Verbot von Moos- und Algenvertilgern auf Wegen und Plätzen

Verbot von Moos- und Algenvertilgern auf Wegen und Plätzen

Bestimmte Unkrautvertilger etwa gegen Moose und Algen sollen auf Wegen und Plätzen sowie anderen befestigten Unterlagen verboten werden. Mit dieser Änderung hat das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation fünf Verordnungsrevisionen im Umweltrecht in die Vernehmlassung geschickt.

Das Verbot dieser Unkrautvertilger bringe die geltenden Bestimmungen in Einklang mit den bestehenden Verboten von Pflanzenschutzmitteln, teilte das Departement am Freitag mit. Synthetische Gase und andere Treibhausgifte sollen zudem vermindert werden.

Die Chemikalien-Risikoverordnung muss an europäisches Recht und an Konventionen der internationalen Staatengemeinschaft angepasst werden. Sie regelt den Umgang mit besonders gefährlichen Stoffen und legt Beschränkungen und Verbote fest. Betroffen ist etwa die Perfluoroctansäure für die Textilienbehandlung.

Beim Umgang mit Mikroverunreinigungen will das Departement kleine Abwasserreinigungsanlagen (ARA) schonen. Nur diejenigen Anlagen, die ihr behandeltes Wasser in stark verschmutzte Gewässer einleiten, sollen Einrichtungen zur Beseitigung von Mikroverunreinigungen einbauen müssen.

Zudem wird die Frist für den Einbau bis 2028 verlängert. Der für die Sanierungspflicht ausschlaggebende Abwasseranteil im Gewässer unterhalb der Anlagen wird auf 20 Prozent vervierfacht. Die Bestimmungen für mittlere und grosse Anlagen bleiben unverändert.

Das Verbandsbeschwerderecht wird auf zwei weitere Organisationen ausgedehnt. Neu sollen der Verein Dark-Sky Switzerland und der Schweizerische Verein des Gas- und Wasserfachs zur Beschwerde berechtigt sein. Sie erfüllen gemäss Departement die Voraussetzungen und sollen auf die Liste der berechtigten Organisationen kommen.

Eine weitere Änderung betrifft den Emissionshandel. Sobald das System der Schweiz mit jenem der EU verknüpft ist, müssen die Treibhausgase der Zivilluftfahrt ins nationale System einbezogen werden.

Die Verordnung legt fest, wie die Emissionen erfasst werden. Die Änderung betrifft die dazu nötigen Vorarbeiten. Neu fällt der Flughafen Basel-Mülhausen aus der Verordnung, da er vom EU-System erfasst wird. Die Vernehmlassung dauert bis am 22. August.

In den Schweizer Auenböden lagern 53 Tonnen Mikroplastik

Böden in Schweizer Naturschutzgebieten enthalten beträchtliche Mengen an Mikroplastik. Die Universität Bern hat mit einer neuen Methode erstmals 29 Auenböden von Genf bis Graubünden untersucht. Die Forscher schätzen, dass dort rund 53 Tonnen Mikroplastik liegen.

“Obwohl die Standorte in Naturschutzgebieten liegen, wurden in 90 Prozent der Böden Mikroplastik gefunden”, wird Moritz Bigalke, einer der Ko-Autoren der Studie vom Geographischen Institut der Universität Bern in einer Mitteilung vom Freitag zitiert.

Selbst in vielen abgelegenen Berggebieten wurden Mikrokunststoff-Teilchen gefunden. Die Forscher haben ihre Ergebnisse kürzlich in der Fachzeitschrift “Environmental Science and Technology” veröffentlicht.

Die grössten Mikroplastik-Konzentrationen fanden sich dort, wo auch grösserer Plastikmüll im Buden gefunden wurde. Allerdings fanden die Forscher auch in vielen Böden Mikroplastik, in denen keine grösseren Plastikabfälle lagen.

Weiter konnten die Forscher einen Zusammenhang zwischen der Bevölkerung im Einzugsgebiet des Flusses, der durch die Aue fliesst, und der Verunreinigung durch Mikroplastik aufzeigen. Je mehr Personen in dem Gebiet leben, desto stärker kontaminiert sind die Böden.

