Solothurn weiht Verwaltungsgebäude mit spezieller Geschichte ein

Solothurn weiht Verwaltungsgebäude mit spezieller Geschichte ein

Der Kanton Solothurn hat am Mittwoch in der Kantonshauptstadt das Verwaltungsgebäude “Rosengarten” einweiht. Es vereint die rund 120 Angestellten des Departements für Bildung und Kultur neu unter einem Dach. Das Bauprojekt hat eine spezielle Geschichte.

Bei der ersten Genehmigung des Baukredits durch den Kantonsrat wurde 2016 nämlich “vergessen”, einen Teil des Kredits dem fakultativen Referendum zu unterstellen. Nachdem sich das Bundesgericht mit dem Fall beschäftigt hatte, beschloss der Kantonsrat 2018, das ganze Geschäft nochmals zu behandeln.

Kurz danach genehmigte das Parlament die Vorlage wie schon im Jahr 2016 ohne Gegenstimmen. Es bewilligte 15 Millionen Franken fürs Projekt. Die darin inbegriffenen Umnutzungskosten von 4,6 Millionen Franken mussten dem fakultativen Referendum unterstellt werden. Hätten diese Kosten fünf Millionen Franken betragen, wäre ein obligatorisches Referendum nötig gewesen.

Wie am Mittwoch der Solothurner Kantonsbaumeister Guido Keune auf Anfrage sagte, ist der Grossratskredit eingehalten worden und die Umnutzungskosten betragen exakt 4,6 Millionen Franken. Die Baukosten weist der Kanton Solothurn in der am Mittwoch veröffentlichten Baudokumentation mit 14,9 Millionen Franken aus.

“Rosengarten” heisst das Verwaltungsgebäude laut einer Mitteilung des Kantons Solothurn, weil sich bis 1957 an der Stelle des Gebäudes ein Restaurant mit diesem Namen befand. 1965 baute dann die Konsumgesellschaft Solothurn das Coop-Center Rosengarten, das nun umgebaut worden ist.

Gestützt auf die Immobilienstrategie des Kantons Solothurn kaufte der Kanton das Gebäude im Jahr 2012. Die Strategie lautet “Eigentum vor Miete”.

Bei der Erneuerung schenkte der Kanton laut der Mitteilung der Nachhaltigkeit grosse Bedeutung. So beschloss er, die Betonstruktur zu erhalten, womit rund 1500 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden konnten. Auch wurde das Gebäude besser isoliert. Geheizt wird mit Fernwärme.

Neu befinden sich im Gebäude am Dornacherplatz das Berufsbildungszentrum BIZ, das Amt für Berufsbildung, Mittel- und Hochschulen, das Volksschulamt, das Amt für Kultur und Sport, der Departementsstab und die Departementsführung. Diese Bündelung führe zu Synergien, schreibt der Kanton Solothurn.

Grundstein für Basler Museums- und Staatsarchiv-Neubau gelegt

Am Montag ist in der 19 Meter tiefen Baugrube der Grundstein für den Neubau des Naturhistorischen Museums Basel und des Staatsarchivs des Kantons gesetzt worden. 2027/2028 werden die beiden Institutionen gestaffelt ihre neuen Sitze eröffnen können.

Es ist ein Bau, der mehrere Superlative vereinigt, wie an der Grundsteinlegung zu erfahren war. Es handelt sich um das grösste Bauvorhaben des Kantons, wie Bau- und Verkehrsdirektorin Esther Keller (GLP) sagte. Und mit 214 Millionen Franken wohl auch eines der teuersten.

Regierungspräsident Beat Jans erwähnte die Riesenmengen an Objekten und Dokumenten, die nach der Fertigstellung des Baus gezügelt werden. Beim Museum werden es rund 11,8 Millionen Objekte sein, beim Staatsarchiv gut 20 Laufkilometer an Akten.

Damit dies alles in einer guten Art und Weise Platz finden wird – das Museum will seine Sammlungsbestände zum Teil in Schaulagern präsentieren -, musste entlang der Bahngleisanlagen beim Bahnhof St. Johann ganz schön tief gegraben werden. 19 Meter tief ist die gut 170 Meter lange und 30 Meter breite Baugrube jetzt.

Es dauerte ein Jahr, bis man unten war, wie Daniel Niggli von den EM2N Architekten Zürich sagte. Und es wird fast ein Jahr dauern, bis der Neubau wieder das Erdgeschoss-Niveau erreichen wird.

Bis das soweit sein wird, passiert Ungewöhnliches in der Baugrube, die als dichte Betonwanne eigentlich das Grundwasser abwehren muss. Um zwischenzeitlich dem Druck des Grundwassers widerstehen zu können, werde die Grube erst einmal bis zu einer Höhe von vier Metern geflutet, hiess es. Erst wenn das ganze Gebilde durch den Einzug der Zwischendecken genügend Gewicht erhalten werde, könne das Wasser wieder abgepumpt werden.

Die Bauarbeiten liegen gemäss Angaben der Verantwortlichen im Zeitplan. Mitte 2024 werde Aufrichte des fünfgeschossigen Baus mit seinem 41 Meter hohen Turm gefeiert. Bis 2026 soll der Neubau den neuen Nutzern übergeben werden. Diese werden für den Einzug unterschiedlich viel Zeit benötigen. 2027 ist die Eröffnung des Staatsarchive vorgesehen, 2028 soll das Naturhistorische Museum seine Tore öffnen.

EWZ baut Solar-Grossanlage auf Bündner Staumauer

Auf der Staumauer des Lago di Lei in Graubünden entsteht auf 1930 Metern über Meer eine alpine Solar-Grossanlage. Gebaut wird das Solar-Kraftwerk mit 1800 Quadratmetern Fläche vom Elektrizitätswerk der Stadt Zürich EWZ.

