Sanierung der Berner Schwarztorstrasse vorläufig abgeschlossen

Sanierung der Berner Schwarztorstrasse vorläufig abgeschlossen

Nach etwas mehr als einem Jahr sind die Sanierungsarbeiten und die neue Veloachse an der Berner Schwarztorstrasse fertig. Radfahrer können nun in beiden Richtungen auf einer eigenen Spur fahren. Die Einführung von Tempo 30 ist noch nicht umgesetzt worden.

Grund dafür ist ein hängiges Beschwerdeverfahren, wie die städtischen Direktionen für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün und der Energieversorger Energie Wasser Bern (ewb) am Freitag in einer gemeinsamen Mitteilung schreiben.

Die Einführung von Tempo 30 auf dem Streckenabschnitt zwischen der Belp- und der Sulgeneckstrasse ist ein Beschluss des Berner Stadtparlaments.

Bis auf den Deckbelag fertig ist hingegen die Veloroute Richtung Westen der Stadt Bern. Das Projekt umfasste nicht nur Arbeiten an der Strasse, sondern auch in deren Untergrund. So wurden auch die Kanalisation sowie die Gas- und Wasserleitungen umfassend saniert.

Zwei der vier bestehenden Lichtsignalanlagen wurden komplett erneuert und dem neuen Verkehrsregime angepasst. Im Dezember werden noch letzte Fertigstellungsarbeiten vorgenommen und die Installationsplätze zurückgebaut.

Im Sommer 2020 wird noch der Deckbelag zwischen der Sulgeneck- und der Zieglerstrasse aufgebracht.

Im Zusammenhang mit der neuen Veloachse und der Sanierung der Schwarztorstrasse startete die Stadt auch einen Pilotversuch an der Lichtsignalanlage am Verkehrsknoten Monbijou-/Schwarztorstrasse.

Die Ampeln an den Fussgängerstreifen über die Monbijoustrasse wurden probehalber ausgeschaltet und nur bei einer Tramdurchfahrt aktiviert. Der Versuch startete am 21. November. Schon bald traten aber Sicherheitsprobleme auf und der Versuch wurde umgehend abgebrochen, wie aus der Mitteilung von Stadt und ewb weiter hervorgeht.

Die Kreuzung wird zur Zeit durch einen Verkehrsdienst geregelt, bis die Lichtsignalanlagen wieder umprogrammiert sind.

Roche zieht Ausbau ihres Hochhaus-Clusters am Rhein in Betracht

Die neuen Roche-Türme im Norden des Basler Hauptsitzes sind noch am Wachsen, und bereits denkt der Basler Pharmakonzern über zusätzliche Hochhäuser nach. Anstelle des alten Forschungs- und Bürotraktes am Rhein könnten ab 2024 drei neue Türme in die Höhe schiessen.

Roche wächst am Hauptsitz in Basel kräftig in die Höhe. Der neue Bau 2 an der Grenzacherstrasse hat inzwischen eine Höhe von 90 Metern erreicht und wird 2022 mit 205 Metern den Bau 1 als höchstes Gebäude der Schweiz ablösen. In seiner unmittelbaren Nachbarschaft werden bis Ende 2023 vier neue Forschungsbauten entstehen – das höchste unter ihnen 114 Meter hoch.

Die neuen Forschungsbauten auf dem Nordareal sind als Ersatz für den heutigen, aus den 1950er-Jahren stammenden Forschungs- und Bürotrakt auf dem südlichen Arealteil am Rhein gedacht, wie Roche an einer Medienorientierung am Freitag mitteilte. Die alte Bebauung entspreche nicht mehr den heutigen Anforderungen an nachhaltige und moderne Arbeitsplätze und werde deshalb abgebrochen.

Stehen bleiben werden lediglich der 178 Meter hohe Bau 1 aus dem Jahr 2015 und der architektonisch wertvolle Sitz der Konzernleitung aus dem Jahr 1937. Damit wird neben dem öffentlich zugänglichen Solitude-Park Platz für neue Bauten frei. Roche will diesen Platz nun aber nicht mehr flächendeckend neu überbauen. Der Pharmakonzern denkt vielmehr darüber nach, den Hochhaus-Cluster mit locker verteilten neuen Türmen zu erweitern.

In Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Herzog & de Meuron hat Roche einen visualisierten Bebauungsplan entworfen. Dieser sieht bis zu vier Neubauten vor, darunter ein kreisrundes niedriges Empfangsgebäude und drei Bürohochhäuser mit einer maximalen Höhe von 130 Metern.