“Diese Befunde sind alarmierend”, wird Ko-Autor Michael Scheurer, in der Mitteilung der Universität Bern zitiert. Neu Studien deuteten nämlich darauf hin, dass Mikroplastik im Boden zum Beispiel Regenwürmer töten könne, führte Scheurer aus.

Da Regenwürmer im Boden eine sehr wichtige Funktion erfüllen, könnte letztlich die Fruchtbarkeit der Böden beeinträchtigt werden.

Mikroplastik ist äusserst fein und unterscheidet sich in seiner Zusammensetzung von grösserem Plastikmüll. Mikroplastik in Weltmeeren und Binnengewässern ist ein bekanntes Phänomen. Viel weniger erforscht ist Mikroplastik in Böden. Dies deshalb, weil bisher die Methoden fehlten, um die Kleinstpartikel in einem Boden messen und quantifizieren zu können.

Wie sich das Mikroplastik auf Pflanzen und Bodenfruchbarkeit auswirkt, ist weitgehend noch unerforscht. Ebenso wenig weiss man im Detail wie der Transport der Teilchen über Nutzpflanzen in die menschliche Nahrungskette geschieht.

Hochrechnungen gehen davon aus, dass allein die Menge Mikroplastik, die mit Klärschlamm jährlich in den Boden gelangt, grösser ist als die Menge, die in den Weltmeeren landet.

Zu bedenken geben die Forscher auch, dass die in den Auen gemessenen Konzentrationen wesentlich geringer sind als zum Beispiel jene in landwirtschaftlichen Böden.

Eingeschränkter Betrieb im Sommer auf dem SBB-Netz

Das SBB-Netz gleicht im Sommer einer grossen Baustelle. Darum fahren die SBB-Züge während der Sommerferienzeit nach einem speziellen Fahrplan. Reisende müssen auf gewissen Strecken mit Einschränkungen rechnen.

Im Sommer wird schweizweit auf über 30 SBB-Grossbaustellen gearbeitet. Dabei werden rund 55 Kilometer Fahrbahn erneuert. Rund 92’000 Schwellen und 130’000 Tonnen Schotter werden verbaut. Dies entspricht rund einem Viertel der jährlich verbauten Schottermenge.

Bei einem durchschnittlichen Ladegewicht eines Schotterwagens von 50 Tonnen ergäbe die Gesamtmenge einen Zug mit 2600 Schotterwagen oder rund 39 Kilometern Länge.

In den letzten zehn Jahren sei die Zahl der täglichen Reisenden um 32 Prozent, diejenige der Züge pro Tag um 12 Prozent gestiegen, sagte Ruedi Büchi, Leiter Betrieb SBB Infrastruktur am Mittwoch vor den Medien in Olten SO. Demgegenüber sei die Nachtpause auf drei Stunden zusammengeschrumpft, so dass nur noch wenig Zeit für nächtliche Arbeiten bleibe.

Bei den Arbeiten im Sommer stehen über 2000 Mitarbeitende der SBB und spezialisierten Firmen im Einsatz. Zwischen dem 30. Juni und dem 26. August 2018 kommt es zu Teil- und Streckensperrungen.

Reisende müssten während dieses Zeitraums auf gewissen Strecken zeitweise mit angepassten Abfahrtszeiten, verlängerten Reisezeiten, Gleisänderungen, Verbindungen mit Umsteigen und Zugsausfällen rechnen.

Die grösste Baustelle liegt in der Westschweiz. Der Abschnitt Lausanne–Puidoux auf der Strecke Lausanne–Bern ist vom 7. Juli bis 26. August komplett gesperrt. Die SBB erneuern die Fahrbahn und zwölf Weichen auf der Strecke, sanieren die Tunnel und bauen neue Gleisentwässerungen.

Hätte man auf dem gleichen Streckenabschnitt jeweils eine Spur saniert und eine für den Bahnverkehr offengelassen, so hätten die Bauarbeiten statt sieben Wochen acht Monate in Anspruch genommen. Die achtmonatigen Arbeiten hätten 46 Millionen Franken gekostet. Mit einer Totalsperre reduzieren sich die Baukosten auf 27 Millionen Franken.

