Kloster Maria der Engel in Appenzell soll saniert werden

Kloster Maria der Engel in Appenzell soll saniert werden

Das Kapuzinerinnen-Kloster Maria der Engel in Appenzell muss saniert werden. Eine Stiftung will den Ort erhalten und hat eine Spendenaktion gestartet. Die Projektgruppe wird von Carlo Schmid, alt Landammann und ehemaliger Ständerat, geleitet.

Seit 1613 bis über die Jahrtausendwende lebten und wirkten Kapuzinerinnen mitten im Dorf Appenzell. 2008 wurde die stetig kleinere und betagter werdende Klostergemeinschaft aufgelöst. Kirche und Kloster stehen heute unter Denkmalschutz und sind als Kulturgut von nationaler Bedeutung in das Schweizerische Kulturgüter-Inventar aufgenommen worden.

Markus Büchel, der Bischof von St. Gallen, übertrug die Aufsicht über die Klosteranlage der Stiftung “Kloster Maria der Engel Appenzell” mit dem Auftrag, die Kirche und Klostergebäude zu erhalten und darin spirituelles Leben zu ermöglichen, wie es in der Mitteilung des Stiftungsrats heisst.

Damit die Gebäude erhalten werden könnten, müssten sie belebt werden. Die Stiftung will mit Hilfe von mehreren Dutzend Freiwilligen das Kloster in einer Art “geistlicher Gemeinschaft” beleben, das Gästehaus für Pilger und Ruhesuchende nutzen und den Klosterladen erweitern.

Rund 400 Jahre lang seien am Kloster keine wesentlichen baulichen Massnahmen getroffen worden. Die Stiftung will die Klosteranlage im Laufe der nächsten fünf bis sieben Jahre sanieren. Es wird mit Kosten von rund acht Millionen Franken gerechnet.

Die Sanierung übersteige die Möglichkeiten der Stiftung bei weitem, heisst es im Communiqué. Mitte Juni wurde eine Spendenaktion gestartet. Das Projektteam steht unter der Leitung von alt Landammann Carlo Schmid. Die Appenzeller Kantonalbank (APPKB) beteilige sich als erste Geldgeber mit einem Gönnerbeitrag von 250’000 Franken an der Sanierung der Klosteranlage.

Tangente Zug-Baar: Grösstes Strassenbauprojekt von Zug eröffnet

Zwanzig Jahre lang wurde geplant und vier Jahre gebaut: Am Donnerstagnachmittag ist das bislang grösste Zuger Strassenbauprojekt, die Tangente Zug-Baar, dem Verkehr übergeben worden. Damit erhält der Kanton seinen ersten Strassentunnel.

Die vier Kilometer lange Strasse entlastet die Stadtzentren von Baar und Zug und ist die neue Ost-West-Verbindung zwischen dem Zuger Berggebiet und der Talebene. Der Zuger Baudirektor Florian Weber (FDP) öffnete die Tangente am Mittag nach einer kleinen Zeremonie für den Verkehr.

Die Tangente Baar-Zug führt als zweispurige Kantonsstrasse vom Anschluss Margel an der Ägeristrasse zum Knoten Zugerstrasse im Talboden. Von dort verläuft sie auf der heutigen Südstrasse, die bis zum Autobahnanschluss Baar auf drei Spuren ausgebaut wurde. Eine Teilöffnung erfolgte bereits im vergangenen Jahr.

Bestandteil des Projekts ist neben elf Bachdurchlässen auch der 370 Meter lange Geissbühltunnel – der erste Strassentunnel im Kanton überhaupt. Er wurde ab 2018 im Tagebau erstellt und dient vor allem dem Sicht- und Lärmschutz.

Coronabedingt war kein grosses Eröffnungsfest möglich. Die ersten Fahrzeuge, die den neuen Tunnel offiziell befahren durften, waren Seifenkisten. Pilotinnen und Piloten aus rund 60 Schulklassen massen sich am vergangenen Wochenende in selbstgebauten Rennuntersätzen.