Die Parkanlage am Rhein wird dadurch erweitert, wobei allerdings noch nicht feststeht, ob und wie weit die Anlage auch öffentlich zugänglich sein wird. Eine Aufwertung beziehungsweise Verbreiterung wird aber die Solitude-Promenade erfahren. Das werde helfen, die heutigen Konflikte zwischen Velofahrern und Fussgängern auf dem noch beengten Durchgang zwischen Rhein und Roche-Areal zu beheben, sagte Jürg Erismann, Stadortleiter Basel/Kaiseraugst, am Medienanlass.

Auch noch nicht restlos geklärt ist, wann die neuen Hochhäuser entstehen werden und ob es überhaupt deren drei brauchen wird. Das hänge von der Entwicklung des Unternehmens ab, der man aber mit Zuversicht entgegenblicke, sagte Erismann. Als gesetzt gilt der Neubau des Empfangszentrums in der Mitte der neuen Parkanlage.

Über die Kosten für die Neubauten konnten die Verantwortlichen noch nichts sagen. Lediglich dazu, dass alleine der Abbruch der Altbauten rund 100 Millionen Franken kosten wird.

Mit den Neubauten, die sich bereits im Bau befinden, wird die Zahl der Arbeitsplätze am Roche-Hauptsitz von derzeit 6000 auf 8000 im Jahr 2024 anwachsen. Die angedachten drei neuen Türme am Rhein böten dann Platz für zusätzliche 2000 Arbeitsplätze, so dass die Zehntausendergrenze geknackt werden könnte.

Roche versteht die nun vorgestellten Bebauungspläne als ein “weiteres klares Bekenntnis” zum Standort Basel. Das will der Konzern auch mit den Investitionen belegt wissen: In den vergangenen zehn Jahren wurden über fünf Milliarden Franken in den Ausbau der Standorte Basel und Kaiseraugst investiert. In den nächsten drei Jahren werden – die am Freitag vorgestellten Pläne nicht eingerechnet – noch drei weitere Milliarden Franken dazukommen.

Geld für Neubau des Kunsthauses Baselland beisammen

Das Geld für den geplanten Neubau des Kunsthauses Baselland auf dem Dreispitz-Areal in Münchenstein ist beisammen. Die für den Kern des Bauvorhabens notwendigen sieben Millionen Franken stünden nun zur Verfügung, teilte das Kunsthaus Baselland am Samstag mit.

Diese Woche habe durch eine Kreditzusage der Basellandschaftlichen Kantonalbank die Finanzierungslücke geschlossen werden können, heisst es in der Mitteilung. Als nächster Schritt ist die Baueingabe geplant. Zu den wichtigsten Partnern des Projekt zählen der Kanton Basel-Landschaft mit einer Zusage von 2,5 Millionen Franken sowie Firmen, Stiftungen und private Gönnerinnen und Gönner.

Das neue Kunsthaus Baselland zählt zu den wichtigsten kulturpolitischen Projekten des Kantons. Die Bemühungen um eine Finanzierung dauern bereits seit über fünf Jahren an. Die Gesamtkosten für den Neubau werden vom Kunsthaus auf rund 9,5 Millionen Franken veranschlagt.

Die Spendensammlung läuft derweil weiter. Die aktuelle Finanzierung ermögliche den Bau in einer “absoluten Minimalausstattung”, schreiben die Promotoren. Um das Kunsthaus zeitgemäss ausstatten zu können, sei man weiterhin auf Zuwendungen angewiesen.

Entworfen wurde das Neubau-Projekt auf dem Gelände der heutigen Dreispitzhalle an der Helsinki-Strasse durch Buchner Bründler Architekten aus Basel. Es behält die Struktur einer alten Lagerhalle weitgehend bei und ergänzt sie mit drei schlanken, hohen dreieckigen Lichttürmen.

Heute steht das Kunsthaus Baselland auf Muttenzer Boden an der Birs neben den St. Jakob-Stadion. Die Ausstellungsfläche beträgt rund 1400 Quadratmeter, wobei rund 400 Quadratmeter während der Wintermonate nicht beheizbar seien. Der Neubau soll ebenfalls rund 1400 Quadratmeter Ausstellungsfläche aufweisen, die indes jederzeit komplett bespielbar sind.