Über 1000 Solarmodule mit insgesamt knapp 350 Kilowatt Leistung werden den Strombedarf von 160 durchschnittlichen Haushalten produzieren. Die Pannels werden auf der nach Süden gerichteten Seeseite der Staumauer Valle di Lei oben auf der Mauerkrone montiert.

Die 550 Meter lange Anlage entsteht in Zusammenarbeit mit den Kraftwerken Hinterrhein. Die Baukosten sind auf 800’000 Franken veranschlagt. Das Solarkraftwerk soll schon im September 2022 in Betrieb genommen werden.

Der Lago die Lei ist ein acht Kilometer langer Stausee, der fast vollständig in Italien liegt, im Grenzgebiet zum Bündner Aversertal. Die 141 Meter hohe Staumauer hingegen steht auf Schweizer Boden in einer Exklave der Gemeinde Ferrera.

Beim Vorhaben handelt es sich bereits um die zweite Solar-Grossanlage des EWZ auf einer Staumauer. Die andere befindet sich seit 2020 ebenfalls in Graubünden, auf der Staumauer Albigna im Bergell. Laut dem Energieunternehmen war es die erste hochalpine Solar-Grossanlage der Schweiz.

Die Erfahrungen mit dem Albigna-Solarkraftwerk zeigten, dass Photovoltaik-Anlagen im alpinen Raum hocheffizient seien, teilte das EWZ zum Lago di Lei-Projekt mit. Im Jahresdurchschnitt würden solche Solarkraftwerke 25 Prozent mehr Energie produzieren als vergleichbare Anlagen im Mittelland. Zudem fiele die Hälfte der Stromproduktion im Winterhalbjahr an.

Alpine Solaranlagen tragen laut EWZ daher positiv zur Versorgungssicherheit im Winter bei. Das Unternehmen ist bestrebt, weitere Standorte für solche Anlagen zu evaluieren und zu erschliessen.

Die mit 2,2 Megawatt Leistung bisher grösste alpine Solaranlage der Schweiz befindet sich an der Staumauer des Muttsees im Kanton Glarus. Sie wurde letztes Jahr von den Energieunternehmen Axpo und IWB erstellt. Mit 10’000 Quadratmetern Fläche ist sie etwa fünf Mal so gross, wie das Lago di Lei-Solarkraftwerk.

Sanierung der Berner Markus-Schule deutlich billiger als geplant

Die Sanierung und Erweiterung des Markus-Schulhauses im Breitenrainquartier kostet die Stadt Bern deutlich weniger als angenommen: Berns Stimmberechtigte genehmigten im November einen Baukredit von 12 Millionen Franken. Die effektiven Baukosten betragen aber voraussichtlich 10,8 Millionen Franken.

Kommende Woche nimmt die Stadt Bern mit dem Schuljahresbeginn die sanierten Räumlichkeiten in Betrieb, wie die städtische Präsidialdirektion am Dienstag mitteilte. In diesen Tagen wird noch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installiert.

Während der achtzehnmonatigen Bauzeit sanierten Fachleute die Haustechnik, die sanitären Anlagen und dämmten die Aussenwände. Auch wurde das Untergeschoss ausgebaut und die Raumaufteilung im ganzen Gebäude optimiert. Es bot insbesondere für den Basisstufenunterricht und den Unterricht in Kleingruppen zu wenig Platz.

Die Schülerinnen und Schüler des Markus-Schulhauses kamen während der Bauarbeiten in mobilen Raummodulen auf dem Areal des Breitfeldschulhauses unter. Im Bauinventar ist das rund 70-jährige Gebäude als “schützenswert” eingestuft.

Zweite intensive Bauphase an Berner Monbijoustrasse

An der Berner Monbijoustrasse verlagern sich die Bauarbeiten ab Mitte August in den südlichen Abschnitt. Der Bereich zwischen der Tramhaltestelle Wander und der Seftigenstrasse wird für den privaten und öffentlichen motorisierten Verkehr gesperrt.

Auf dem betroffenen Strassenabschnitt werden die Gleise ersetzt, die Werkleitungen erneuert, die ÖV-Haltestellen hindernisfrei gestaltet und die Strassen- und Trottoirbeläge instand gestellt.

Zudem erschliesst der Wärmeverbund Marzili das Gebiet mit Fernwärme, wie die städtische Direktion für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün und die am Projekt beteiligten Partner am Freitag mitteilten. Für die Bauarbeiten sind mehrere Nachtschichten nötig.

Während der Bauarbeiten ist der Strassenabschnitt für jeglichen Verkehr gesperrt – sowohl der motorisierte Individualverkehr als auch der öffentliche Verkehr werden umgeleitet. Einstellhallen und Parkplätze sind nicht erreichbar.

Lediglich Fussgängerinnen und Fussgänger sowie Velofahrende können entlang der Baustellen zirkulieren. Velofahrende müssen ihr Rad aber schieben.

Auf dem Abschnitt zwischen der Eigerstrasse und der Tramhaltestelle Wander wird die Strassensperrung der ersten Intensivbauphase Mitte August aufgehoben – allerdings nur für Anwohnende und Gewerbetreibende. Der 19er-Bus (Blinzern–Elfenau) verkehrt ab 15. August wieder im Normalbetrieb.

Die Gesamtsanierung der Monbijoustrasse kostet rund 30 Millionen Franken. Die Stimmberechtigten der Stadt Bern haben dem Kredit im Februar 2019 mit 76,7 Prozent Ja-Stimmen zugestimmt.

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