Die Bauarbeiten für die Pont Neuf über die Aare als Ersatz für die alte Kettenbrücke in Aarau werden teuer als geplant. Der Aargauer Regierungsrat hat dem Kantonsparlament einen Zusatzkredit von 7 Millionen Franken beantragt. Damit erhöhen sich die Kosten auf 40 Millionen Franken.
Der Bau der Brücke sei komplex und für alle Projektbeteiligten sehr anspruchsvoll, teilte der Regierungsrat am Donnerstag mit. Die Mehrkosten seien auf Abweichungen in der Geologie und beim Abbruch von im Boden verbliebenen Bauteilen von früheren Bauwerken zurückzuführen.
Hinzu kämen verunreinigte Baumaterialien wie Asbest und verseuchter Bauuntergrund. Die Mehrkosten wären laut Regierungsrat auch bei anderen Brückenkonzepten in ähnlichem Umfang angefallen.
In der Botschaft an den Grossen Rat beantragt der Regierungsrat einen Zusatzkredit von 7,03 Millionen Franken. In dieser Summe sind 1,08 Millionen Franken als Kreditrisiko mitgerechnet. Die Kosten für den Neubau der Brücke erhöhen sich auf 40,09 Millionen Franken.
Die Mehrkosten betreffen fast ausschliesslich den Anlageteil Aarebrücke, an welchen die Stadt Aarau keinen Kostenbeitrag zu leisten hat, wie es in der Botschaft heisst.
Unter Berücksichtigung des inzwischen vom Bund gesprochenen Beitrags aus dem Agglomerationsprogramm AareLand von total 3,26 Millionen Franken muss die Stadt Aarau einen Beitrag von 9,02 Millionen Franken leisten. Aarau bewilligte 2014 einen Kredit von 9’867’000 Franken.
Am neuen Aareübergang wird seit November 2019 gearbeitet. Es handelt sich um eine wichtige Brücke: Täglich fahren gegen 23’000 Fahrzeuge über die Aare, darunter 600 Linienbusse. Die Jahr 1949 erbaute Aarebrücke war zurückgebaut worden. Die Bauarbeiten für die neue Brücke sollen Ende Jahr abgeschlossen sein.