Die Kosten des bislang grössten Zuger Strassenbauprojekts wurden inklusive aller damit verbundenen Schutzmassnahmen sowie dem Ausbau des Fuss- und Radwegnetzes auf 201 Millionen Franken veranschlagt. Die Kosten gehen zu Lasten der Spezialfinanzierung Strassenbau des Kantons Zug. In diese fliessen Erträge der Motorfahrzeugsteuern und Treibstoffzoll-Gelder.

1999 hatte der Regierungsrat den Gemeinden Baar und Zug den Auftrag erteilt, eine Ost-West-Verbindung zu planen, die den Verkehr aus den Berggemeinden an den Ortszentren von Zug und Baar vorbei direkt zur Autobahn führt. Die Stimmberechtigten des Kantons Zug hatten dem Projekt Ende 2009 klar zugestimmt.

Berliner Architekten bauen neue Bibliothek in St. Gallen

Die Architekten Staab aus Berlin haben den Wettbewerb für eine neue Bibliothek für Kanton und Stadt St. Gallen gewonnen. Gerechnet wird mit Kosten von 137 Millionen Franken. 2024 werden darüber die Stimmberechtigten entscheiden. Am Mittwoch wurde das Projekt vorgestellt.

Bisher ist die St. Galler Bibliothek in einem Provisorium in der Hauptpost sowie an zwei weitere Standorten untergebracht. Schon länger ist eine gemeinsame Bibliothek von Stadt und Kanton geplant. Als passender Ort stellte sich das Geschäftshaus Union heraus, das an zentraler Lage neben dem Marktplatz steht.

Geplant sei eine Public Library und “gar kein Elfenbeinturm”, sagte SP-Regierungsrätin Laura Bucher an der Präsentation. Gemeint ist damit ein niederschwelliger Begegnungsort mit grosszügigen Öffnungszeiten, in dem Medien für Unterhaltung, Freizeit, Bildung, und wissenschaftliche Arbeiten zur Verfügung stehen.

Das Union-Gebäude aus den 50er-Jahren gehört den Helvetia Versicherungen. Der Hauptteil steht unter Schutz und muss deshalb erhalten bleiben. An einem sensiblen Ort am Rand der Altstadt sei eine “städtebauliche Setzung” mit einem Neubau gefragt gewesen, umschrieb Kantonsbaumeister Michael Fischer die Herausforderung.

163 Büros nahmen an einem anonymen Architekturwettbewerb teil, von der Jury bewertet wurden 29 Eingaben. Das Siegerprojekt “Doppeldecker” stammt von Staab Architekten aus Berlin.

Dies sei “kein unbekanntes Büro”, so Fischer. Es gebe dort viel Erfahrung mit städtebaulich heiklen Vorhaben. So wurden etwa auf der Domplatte in Köln Neubauten konzipiert, vom Büro stammt auch der Biotopia-Erweiterungsbau des Naturkundemuseums in München oder das Bauhaus-Archiv des Museums für Gestaltung Berlin.

Im Entwurf für St. Gallen wird das Union-Hauptgebäude mit einem grossen Neubau verbunden, der auf dem Platz des heutigen Blumenmarkts stehen wird. Geplant ist ein Gebäude mit Durchgängen, Durchblicken und viel Tageslicht. Vorgesehen sind unter anderem ein Café, eine Lern- und eine Dachterrasse oder ein “Bibliotheksplatz”.

Der Neubau wird den Abschluss des Marktplatzes bilden und ihn überragen. Von der neuen Bibliothek aus könne man bei einem Kaffee das Markttreiben beobachten, hiess es gleich mehrmals an der Medienorientierung.

Der Siegerentwurf wird der Bevölkerung am Mittwochabend mit einem gestreamten Informationsanlass (www.kanton.sg/neue-bibliothek) nahe gebracht. Alle 29 Projekte sind bis am 3. Juli im dritten Stock der Hauptpost ausgestellt. Nach der langen Planungszeit gebe es nun Bilder und Visualisierungen, die Emotionen vermittelten, sagte Bauchefin Susanne Hartmann (CVP).

