfallen ein Tagbautunnel von rund 300 Metern Länge und 700 Meter Strassenbau zwischen Rotli und Oberhofen. Die Kosten für diesen Teil betragen noch 240 Millionen Franken.
Anderseits ist ist eine kurze Umfahrung Oberhofen West geplant, die eine neue Strasse mit mehr Kapazität westlich des bestehenden Knotens bei Inwil vorsieht. Diese würde 20 Millionen Franken kosten.
Das Verhältnis von Kosten und Wirksamkeit des optimierten Projekts sei positiv, schreibt der Kanton. Es schneide auch besser ab, als die bisher beste Umfahrungsvariante, weshalb man nun die zwei Einzelprojekte weiterverfolge.
Der Kanton erstellt derzeit eine Planungssynthese Seetal, die sich mit dem Verkehr in der Region befasst. Neben Eschenbach und Inwil sollen auch Massnahmen für Ballwil und Hochdorf aufgezeigt werden. Für Eschenbach und Inwil nimmt der Kanton die optimierte sowie die Null-Variante in die Synthese auf. Die Standortgemeinden stehen laut dem Kanton hinter der neuen Variante.
Die Gesamtbetrachtung der Verkehrslösungen für das Seetal soll im Herbst 2023 vorliegen. Dann wird sich der Kantonsrat damit befassen.