Interview mit Veronika Schnabel, Head of Marketing Hilti (Schweiz) AG


Anlässlich der Swissbau 2020 hatte Spektrum Bau die Möglichkeit mit Frau Veronika Schnabel, Head of Martketing der Hilti (Schweiz) AG über anstehende Herausforderungen, deren Lösungen und die Baustelle 4.0 zu reden. Das ganze Interview finden Sie im Anschluss.

Was zeigt die Hilti (Schweiz) AG an der Swissbau 2020?

Wir zeigen unsere End-to-End-Lösung, mit der wir von der integralen Planung über die digitale Messtechnik bis hin zur effizienten Organisation auf der Baustelle alles abbilden können. In dieser Vollständigkeit ist das einzigartig. Wenn Sie als Beispiel die integrale Planung nehmen, ist es heute so, dass nicht selten jedes Gewerk individuell geplant wird, was zwangsläufig zu Komplikationen auf der Baustelle führt. Wir helfen aktiv dabei, die Gewerke zusammenzubringen, damit Zeit, Platz und Kosten optimiert werden können. Wenn integral geplant wird, können so oftmals bis zur Hälfte der Kosten eingespart werden. Nebst der optimierten Planung stellen wir auch den Link zur physischen Baustelle her: Dank unserer Vorfabrikation können wir das vorher Geplante effizient und schnell umsetzen und gebrauchsfertig auf die Baustelle liefern. Auch die Pläne sind dann bereits auf den Messgeräten vorhanden. Dies alles bringt jedoch nichts, wenn Chaos auf der Baustelle herrscht. Deshalb bieten wir eine Geräteverwaltung und ein Flottenmanagement an, so dass die Monteure keine Zeit mehr mit fehlenden oder kaputten Geräten verschwenden. Folglich kann die Bauwirtschaft mit unserer einzigartigen End-to-End-Lösung schneller, produktiver und sicherer auf der Baustelle 4.0 bauen.

Sie haben den Begriff der Baustelle 4.0 ins Spiel gebracht. Was verstehen Sie darunter?

Baustelle 4.0 lässt sich mit der Industrie 4.0 vergleichen, denn mit der Digitalisierung können wir ganze Prozesse effizienter gestalten. Mit Hilfe unserer digitalen Möglichkeiten helfen wir unseren Kunden aktiv dabei, vorhandene Probleme zu lösen. Ziel dabei ist es, dass unsere Lösungen einfach zu bedienen sind und nicht nur in der digitalen, sondern auch in der realen Welt funktionieren und einen echten Mehrwert bringen. Die digital vernetzte Baustelle 4.0 liegt somit nicht in der fernen Zukunft – sie ist praxiserprobt und liefert schon heute Resultate und nachweisliche Produktivitätsgewinne.

Decken Sie bei diesen neuen Lösungen auch Bereiche ab, die bislang noch nicht lösungsorientiert angegangen worden sind?

In der Tat, gerade in der Aufhängungsplanung decken wir einen neuen Bereich ab. Oft werden nur die Rohre und Medien geplant. Aber wie diese befestigt werden sollten, wurde unseren Kunden, den Handwerkern, überlassen. Es war einfach so, dass jeweils der Letzte auf der Baustelle ein grosses Problem hatte, da bereits der ganze Platz genutzt worden war. Nun können wir mit unserer gewerkübergreifenden, integralen Planung dafür sorgen, dass alle Beteiligten viel effizienter und schneller arbeiten können.  Unsere Kunden brauchen die vorgefertigten Teile vor Ort nur noch zu  montieren.

Sie sind sehr bekannt für Ihre Gerätepalette. Wie kam der Wandel hin zu einem digitalen Dienstleister?

Natürlich spielen unsere Geräte, welche wir auch dank den Kundenfeedbacks entwickeln können, nach wie vor eine sehr wichtige Rolle. Dieser direkte Kundenkontakt ist uns weiterhin sehr wichtig, denn unsere Kunden sagen uns sofort, wie sich unsere Geräte auf der Baustelle schlagen. So können wir unser gesamtes Portfolio stetig überarbeiten und verbessern. Wir sehen aber, dass unser Know-how über die Baustellen, welches wir uns über all die Jahre angeeignet haben, gezielt eingesetzt werden kann, so dass unsere Kunden auch davon profitieren können. Selbstverständlich ist ein Bohrhammer, der schneller und stärker bohrt, eine tolle Sache. Aber den wahren Effizienzgewinn erreicht man, indem man keine Zeit mehr mit Reparaturen oder einer Konvertierung eines Papierplans in ein digitales Messgerät verschwenden muss. Genau mit solchen digitalen Lösungen helfen wir unseren Kunden viel mehr, Geld und Zeit zu sparen statt nur mit der Entwicklung neuer Geräte. Die Digitalisierung steigert also die Produktivität im Bauwesen insgesamt massiv – und zwar heute schon.

Wie kommen Ihre Gesamtlösungen bei den Kunden an?

Wir erhalten sehr gutes Feedback von unseren Kunden, denn wir begleiten sie eng während der digitalen Transformation. Wenn Sie als Beispiel unsere Software für die Geräteverwaltung nehmen, dann ist es nicht so, dass wir dem Endnutzer nur die Software übergeben. Vielmehr sind wir bei der Implementierung des Programms dabei und schulen die Mitarbeiter, so dass eine einwandfreie Bedienung gewährleistet ist. Diese Kundennähe sowie unser bestens ausgebildetes Personal machen dann vor Ort bei unseren Kunden den Unterschied aus.

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