Die neue Bibliothek soll 137 Millionen Franken kosten. Die Ausgaben werden zwischen Stadt und Kanton aufgeteilt. Der Schlüssel dafür wird noch verhandelt. Bereits klar ist, dass die Stadt den Helvetia Versicherungen das Gebäude abkaufen wird. Der Preis ist ebenfalls noch nicht bekannt.

Voraussichtlich 2023 wird das Projekt den Parlamenten von Stadt und Kanton vorgelegt. 2024 finden Volksabstimmungen in der Stadt sowie im Kanton statt. Läuft alles nach Plan und gibt es kein langwieriges Einspracheverfahren, ist der Baubeginn für 2025/2026 und die Fertigstellung jeweils drei Jahre später vorgesehen.

www.kanton.sg/neue-bibliothek

Baueingabe für Umnutzung des Gemeindehauses Oekolampad in Basel

Die Stiftung Wibrandis hat das Gesuch für den Umbau des Gemeindehauses Oekolampad in Basel eingereicht. Das Projekt sieht umfassende Umnutzungen vor, während das äussere Erscheinungsbild kaum angetastet wird.

Der Kirchenbau am Allschwilerplatz mit einer Nutzfläche von 3000 Quadratmetern soll einer vielfältigen Nutzung gemeinnütziger Institutionen ausserhalb sakraler Zwecke zur Verfügung gestellt werden, teilte die Stiftung Wibrandis am Mittwoch mit. Für den Umbau verantwortlich ist das Architekturbüro Véscsey Schmidt. Die Bauarbeiten werden bis Ende 2023 dauern.

Als künftige Nutzer sind das Vorstadttheater Basel, der Verein Amie zur Unterstützung junger Mütter, die Stiftung Wirrgarten für Demenzkranke sowie ein Quartiertreffpunkt der Kontaktstelle 4055 vorgesehen. Zudem soll ein Bistro eingerichtet werden.

Die Stiftung Wibrandis hatte das 1931 eingeweihte und heute denkmalgeschützte Gemeindehaus 2020 für vier Millionen Franken gekauft.

Die BIZ plant Umgestaltung und Ausbau ihres Campus in Basel

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) will ihren Hauptsitz beim Basler Bahnhof SBB umgestalten und ausbauen. Sie will deshalb architektonische Studienaufträge ausschreiben.

Mit der Umgestaltung ihres Campus beim Bahnhof SBB möchte die BIZ die über 600 Arbeitsplätze an einem Ort konzentrieren und die Arbeits- und Meetingsräumlichkeiten modernisieren, wie die internationale Forums-Organisation der Zentralbanken am Montag mitteilte. Dabei soll der markante Rundturm als Zentrum des Hauptsitzes bestehen bleiben.

Die BIZ-Arbeitsplätze sind gegenwärtig auf zwei Örtlichkeiten verteilt: Neben dem 1977 fertiggestellten und von Martin Burckhardt entworfenen Turm ist der festungsartige Rundbau am nahen Aeschenplatz von Mario Botta, der 1995 ursprünglich für die UBS erstellt wurde.

Politisch sind die ersten Weichen bereits gestellt: 2015 genehmigte der Basler Grosse Rat einen Bebauungsplan, der es der BIZ erlaubt, auf dem Hauptsitzareal eine Bruttogeschossfläche von 68’000 Quadratmetern zu realisieren. Die Entwicklung werde in zwei Etappen erfolgen, schreibt die BIZ. Dabei soll auf ein ökologisch nachhaltiges Design geachtet werden, das sich in das Stadtbild einfüge.

Ziel der Umgestaltung ist gemäss Medienmitteilung, neue Arbeits- und Meetingformen zu ermöglichen. Dabei stützt sich die BIZ auf Erfahrungen aus der Covid-19-Pandemie, welche die Bedeutung eines flexiblen Arbeits- und Begegnungsort akzentuiert habe.

