Innovationspreis Rheinland-Pfalz für Jennewein Biotechnologie

Innovationspreis Rheinland-Pfalz für Jennewein Biotechnologie

Die Jennewein Biotechnologie GmbH ist Preisträger des diesjährigen Innovationspreis des Landes Rheinland-Pfalz, der im Rahmen einer festlichen Preisverleihung am 31.01.2018 in der Industrie- und Handelskammer Koblenz zum dreißigsten Mal verliehen wird. Jennewein erhält den Preis in der Kategorie “Unternehmen” für seine Entwicklungen auf dem Gebiet der humanen Milch-Oligosaccharide (HMOs). Humane Milch-Oligosaccharide kommen ausschließlich in der humanen Milch vor und werden, wie z.B. 2′-Fucosyllactose, 3′-Fucosyllactose, Lacto-N-tetraose oder 3′-Sialyllactose von Jennewein Biotechnologie durch Fermentation für Säuglingsnahrung hergestellt. Gegenwärtig wird 2′-Fucosyllactose als Nahrungsergänzungsmittel in der Säuglingsnahrung in Weltregionen wie USA und Mexiko eingesetzt.

Seit seiner Gründung im Jahr 2005 hat die Jennewein Biotechnologie ein innovatives Verfahren entwickelt, dass es ermöglicht, humane Milch-Oligosaccharide, speziell 2′-Fucosyllactose, humanidentisch und im industriellen Maßstab herzustellen. Hierfür hat das Unternehmen einen einzigartigen fermentativen Produktionsprozess entwickelt, der sich auf wissenschaftliche Forschung stützt.

Für das in der Muttermilch am häufigsten vorkommende humane Milch-Oligosaccharid 2′-Fucosyllactose erhielt Jennewein Biotechnologie 2015 die Zulassung für den US-amerikanischen Markt (US FDA GRAS) und im September 2017 für den europäischen Markt (EFSA Novel Food). Durch die kürzlich erhaltenen EFSA Novel Food Zulassung werden HMOs auch in der EU auf absehbare Zeit aus der Säuglingsnahrung nicht mehr wegzudenken sein.

“Mit dem Einsatz von humanen Milch-Oligosacchariden (HMOs) in Säuglingsnahrung ist ein großer Schritt gelungen, diese der Muttermilch funktionell anzugleichen und Säuglingen, die nicht oder nur teilweise gestillt werden können, die Vorteile von HMOs zugänglich zu machen” erläutert Dr. Stefan Jennewein, Gründer und CEO des Unternehmens. Humanen Milch-Oligosacchariden, vor allem 2′-Fucosyllactose, konnten seit ihrer Entdeckung vor mehr als 100 Jahren bis heute viele positive Eigenschaften zugewiesen werden, wie zum Beispiel der Schutz vor Noroviren und bakteriellen Infektionserregern. Außerdem führen HMO’s im Allgemeinen und 2′-Fucosyllactose im Speziellen auch in der humanen Milch zur Etablierung eines gesunden Mikrobiomes. Dies sind Eigenschaften, die gewöhnliche und noch heute im Gebrauch befindliche Säuglingsnahrung nicht aufweist.

“Mit dem neuen biotechnologischen Verfahren ist es erstmals möglich, die wichtigen menschlichen Zucker in industriell hergestellte Säuglingsnahrung zu integrieren. Künstliche Säuglingsnahrung wird somit ernährungsphysiologisch wertvoller. Besonders beeindruckt hat die Jury die rasche Marktdurchdringung, die mit dem Verfahren erreicht wurde” heißt es in der Begründung der Jury zur Preisvergabe. Die 16-köpfige Jury setzt sich aus Vertretern des rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministeriums, der Arbeitsgemeinschaften der IHKs und HWKs und Mitgliedern namhafter rheinland-pfälzischer Unternehmen und Forschungseinrichtungen zusammen. Den Preis für sein Unternehmen, das mittlerweile zu den international führenden Anbietern dieser funktionellen Zucker zählt, betrachtet Dr. Stefan Jennewein als eine besondere Auszeichnung:”Wir fühlen uns sehr geehrt, dass das Wirtschafts- ministerium Rheinland-Pfalz unsere Errungenschaften im Bereich der Biotechnologie mit dem Innovationspreis anerkennt”.