Auf der Strecke Basel–Olten erneuern die SBB zwischen Gelterkinden und Tecknau auf einer Länge von 4,3 Kilometern die Fahrbahn und bauen neue Gleisentwässerungen. Deswegen ist die Strecke vom 30. Juni bis 13. August nur einspurig befahrbar.

Auch westlich von St. Gallen ist vom 7. Juli bis 13. August nur eines von zwei Gleisen befahrbar. Die SBB erneuern dort ebenfalls die Fahrbahn auf einer Länge von 6 Kilometern und passen die Abstände zwischen den Signalen an.

Weitere Bauarbeiten sind an mehreren Stellen um den Bahnhof Bern, auf der Bahn 2000-Strecke, in der Region Olten und am Bözberg geplant. Ein weiterer Teil der SBB-Baustellen befindet sich in der Ostschweiz und in der Romandie.

Die Bauarbeiten fänden während der Sommerferien statt, damit weniger Pendler von den Fahrplananpassungen betroffen seien, begründen die Bundesbahnen ihre Massnahme. Zudem könnten die SBB während einer kompletten Sperrung eines Streckenabschnitts die Gleisbaumaschinen konzentriert und ohne Unterbruch einsetzen.

Im Sommer sind zwar weniger Pendler unterwegs, aber die SBB mussten dennoch die sommerlichen Grossereignisse mit in die Planung einfliessen. Diese betreffen vor allem die alljährlichen Musikfestivals und andere Events mit jeweils Zehntausenden von Besuchern und Besucherinnen.

Die SBB garantieren zwar, dass trotz Sommerfahrplan sämtliche Verbindungen im Fern- und Regionalverkehr sichergestellt sind. Sie raten aber, vor dem Reiseantritt den bereits jetzt aufgeschalteten Online-Fahrplan zu konsultieren, der immer à jour ist.

Um die Reisenden über den Sommerfahrplan ins Bild zu setzen, wird die ganze Propaganda-Maschinerie der SBB in Gang gesetzt. Reisende werden überall über Informationstafeln, Plakate, Durchsagen, Kundenbetreuer oder im Internet über die Situation ins Bild gesetzt.

Lärmmindernder Belag für A22 bei Lausen BL

Auf der kantonalen Autobahn A22 wird im Sommer zwischen Liestal Altmarkt und Galerie Lausen der Belag saniert, um den Lärm zu mindern. Die Baselbieter Regierung hat am Dienstag 2,8 Millionen Franken bewilligt.

Soweit als möglich werde ein lärmmindernder Deckbelag eingebaut, heisst es in einer Mitteilung der Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektion. Damit sollen die Lärmimmissionen auf dem rund 1,2 Kilometer langen Abschnitt markant gesenkt werden.

Kein lärmmindernder Belag wird gemäss Mitteilung indes im Bereich des etwa 300 Meter langen Ergolzviadukts in Lausen verlegt. Auf Brücken führe ein solcher Belag nicht zum gewünschten Resultat. Es sollen dort gemäss Kanton jedoch bestehende Lärmschutzelemente erneuert werden.

Ein Lärmsanierungsprojekt aus dem Jahr 2010 sähe beim Ergolzviadukt die Erhöhung der Lärmschutzwände auf vier Meter vor. Bei den nun geplanten Massnahmen handle es sich jedoch nicht um die Umsetzung dieses Sanierungsprojektes, das 12 Millionen Franken kosten würde. Bei einer Umsetzung müsste der Kanton gemäss Mitteilung sämtliche Massnahmen finanzieren, auch nach der Übergabe der A22 an den Bund.

Die Umsetzung der Lärmsanierungs-Massnahmen ist Ende Sommer geplant. Die Regierung will damit nachträglich Vorgaben der nationalen Lärmschutz-Verordnung erfüllen. Diese besagen, dass bis Ende März 2018 sämtliche Hochleistungsstrassen lärmsaniert hätten sein müssen. Die Regierung bewilligte die Kosten als gebundene einmalige Ausgabe.

