Keine direkte Gefahr in Bündner Flüssen durch Bauchemikalien

In den Bündner Fliessgewässern droht Menschen keine direkte Gefahr durch den seit 1986 verbotenen Bauschadstoff PCB. Das zeigten Messungen an 27 Standorten.

Anlass für die Untersuchungen gab die Verschmutzung des Baches Spöl im Schweizerischen Nationalpark im Engadin im September 2016. Damals war das PCB vermutlich während Sanierungsarbeiten an der Mauer des Livignostausees in den Bach gelangt.

Im Wasser des Oberen Spöls seien wie erwartet die höchsten PCB-Werte gemessen worden, teilte das Bündner Amt für Natur und Umwelt am Donnerstag mit. Erhöhte Konzentrationen wurden sodann festgestellt im Vorderrhein unterhalb von Ilanz, in der Plessur oberhalb von Langwies und im Inn unterhalb von Martina.

An den übrigen untersuchten Abschnitten seien die gemessenen Werte auf tiefem Niveau gewesen. Das bedeute, dass dort derzeit keine relevanten Mengen an PCB in die Nahrungskette gelangten, hiess es von Amtsseite.

Eine direkte Gefährdung von Menschen bestehe aufgrund der im Wasser gemessenen PCB-Konzentrationen nicht. Die ausserhalb des Spöls höchste gemessene Konzentration sei im Vorderrhein unterhalb von Ilanz festgestellt worden.

An den Gewässerabschnitten, an denen erhöhte PCB-Werte gefunden wurden, sollen im Verlauf des Jahres ergänzende Untersuchungen vorgenommen werden, um die Quelle des PCB zu identifizieren. Das betrifft insbesondere die Gewässer Vorderrhein unterhalb Ilanz sowie die Plessur bei Litzirüti.

Laut dem Bundesamt für Gesundheit handelt es sich bei PCB um schwer abbaubare Stoffe, die breit eingesetzt wurden als Bauchemikalien. 1986 wurden sie wegen ihrer schädlichen Eigenschaften verboten.

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