Originaltext: Jennewein Biotechnologie GmbH Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/nr/100018308 Medienmappe via RSS : http://www.presseportal.ch/de/rss/pm_100018308.rss2

Kontakt: Dr. Bettina Gutiérrez Jennewein Biotechnologie GmbH Mail: Bettina.Gutierrez@jennewein-biotech.de Tel.: 02224/9197346

(SDA-ATS-OTS Ada100811816)

Infrastructure-as-a-Service-Anbieter (IaaS) Micfo eröffnet den 45. globalen Standort

Nach einem Rekordjahr will Micfo 2018 weiter wachsen

Micfo Logo (PRNewsfoto/Micfo)

Charleston, South Carolina (ots/PRNewswire) – Der Infrastructure-as-a-Service-Anbieter (IaaS) Micfo (https://www.micfo.com/) hat heute bekannt gegeben, dass er fünf neue Standorte eröffnet und dadurch seine globale Präsenz auf insgesamt 45 Datencenter auf fünf Kontinenten vergrößert hat. Zwei der neuen Standorte befinden sich in den Vereinigten Staaten: Las Vegas und Minneapolis. Die anderen befinden sich in Moskau, Paris und Johannesburg. Das Unternehmen hat ebenfalls die Erweiterung des Führungsteams durch die Branchenveteranen David Park und Melyssa Banda bekannt gegeben. Micfo mit Sitz Charleston, South Carolina, ist seit fast 20 Jahren ein branchenführender Plattformanbieter und betreibt momentan eines der größten Netzwerke an global verstreuten Cloud-Plattformen für Fog- und Edge-Applikationen.

“Wir haben ein kundenorientiertes IaaS-Unternehmen aufgebaut, das als einziges ein Marktsegment bedient, das große, geozentrische Anbieter nicht ausreichend abdecken”, sagt Amir Golestan, CEO und Gründer von Micfo. “Unsere Kunden schätzen die kürzere Punkt-zu-Punkt-Konnektivität, die geringere Latenzzeit und die größere Nähe, die sich durch unsere geografisch vielfältige Plattform ergibt, sowie die Tatsache, dass sie dadurch von einer einzigen Anlaufstelle für sämtliche Standorte profitieren können.”

Im Gegensatz zu den großen Anbietern in der Branche, die eine große Kundenbasis von einer begrenzten Anzahl Standorte aus bedienen, führt der überregionale und kundenorientierte Ansatz von Micfo zu einer schnelleren und zuverlässigeren Dienstleistungserbringung für die Kunden.

“Micfo hat während all der Jahre des exponentiellen Wachstums erheblich zu unserem Erfolg beigetragen”, sagt Uzair Gadit, CEO von PureVPN. “Es ist eine ziemlich große Organisation und verfügt dennoch über keine Vorbehalte. Von den Führungskräften bis hin zum CEO haben alle die Dinge stets im Griff, was den kundenorientierten Ansatz treffend abbildet.”

Micfo will in den kommenden Monaten weiter wachsen. Durch die Erweiterung des Führungsteams mit David Park und Melyssa Banda kann das Unternehmen von einer großen Branchenerfahrung profitieren und dadurch das rasche Wachstum von Micfo unterstützen. David Park, ehemaliger Leiter des Bereichs Technologie bei Hitachi Data Systems, Samsung und Microsoft, wird den Bereich technische Innovation bei Micfo überwachen. Melyssa Banda, ehemalige Leiter des Bereichs Products and Marketing bei Western Digital und TP-Link, konzentriert sich auf den Vertrieb und die operative Umsetzung.