Herrliberg: Falsche Projektauflage stoppt Strassensanierung

Wegen eines Fehlers müssen die Sanierungsarbeiten auf der Seestrasse in Herrliberg bis auf weiteres eingestellt werden: Das kantonale Tiefbauamt hatte das Instandsetzungsprojekt irrtümlich öffentlich aufgelegt – prompt gab es Einsprachen.

Gemäss Strassengesetz müssen reine Instandsetzungsprojekte, bei denen die Strasse nicht baulich verändert wird, eigentlich nicht öffentlich aufgelegt werden.

Das wäre auch beim 1,1 Kilometer langen Abschnitt der Seestrasse in Herrliberg der Fall gewesen – mit einer Ausnahme: Für den neuen Fussgängerstreifen auf Höhe Seestrasse 115/116 brauchte es eine Auflage, wie die Baudirektion der Kantons Zürich am Montag mitteilte.

Nun wurde laut Baudirektion im März irrtümlicherweise aber nicht nur der neue Fussgängerübergang, sondern das gesamte Instandsetzungsprojekt öffentlich aufgelegt. Ein Fehler, den das kantonale Tiefbauamt erst aufgrund von drei Einsprachen erkannte, die innerhalb der Auflagefrist eingingen und die verschiedene projektbezogene Begehren enthalten.

Das Tiefbauamt wolle nun mit den Einsprechern das Gespräch suchen, heisst es weiter. Dann folgt die Projektfestsetzung durch den Regierungsrat, wogegen Rechtsmittel ergriffen werden können. Das Tiefbauamt will daher kein Risiko eingehen und die Bauarbeiten per 25. April einstellen, bis das Strassenprojekt rechtskräftig festgesetzt ist.

Der Unterbruch hat Auswirkungen auf den Zeitplan: Die geplanten Belagsarbeiten und die damit verbundene Teilsperrung der Seestrasse, die vom 27. August bis 28. September vorgesehen waren, werden verschoben. Bis es weiter geht, kann die Strasse normal zweispurig und ohne Baustellen-Lichtsignal befahren werden.

Der Regierungsrat hatte im September 2017 Ausgaben von knapp 4 Millionen Franken bewilligt, um die Strasse zwischen dem Steinrad und der Einmündung Forchstrasse – der Abschnitt ist in schlechtem Zustand – instandzusetzen. Dabei werden unter anderem auch Werkleitungen, Entwässerungs- und Lichtsignalanlagen erneuert sowie Fussgängerstreifen mit Mittelschutzinsel ausgerüstet.

Stadt Bern sieht sich bei Förderung des Veloverkehrs auf gutem Weg

Die Stadt Bern möchte bis im Jahr 2030 den Veloverkehr verdoppeln. Sie sieht sich gut auf Kurs, denn von 2014 bis 2017 konnte eine Zunahme um 35 Prozent festgestellt werden. Dies schliessen die Stadtbehörden aus einer Auswertung von vierzehn automatischen Zählstellen.

“Dieses Resultat freut mich sehr. Es zeigt, dass die Massnahmen der Velo-Offensive Wirkung zeigen und dass wir auf den richtigen Weg sind”, wird Gemeinderätin Ursula Wyss (SP), in einer Mitteilung der Direktion für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün vom Montag zitiert.

Die Stadt erhofft sich von der 2014 initiierten Velo-Offensive, dass die Lebensqualität in der Stadt trotz steigenden Verkehrsaufkommens mindestens erhalten werden kann. Die Velozählungen sind eine wichtige Grundlage für die Planung weiterer Massnahmen.

An drei Standorten in Bern wird die Velozählung künftig für alle sichtbar: auf dem Bubenbergplatz, im Monbijou und an Nordring sind seit Montag drei sogenannte Velobarometer in Betrieb. Sie zeigen den jeweiligen Tages- und den Jahresstand an Velofahrenden am betreffenden Ort an.

Appenzell: Siegerprojekt für neues Hallenbad stammt aus Zürich

Das Projekt für ein neues Hallenbad in Appenzell nimmt Gestalt an: Das Zürcher Büro Peter Moor Architekten ETH/SIA hat mit seinem Vorschlag den Projektwettbewerb für den Neubau des Hallenbads gewonnen.

