Bundesrat will Baukultur weiter fördern

Bundesrat will Baukultur weiter fördern

Mit sieben übergeordneten Zielen und 41 konkreten Massnahmen will der Bundesrat die Baukultur in der Schweiz fördern. Mehrheitlich können die Ideen ohne zusätzliche Mittel umgesetzt werden.

Nur beim federführenden Bundesamt für Kultur (BAK) fällt ein Mehrbedarf an, der im Rahmen der Kulturbotschaft 2021-2024 beantragt wird. Diese wurde wie die “Strategie Baukultur” am Mittwoch vom Bundesrat verabschiedet.

Der Rahmenkredit Baukultur beträgt für die kommenden vier Jahren 103,9 Millionen Franken. Der grösste Teil davon fliesst in den Erhalt schützenswerter Objekte und in Archäologie.

Die 70-seitige “Interdepartementale Strategie zur Förderung der Baukultur” zeigt auf, wie der Bund in seiner Funktion als Bauherr, Eigentümer, Betreiber, Regulator und Geldgeber Baukultur fördern will. In ihr bündelt er erstmals die baukulturellen Tätigkeiten des Bundes und legt verbindliche Ziele und Massnahmen zu deren Umsetzung fest.

Beispiel für eine baukulturelle Massnahme ist etwa, Hochspannungsleitungen zu verkabeln. In der Strategie aufgeführt ist auch, dass die Baukultur bei den Eisenbahnunternehmen wie den SBB verankert und gepflegt werden soll.

Eine hohe Baukultur erfüllt laut dem Bundesrat verschiedene Zwecke: Sie führt zu gut gestalteten Städten und Dörfern und damit zu einer Verbesserung der Lebensqualität. Sie trägt auch zum gesellschaftlichen Zusammenhalt des Landes bei.

Das Thema ist aktuell. So beeinflussen etwa die Urbanisierung, der Klimawandel, die Digitalisierung und der Verlust an Biodiversität den Lebensraum folgenreich. Über fünfzehn Bundesstellen haben die Strategie gemeinsam erarbeitet.

Um die Bevölkerung für die Bedeutung einer hohen Baukultur zu sensibilisieren, setzt die Strategie Schwerpunkte bei der Vermittlung und baukultureller Bildung einerseits und bei der Ausbildung baukultureller Kompetenzen von Fachleuten andererseits. Mehrere Massnahmen zielen darauf ab, die Bau- und Planungsqualität zu verbessern. Andere wollen die sektorübergreifende und transdisziplinäre Zusammenarbeit intensivieren.

Interview mit Veronika Schnabel, Head of Marketing Hilti (Schweiz) AG


Anlässlich der Swissbau 2020 hatte Spektrum Bau die Möglichkeit mit Frau Veronika Schnabel, Head of Martketing der Hilti (Schweiz) AG über anstehende Herausforderungen, deren Lösungen und die Baustelle 4.0 zu reden. Das ganze Interview finden Sie im Anschluss.

Was zeigt die Hilti (Schweiz) AG an der Swissbau 2020?

Wir zeigen unsere End-to-End-Lösung, mit der wir von der integralen Planung über die digitale Messtechnik bis hin zur effizienten Organisation auf der Baustelle alles abbilden können. In dieser Vollständigkeit ist das einzigartig. Wenn Sie als Beispiel die integrale Planung nehmen, ist es heute so, dass nicht selten jedes Gewerk individuell geplant wird, was zwangsläufig zu Komplikationen auf der Baustelle führt. Wir helfen aktiv dabei, die Gewerke zusammenzubringen, damit Zeit, Platz und Kosten optimiert werden können. Wenn integral geplant wird, können so oftmals bis zur Hälfte der Kosten eingespart werden. Nebst der optimierten Planung stellen wir auch den Link zur physischen Baustelle her: Dank unserer Vorfabrikation können wir das vorher Geplante effizient und schnell umsetzen und gebrauchsfertig auf die Baustelle liefern. Auch die Pläne sind dann bereits auf den Messgeräten vorhanden. Dies alles bringt jedoch nichts, wenn Chaos auf der Baustelle herrscht. Deshalb bieten wir eine Geräteverwaltung und ein Flottenmanagement an, so dass die Monteure keine Zeit mehr mit fehlenden oder kaputten Geräten verschwenden. Folglich kann die Bauwirtschaft mit unserer einzigartigen End-to-End-Lösung schneller, produktiver und sicherer auf der Baustelle 4.0 bauen.