Über Micfo

Mit 45 Datencenter-Standorten ist Micfo (https://www.micfo.com/) ein Infrastructure-as-a-Service-Anbieter (IaaS), der eines der größten Netzwerke an global verstreuten Cloud-Plattformen betreibt. Angesichts der wohl durchdachten Expansion der skalierbaren und geozentrischen Infrastruktur besteht die Strategie von Micfo seit jeher darin, die Kundenbasis zu vergrößern, indem das Unternehmen hält, was es verspricht, und die Ergebnisse davon kontinuierlich misst.

Originaltext: Micfo Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/nr/100063855 Medienmappe via RSS : http://www.presseportal.ch/de/rss/pm_100063855.rss2

Pressekontakt: press@micfo.com Logo – https://mma.prnewswire.com/media/629787/Micfo_Logo.jpg

(SDA-ATS-OTS Ada100811756)

Swiss Staffingindex – Beschäftigungsmotor Temporärarbeit schafft 5’000 neue Arbeitsplätze

Im Jahr 2017 sind dank Temporärarbeit über 5’000 Arbeitsplätze in der Schweiz entstanden. Im Vergleich zum Vorjahr legten die geleisteten Einsatzstunden um 5,8 Prozent zu. Nach zwei Krisenjahren setzt die Branche damit ein positives Signal für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung: Zu Beginn einer Wachstumsphase setzen Unternehmen erfahrungsgemäss auf Temporärarbeitskräfte, um die steigenden Auftragszahlen zu bewältigen. Für 2018 darf deshalb ein robustes Wachstum in der Schweiz erwartet werden.

Umsatzplus verdeckt niedrige Margen

Das satte Umsatzplus kommt für die vielen mittelständischen Temporärunternehmen zur rechten Zeit: Hoher Wettbewerbsdruck sowie preissensible Kunden und fordernde Arbeitnehmende drücken die Margen. Gewinne sind jedoch erforderlich, um die administrativen Kosten bei der Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative zu schultern und die Herausforderungen im Bereich der Digitalisierung zu meistern.

Wachstum mit Risiken

Hinter den guten Zahlen verbergen sich auch Risiken: Steigende Leerstände bei den Mietwohnungen sowie die sinkende Zuwanderung könnten zu einer Überhitzung des Bausektors führen – eine Schlüsselindustrie für die Temporärunternehmen. Zudem drohen Einschränkungsbemühungen bei der Temporärarbeit, die wichtige Einstiegsjobs als erstes zerstören. Die gute Entwicklung der Weltwirtschaft und das anziehende Wachstum in der Schweiz lassen die Temporärbranche aber auf ein gutes Jahr 2018 hoffen. Marius Osterfeld, Ökonom bei swissstaffing schätzt: “Bestätigt sich der historische Zusammenhang zwischen BIP-Wachstum und Swiss Staffingindex, könnte die Branche 2018 erneut bis zu 5,8 Prozent wachsen.”

Weitere Statistiken finden Sie hier: http://ots.ch/PHDyK

Originaltext: swissstaffing – Verband der Personaldienstleister der Schweiz Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/nr/100057910 Medienmappe via RSS : http://www.presseportal.ch/de/rss/pm_100057910.rss2

Kontakt: Marius Osterfeld, Ökonom Tel: 044 388 95 40 / 079 930 45 25, marius.osterfeld@swissstaffing.ch Blandina Werren, Leiterin Kommunikation Tel: 044 388 95 35, blandina.werren@swissstaffing.ch www.swissstaffing.ch

(SDA-ATS-OTS Ada100811731)

Behindertenverbände fordern Nachbesserungen an neuen SBB-Zügen

Unbegleitet reisende Menschen mit Behinderungen stossen in den neuen SBB-Doppelstockzügen auf zu viele Hindernisse. Inclusion Handicap, der Dachverband der Behinderten-Organisationen der Schweiz, hat wegen dieser Mängel Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht.

Das Bundesamt für Verkehr (BAV) bewilligte den Einsatz der neuen Züge Ende 2017 provisorisch für vorerst ein Jahr. Eine erneute Prüfung will das BAV durchführen, wenn alle geplanten Funktionalitäten der Züge betriebsbereit sind, wie es damals hiess.