Als neuer Kunsthaus-Standort ist das Dreispitz-Areal schon länger im Fokus. Ein früheres Neubau-Projekt hatte sich dort indes nicht realisieren lassen; es war an den zu hohen Kosten gescheitert. Das Kunsthaus Baselland besteht seit 1998.

Senkrechte Solaranlagen ermöglichen Kombination mit Dachbegrünung

Begrünte Dächer können Gebäude kühlen, konkurrieren aber um den Platz mit Fotovoltaik. Ein Ausweg sind senkrechte Solaranlagen. Forschende der ZHAW zeigen nun, dass sich die vertikalen Module und die Dachbegrünung sogar gut ergänzen.

Ein Pionierprojekt auf einem Flachdach einer Seniorenresidenz in Winterthur: Ein Jahr lang haben Forschende der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW dort gemessen, wie viel Strom beidseitig aktive, senkrechte Solarmodule produzieren. Demnach stehen die nach Osten und Westen orientierten Doppel-Module in Sachen Ertrag den einseitigen, nach Süden gerichteten kaum nach, wie die ZHAW am Donnerstag mitteilte.

Ein Vorteil der senkrechten Module: Sie liefern morgens und abends den meisten Strom, also dann, wenn er am meisten benötigt wird. Womöglich könnten die Bewohner des Gebäudes den Strom somit mehr selbst nutzen als ihn ins Netz einzuspeisen. Zudem könnte der zu Randzeiten erzeugte Strom womöglich künftig teurer verkauft werden.

Ein für die nun vorgestellte Untersuchung viel zentralerer Vorteil: Senkrechte Module machen eine Dachbegrünung möglich. Diese kann im Sommer die oberen Stockwerke kühler halten und die Luftqualität verbessern.

Aber nicht nur das. Wie die Forschenden um Hartmut Nussbaumer mit ihren Langzeitmessungen feststellten, kann die Bepflanzung sogar bei der Stromproduktion helfen. Und zwar wenn silberlaubige Pflanzen zum Einsatz kommen. Im Vergleich zu einem Standard-Gründach steigerten die silberlaubigen Pflanzen den Stromertrag um bis zu 17 Prozent.

Auch wenn im Winter Schnee auf dem Dach liegen bleibt, behindert das die Stromproduktion nicht etwa, wie oft bei herkömmlich angeordneten Fotovoltaikanlagen. Der Schnee unterstützt sie sogar durch Reflektion der Sonneneinstrahlung, die von den senkrechten Modulen ebenfalls eingefangen werden kann.

Ein Nachteil ist hingegen, dass sich bei der senkrechten Anordnung mit dem erforderlichen Abstand dazwischen nicht gleich viele Module auf einer gegebenen Dachfläche installieren lassen wie bei im 30 Grad Neigungswinkel nach Süden ausgerichteten Anlagen.

Der Gesamtertrag fällt somit geringer aus. Für die Forschenden stand indes nicht die Maximierung des Ertrags, sondern eine kombinierte Nutzung im Vordergrund.

Betriebsgebäude der St. Galler Feuerwehr wird saniert

Das Betriebsgebäude von Feuerwehr und Zivilschutz der Stadt St. Gallen wird saniert und erweitert. Die Stimmberechtigten haben einem Kredit von 19,8 Millionen Franken zugestimmt.

Für den Kredit gab es 14’011 Stimmen, dagegen 1966 Stimmen. Die Stimmbeteiligung lag bei 36,8 Prozent.

Das Feuerwehrgebäude an der Notkerstrasse 44 wurde 1969 in Betrieb genommen. Seit mehreren Jahren sind die Platzverhältnisse den betrieblichen Anforderungen nicht mehr gewachsen.

Es bestehe sowohl in baulicher als auch in energetischer Hinsicht Sanierungsbedarf, heisst es in der Abstimmungsvorlage. Seit Bezug des Gebäudes vor 50 Jahren sei keine Gesamtsanierung erfolgt. Zurzeit sei etwa die Gebäudehülle an mehreren Stellen undicht.

Den Zuschlag zur Sanierung und Erweiterung erhielt im vergangenen Jahr das Projekt der Flur Architekten SIA in St. Gallen. Dieses sieht eine Verlängerung und Aufstockung des Gebäudes vor. Die Dachfläche soll mit einer Solarstromanlage bestückt werden.