Sie haben den Begriff der Baustelle 4.0 ins Spiel gebracht. Was verstehen Sie darunter?

Baustelle 4.0 lässt sich mit der Industrie 4.0 vergleichen, denn mit der Digitalisierung können wir ganze Prozesse effizienter gestalten. Mit Hilfe unserer digitalen Möglichkeiten helfen wir unseren Kunden aktiv dabei, vorhandene Probleme zu lösen. Ziel dabei ist es, dass unsere Lösungen einfach zu bedienen sind und nicht nur in der digitalen, sondern auch in der realen Welt funktionieren und einen echten Mehrwert bringen. Die digital vernetzte Baustelle 4.0 liegt somit nicht in der fernen Zukunft – sie ist praxiserprobt und liefert schon heute Resultate und nachweisliche Produktivitätsgewinne.

Decken Sie bei diesen neuen Lösungen auch Bereiche ab, die bislang noch nicht lösungsorientiert angegangen worden sind?

In der Tat, gerade in der Aufhängungsplanung decken wir einen neuen Bereich ab. Oft werden nur die Rohre und Medien geplant. Aber wie diese befestigt werden sollten, wurde unseren Kunden, den Handwerkern, überlassen. Es war einfach so, dass jeweils der Letzte auf der Baustelle ein grosses Problem hatte, da bereits der ganze Platz genutzt worden war. Nun können wir mit unserer gewerkübergreifenden, integralen Planung dafür sorgen, dass alle Beteiligten viel effizienter und schneller arbeiten können.  Unsere Kunden brauchen die vorgefertigten Teile vor Ort nur noch zu  montieren.

Sie sind sehr bekannt für Ihre Gerätepalette. Wie kam der Wandel hin zu einem digitalen Dienstleister?

Natürlich spielen unsere Geräte, welche wir auch dank den Kundenfeedbacks entwickeln können, nach wie vor eine sehr wichtige Rolle. Dieser direkte Kundenkontakt ist uns weiterhin sehr wichtig, denn unsere Kunden sagen uns sofort, wie sich unsere Geräte auf der Baustelle schlagen. So können wir unser gesamtes Portfolio stetig überarbeiten und verbessern. Wir sehen aber, dass unser Know-how über die Baustellen, welches wir uns über all die Jahre angeeignet haben, gezielt eingesetzt werden kann, so dass unsere Kunden auch davon profitieren können. Selbstverständlich ist ein Bohrhammer, der schneller und stärker bohrt, eine tolle Sache. Aber den wahren Effizienzgewinn erreicht man, indem man keine Zeit mehr mit Reparaturen oder einer Konvertierung eines Papierplans in ein digitales Messgerät verschwenden muss. Genau mit solchen digitalen Lösungen helfen wir unseren Kunden viel mehr, Geld und Zeit zu sparen statt nur mit der Entwicklung neuer Geräte. Die Digitalisierung steigert also die Produktivität im Bauwesen insgesamt massiv – und zwar heute schon.

Wie kommen Ihre Gesamtlösungen bei den Kunden an?

Wir erhalten sehr gutes Feedback von unseren Kunden, denn wir begleiten sie eng während der digitalen Transformation. Wenn Sie als Beispiel unsere Software für die Geräteverwaltung nehmen, dann ist es nicht so, dass wir dem Endnutzer nur die Software übergeben. Vielmehr sind wir bei der Implementierung des Programms dabei und schulen die Mitarbeiter, so dass eine einwandfreie Bedienung gewährleistet ist. Diese Kundennähe sowie unser bestens ausgebildetes Personal machen dann vor Ort bei unseren Kunden den Unterschied aus.

Start der Bauarbeiten: Aus Alter Reithalle wird neues Kulturzentrum

Die Arbeiten für den 20 Millionen Franken teuren Umbau der Alten Reithalle in Aarau zu einem Kulturzentrum haben am Montag nach langer Planung und einem Rechtsstreit begonnen. Im Oktober 2021 soll das zentral gelegene Kulturzentrum der Stadt eröffnet werden.

“Es geht endlich definitiv los”, sagte der Aarauer Stadtammann Hanspeter Hilfiker vor den Medien zum Baustart. Der für Kultur und Sport zuständige Stadtrat Daniel Siegenthaler erinnerte daran, dass bereits im Juni 2018 ein symbolischer Spatenstich stattgefunden habe.