Die BIZ lädt nun Architektinnen und Architekten aus der ganzen Welt ein, sich bis 6. August an einem Präqualifizierungsverfahren für einen Studienwettbewerb auf Einladung zu beteiligen. Dieser werde rund zwölf Monate dauern.

Kanton Schwyz setzt bei Bauabfällen den Hebel an

 

Der Kanton Schwyz erarbeitet eine Empfehlung, wie mineralische Recyclingbaustoffe verwendet werden können und setzt Standards zur Entsorgung von Bauabfällen. Der Regierungsrat hat die Abfallplanung 2021 bewilligt, die insgesamt elf Massnahmen beinhaltet.

Die Kantone sind verpflichtet, ihre Abfallplanung alle fünf Jahre zu überprüfen, in Schwyz passierte dies letztmals 2013. In einzelnen Bereichen seien nun Verbesserungen nötig, teilte die Schwyzer Staatskanzlei am Freitag mit.

Ziel der neuen Abfallplanung sei es, im Bereich Abfall Stoffkreisläufe zu schliessen und Schadstoffe auszuschliessen. Potential bestehe etwa beim Recycling von mineralischen Bauabfällen, die nach dem unverschmutzten Aushub der mengenmässig grösste Abfallstrom darstellen.

Sie seien als Recyclingbaustoffe ein sinnvoller Kiesersatz, müssten aber normgerecht hergestellt werden. Dazu wird eine Verwendungsempfehlung für mineralische Recyclingbaustoffe für den Kanton Schwyz erarbeitet.

Ansetzen wird der Kanton auch bei der Entsorgung von Bauabfällen. So werden Minimal-Standards zur privaten Kontrolle des Entsorgungskonzepts und der Schadstoffermittlung im Baubewilligungsverfahren festgelegt. Zudem muss das Merkblatt “Umschlag- und Aufbereitungsplätze für Bauabfälle” innerhalb der nächsten drei Jahre überarbeitet werden.

Auch bei der Verwertung von Boden gibt es Handlungsbedarf, da eine beachtliche Menge von Bodenmaterial auf Deponien entsorgt statt verwertet wird. Das will der Kanton Schwyz verbessern, indem er in einer Hinweiskarte aufwertbare Böden im Kanton lokalisiert.

Aktualisiert wird zudem die Deponieplanung für den Zeitraum bis 2024. Dabei würden Standorte für Deponien evaluiert, in denen auch verschmutztes Material abgelagert werden könnte. Schliesslich wird der Klärschlammentsorgungsplans aus dem Jahr 2003 mit Fokus auf die Phosphorrückgewinnung aktualisiert.

Weniger Unfälle wegen Corona: Suva reduziert 2022 die Prämien

Im Lockdown sind in der Schweiz deutlich weniger Menschen verunfallt. Das wirkte sich auf die Finanzen der Unfallversicherung Suva aus, die 2020 ihr Betriebsergebnis vervierfacht hat auf 241 Millionen Franken. Sie reduziert im kommenden Jahr die Versicherungsprämien.

Ohne den Covid-Sondereffekt wäre die Suva allerdings in der Risikorechnung mit einem Defizit von 17 Millionen Franken in die Verlustzone gerutscht, sagte Finanzchef Hubert Niggli am Freitag vor den Medien. Die Coronapandemie bescherte ihr nun aber einen ausserordentlichen Überschuss von 253 Millionen Franken.

Dieses Geld werde sie den Versicherten 2022 zurückerstatten, was zu “historisch tiefen Prämien” führe. Allerdings sei die Spannbreite zwischen den einzelnen Branchen gross, sagte Niggli. So betrug der Rückgang der Berufsunfälle etwa bei der Luftfahrt 54 Prozent. Bereiche, in denen nicht weniger Unfälle passierten, erhalten kein Geld zurück.