Gesamthaft wird mit Kosten von 20,7 Mio. Franken gerechnet. Die Gebäudeversicherungsanstalt (GVA) beteiligt sich mit 0,92 Mio. aus dem Kantonalen Feuerschutzfonds. Der Beginn der Bauarbeiten ist für Herbst 2021 geplant, Bezugstermin des erweiterten Feuerwehrdepots soll im Sommer 2023 sein.

Stadtrat gibt grünes Licht für Sanierung Monbijoustrasse

Ab 2021 soll in Bern die Monbijoustrasse zwischen Eiger- und Seftigenstrasse umfassend saniert werden. Der Stadtrat hat am Donnerstag einen Kredit von 18,8 Mio. Franken bewilligt. Das Stimmvolk entscheidet am 9. Februar 2020.

Die Gesamtkosten für die Sanierung belaufen sich auf 29,7 Mio. Franken. Zur Abstimmung gelangt der städtische Anteil von 18,8 Mio. Franken. Die restlichen Kosten gehen zu Lasten von Bernmobil, EWB und Wärmeverbund Marzili. Der Stadtrat hiess die Vorlage mit 45 zu 17 Stimmen gut.

Zuvor wies der Rat Rückweisungsanträge von FDP und SVP klar ab. Die FDP wollte mehr Transparenz bei den Kosten und eine Beibehaltung der heutigen Verkehrsführung bei der Haltestelle “Wander”. Die SVP forderte, die aufgehobenen Parkplätze anderswo zu ersetzen.

Die Sanierung ist nötig, weil die Tramgeleise auf einem Teil der Strasse das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben. Zudem hat die Stadt Mängel bei der Verkehrssicherheit ausgemacht. Eng ist der Strassenraum etwa bei der Tramhaltestelle Wander.

Das Wartehäuschen stadteinwärts soll deshalb abgebrochen und durch ein neues Häuschen in der Mitte des neuen Perrons ersetzt werden. Die Haltestelle stadtauswärts soll so umgebaut werden, dass eine Umfahrung durch den motorisierten Individualverkehr nicht mehr möglich ist und Autos hinter den haltenden Trams warten müssen.

Nebst den Gleisen und Strassenoberflächen sollen auch die Abwasserkanäle aus dem frühen 20. Jahrhundert ersetzt werden. Mit der Sanierung wird das Abwasser in einer einzigen Leitung mit grösserem Durchmesser kanalisiert.

Luzius Theiler (GaP) wollte erreichen, dass fünf Bäume bei der Tramhaltestelle Wander wegen der Erweiterung des Wartebereichs nicht gefällt werden müssen. Wenn man sich zum Klimaschutz bekenne, müsse man sich auch zum Baumschutz bekennen, erklärte Theiler. Sein Antrag scheiterte mit 32 zu 21 Stimmen bei 11 Enthaltungen.

Baudirektorin Ursula Wyss (SP) betonte, dass erstmals bei einem Bauprojekt ein aktiver Baumschutz enthalten sei. Bei 28 Bäumen sei deren Erhaltung möglich. Die fünf Bäume an der Haltestelle Wander stünden jedoch direkt auf unterirdischen Leitungen, was es verunmögliche, die betreffenden Bäume zu erhalten.

Theiler erreichte jedoch, dass in der Abstimmungsbotschaft ein Bild der zu fällenden Baumgruppe eingefügt werden muss. Sofern das Stimmvolk dem Kredit zustimmt und die Plangenehmigung des Bundesamts für Verkehr sowie die Baubewilligung fristgerecht vorliegen, starten die Bauarbeiten im Frühling 2021.

Neuenkirch kann Musik- und Kulturraum Grünau neu bauen

Die Gemeinde Neuenkirch erhält für über 8,6 Millionen Franken einen neuen Musik- und Kulturraum. Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger segneten am Sonntag den Sonderkredit und das Bauprojekt auf der Grünau mit 1210 zu 491 Stimmen ab.

Die Stimmbeteiligung lag bei knapp 34 Prozent. Somit kann die Gemeinde die Dreifachsporthalle Grünau aufstocken und die Musikschule in den Schulcampus integrieren. Bislang wurden die Gebäude beim Klösterli und am Gärtnerweg als Probelokal sowohl von der Musikschule als auch von den Musik- und Gesangsvereinen genutzt. Beide Gebäude, insbesondere das Klösterli, sind baufällig.