Mit den Bauarbeiten konnte erst jetzt begonnen werden, weil sich das zweitplatzierte Bauunternehmen mit einer Beschwerde gegen den Vergabeentscheid des Stadtrats gewehrt hatte. Nach Verhandlungen zog das Unternehmen Anfang Jahr die Beschwerde zurück.

In einer ersten Etappe erfolgen die Teil-Rückbau- und Aushubarbeiten, gefolgt von den Rohbauarbeiten. Sie sollen Ende Jahr abgeschlossen sein. Im September 2021 will die Stadt das Kulturhaus dem Trägerverein übergeben.

Die Aarauer Stimmberechtigten hatten den 20-Millionen-Kredit im Juni 2018 mit einem Ja-Stimmenanteil von 60,7 Prozent klar gutgeheissen. Damit bestätigten die Stimmberechtigen an der Urne einen Entscheid des Stadtparlaments.

Die Alte Reithalle liegt auf dem Kasernenareal in der Nähe des Bahnhofs. Das neue Kulturhaus für Theater, Musik, Tanz und Zirkus mit seinem 600 Sitzplätzen sollte nach ursprünglichen Plänen Ende 2020 in Betrieb gehen.

ebi.YOUNG Day begeistert Jung und Alt

Das Ebianum in Fisibach AG war bereits Standort von zahlreichen, unvergesslichen Events, doch der von der Eberhard Bau AG organisierte ebi.YOUNG Day verstand es, überall noch eine Schippe drauf zu legen.

Das Wetter spielte glücklicherweise am 18. Januar 2020 auch mit, denn im EBIANUM fand ein überaus wichtiges Ereignis statt, nämlich der erste ebi.YOUNG Tag. Ziel dieser Veranstaltung war es, die seit Jahren immer unpopulärer gewordene Bauwirtschaft als Lehrlingsstation wieder zu neuem Glanz zu verhelfen. Entsprechend konnten die Kinder etwas über das ganze Spektrum des Bauens erfahren. Bagger fahren, LKW mitfahren, in der Werkstatt ein Kerzenhalter schweissen oder einen Drohnenflug miterleben, all dies wurde den Buben und Mädchen ermöglicht. Wenn man in die strahlenden Gesichter in und ums Ebianum schaute, kann man eigentlich nur zu einem Schluss kommen: Das Bauwesen hat nichts von seiner Faszination verloren.

Alter Bauwagen in neuem Glanz
Die Familie Eberhard hatte auch eine Überraschung für alle Besucher parat: In mühevoller Handarbeit wurde ein alter Bauwagen von Grund auf neu saniert und aufgebaut. Nun strahlt das Prunkstück in den Farben der Ebianer als dauerhafte Attraktion und lädt Kinder dazu ein, diesen zu erkunden. Bei der offiziellen Einweihung betonte Martin Eberhard, wie er schon als kleiner Junge in den Familienbetrieb eingeführt wurde und so aus erster Hand vom Bauvirus angesteckt wurde. Das Ziel der Veranstaltung umschrieb er klar: Junge Leute für Bauberufe zu begeistern, so dass bald kein Nachwuchsmangel mehr zu befürchten ist.

Ein erfolgreicher Tag für den Nachwuchs
Wir hoffen, dass sein Wunsch in Erfüllung geht, die erste Ausgabe des ebi.YOUNG Day kann jedenfalls als vollen Erfolg bezeichnen, denn rund um das Gelände sowie im Innern des Ebianum wimmelte es nur so von interessierten Kindern, welche den Ausführungen und Demonstrationen gespannt folgten. Im anschliessenden Interview hatten wir die Möglichkeit, Martin Eberhard über die Ziele dieser Veranstaltung, den Nachwuchs innerhalb der Familie Eberhard sowie den Erfolg des Ebianums zu sprechen.

Interview mit Martin Eberhard, CEO Eberhard Unternehmungen

  • Das Ebianum ist mit 36’000 Besuchern jährlich ein Grosserfolg. Hätten Sie damit gerechnet?

Nein. Ich habe durchaus erwartet, dass viele Besucher ins Ebianum kommen, jedoch nicht diese grosse Anzahl. Ausserdem überrascht es mich, dass unter den Besuchern viele sogenannte Wiederholungstäter sind, die das Ebianum mehrmals jährlich aufsuchen. Damit habe ich in der Tat nicht gerechnet.