Die SBB bestellte 2010 62 Doppelstock-Fernverkehrszüge für 1,9 Milliarden Franken bei Bombardier. Es handelte sich um den teuersten Auftrag in der Geschichte der Bahn. Ursprünglich hätten die ersten Züge 2013 geliefert werden sollen. Es kam aber immer wieder zu Verspätungen.

Das Nachrichtenmagazin “10vor10” des Schweizer Fernsehens (SRF) berichtete am Montagabend über die Beschwerde gegen die SBB, die Herstellerfirma Bombardier und das Bundesamt für Verkehr (BAV). Wie Inclusion Handicap bestätigte, will der Verband auf diesem Weg erreichen, dass die Anpassungen vorgenommen werden, bevor alle Züge fertig gebaut sind.

Der Dachverband hat eine Liste von Mängeln erstellt: Die Rampen vom Zug auf den Perron seien so steil, dass Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer ohne Hilfe nicht aussteigen könnten, schreibt er. Und die Tasten, um im Zug die Türen zu öffnen, seien vom Rollstuhl aus nicht erreichbar.

Die Tasten aussen an den Zügen müssen gemäss der Forderung so gestaltet sein, dass Sehbehinderte sie benutzen können. Weiter stören Inclusion Handicap zu stark spiegelnde Monitore – dort müssten Hörbehinderte beispielsweise Informationen zum Fahrplan lesen. Und das nicht ebene Oberdeck der Züge erschwere das Sich-Fortbewegen.

Die Beschwerde von Inclusion Handicap richtet sich gegen die provisorisch erteilte Betriebsbewilligung für die Züge. Das liege im Interesse der SBB, schreibt die Organisation.

Denn die überwiegende Mehrheit der Züge sei noch nicht gebaut, und die verlangten Anforderungen könnten ohne unnötige Kosten umgesetzt werden. Inclusion Handicap stützt sich beim Vorgehen auf das Behindertengleichstellungsgesetz.

Nach Loch in Erdoberfläche: Bald wird in Küssnacht wieder gebohrt

Voraussichtlich im März können die Arbeiten am Umfahrungstunnel in Küssnacht fortgesetzt werden. Die Vortriebsarbeiten im bergmännischen Teil des Tunnels ruhen seit dem 20. September 2017, nachdem sich eine Sandschicht gesenkt hatte und im Erdboden ein Loch entstanden war.

Trotz des gut fünfmonatigen Unterbruchs sehe der Terminplan die Eröffnung der Südumfahrung Küssnacht 2019 vor, teilte das Schwyzer Baudepartement am Montag mit. Die Ausbrucharbeiten würden eng von einem Geologen begleitet. Die Sicherheit der Arbeiter bleibe oberstes Ziel.

Am 20. September senkte sich über dem Südvortrieb unerwartet eine Sandlinse. Diese bildete an der Oberfläche einen mehrere Meter tiefen Trichter. Die Arbeiten mussten danach gestoppt werden. Bereits im Juli hatte ein Wassereinbruch die Bauarbeiter gezwungen, den Tunnelvortrieb vorübergehend einzustellen.

Bis zum zweiten Unterbruch der Arbeiten konnten gut die Hälfte des bergmännischen Teils des Tunnels Burg bewältigt werden, wie es weiter heisst. Für die anstehende zweite Hälfe seien verschiedene technische Massnahmen notwendig, um den “komplexen geologischen Verhältnissen” begegnen zu können.

In einem ersten Schritt werden oberirdisch mehrere Filterbrunnen gebohrt. Diese haben die Aufgabe, das vorhandene Wasser zu fassen und abzuleiten. Ob weitere solche Filterbrunnen notwendig sein werden, wird später entschieden.

Weiter wird der Firstbereich des Tunnels mit so genannten Jetting-Säulen verfestigt. Dabei wird Zement durch Bohrlöcher gezielt in den Boden eingespritzt, um den Untergrund zu stabilisieren.