Die Berufsunfälle gingen im Vergleich zum Vorjahr um 10,8 Prozent zurück, die Freizeitunfälle gar um 10,9 Prozent, wie es im Jahresberichtes heisst. Insgesamt 431’827 Unfälle und Berufskrankheiten wurden dem Unfallversicherer gemeldet, ein Minus von 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Wegen der Rückerstattung rechnet die Suva für 2022 mit einem Defizit. Niggli sagte, der Covid-Effekt dürfte 2021 deutlich geringer sein.

Dass die Fussballfelder während der Pandemie weitgehend leer blieben, wirkte sich stark auf die Freizeitunfälle aus – alleine die Fussballunfälle gingen um 37 Prozent zurück. Weil sich aber mehr Leute aufs Velo setzten und damit stürzten, stiegen gleichzeitig die Heilkosten und die Taggeldkosten pro Fall.

Denn während verletzte Fussballerinnen und Fussballer eher kurz ausfallen und Taggeld beziehen, seien gestürzte und oft ältere Velofahrende länger rekonvaleszent. Die Hälfte der Velounfälle, die um 20 Prozent zunahmen, dürften wegen des gesteigerten Bewegungsbedürfnisses während der Pandemie passiert sein, sagte Felix Weber, Vorsitzender der Suva-Geschäftsleitung. Die Unfälle bei der Gartenarbeit nahmen um 15 Prozent zu, jene beim Heimwerken um 9 Prozent.

Profitieren können die Versicherten sämtlicher Branchen schliesslich vom Erfolg der Suva auf dem Anlagenmarkt. Hier erwirtschaftete sie 526 Millionen Franken an überschüssigen Erträgen. Auch diese kommen den Versicherten zugute, denen zusammen mit den Covid-Überschüssen somit durchschnittlich 22 Prozent der Nettoprämien erstattet werden.

Die Nettoprämiensätze in der Berufsunfallsparte bleiben stabil, jene für Freizeitunfälle steigen 2022 leicht wegen höherer Aufwendungen für Neurenten durch die Senkung des technischen Zinssatzes, mit dem die erwartete Verzinsung des Kapitals der Versicherten berechnet wird.

Die Zahl der Neurenten ging 2020 um 11 Prozent zurück. Dies ist laut Weber auf Verzögerungen der Abklärungen wegen der Pandemie zurückzuführen. Der jüngste Rückgang von Unfällen werde sich erst in drei bis fünf Jahren in der Bilanz niederschlagen.

Niggli sagte, das Anlageergebnis liege über dem Bedarf und über den Referenzindizes. Es zeige auch, dass die Vermögensverwaltung gut funktioniere. Man nehme keine grösseren Segmente neu ins Anlageportfolio auf, die Suva gehe seit rund 30 Jahren ähnlich vor am Markt.

Ein grosses Anliegen sei jedoch die Nachhaltigkeit der Investitionen. Hier orientiere sich die Suva an der CO2-Strategie des Bundes. Bei den Immobilien habe man diesbezüglich schon viel erreicht, bei den Finanzanlagen entwickle die Suva konkrete Massnahmen, die im Verlauf des Jahres bekanntgegeben werden.

Seit der Pandemie überwacht die Suva die Coronaschutzmassnahmen in bestimmten Betrieben und hat bislang 19’000 Kontrollen durchgeführt. Nur in einem Prozent der Fälle seien schwere Mängel festgestellt worden. Zudem überwacht sie den Markt für Atemschutzmasken.

Wie die Suva weiter mitteilte, will sie bis 2027 künstliche Intelligenz einsetzen, um die Schadenfälle zu steuern. Das führt zum Abbau von 170 Vollzeitstellen, möglichst durch natürliche Fluktuation. Bereits ab nächstem Jahr würden zudem die Strukturen und Prozesse angepasst, sämtliche Suva-Agenturen blieben aber bestehen, hier gebe es keinen Stellenabbau.