  • Die Statistiken zeigen es: Bauberufe werden für die junge Generation immer unattraktiver. Hat sich diese Tendenz bereits auf die Eberhard Unternehmungen ausgewirkt?

Wir haben viele Berufsleute, die diesen Namen auch tatsächlich verdient haben, wir merken von dieser Tendenz also noch nicht viel. Jedoch ist es so, dass wir viele ältere Mitarbeiter im Betrieb haben, die nach der Pensionierung ersetzt werden müssen. Aus diesem Grund kann man nicht früh genug damit beginnen junge Leute von dieser Branche zu begeistern, damit wir genügend Nachwuchs erhalten.

  • Weshalb denken Sie, sind Bauberufe heute bei der Jugend nicht mehr so populär wie früher?

Ich glaube, das hat sehr viel mit dem Image der Baubranche zu tun. Aussenstehende denken vielmals, dass man keine Aufstiegsmöglichkeiten hat, was jedoch nicht der Fall ist. Im Gegenteil, es sind sehr spannende Berufe und gerade wir bieten eine grosse Bandbreite verschiedenster Tätigkeiten, die weit über die Baubranche hinausgehen. Man darf auch nicht vergessen, dass die Baubranche sehr gute Löhne bezahlt und die Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten auf dem Bau nicht nur beliebt sind, sondern auch gefördert werden.

  • Mit ebi.YOUNG geben Sie nun Gegensteuer. Was hat es mit dieser Plattform auf sich?

Das Ziel dieser Plattform ist es, jungen Leuten das Baugewerbe näher zu bringen, so dass diese verstehen, was wir überhaupt machen. Natürlich geht es hier auch um Nachwuchsförderung. Wir wollen den Kindern und auch den Eltern zeigen, was ein Bauberuf zu bieten hat. Kinder kann man meistens relativ schnell für etwas begeistern, Eltern jedoch nicht. Deshalb ist die Plattform ideal, um die Vielseitigkeit des Bauberufes zu erklären. Vom Strassenbauer bis zum Recyclist konnten wir am ebi.YOUNG Day unsere 9 Lernberufe umfassend vorstellen.

  • Denken Sie, dass Ihr Beispiel Schule machen wird, beispielsweise bei Ihren Mitbewerbern?

Ich hoffe es sehr, denn das Ziel von ebi.YOUNG ist, dass möglichst viele mitmachen, es soll also nicht nur eine Eberhard-Plattform sein. Ich möchte dies wirklich als Plattform verstanden haben, welche die Jugendlichen abholt. Wichtig ist, dass die Bauberufe als solche profitieren und nicht, bei welcher Firma die Interessierten arbeiten. Aber ich betone gerne, die Besten kommen sowieso zu uns (lacht).

  • Wessen Idee war die Durchführung von ebi.YOUNG?

Ich würde sagen, dass die Grundidee hauptsächlich von mir gekommen ist, ich habe die daraus entstandene Plattform auch immer gepusht. Für mich ist dies sehr wichtig, da ich während meiner ganzen Karriere auch Lehrlinge ausgebildet habe und bei verschiedenen Berufsverbänden aktiv war. Leider kann man gerade bei den Verbänden erschwert Nägel mit Köpfen machen, denn bei solch einer Idee gibt es sofort 10 unterschiedliche Meinungen, weshalb ich dieses Projekt selber in die Hand genommen habe. Aber auch innerhalb der Familie bin ich damit auf offene Ohren gestossen, denn ohne Nachwuchs würde es uns in dieser Form nicht geben.

  • Ihre Tochter ist auch bereits bei der Firma tätig. Liegt das Bauen bei der Familie Eberhard im Blut?

Ja das kann man klar sagen. Wir kriegen die ganze Bautätigkeit von Kindsbeinen an mit und versuchen dies auch unserem Nachwuchs mitzugeben. Diese Faszination und das gemeinsame Anpacken hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind. Für die nächsten 20 bis 30 Jahre sehe ich dank unserer neuen Plattform auf alle Fälle keine Nachwuchsprobleme bei uns.