Die Südumfahrung Küssnacht wird als Hauptstrasse gebaut und total 1230 Meter lang sein. Die Kosten für die Strasse, die den Ort vom Durchgangsverkehr entlasten soll, werden auf 120 Millionen Franken veranschlagt. Bauherr der Südumfahrung ist der Kanton Schwyz. Kernstück ist der 500 Meter lange Tunnel Burg, von dem 350 Meter im Untertagbau realisiert werden.

Küssnacht hat seit 1972 eine Nordumfahrung, die das Dorfzentrum vom Verkehr in Richtung Luzern entlastet. Auf die Südumfahrung – die Entlastung vom Verkehr zu den Luzerner Seegemeinden an der Rigi-Südflanke – mussten die Küssnachter jahrzehntelang warten. Spatenstich war im Juni 2015.

Viele Velounfälle in Kreiseln – Berner Regierung für Massnahmen

Der Kanton Bern ist bestrebt, die Sicherheit von Velofahrern im Kreisverkehr zu verbessern. Das macht der Regierungsrat in seiner Antwort auf eine Motion von David Stampfli (SP/Bern) deutlich.

Unter Berufung auf Zahlen des Bundes weist Stampfli darauf hin, dass Velofahrer im Kreisverkehr ein überproportional hohes Unfallrisiko haben. In 89 Prozent der Fälle würden die Unfälle durch Autofahrer verursacht.

Die Vermutung liege nahe, dass die gefährlichen Kreisel auch für Autolenker nicht einfach zu fahren seien. Das könne etwa daran liegen, dass ein Kreisel von geltenden Normen abweiche oder eine spezielle Geometrie aufweise. Stampfli fordert, dass der Kanton geeignete Massnahmen trifft.

Tatsächlich gebe es in einigen Kreiseln auch im Kanton Bern häufig Velounfälle, heisst es in der am Montag publizierten Antwort des Regierungsrats. Auf Kantonsstrassen “setzt der Kanton mit seinen Massnahmen schon seit längerer Zeit gezielt an”.

Mitunter seien Kompromisse nötig, wenn enge, geometrische Randbedingungen bestünden. Dies könne dazu führen, dass nicht immer alle Normenvorgaben vollständig eingehalten werden könnten. Jeder Sachverhalt werde sorgfältig geprüft, um die individuell beste Lösung zu finden.

Auf Gemeindestrassen im Bernbiet gebe es rund neun “auffällige Kreisel”, wie der Regierungsrat weiter schreibt. Hier sei es nicht Aufgabe des Kantons, Massnahmen zu erarbeiten. Das kantonale Tiefbauamt werde aber den betroffenen Städten und Gemeinden in Erinnerung rufen, dass Verbesserungsmassnahmen am Platz wären.

Der Regierungsrat empfiehlt dem Parlament, Stampflis Vorstoss anzunehmen. Der Grosse Rat soll die Forderungen aber gleichzeitig als erfüllt abschreiben.

Sechs Projekte zur Aufgabenteilung im Kanton Baselland gestartet

Im Ringen um die Aufgabenteilung zwischen Kanton und Gemeinden haben die Baselbieter Regierung und der Verband Basellandschaftlicher Gemeinden (VBLG) erste sechs Projekte gestartet. Diese betreffen die Altersbetreuung, Bildung, Raumplanung und Wasserversorgung.

Reformbedarf orten Regierung und VBLG vordringlich im Ausbau der Gemeindeautonomie und der regionalen Gemeindezusammenarbeit, jedoch nicht in der Übertragung von ganzen Aufgabenbereichen vom Kanton an die Gemeinden, wie es an einer gemeinsamen Medienkonferenz am Montag in Liestal hiess. 24 Sachgebiete seien dazu auf Relevanz für eine Aufgaben- und Kompetenzverschiebung untersucht worden.

Dazu wurde der Prozess “Verfassungsauftrag Gemeindestärkung” (VAGS) vor Jahresfrist angeschoben und ein Steuerungsausschuss mit Vertretern von Kanton und Gemeinden eingesetzt. In erster Linie bestehe Handlungsbedarf in klassischen Gemeindeaufgaben wie Raumplanung, Altersbetreuung, Bildung, Sozialhilfe und Wasserversorgung.