Am selektiven Projektwettbewerb haben sich zwölf Architekturbüros beteiligt, wie die Innerrhoder Ratskanzlei am Montag mitteilte. Das Siegerprojekt “Equilibre” sieht einen niedrigen, zweigeschossigen Holzbau mit Betonsockel und Flachdach vor.

Das Gebäude hat von oben betrachtet die Form eines Windrades. Im Erdgeschoss sind das Schwimmbecken, das Lehrbecken und der zentrale Eingangsbereich mit Garderoben untergebracht. Der Wellnessbereich befindet sich im Obergeschoss.

Das Projekt habe die Jury vor allem durch die ortsbauliche und architektonische Qualität sowie das offene Potenzial für betriebliche Abläufe überzeugt, heisst es in der Mitteilung weiter.

Die Standeskommission (Regierung) hat die Auswahl der Jury bestätigt. Das Bau- und Umweltdepartement wurde beauftragt, das Projekt in Zusammenarbeit mit dem siegreichen Architekturbüro zu überarbeiten. Der von der Landsgemeinde erteilte Kredit von 20 Mio. Franken kann eingehalten werden.

Das Hallenbad an der Sitterstrasse in Appenzell war im Jahre 1971 in Betrieb genommen worden. Im Jahre 2014 wurde das Bad aus sicherheitstechnischen Gründen geschlossen.

Die Hallenschwimmbad Appenzell AG führte 2012 einen Studienauftrag für ein Neubauprojekt durch. 2015 wies die Landsgemeinde eine erste Hallenbad-Vorlage zurück, nach welcher der Kanton 9,5 Mio. Franken an die Gesamtkosten von 23,5 Mio. Franken hätte zahlen müssen.

Der Kanton übernahm die Federführung für den Neubau und kommt nun allein für die Investitionen auf. 2017 unterbreitete der Grosse Rat der Landsgemeinde gleich zwei neue Vorlagen: Ein blosses Basisangebot für 16,3 Mio. Franken oder ein Basisangebot mit zusätzlicher Sauna für 20 Mio. Franken. Eine Bauherrenreserve von 1 Mio. Franken kommt bei beiden Varianten dazu. Das Stimmvolk sprach sich für die Variante mit Sauna aus.

Beim Küssnachter Problemtunnel wird nun von beiden Seiten gebohrt

Die Bohrarbeiten am Tunnel der Südumfahrung in Küssnacht gehen weiter, nachdem der Vortrieb wegen Wassereinbruch und eines Erdlochs unterbrochen werden musste. Die Eröffnung Ende 2019 sehen die Verantwortlichen weiterhin als realistisch.

Seit Anfang April werde der Tunnelvortrieb alternierend von beiden Seiten her ausgeführt, teilte das Schwyzer Baudepartement am Dienstag mit. Während Mineure auf der einen Seite des Tunnels den Rohrschirm bohren, festigen Spezialisten auf der anderen Seite mittels Jetting den Firstbereich, indem sie in 15 Meter tiefe Bohrlöcher Zement einspritzen.

Ist eine Vortriebsetappe fertiggestellt, wechseln die Teams ihren Standort. Auf diese Weise sei der Tunnelvortrieb effektiv und gleichzeitig sicher.

Der Vortrieb in der 348 Meter langen Untertagebaustrecke der Südumfahrung musste am 20. September eingestellt werden, nachdem sich über dem Südvortrieb unerwartet eine Sandlinse gesenkt hatte. Diese bildete an der Oberfläche ein mehrere Meter tiefes Erdloch. Bereits im Juli hatte ein Wassereinbruch die Bauarbeiter gezwungen, den Tunnelvortrieb vorübergehend einzustellen.

Seit Anfang März sind Filterbrunnen in Betrieb, die das vorhandene Wasser fassen und ableiten. Die Wassermengen seien zurzeit gering, der Grundwasserdruck im Tunnel werde aber wirkungsvoll entlastet.