SBB sanieren Senseviadukt bei Thörishaus – Totalsperre im Sommer

Die SBB sanieren in den kommenden Monaten die Eisenbahnbrücke über die Sense bei Thörishaus. Diese Woche hat sie mit dem Aufbau einer Arbeitsplattform über dem Fluss begonnen.

Über diese Plattform wickelt das Bauteam die Anlieferung und den Abtransport der Baumaterialien ab, wie die SBB diese Woche mitteilten. Die 450 Tonnen schwere Plattform dient weiter dazu, das 20 Meter hohe Baugerüst abzustützen.

Der komplette Aufbau dauert von März bis Ende Mai. Die Bauarbeiten finden hauptsächlich am Tag statt. Für Fussgänger wird es einen Schutztunnel neben der Arbeitsplattform geben. Damit können sie den Baustellenbereich am Ufer der Sense sicher durchqueren.

15 Millionen Franken investieren die SBB in die Instandstellung der Brücke, welche zur Bahnlinie Bern-Freiburg gehört. Die Brücke zwischen Thörishaus BE und Flamatt FR wurde 1925 gebaut. Instandsetzungsarbeiten der Brückenpfeiler im Flussbett begannen schon im vergangenen Jahr.

Wegen der Bauarbeiten wird die SBB die Linie Bern-Freiburg zwischen Thörishaus und Flamatt zwischen dem 24. Juli abends und dem 10. August morgens komplett sperren.

Die Fernverkehrszüge fallen in dieser Zeit zwischen Bern und Freiburg aus, die Regionalverkehrszüge zwischen Thörishaus Station und Freiburg. Bahnersatzbusse werden im Einsatz stehen. Die SBB lenken Fernverkehrsreisende je nach deren Abfahrts- und Ankunftsort auf andere Linien um, zum Beispiel auf Linien, welche über Biel verlaufen.

Die Bauarbeiten am Senseviadukt sollen Ende Jahr abgeschlossen werden. Das Bauwerk wird im Zug der Bauarbeiten auch so angepasst, dass Fernverkehrs-Doppelstockzüge mit sogenannter Wankkompensation diesen Streckenabschnitt schneller passieren können.

Erreicht wird dies, indem auf der bestehenden Brücke ein neuer Fahrbahntrog eingebaut wird und die Gleis- und Gehwegabstände verbreitert werden, wie der SBB-Internetseite zu entnehmen ist. Geplant ist auch, die Schotterbettstärke zu verstärken und Betonschwellen einzubauen.

Die Wankkompensation ermöglicht schnellere Kurvenfahrten und hilft so, die Fahrzeit zwischen Bern und Lausanne auf rund eine Stunde zu reduzieren. Das sorgt für bessere Anschlüsse zur vollen und zur halben Stunde.

40-Millionen-Neubau für Blinde und Sehbehinderte mitten in Basel

Die Stiftung Blindenheim Basel will ihren bestehenden Standort am Kohlenberg mitten in der Stadt für 40 Millionen Franken durch einen Neubau ersetzen und ausbauen. Statt wie heute 110 sollen in der Institution künftig rund 175 sehbehinderte Menschen leben können.

Fertiggestellt werden soll der Neubau bis Frühling 2024, wie Stiftungspräsident Pierre Jaccoud am Donnerstag vor den Medien sagte. Finanzieren will die Stiftung das Projekt zur Hälfte mit eigenen Mitteln und je zu einem Viertel mit Hypotheken und Spenden.

Geplant ist an der Kohlenberggasse ein dreiflügeliger Neubau mit fünf Stockwerken. Im Gebäude befinden sich neben 99 Einzelzimmern mit Nasszelle auch die Werkstatt und der Laden sowie ein Café und ein Restaurant.

Betagte, blinde, sehbehinderte und hörsehbehinderte Menschen sollen im neuen Zentrum genau jene individuell auf sie zugeschnittenen Dienstleistungen erhalten, die sie für ein möglich selbstbestimmtes Leben benötigen. Manche sind auf Pflege angewiesen, anderen reicht eine Wohnmöglichkeit. So verfügt die Stiftung am Steinengraben auch über Gebäude, wo etwa junge Sehbehinderte in Wohngemeinschaften autonom zusammenleben können.

Das aus den 1970er Jahren stammende Alters- und Pflegeheim des Blindenheims muss ersetzt werden, weil es unter anderem wegen zu kleiner Zimmer den heutigen Anforderungen nicht mehr zu genügen vermag. Für den Neubau liess sich die Stiftung Vorschläge von sechs Architekturbüros ausarbeiten. Die Wahl fiel einstimmig auf das Projekt des Zürcher Teams Esch.Sintzel.

