Kanton Bern verschärft Energievorschriften für Neubauten

Im Kanton Bern müssen Neubauten ab September effizienter und mit einem höheren Anteil an erneuerbaren Energien betrieben werden. Der Regierungsrat hat die kantonale Energieverordnung entsprechend angepasst, wie er am Montag mitteilte.

Neu gelten rund 15 Prozent strengere Grenzwerte für den Energieverbrauch. Zudem müssen neue grosse Gewerbe- und Verwaltungsbauten sowie Freizeitanlagen mit Einrichtungen zur Gebäudeautomation ausgerüstet werden.

Die verschärften Anforderungen beim Wärmeschutz haben laut Regierung ein jährliches Sparpotenzial von etwa 0,74 Millionen Litern Heizöl, wie aus den Unterlagen der Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion (BVE) hervorgeht. Der CO2-Ausstoss könne um schätzungsweise 2350 Tonnen pro Jahr gesenkt werden.

construction-1210677_640Für bestehende Wohnliegenschaften ändert sich nichts, wie der Regierungsrat betont. Die geltenden Vorschriften bei Umbauten oder Umnutzungen werden nicht verändert.

Mit der Teilrevision kommt der Regierungsrat einem Beschluss der Konferenz kantonaler Energiedirektoren nach. Diese will die Energievorschriften landesweit harmonisieren.

Der Kanton Bern baut zudem sein Förderprogramm aus. Unter anderem führt er eine Abwrackprämie für Ölheizungen ein: Wer seine Ölheizung durch eine Anlage ersetzt, die mit erneuerbarer Energie läuft, bekommt 4000 Franken an die neue Anlage vergütet.

“Das gibt Hausbesitzern einen Anreiz umzusteigen”, schreibt Energiedirektorin Barbara Egger (SP) in ihrem am Montag publizierten Newsletter. “Wir haben mit solchen Förderprogrammen gute Erfahrungen gemacht, beispielsweise beim umweltverträglichen Ersatz von Elektroheizungen.”

Als Nächstes stehe nun die Revision des kantonalen Energiegesetzes an, ruft Egger in Erinnerung. Vorgesehen sei unter anderem, dass in Neubauten keine Ölheizungen mehr eingebaut werden dürfen und neu ein Anteil Eigenstromerzeugung verlangt wird. “Wir suchen zudem nach mehrheitsfähigen Wegen, um Energieeffizienz zu honorieren und Energieverschwendung unattraktiv zu machen”, schreibt Egger.

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