Von der Untertagebaustrecke sind 191 Meter bereits ausgebrochen. Trotz Unterbrüchen sei die Eröffnung der Südumfahrung Küssnacht Ende 2019 immer noch realistisch, weil in der Zwischenzeit Arbeiten vorgezogen werden konnten, die im ursprünglichen Terminplan erst für später vorgesehen waren.

Neues Quartier in Luzerner Stadtteil Reussbühl geplant

Im vernachlässigten ehemaligen Dorfkern des Luzerner Stadtteils Reussbühl soll in den nächsten 20 Jahren ein neues Quartier gebaut werden. Den Auftakt dazu machen soll die Überbauung Reusszopf, die gemäss Plänen im Mündungsgebiet der Kleinen Emme in die Reuss 80 neue Mietwohnungen und 1300 Quadratmeter Gewerbefläche umfasst.

Seit der neugestaltete Seetalplatz in Emmenbrücke in Betrieb ist, umfährt eine grosser Teil des Strassenverkehrs das ehemalige Zentrum von Reussbühl. Nun soll in dem von der Industrie geprägten Gebiet das Quartier “Reussbühl Ost” entstehen.

Vorgesehen sind in den nächsten zwei Jahrzehnten der Bau von 800 Wohnungen und Flächen für 700 Arbeitsplätze. Der kommunale Bebauungsplan soll bis im Sommer beim Kanton zur Vorprüfung eingereicht werden. Sei der Bebauungsplan genehmigt, könne die Überbauung Reusszopf umgesetzt werden, teilten die Initianten am Dienstag mit.

Die Federführung bei dem 47 Millionen Franken teuren Reusszopf-Projekt hat die Baugenossenschaft Reussbühl, die mit Partnern die Baugenossenschaft Reusszopf gegründet hat. Vorgesehen ist in den nächsten drei bis vier Jahren der Bau von 80 preisgünstigen Wohnungen sowie Gewerberäumen.

Realisiert wird ein Projekt der Architekten Lütolf und Scheuner, die sich in einem Konkurrenzverfahren durchgesetzt haben. Entlang der Reusszopfstrasse soll ein fünfstöckiger Längsbau, der aus fünf Hausteilen besteht, realisiert werden. Gegen die Hauptstrasse hin soll ein vierstöckiges Haus gebaut werden. Die Gebäude und die vorgesehenen Grüninseln sollen eine hofartige Atmosphäre schaffen.

Baselbiet fördert weiterhin Biodiversität im Landwirtschaftsgebiet

Das Baselbiet sei bei der Biodiversitätsförderung auf dem richtigen Weg, benötige aber weitere Investitionen. Um die Ziele des Bundes zu erreichen, muss nach Angaben der Baselbieter Regierung die ökologische Qualität der bestehenden Flächen verbessert werden. Auch brauche es mehr Förderflächen.

Seit 1989 beteiligen sich Baselbieter Landwirte am kantonalen Naturschutzprogramm “Biodiversitätsförderung und Landschaftsqualität im Landwirtschaftsgebiet”. Die Baselbieter Regierung genehmigte am Dienstag die Weiterführung des Programmes bis 2021. Die Nettokosten für den Kanton dürften rund 4,6 Millionen Franken betragen.

Der Schlüssel zum Erfolg des Programmes liege darin, dass die Leistungen der Landwirte zu Gunsten der Natur “fair abgegolten werden”, heisst es in der Mitteilung. Ende des letzten Jahres standen 4070 Förderobjekte auf einer Fläche von 2588 Hektaren unter Vertrag.

Dies entspricht 12,3 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche des Kantons Basel-Landschaft. 82 Prozent der Bauern beteiligen sich am Programm. Gefördert werden rund 55’000 Hochstamm-Obstbäume, 31,5 Kilometer Wiesenbäche und 2,5 Kilometer Trockenmauern.

Die Weiterführung des Programmes bis 2021 kostet rund 41 Millionen Franken, wovon der Bund 89 Prozent übernimmt. Aufgrund des hohen Bundesbeitrages habe jeder vom Kanton in dieses Programm investierte Franken eine neunfache Hebelwirkung, heisst es.

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