Das Baugesuch für den Neubau soll im Herbst eingereicht werden. Der Baubeginn ist für Mai/Juni 2021 terminiert. Bis zum Bezug im April 2024 wird für das Pflegeheim die ehemalige Reha Chrischona in Bettingen genutzt.

Die Stiftung Blindenheim Basel wurde 1898 gegründet. Sie ist Trägerin der gemeinnützigen Irides AG. Diese betreibt das Pflege- und Gesundheitszentrum und die Werkstätten. Hergestellt werden in diesen Körbe, Bürsten und Besen. Zudem werden dort auch antike Sitzmöbel restauriert. Die Stiftung erachtet es als ihre Aufgabe, auch nach neuen Formen der Beschäftigung für Sehbehinderte zu suchen.

Rauracherstrasse in Riehen soll für 3,4 Millionen saniert werden

Die Basler Regierung beantragt dem Grossen Rat für die Sanierung der Rauracherstrasse in Riehen BS insgesamt 3,4 Millionen Franken. Geplant ist zudem eine neue Veloparkanlage.

Neben der Erneuerung der Werkleitungen und Strassenbeläge im Abschnitt Kohlistieg bis zur Äusseren Baselstrasse möchte die Basler Regierung gemäss Mitteilung vom Dienstag zudem die beiden Bushaltestellen “Bahnhof Niederholz” und “Habermatten” umgestalten und sie den Anforderungen des Behindertengleichstellungsgesetzes des Bundes anpassen.

Vorgesehen sind an den beiden Haltestellen unter anderem neue Bäume und Mittelinseln, welche die Verkehrssicherheit erhöhen sollen. Auf der Mittelinsel der Bushaltestelle “Habermatten” ist zudem eine überdeckte Bike&Ride-Anlage mit Platz für 30 Velos geplant.

Neben den vorgesehenen 3,4 Millionen Franken des Kantons werden die Gemeinde Riehen und die Industriellen Werke Basel (IWB) gemäss Mitteilung fast weitere 3 Millionen Franken für die Erneuerung ihrer Anlagen investieren. So ist eine neue öffentliche Beleuchtung vorgesehen.

Die Bauarbeiten an der Rauracherstrasse in Riehen werden voraussichtlich im Jahr 2022 stattfinden.

Zürcher lehnen Bau von milliardenteurem Stadttunnel klar ab

Aus für ein umstrittenes Generationen-Verkehrsprojekt in Zürich: Die Stimmberechtigten im Kanton haben sich überraschend deutlich gegen den Bau des 2,3 Kilometer langen Rosengartentunnels und zweier neuer Tramlinien für 1,1 Milliarden Franken ausgesprochen.

Für das Projekt stimmten 148’011 Personen, dagegen waren 249’596. Dies entspricht einem Ja-Stimmenanteil von 37,23 Prozent. Der Kredit dazu wurde mit 142’789 zu 250’402 Stimmen abgelehnt, was einem Ja-Stimmenanteil von 36,32 Prozent entspricht. Die Stimmbeteiligung betrug 44,74 Prozent. Besonders deutlich fiel die Ablehnung mit 29,33 Prozent Ja-Stimmen in der Stadt Zürich aus.

Das Tunnel hätte ein bald 50-jähriges Verkehrs-Provisorium mitten in Zürich ablösen sollen. Die Rosengartenstrasse in Wipkingen wurde 1972 als vorübergehende Transitachse in Betrieb genommen, ist aber längst zur Dauerlösung geworden. Mit über 56’000 Fahrzeugen pro Tag ist sie eine der am stärksten befahrenen Strassen der Schweiz.

Gegner des Vorhabens befürchteten, dass sich mit dem Tunnel die Verkehrsbelastung einfach an andere Orte in der Stadt verschiebt. Zudem wurde nicht goutiert, dass für die Neugestaltung der Rosengartenstrasse und die Tramgeleise Häuser abgerissen werden sollten.

