Die Bündner Regierung ist besorgt über die Reorganisationsmassnahmen und den Stellenabbau bei der Schweizerischen Depeschenagentur sda. Sie richtet deshalb ein Schreiben an die Generaldirektion der einzigen nationalen Nachrichtenagentur.
In diesem Schreiben bringt die Regierung ihre “Sorge um die bedeutenden Veränderungen bei der sda” zum Ausdruck, wie sie am Dienstag mitteilte. Weiter betont die Exekutive ihre Erwartung, dass bei der Restrukturierung “die besonderen Bedürfnisse der mehrsprachigen Schweiz und des dreisprachigen Kantons Graubünden” berücksichtigt werden. Das Schreiben sollte die sda-Generaldirektion am (morgigen) Mittwoch erreichen.
Im ländlichen Raum seien die Medien noch stärker als in den urbanen Zentren auf die umfassenden und fundierten Nachrichten der sda angewiesen, hiess es. Für Graubünden sei es zudem besonders wichtig, dass die Churer Regionalredaktion der sda kontinuierlich über das Geschehen aus dem Alpenkanton berichte. Besonders wichtig sei die Agentur für die italienische Schweiz.
Die Regierung thematisierte die Vorgänge bei der sda am Dienstag auch an ihrem monatlichen Gespräch mit den Medien. “Auf dem Platz Chur ist der Umgang mit langjährigen Mitarbeitern der Depeschenagentur nicht haltbar”, sagte Regierungsrat Martin Jäger. Eine Agentur, die auch Service public leiste, habe eine Verpflichtung, was den Umgang mit Mitarbeitern angehe.
Laut Kulturdirektor Jäger spricht sich die Regierung im Weiteren für den Vorschlag des Bundes aus, die nationale Nachrichtenagentur mit einem jährlichen Beitrag aus der Radio- und Fernsehabgabe finanziell zu unterstützen. Das habe die Exekutive in der Stellungnahme an das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) dargelegt.