Beim Küssnachter Problemtunnel wird nun von beiden Seiten gebohrt

Die Bohrarbeiten am Tunnel der Südumfahrung in Küssnacht gehen weiter, nachdem der Vortrieb wegen Wassereinbruch und eines Erdlochs unterbrochen werden musste. Die Eröffnung Ende 2019 sehen die Verantwortlichen weiterhin als realistisch.

Seit Anfang April werde der Tunnelvortrieb alternierend von beiden Seiten her ausgeführt, teilte das Schwyzer Baudepartement am Dienstag mit. Während Mineure auf der einen Seite des Tunnels den Rohrschirm bohren, festigen Spezialisten auf der anderen Seite mittels Jetting den Firstbereich, indem sie in 15 Meter tiefe Bohrlöcher Zement einspritzen.

Ist eine Vortriebsetappe fertiggestellt, wechseln die Teams ihren Standort. Auf diese Weise sei der Tunnelvortrieb effektiv und gleichzeitig sicher.

Der Vortrieb in der 348 Meter langen Untertagebaustrecke der Südumfahrung musste am 20. September eingestellt werden, nachdem sich über dem Südvortrieb unerwartet eine Sandlinse gesenkt hatte. Diese bildete an der Oberfläche ein mehrere Meter tiefes Erdloch. Bereits im Juli hatte ein Wassereinbruch die Bauarbeiter gezwungen, den Tunnelvortrieb vorübergehend einzustellen.

Seit Anfang März sind Filterbrunnen in Betrieb, die das vorhandene Wasser fassen und ableiten. Die Wassermengen seien zurzeit gering, der Grundwasserdruck im Tunnel werde aber wirkungsvoll entlastet.

Von der Untertagebaustrecke sind 191 Meter bereits ausgebrochen. Trotz Unterbrüchen sei die Eröffnung der Südumfahrung Küssnacht Ende 2019 immer noch realistisch, weil in der Zwischenzeit Arbeiten vorgezogen werden konnten, die im ursprünglichen Terminplan erst für später vorgesehen waren.

X