Regierungsrätin Carmen Walker Späh (FDP), die sich so stark für das Projekt eingesetzt hat, dass sie sogar als “Miss Rosengarten” bezeichnet wurde, betonte, dass es aus ihrer Sicht eine gute Gesamtlösung gewesen wäre. Sie sei nun froh, dass ein Resultat da sei, sagte sie gegenüber dem Regionaljournal von Radio SRF. Einen Plan B gebe es nicht, nur liege der Ball wieder bei der Stadt Zürich.

Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) zeigte sich überrascht über die Deutlichkeit der Ablehnung. Die Gegnerschaft sei sowohl verkehrs- als auch finanzpolitisch motiviert gewesen. Mauch bedauert in erster Linie, dass das Tram “nun nicht kommt wie geplant”.

Die Bevölkerung habe einen weisen Entscheid getroffen und das nicht zeitgemässe Projekt abgelehnt, schrieb der Verkehrsclub VCS in einer Reaktion. Eine tatsächliche Verkehrsberuhigung gelänge nicht mit einer unterirdischen Verlagerung und Ausweitung des Verkehrs, so die Grünen. Es brauche innovative Konzepte und nicht die immer gleichen Rezepte aus der Mottenkiste der Siebzigerjahre, teilte die SP mit.

FDP, SVP und EVP des Kantons Zürich zeigten sich über das Nein zur Rosengartenvorlage enttäuscht. Die Blockadepolitik der rot-grünen Parteien sei erfolgreich gewesen und habe eine Lösung am Rosengarten verhindert. Ein zukunftsträchtiges Miteinander aller Verkehrsträger sei auf absehbare Zeit nicht in Sicht.

Chancenlos waren die zwei Steuerinitiativen von Juso und Jungfreisinn. Sie wurden klar abgelehnt. Beide Jungparteien wollten an den Einkommenssteuern schrauben.

Die “Entlastungsinitiative” der Zürcher Juso wollte die unteren und mittleren Einkommen steuerlich entlasten und höhere Einkommen stärker belasten. Für das Begehren stimmten 166’279 Personen, dagegen waren 230’051. Dies entspricht einem Ja-Stimmenanteil von 41,95 Prozent. Die Stimmbeteiligung lag bei 44,65 Prozent.

Die “Mittelstandsinitiative” der Jungfreisinnigen wollte alle Steuerpflichtigen entlasten und insbesondere die oberste Progressionsstufe für die Bestverdienenden abschaffen. Mit 116’678 zu 277’140 Stimmen lehnten die Stimmberechtigten auch dieses Begehren ab. Der Ja-Stimmenanteil betrug somit 29,63 Prozent. Die Stimmbeteiligung lag bei 44,53 Prozent.

Ausserhalb der jeweiligen politischen Pole stiessen beide Initiativen auf Ablehnung. Die “Mittelstandsinitiative” wurde als “Etikettenschwindel” kritisiert, die “Entlastungsinitiative” als “gefährliches Steuerexperiment”.

Hingegen haben die Zürcher Stimmberechtigten knapp ein neues Taxigesetz angenommen, welches das Taxi- und Limousinenwesen erstmals kantonal einheitlich regelt. Es ersetzt zahllose kommunale Regelungen.

Zudem gibt es Vorgaben für Fahrdienste wie Uber. Nebst der kantonalen Vereinheitlichung soll das neue Regelwerk die Qualität der Transportangebote sichern oder sogar verbessern.

Für das Gesetz stimmten 199’200 Personen, dagegen waren 179’296. Dies entspricht einem Ja-Stimmenanteil von 52,63 Prozent. Die Stimmbeteiligung betrug 43,43 Prozent.

Spektakuläre archäologische Funde auf Baustelle des Gubristtunnels

Eine archäologische Rettungsgrabung beim Bau der der dritten Röhre des Gubristtunnels im Kanton Zürich hat spektakuläre Funde zu Tage gefördert. In keltischer Zeit und in der römischen Epoche lebte dort eine aristokratische Elite.

Die Resultate der Rettungsgrabung übertrafen sämtliche Erwartungen der Kantonsarchäologen, wie die Zürcher Baudirektion mitteilte. Spektakulärster Fund im Furttal zwischen Zürich-Affoltern und Regensdorf ist ein Bestattungsplatz aus der späten Eisenzeit. Zur imposanten Anlage gehörten vier Körperbestattungen, acht Brandgräber, zahlreiche Grabbeigaben und die Fundamente von drei Grabmonumenten.

