
Die Wärmepumpe als Schlüsselelement:
Die Energiewende braucht die Wärmewende
Rund ein Viertel der CO2-Emissionen der Schweiz kommen aus dem Gebäudepark. Nochmals ein Viertel aus der Industrie. Diese Emissionen werden zu einem grossen Teil durch die Bereitstellung von Wärme verursacht. Das Ziel Netto-Null 2025 ist vom Volk gewollt und gesetzlich verankert.

Der Juli brachte in diesem Sommer nicht nur bescheidenes Wetter, sondern leider auch durchwachsene Halbjahres-Zahlen für unsere Branche mit sich. Diese liegen sogar noch tiefer als 2024 zum gleichen Zeitpunkt. Dabei haben lediglich die aussen aufgestellten Luft/Wasser-Geräte leicht zugelegt (+1%), wohingegen bei den innen aufgestellten Wärmepumpen weiterhin Zurückhaltung zu spüren ist (-5%). Noch deutlicher sichtbar wird der Negativtrend bei den Sole/Wasser-Maschinen (-15%).
Die Zahlen stimmen umso nachdenklicher, haben die Verkäufe von Öl-/Gaskesseln doch im Vergleich zum Vorjahr um +61% zugenommen. Bei den Brennern sind es +11%. Dagegen verzeichnen die Wärmepumpen total ein Minus von 7%. Auch wenn sich das Plus bei fossilen Heizungen auf einem tiefen Zahlenniveau ergibt, ist diese Entwicklung bedenklich. Und sie zeigt deutlich, dass erneuerbare Energien leider bei Weitem kein Selbstläufer sind.
Die Wärmepumpentechnologie und ihre Vorteile sind grundsätzlich bekannt. Sie ist effizient, zuverlässig und zukunftsfähig. Doch schwierige Rahmenbedingungen, die von anderen globalen Krisen in den Hintergrund gedrängte Klimadiskussion sowie kurzfristige Kalkulation der Endkunden erschweren die Entscheidung für eine Wärmepumpen-Anlage. Damit Netto Null 2050 und die Energieziele überhaupt noch realistisch bleiben, sind eine rasche Umsetzung der MUKEN 25 in allen Kantonen und weitere Unterstützung seitens Politik unumgänglich.
Ansätze wie eine günstigere Installation durch Standardisierung, ein tieferer Energieverbrauch durch energieeffiziente Gebäude und Anlagen, ein netzdienlicher Betrieb sowie optimierte Schnittstellen im gesamten Energiesystem müssen so schnell wie möglich Wirkung zeigen. Wir alle sind gefordert.
Dabei gilt es auch, Missverständnisse aufzuklären und die Endkundschaft korrekt über neue Richtlinien und Gesetze zu informieren. Dabei hilft auch unser FAQ zum Thema Kältemittel.
Das Wetter können wir auch künftig nicht beeinflussen. Für die Wärmepumpe, unsere Branche und damit auch für eine nachhaltigere Zukunft können wir uns aber weiterhin einsetzen. Die überzeugenden Argumente dazu haben wir. Es liegt an uns, unsere Kundschaft und unser Umfeld mit den richtigen Informationen aufzuklären.
Die Wärmepumpe (WP) – effizient, zuverlässig, zukunftsfähig
Effizient. Die Wärmepumpe liefert aus einem Teil Strom plus Energie aus der Umwelt vier bis fünf Teile Wärme. Zuverlässig. Die Technologie ist bewährt und ausgereift seit über 150 Jahren. Zukunftsfähig. Eine WP liefert rund 5 Tonnen CO2-Einsparung pro EFH und Jahr – das entspricht einer Autofahrt rund um die Erde. Sie produziert keinen Feinstaub, ist also gut für die Luftqualität. Und: Sie kann sogar kühlen.
Die Wärmepumpe – für die
Wirtschaft, fürs Stromnetz,
für eine unabhängige Schweiz
Wirtschaft. Wertschöpfung bleibt im Land. Planung, Installation und Wartung schaffen Arbeitsplätze und sichern Ausbildung. Stromnetz. WP können netzdienlich betrieben werden, so dass sie das Stromnetz stabilisieren. Eine unabhängige Schweiz. WP machen die Schweiz unabhängiger von Öl- und Gasimporten. Die Umweltenergie ist vor Ort verfügbar, den Strom können wir zu grossen Teilen selbst und erneuerbar produzieren.
Die Wärmepumpe – es lohnt sich, trotz beachtlichen Investitionskosten
Jetzt umsteigen lohnt sich langfristig. Lebenszykluskosten von WP sind in sanierten Gebäuden bereits heute in den meisten Fällen günstiger als bei fossilen Heizsystemen.
Mehr Wert. Ein Gebäude mit erneuerbarem Heizsystem erzielt auf dem Markt einen höheren Ertrag. Mit der Wärmepumpe kann in heissen Sommermonaten auch gekühlt werden.
Trotzdem. Die Anfangsinvestition sind beachtlich – hier braucht es Unterstützung / Motivation (Förderung, Lenkung, neue Finanzierungsmodelle, Forderung)
Weitere Informationen:
Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz FWS
Steinerstrasse 37
3006 Bern
T +41 31 350 40 51
www.fws.ch
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