Konkret soll beispielsweise die Zuständigkeit zur Festlegung der Pflegenormkosten für die Langzeitpflege von der Regierung an die Gemeinden oder an Versorgungsregionen übertragen werden. Bei Raumplanung und Wasserversorgung geht es um Abgrenzungen, und bei der Bildung um den Berufsauftrag für Lehrpersonen und die Führungsstrukturen im Bereich der Schulen.

Beschlossen werden Projekte jeweils einzeln von Regierung und VBLG. Unterschieden wird dabei zwischen VAGS-Projekten und sogenannten VAGS-Projekten “light”. Letztere sind wegen personeller oder funktionaler Gegebenheiten nicht zwingend paritätisch zusammengesetzt. Projekte werden mit Beschlüssen von Regierung und VBLG sowie falls nötig einer Landratsvorlage abgeschlossen.

Ziel der VAGS-Projekte ist ein früher Einbezug der Gemeinden. Damit habe sich die Denkweise gegenüber der Vergangenheit geändert, sagte VBLG-Präsidentin Bianca Maag-Streit. Früher hätten sich die Gemeinden oft nicht durchsetzen können, wenn sie erst bei der Vernehmlassung mitreden durften. Die ersten Projekte seien ein Beweis für einen Quantensprung, sagte Regierungsrat Anton Lauber.

Klar ist indes, dass grosse VAGS-Projekte länger dauern werden als die ursprünglich angenommenen anderthalb Jahre. Der Prozess sei kein einfacher, sagte Lauber. Es dürfe zudem nicht erwartet werden, dass alle 86 Gemeinden jeweils einstimmig einer in einem VAGS-Projekt erarbeiteten Lösung zustimmen würden.

Die Regierung und VBLG hatten sich Ende 2016 auf einen gemeinsam gestalteten Prozess zur Aufgabenteilung verständigt. Im Mai 2017 nahmen die Stimmberechtigten eine Verfassungsänderung deutlich an. Aufgaben werden neu gemäss Subsidiaritätsprinzip vorrangig den 86 Gemeinden übertragen.

Die Gemeinden werden ihrerseits zu einer verstärkten Zusammenarbeit verpflichtet. Dieser Weg ist gemäss Lauber unausweichlich – auch wenn das Gemeinderegionengesetz im vergangenen Jahr im Landrat gescheitert ist. Bei VAGS-Projekten sei immer auch die Strukturfrage zu beantworten.

Sanierung Berner Manuel-Schulhaus: erstes Etappenziel geschafft

Bei der Sanierung der Schulanlage Manuel in der Stadt Bern ist ein erstes Zwischenziel erreicht: der Gemeinschaftstrakt ist fertig. Die gesamte Sanierung bei laufendem Schulbetrieb dauert noch bis im Herbst 2020.

Der dreigeschossige Gemeinschaftstrakt bildet das Herzstück der Anlage. Im Erdgeschoss liegen die altersübergreifende Tagesschule und der Aufenthaltsraum für die Lehrpersonen. In den Obergeschossen finden sich unter anderem eine Bibliothek, Arbeitsplätze, Mehrzweckräume und die Schulleitung, wie die städtische Präsidialdirektion am Donnerstag mitteilte.

Weil die Sanierung und Erweiterung der Schulanlage bei laufendem Betrieb geschieht, werden im Gemeinschaftstrakt auch Klassen unterrichtet, deren Schulpavillon saniert wird.

Als nächster Schritt wird nun ein zweigeschossiger Basisstufentrakt für sechs Klassen fertiggestellt. Dies wird voraussichtlich im kommenden Herbst soweit sein.

Die in den 1950-er Jahren erstellte Schulanlage wird seit 2016 saniert. Zuvor hatten die Stadtberner Stimmberechtigten einen Baukredit von 46,75 Mio. Franken gutgeheissen.