ZT Baumessen 2021 abgesagt

Die Nachfrage für Baumessen in diesem Herbst war sehr erfreulich und habe gezeigt, dass ein physischer Marktplatz für die Branche von grosser Bedeutung ist. Leider sind die Voraussetzungen noch nicht gegeben, im Herbst die Baumessen mit dem erwarteten Erfolg durchzuführen.

Der Entscheid, die Baumessen 2021 in Zürich, Luzern und Bern abzusagen, sei schwer gefallen. «Er schafft aber für alle Beteiligten die notwendige Planungssicherheit und stellt sicher, dass die Baumessen ab 2022 ihre wichtige Funktion als Begegnungsort für Bauwillige und Anbieter wieder wahrnehmen können», teilen Marco Biland und Christian Rudin von der Messeleitung der ZT Fachmessen AG mit.

Die Messeorganisation blickt zuversichtlich nach vorne auf ein positives Messejahr 2022 mit vielen Kontakten und erfolgreichen Begegnungen.

Messetermine 2022:

Bauen+Wohnen Aargau              07. – 10. April 2022, Tägerhard Wettingen

Bauen & Modernisieren              08. – 11. September 2022, Messe Zürich

Bauen+Wohnen Luzern               22. – 25. September 2022, Messe Luzern

Hausbau+Energie Messe            10. – 13. November 2022, Bernexpo

Mehr Sicherheit und weniger Lärm: Ausbaupläne am Flughafen Zürich

Rund um den Flughafen Zürich ist es in den vergangenen Monaten ruhig geblieben – doch jetzt flammt der Fluglärmstreit unvermittelt wieder auf: Die Zürcher Regierung und der Flughafen wollen zwei Pisten verlängern.

Mit längeren Lande- und Startbahnen könne die Sicherheit massgeblich verbessert werden, sagte Flughafen-CEO Stephan Widrig am Donnerstag an einer Medienkonferenz. Heute gebe es viele Kreuzungen am Boden und in der Luft, diese komplexe Verfahren könnten vereinfacht werden.

Der Zürcher Regierungsrat spricht sich grundsätzlich für den Ausbau aus. Sie hat ihre Vertreter im Flughafen-Verwaltungsrat angewiesen, das erforderliche Bewilligungsverfahren nicht zu blockieren, sondern zu unterstützen, wie Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh sagte. “Sicherheit kann man nicht aufschieben.”

Dank längeren Pisten werde auch der Flugbetrieb stabiler, führte Widrig weiter aus. Damit werde die Punktlichkeit erhöht und es gebe in den lärmsensiblen Nachtstunden weniger Verspätungen.

Zudem werde auch die Zahl der fluglärmbetroffenen Personen abnehmen. So müsste etwa abends der dichtbesiedelte Süden bei misslichen Witterungsbedingungen nicht mehr länger zusätzlich überflogen werden.

Denn heute können auf der kurzen Piste 10/28, die in der Regel abends für Ostanflüge genutzt wird, grosse Maschinen nicht landen, wenn sie zu nass ist. Diese Flugzeuge weichen auf den Südanflug aus. Mit einer Verlängerung in Richtung Westen (Rümlang) um 400 auf 2900 Meter könnte die Ost-West-Piste wetterunabhängig in Betrieb stehen.

Mit der geplanten Verlängerung der Piste 14/32 in Richtung Norden (Niederglatt/Höri) um 280 auf 3580 Meter liesse sich diese ebenfalls bei allen Wetterlagen von allen Flugzeugtypen für Starts nutzen. Ein Ausweichen auf die Piste 16/34, die mit ihren 3700 Metern die längste ist, aber die Ost-West-Piste kreuzt, würde entfallen.

Diese beiden geplanten Ausbauten bezeichnete Widrig am Donnerstag als kleine Optimierungen an den seit 45 Jahren unverändert bestehenden Pisten. Damit sei keine Erhöhung der Kapazitäten verbunden, es gehe um die Stabilisierung des heutigen Betriebs.