Der Gemeinderat entschied sich für die Aufstockung der Dreifachhalle Grünau, insbesondere weil dadurch kein freies Land bebaut werden muss. Die Aufstockung wird in Holz ausgeführt. Baubeginn ist voraussichtlich im kommenden Frühling, im August 2021 soll die Anlage bezugsbereit sein.

Im Sonderkredit enthalten sind auch die Kosten für Klaviere, Möbel und Einbauschränke sowie mobile Akustikmassnahmen wie zum Beispiel Vorhänge. Auf die flach geneigten Dachflächen wird eine Photovoltaikanlage montiert.

Kanton Uri hilft bei Sanierung der Schiffstation Tellsplatte

Die Kursschiffe auf dem Vierwaldstättersee sollen künftig die Schiffstation Tellsplatte wieder ansteuern. Der Kanton Uri beteiligt sich mit maximal 250’000 Franken an der Sanierung der Station. Der Landrat genehmigte am Mittwoch einen Verpflichtungskredit einstimmig.

Im Januar 2019 wurde die Schiffstation Tellsplatte wegen baulicher Mängel geschlossen. Seitdem fährt die Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV) die Station nicht mehr an. Die SGV ist aufgrund der geringen kommerziellen Bedeutung der Station nicht bereit, die gesamten Kosten für eine Sanierung in der Höhe von rund 600’000 Franken allein zu tragen.

Jährlich steigen je rund 6000 Schiffsgäste der SGV bei der Station ein und aus. Im Vergleich zu anderen Schiffstationen am Vierwaldstättersee ist die Frequenz damit unterdurchschnittlich. Falls sich Dritte an der Sanierung beteiligen, würde sie die Station wieder anfahren.

Der Kanton ist rechtlich zwar nicht verpflichtet, sich an den Kosten zu beteiligen. Doch Volkswirtschaftsdirektor Urban Camenzind sagte, bei den Verhandlungen habe er den Eindruck erhalten, dass die SGV am liebsten bloss im Luzerner Seebecken hin- und herfahren würde und höchstens einmal für ein Foto für den Katalog einen Abstecher in den Urnersee machen möchte.

SGV und Kanton einigten sich schliesslich auf Beiträge von je 250’000 Franken. Sisikon als Standortgemeinde sammelte über einen Spendenaufruf und die Unterstützung einer privaten Crowdfunding-Aktion zugunsten der Schiffstation einen Betrag von über 100’000 Franken. Die Kommissionssprecherin sprach von einem geringen Beitrag der Gemeinde Sisikon, zumal nur 10’000 Franken davon von der Bürgergemeinde stammten.

Sowohl die Kommission als auch sämtliche Fraktionen im Landrat waren sich aber einig, dass der Kantonsbeitrag nötig sei und die Tellsplatte auch künftig angefahren werden solle.

Zu Reden gaben die Besitzverhältnisse der acht Schiffstationen am Urnersee. So besteht bei einigen der Landestege nämlich kein Grundbucheintrag bezüglich Besitzern.

Auch bei anderen Schiffstationen stehen Sanierungen an. Der Kantonsbeitrag an die Tellsplatte ist laut der Regierung aber nicht richtungsweisend, weil die die Tellsplatte aufgrund ihrer Zubringerfunktion zur Tellskapelle, einem Kulturgut von nationaler Bedeutung, eine besondere Funktion habe.

Schwyzer stimmen über 92-Millionen-Neubau der Kanti Ausserschwyz ab

Das Schwyzer Stimmvolk entscheidet, ob der Kanton für 92 Millionen Franken eine neue Kanti in Pfäffikon bauen darf. Dort sollen die heutigen Kantonsschulen von Pfäffikon und Nuolen zusammengelegt und künftig insgesamt 600 Gymnasiastinnen und Gymnasiasten unterrichtet werden.

Gegen die Ausgabenbewilligung wurde das Referendum ergriffen, deshalb kommt die Vorlage am 24. November vors Volk. Das Referendumskomitee kritisiert etwa die hohen Kosten und die Stilllegung des Märchler Mittelschulstandorts.

Die Regierung sieht das anders. Sowohl die Schule in Pfäffikon als auch jene in Nuolen müssten umfangreich saniert werden. Es biete sich nun die Möglichkeit, mit dem Neubau der Kantonsschule Ausserschwyz (KSA) am bestehenden Standort in Pfäffikon die beiden Teilschulen zusammenzuführen.