Umschlagsmengen in Basler Rheinhäfen 2017 fast auf Vorjahresniveau

Die Rheinschifffahrt hat in einem turbulenten Jahr mit extremem Niederwasser im Frühling und Rastatt-Bahnsperrungs-Ersatzverkehr im Herbst fast die Umschlagsmengen des Vorjahres erreicht. Im Containerverkehr resultierte ein weiteres Rekordjahr.

2017 begann, wie 2016 aufgehört hatte: mit sehr tiefen Rheinpegelständen. So können Frachtschiffe mangels Wasser unter dem Kiel teils nicht die volle Ladung transportieren. Mitte Jahr normalisierte sich die Lage, und als im September die Hochrhein-Bahnstrecke wegen der Panne in Rastatt gesperrt war, explodierte die Nachfrage auf dem Rhein.

Beim Containerverkehr resultierte mit 119’231 in den drei Häfen der beiden Basel schiffsseitig umgeschlagenen Container-Einheiten (TEU) “ein neues Allzeithoch”, wie die Schweizerischen Rheinhäfen (SRH) am Donnerstag mitteilten. Dies bedeutet eine Steigerung um 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Der weniger umfangreiche bahnseitige Containerumschlag in den Basler Häfen war zwar schwächer wegen der mehrwöchigen Sperrung der Oberrhein-Bahnachse, die auf Schienen schlecht zu umfahren ist. Das Gesamtergebnis erreichte dennoch mit 134’432 TEU (+2,1%) einen neuen Rekordwert. Während Güterbahnwagen still standen, brummten die Schiffsmotoren.

Neben den Containern blieben bis zum Jahresende in den Basler Rheinhäfen die Veränderungen gegenüber 2016 überschaubar: Unter dem Strich belief sich der Güterumschlag letztes Jahr auf 5,79 Millionen Tonnen; das sind 1,8 Prozent weniger als 2016.

Die wichtigste Güterkategorie der Mineralölprodukte legte leicht zu, und zwar um 0,8 Prozent von 2,44 auf 2,46 Millionen Tonnen Importe. Derweil wurden zwar mit 704’561 Tonnen 10,2 Prozent weniger Baustoffe gelöscht, die zweitgrösste Kategorie. Da deren Volumen nur einem Drittel der Ölimporte entspricht, schlug das weniger zu Buche.

Längerfristig rechnen die SRH mit rückläufigen Ölimporten wegen des Umstiegs auf erneuerbare Energie bei Heizungen und Mobilität. Mittelfristig jedoch gehen sie noch von stabilen Ölmengen in den Rheinhäfen aus, wie der Mitteilung weiter zu entnehmen ist. Markante Veränderungen gab es 2017 nur bei kleineren Güterkategorien.

Nach Transportrichtung betrachtet, wurde 2017 bei den Importen auf dem Rhein eine Abnahme um 2,7 Prozent auf 4,73 Millionen Tonnen registriert. Dagegen legten die Exporte via Rhein mit 1,06 Millionen Tonnen um 2,6 Prozent zu.

In den Rheinhäfen Basel, Birsfelden und Muttenz werden jedes Jahr über zehn Prozent sämtlicher Schweizer Güterimporte umgeschlagen. Bei Benzin, Diesel oder Heizöl liegt der Anteil der landesweiten Importe via Rhein gar bei gegen einem Drittel.

Berner Tramprojekt: Befürworter wollen Landbevölkerung überzeugen

Ein Tram soll dereinst die überlastete Buslinie 10 zwischen Bern und Ostermundigen ersetzen. Nach dem Ja in den beiden Gemeinden, wird nun auf Kantonsebene über das Projekt abgestimmt. Die Tram-Befürworter müssen vor allem die Landbevölkerung vom Nutzen des städtischen Projekts überzeugen.

Auf dem Land würden Bahnhöfe und Postautolinien geschlossen, da könne es doch nicht angehen, dass die Stadt ein nutzloses Luxustram baue, argumentieren nämlich die Gegner.

Die Befürworter setzen stattdessen auf die Solidarität der Bevölkerung im ganzen Kanton, wie Vertreter des Ja-Komitees am Donnerstag in Bern betonten.