Den Verstorbenen gab man unter anderem eine Bronzepfanne, eine Öllampe aus Ton und Pferdegeschirr mit ins Grab, ja sogar die Pferde selbst. Beigaben dieser Art waren in der Schweiz lediglich von einer Fundstelle im Kanton Freiburg bekannt.

Noch gar keine Parallelen gibt es zu den Grabdenkmälern, von denen am Gubrist kreisförmige Steinfundamente freigelegt wurden. Ihre Gestaltung lässt Bezüge zur römischen Architektur erkennen und legt damit Kontakte zum Kulturkreis südlich der Alpen nahe. Zweifellos hätten an der “Goldküste des Katzensees” Familien des helvetischen Adels residiert, lautet das Verdikt der Kantonsarchäologie.

Die Archäologen fanden aber noch viele weitere menschliche Spuren, die von der Mittelsteinzeit bis in die jüngsten Jahrhunderte reichen. Am Anfang der beeindruckenden Chronologie stehen Geräte aus Feuerstein, die Jägern und Sammlern auf ihren Streifzügen irgendwann zwischen 9200 und 6700 vor Christus verloren gingen.

Keramik und eine Herdstelle belegen erste Niederlassungen in der Frühbronzezeit um 1600 vor Christus, aus den nachfolgenden Jahrhunderten stammen Pfostengruben hölzerner Bauten und Werkgruben von gewerblichen Tätigkeiten. Es folgt der keltische Bestattungsplatz aus dem 2. und 1. Jahrhundert vor Christus.

Eine dichte Abfolge von Bauten hinterliessen die Römer in den ersten drei Jahrhunderten unserer Zeitrechnung. Und mit den römischen Strassen setzte eine kontinuierlich nachweisbare Reihe von Strassengenerationen bis in die Neuzeit ein. Der untersuchte Kleinraum lag offenbar schon damals an einem wichtigen Verkehrskorridor.

Die Rettungsgrabung wurde von der Kantonsarchäologie von 2009 bis 2014 auf einer Fläche von 12’500 Quadratmetern durchgeführt. Dies nachdem Sondierbohrungen im Jahr 2008 archäologische Überreste aufzeigten auf dem Areal des geplanten Installationsplatzes. Das Bundesamt für Strassen ASTRA finanzierte als Bauherrschaft die umfangreiche Ausgrabung und die anschliessende Auswertung.

Letzte Schwelle im neuen SBB-Bözbergtunnel eingebaut

Im neuen SBB-Bözbergtunnel zwischen Effingen und Schinznach-Dorf AG ist am Donnerstag mit dem Einbau der letzten Schwelle die Fahrbahn fertiggestellt worden. Der 2,7 Kilometer lange Doppelspur-Tunnel soll im Dezember offiziell in Betrieb genommen werden.

Im Rahmen einer Feierstunde wurde am Donnerstag die letzte Schwelle der festen Fahrbahn im Tunnel befestigt und mit Beton eingegossen. Insgesamt verbauten die Bauteams für die feste Fahrbahn 13’000 Kubikmeter Beton, brachten 13’800 Schwellenblöcke in den Tunnel und verlegten 8,2 Kilometer Schienen.

Der Bözbergtunnel ist das grösste Einzelprojekt des 4-Meter-Korridors auf der Gotthard-Nord-Süd-Achse. Er kostet 350 Millionen Franken. Für den Ausbau sämtlicher Tunnels auf vier Meter Eckhöhe hatte das Parlament 2013 einen Kredit von 710 Millionen Franken gesprochen.

Nach dessen Fertigstellung können Sattelauflieger mit einer Höhe von vier Metern auf der Schiene transportiert werden. Der neue Bözbergtunnel sei ein wichtiger Meilenstein für den umwelt- und ressourcenschonenden Güterverkehr in Europa, sagte Anna Barbara Remund, Vizedirektorin des Bundesamtes für Verkehr, laut einer Medienmitteilung der SBB bei der Feier.

Die SBB schliesst die Arbeiten im Tunnel Ende Juni 2020 ab. Nach diversen Prüfungen läuft von Ende Mai bis Ende Oktober 2020 der Testbetrieb. Mitte August findet eine Rettungsübung statt, bei der unter anderem die Blaulichtorganisationen für den Ernstfall üben.

Der Bözbergtunnel geht mit dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2020 in Betrieb. Bis 2022 wird dann der alte Tunnel zu einem Dienst-und Rettungsstollen umgebaut.

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