Nach Loch in Erdoberfläche: Bald wird in Küssnacht wieder gebohrt

Voraussichtlich im März können die Arbeiten am Umfahrungstunnel in Küssnacht fortgesetzt werden. Die Vortriebsarbeiten im bergmännischen Teil des Tunnels ruhen seit dem 20. September 2017, nachdem sich eine Sandschicht gesenkt hatte und im Erdboden ein Loch entstanden war.

Trotz des gut fünfmonatigen Unterbruchs sehe der Terminplan die Eröffnung der Südumfahrung Küssnacht 2019 vor, teilte das Schwyzer Baudepartement am Montag mit. Die Ausbrucharbeiten würden eng von einem Geologen begleitet. Die Sicherheit der Arbeiter bleibe oberstes Ziel.

Am 20. September senkte sich über dem Südvortrieb unerwartet eine Sandlinse. Diese bildete an der Oberfläche einen mehrere Meter tiefen Trichter. Die Arbeiten mussten danach gestoppt werden. Bereits im Juli hatte ein Wassereinbruch die Bauarbeiter gezwungen, den Tunnelvortrieb vorübergehend einzustellen.

Bis zum zweiten Unterbruch der Arbeiten konnten gut die Hälfte des bergmännischen Teils des Tunnels Burg bewältigt werden, wie es weiter heisst. Für die anstehende zweite Hälfe seien verschiedene technische Massnahmen notwendig, um den “komplexen geologischen Verhältnissen” begegnen zu können.

In einem ersten Schritt werden oberirdisch mehrere Filterbrunnen gebohrt. Diese haben die Aufgabe, das vorhandene Wasser zu fassen und abzuleiten. Ob weitere solche Filterbrunnen notwendig sein werden, wird später entschieden.

Weiter wird der Firstbereich des Tunnels mit so genannten Jetting-Säulen verfestigt. Dabei wird Zement durch Bohrlöcher gezielt in den Boden eingespritzt, um den Untergrund zu stabilisieren.

Die Südumfahrung Küssnacht wird als Hauptstrasse gebaut und total 1230 Meter lang sein. Die Kosten für die Strasse, die den Ort vom Durchgangsverkehr entlasten soll, werden auf 120 Millionen Franken veranschlagt. Bauherr der Südumfahrung ist der Kanton Schwyz. Kernstück ist der 500 Meter lange Tunnel Burg, von dem 350 Meter im Untertagbau realisiert werden.

Küssnacht hat seit 1972 eine Nordumfahrung, die das Dorfzentrum vom Verkehr in Richtung Luzern entlastet. Auf die Südumfahrung – die Entlastung vom Verkehr zu den Luzerner Seegemeinden an der Rigi-Südflanke – mussten die Küssnachter jahrzehntelang warten. Spatenstich war im Juni 2015.

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