In den Grünanlagen, am Aareufer oder am Waldrand: Überall in Bern laden Sitzbänke zum Verweilen ein. Die tief liegende Sitzfläche und die nach hinten geneigte Rückenlehne vermitteln zwar ein entspanntes Sitzgefühl, zum Hinsetzen und Aufstehen sind die Bänke für viele aber ein Knorz.
Gerade Senioren und Menschen mit eingeschränkter Mobilität tun sich immer wieder schwer, sich hinzusetzen oder von den Bänken hoch zu kommen, denn Armlehnen, an denen man sich abstützen oder aufziehen könnte, sucht man auch vergeblich.
Die rund 2800 Sitzbänke in der Stadt Bern entsprechen deshalb nicht mehr den heutigen Anforderungen an Hindernisfreiheit und Alterstauglichkeit. Das soll sich ändern: Die Stadt Bern hat in Zusammenarbeit mit Alters- und Behindertenverbänden und dem Designer Daniel Hunziker eine hindernisfreie und altersgerechte Sitzbank entwickelt.
Die Sitzbankhöhe und die Neigung der Rückenlehne wurden so gestaltet, dass das Hinsetzen und Aufstehen leichter geht. Für Menschen mit Sehbehinderung wurde zudem auf Bodenhöhe eine ertastbare Traverse eingebaut. Die “neue Berner Bank” besteht aus feuerverzinktem Stahl und lackierten Holzlatten.
Am Montag wurde die neue Bank erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Bis am 1. Juli kann die Bevölkerung die neuen Bänke testen: auf der Kleinen Schanze, auf dem Unteren Waisenhausplatz, im Hirschengraben-Park, im Rosengarten, im Eigerpark, an der Bushaltestelle Lindenhofspital und an der Bushaltestelle Innere Enge.
Probesitzer können zu gewissen Zeiten vor Ort oder auf der Homepage der Stadt Bern an einer Umfrage teilnehmen. Bewährt sich das neue Sitzbankmodell, ist noch in diesem Jahr die Serienproduktion geplant. Anschliessend erfolgt der schrittweise Ersatz der bestehenden Bänke bis 2035.
Die Stadt Langenthal macht sich derzeit ebenfalls Gedanken zu ihren Sitzgelegenheiten im Stadtzentrum. In den kommenden Wochen werden in der Innenstadt zwischen Wuhrplatz und Löwenplatz fünf Möbelgarnituren, bestehend aus einem Tisch und vier Stühlen aufgestellt. Dann testet die Stadt wie die Möblierung ankommt, wie sie genutzt wird und ob sie akzeptiert wird.
Die erste flexiblen Tische und Stühle gibt es im Bereich Löwenplatz.
www.bern.ch/sitzbank