Der Kanton Bern investiere Jahr für Jahr -zig Millionen Franken in Verkehrsprojekte im ganzen Kantonsgebiet, betonte etwa EVP-Grossrätin Christine Schnegg. Die Seeländerin zählte zur Illustration Projekte wie die Umfahrungsstrasse Aarwangen, den Bypass in Thun, die Transjurane oder den Lötschberg-Basistunnel auf.

In den kommenden Jahren werden laut Schnegg kantonsweit über 70 grosse Verkehrsprojekte umgesetzt, von Tramelan über Konolfingen bis Wilderswil. Allein die zehn grössten Projekte würden mit rund acht Milliarden Franken zu Buche schlagen – bezahlt “von uns allen gemeinsam”.

Schnegg appellierte an den Gemeinsinn, der beispielsweise auch im Fall der Umfahrung Aarwangen gespielt habe. Die Stadtbevölkerung habe diesem Hundertmillionenprojekt im Oberaargau zugestimmt. Nun gelte es, Leih zu halten.

Auch der Langenthaler Stadtpräsident Reto Müller outete sich als “Fakelträger der innerkantonalen Infrastruktursolidarität”, wie er es nannte. Der volkswirtschaftliche Nutzen des Trams werde gut doppelt so hoch sein wie die Investitionen, betonte er. Dies nütze letztlich allen.

Auch der ehemalige Ostermundiger Gemeindepräsident Theo Weber (SVP) betonte den volkswirtschaftlichen Nutzen des Tramprojekts. “Ich weiss, der Begriff Wirtschaftsmotor Bern wird nicht überall im Kanton gern gehört”, aber es sei nun mal eine Tatsache, dass Stadt und Agglomeration Bern rund die Hälfte des bernischen Bruttosozialprodukts erwirtschafteten. Ein starker Wirtschaftsmotor komme letztlich allen im Kanton zugute.

Der Berner Stadtpräsident Alec von Graffenried (Grüne) blickte zurück auf seine Zeit als Nationalrat. Er habe erlebt, mit welch harten Bandagen die Kantone um die Ansiedlung von Unternehmen kämpften. Und eine gute Verkehrsinfrastruktur gehöre ganz klar zu den Bedingungen der Unternehmen, führte von Graffenried aus.

Die Stadt Bern setze daher auf zukunftsträchtige Mobilitätsformen, zu denen ganz klar das Tram gehöre. “Tramlinien sind Lebensadern urbaner Siedlungsräume”, führte von Graffenried aus.

Der Berner Stadtpräsident warf zudem einen Blick in die Zukunft. In den nächsten 20 Jahren rechneten Experten mit einer Nachfragesteigerung von rund 40 Prozent. Zuwarten sei vor diesem Hintergrund ebenso wenig eine Option wie die von den Tram-Gegner propagierten Doppelgelenkbusse. Diese könnten die Kapazitäten nur kurz- bis höchstens mittelfristig abdecken. “Danach sind wir wieder gleich weit”.

Das Pro-Komitee ist politisch breit abgestützt. Ihm gehören SP, Grüne, Grünliberale, FDP, EVP, CVP und BDP sowie zahlreiche Verbände und Vereine an, darunter etwa der Handels- und Industrieverein, der VCS oder der Hauseigentümerverband.

Dem Komitee stehen für den Abstimmungskampf rund 200’000 Franken zur Verfügung, wie FDP-Grossrat Adrian Haas vor den Medien sagte. Das Komitee will mit Plakaten, Flyern und Inseraten werben. Auch Sardinenbüchsen will das Komitee an “die leidgeprüften Passagiere” der Buslinie 10 verteilen.

Über das Tram Bern-Ostermundigen wird am 4. März auf Kantonsebene abgestimmt. Dafür gesorgt hat ein Referendumskomitee, dem Bürgerinnen und Bürger, Interessengemeinschaften und Vertreterinnen und Vertreter der Parteien SVP, BDP, EDU und GaP angehören.

Das Komitee sammelte die nötigen Unterschriften gegen den Kantonsbeitrag von rund 100 Millionen Franken.

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