Studie ortetet Potenzial für Geothermie-Nutzung im Rheintal

Eine gemeinsame Studie der Kantone St. Gallen und Graubünden zeigt, dass im Sarganser Rheintal, im Seeztal, Churer Rheintal und im Vorderprättigau heisses Wasser aus der Tiefe vorhanden sein könnte. Die Studie stützt sich auf Modellrechnungen und Prognosen.

kst_geothermie_projektmanagement_1200x600sggWeitere Untersuchungen müssten die Gemeinden machen, heisst es in einer Mitteilung der St. Galler Staatskanzlei vom Dienstag. Die betroffenen Gemeinden seien über die Ergebnisse der Studie informiert worden. Diese ortet Nutzungspotential für warmes Wasser, das in einer Tiefe von 1000 bis 5000 Metern vorhanden sein könnte.

Ausserdem zeige die von den Sankt Galler Stadtwerken und der Energieagentur St.Gallen erstellte Studie in jeder Gemeinde den Energieverbrauch für Raumwärme und Warmwasser auf.

Im Raum Walenstadt-Flums, Sargans sowie in Landquart-Zizers und in Domat-Ems könnten Geothermie-Projekte für eine reine Wärmeproduktion interessant sein. In Vilters-Wangs, Bad Ragaz-Maienfeld sowie Chur und eventuell im Raum Bonaduz-Rhäzüns käme möglicherweise eine gekoppelte Strom- und Wärmeproduktion in Frage.

Untersuchungen des Untergrundes zur Nutzung von Heisswasserspeichern laufen an mehreren Orten in der Schweiz. Bisher haben Bohrungen jedoch meist für negative Schlagzeilen gesorgt. Zuletzt scheiterte ein Geothermie-Projekt in St. Gallen. Die Bohrungen mussten im Sommer 2013 wegen eines Erdbebens der Stärke 3,5 gestoppt werden. In der Tiefe wurde auch zu wenig Heisswasser gefunden. Stattdessen drang Erdgas nach oben.

In Zürich war bei Erkundungsbohrungen zwar 100 Grad heisses Gestein gefunden worden, aber kein Wasser. In Basel wurde nach einem Erdbeben der Stärke 3,4 vom 8. März 2006 ein Geothermie-Projekt beendet.

Wissenschaftler attestieren der Technologie trotz der bekannten Risiken wertvolle Eigenschaften. Das Zentrum für Technologiefolgen-Abschätzung TA-Swiss etwa hob 2014 in einer Studie hervor, die Stromproduktion aus Erdwärme sei umweltfreundlich und preislich konkurrenzfähig, die Ressourcen seien “gigantisch”.

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