Das nehmen Fluglärmgegner dem Flughafen nicht ab: “Argumentiert wird mit Sicherheit – gemeint ist Kapazitätserweiterung”, kritisiert etwa “Fair in Air” in einer Mitteilung. Das heutige Pistensystem decke alle Bedürfnisse der Schweiz ab, nur nicht “den Grössenwahn der Flughafenverantwortlichen.”

Die Reaktionen der politischen Parteien fallen wenig überraschend auf: Die linke Seite kritisiert die Ausbaupläne des Flughafens, auf bürgerlicher Seite werden sie begrüsst.

Die Zeit für Ausbauphantasien sei definitiv vorbei, halten beispielsweise die Grünen auf die Klimakrise verweisend fest. Die SVP schreibt demgegenüber, dass der Flughafen Zürich für die internationale Anbindung ein wichtiges Drehkreuz sei und dank den Pistenverlängerungen konkurrenzfähig bleibe.

Die Flughafen Zürich AG rechnet mit Investitionskosten von 250 Millionen Franken. Dass sie ein solches Projekt mitten in der Coronakrise vorantreibt, die der Flugbranche weltweit die Flügel gestutzt hat, begründet Stephan Widrig mit den “langwierigen Prozessen”. Der Flughafenchef erwartet einen allfälligen Baubeginn nicht vor dem Jahr 2030.

Mit der Weisung an seine Verwaltungsratsmitglieder, das für die Pistenverlängerungen notwendige Plangenehmigungsverfahren beim Bund einzuleiten, hat der Regierungsrat einen Grundsatzentscheid gefällt.

Als nächstes wird sich der Kantonsrat mit dieser Weisung beschäftigen. Sowohl wenn er diese genehmigt als auch wenn er sie ablehnt, ist ein fakultatives Referendum und damit eine Volksabstimmung möglich.

Der heutige Betrieb auf dem Flughafen Zürich gilt wegen den sich kreuzender Pisten und den im Tagesverlauf wechselnden Betriebskonzepten als komplex. Eine Sicherheitsüberprüfung hatte bereits 2012 Handlungsbedarf aufgezeigt.

Entsprechende Massnahmen sind auch in den Planungsgrundlagen enthalten. So sind die beiden geplanten Pistenverlängerungen auch im Sachplan Infrastruktur der Luftfahrt aufgeführt.

Sanierung des Weissensteintunnels beginnt frühestens 2023

Der Weissensteintunnel auf der Bahnstrecke zwischen Solothurn und Moutier BE wird frühestens ab dem Jahr 2023 saniert. Ursprünglich war der Baustart für den Juni 2021 geplant.

Grund für die Verzögerung ist das andauernde Gerichtsverfahren um die Vergabe der Sanierungsarbeiten, wie das Bahnunternehmen BLS am Mittwoch mitteilte. Ende 2020 hatte die BLS dem Bauunternehmen Implenia den Zuschlag erteilt. Gegen diesen Entscheid wurden beim Bundesverwaltungsgericht zwei Beschwerden eingereicht.

Im vergangenen April traf das Gericht einen Entscheid zu einer der beiden Beschwerden: Es hob die Vergabe an Implenia auf und erteilte ihn der Bietergemeinschaft EWT, vertreten durch das Bauunternehmen Porr. Diese hatte Beschwerde gegen die ursprüngliche Vergabe geführt.

Gegen den Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts wurde nun aber Beschwerde beim Bundesgericht eingereicht. Damit werde sich das Verfahren länger hinziehen als bisher angenommen, schrieb die BLS in ihrer Mitteilung.

Um die Zeit bis zum Start der Sanierung zu überbrücken, inspizieren Fachleute der BLS ab sofort halbjährlich den Tunnel. So könne dieser sicher weiterbetrieben werden.

Die BLS will in die Sanierungsarbeiten auf der Strecke zwischen Solothurn und Moutier insgesamt 150 Millionen Franken investieren. Davon entfallen rund 85 Millionen Franken auf den Weissensteintunnel.

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