Der heutige Betrieb an zwei Standorten habe teilweise aufwendige Abläufe und Doppelspurigkeiten zur Folge. Vor allem aber erschwere er ein optimales Bildungsangebot. So sei es beispielsweise aufgrund der ungleichen Schülerzahl nicht möglich, an beiden Standorten dasselbe umfassende Angebot an Wahlpflicht­ und Freifächern anzubieten.

Das Schulhaus soll frühestens auf das Schuljahr 2024 bezugsbereit sein. Die Schüler besuchen während der rund dreijährigen Bauzeit den Unterricht in einem Provisorium. Das Bauprojekt ist aus einem Wettbewerb hervorgegangen. Es besteht aus einem kreuzförmigen Baukörper aus Holz, Beton und Backstein.

Vom Kredit entfallen 57 Millionen Franken auf den eigentlichen Schulhausbau. Dazu kommen eine Dreifachsporthalle, Mensa, Aula und Schulraumprovisorien, die Umgebung sowie die Berufs- und Studienberatung und die Aussenstelle der Pädagogischen Hochschule Schwyz (PHSZ). Drei Millionen Franken kostet die Tiefgarage mit öffentlichem Schutzraum. Was mit dem Gebäude in Nuolen passieren wird, ist noch offen.

Das Parlament stimmte dem Kredit zwar mit 70 zu 20 Stimmen zu, das Projekt erntete aber schon damals Kritik. Der Standort Pfäffikon sei weit vom Bahnhof abgelegen und die Zusammenlegung der beiden Ausserschwyzer Mittelschulen bringe keinen Mehrwert, hiess es. Die Schwyzer Parteien sind gespalten, die SVP und die CVP befürworten den Neubau, SP und FDP sind dagegen.

1327 neue Wohnungen auf der Basler Erlenmatt innert zehn Jahren

Die Transformation des ehemaligen DB-Güterbahnhofs in Basel in ein neues Wohnquartier schreitet voran. Im neuen Stadtteil Erlenmatt sind seit 2009 insgesamt 1327 Wohnungen entstanden.

Das Gebiet Erlentor, das 2009 bezogen wurde, umfasst 233 Wohnungen. Erlenmatt-West zählt 574 Wohnungen und Erlenmatt-Ost, wo die gemeinnützige Wohnbau-Stiftung Habitat aktiv ist, 520 Wohnungen. Das geht aus dem aktuellen Dossier “Gesellschaft & Soziales” des Statistischen Amtes Basel-Stadt hervor.

Ende September 2019 lebten auf dem Erlenmatt-Areal im Norden Kleinbasels im insgesamt 2393 Personen. 972 sind Schweizerinnen und Schweizer. Bei 1421 Bewohnern handelt es sich um ausländische Staatsangehörige.

Auf einer Fläche von rund 150’000 Quadratmetern sind insgesamt 78 Nationalitäten vertreten. Die grösste ausländische Bevölkerungsgruppe auf dem Erlenmatt-Areal bilden – wie auch im Gesamtkanton – die Deutschen (12,1 Prozent). Auf Platz zwei folgen die Inder (7,8 Prozent), danach die Italiener (4,6 Prozent) und die Nordmazedonier (3 Prozent).

Die Bewohnerinnen und Bewohner der Erlenmatt seien im Durchschnitt 31,3 Jahre alt und damit 11,4 Jahre jünger als jene des Gesamtkantons, schreibt das Statistische Amt. Am jüngsten sind die Bewohner Ostteils mit einem Durchschnittsalter von 29,9 Jahren. Dort bilden Schweizer Kinder bis neun Jahre die grösste Altersgruppe.

Überhaupt ist das Gebiet Erlenmatt-Ost besonders bei den Schweizerinnen und Schweizer beliebt. So leben dort mit 50,7 Prozent deutlich mehr Schweizer Staatsangehörige als in Erlenmatt-West, wo der Anteil 37,2 Prozent beträgt.

In Erlenmatt-Ost und Erlenmatt-West bilden die Deutschen jeweils die grösste ausländische Bevölkerungsgruppe. Anders sieht es beim zentralen Arealteil Erlentor aus. Dort sind Personen mit indischer Staatsangehörigkeit die grösste ausländische Gruppe.

In den beiden Arealteilen West und Ost ist auch der Anteil von Bewohnerinnen und Bewohnern aus Nordmazedonien, Italien, Spanien, Portugal und der Türkei im Vergleich zur Gesamtbevölkerung des Kantons höher.

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