Angesichts der anhaltenden Dürre will Italien das Wassersystem erneuern. Die italienische Regierung denkt an Investitionen zur Erneuerung veralteter Wasserleitungen, was beträchtliche Einsparungen bei der Wasserversorgung ermöglichen soll, berichteten italienische Medien.
Die 425’000 Kilometer Wasserleitungen in Italien sind stark veraltet. Für die Modernisierung des Wassernetzes wären fünf Milliarden Euro notwendig, schätzen Experten laut der Tageszeitung “La Repubblica”. Während die EU-Länder durchschnittlich 80 Euro pro Einwohner in das Wassernetz investieren, werden in Italien lediglich 32 Euro pro Kopf dafür ausgegeben.
Experten der Regierung sind am Werk, um Massnahmen zur Wassereinsparung in der Landwirtschaft einzuführen. Der Agrarbereich ist der Sektor, der am stärksten Wasser verbraucht. Das Problem der Modernisierung des Wasserversorgungssystems sei in Italien wegen Mangels an öffentlichen Investitionen stark vernachlässigt worden, klagen Experten in Rom.
In Italien gehen nach Schätzungen 39 Prozent des Wassers auf dem Weg in die Haushalte verloren. Die Regierung denkt an eine Kampagne zur Sensibilisierung der Bevölkerung für das Problem Wassernot. TV-Spots sollen die Italiener auffordern, Wasser und Strom zu sparen.
Das Problem mit der Wasserrationalisierung herrscht in Italien schon seit Wochen. Wegen der seit Monaten anhaltenden Dürre sind die Wasserreserven im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen Jahrzehnte gesunken, warnen Experten.
Besorgniserregend ist vor allem die Lage des Flusses Po, dessen Pegel stark gefallen ist. Die Niederschläge im Frühjahr lagen deutlich unter dem Durchschnitt.