SBB-Brücke über die Aare in Solothurn soll sanft erneuert werden

Die zweigleisige SBB-Aarebrücke in der Stadt Solothurn ist in die Jahre gekommen und muss erneuert werden. Das in einem Wettbewerb ausgewählte Projekt heisst “Reprise” und ist Programm: Der Überbau wird erneuert – und der Unterbrauch bleibt erhalten.

Das Siegerprojekt überzeuge mit einer ruhigen Gesamterscheinung, welche sich ins historische Stadtbild einfüge, teilten die SBB am Dienstag mit. Das Siegerprojekt “Reprise” einer Ingenieurgemeinschaft sieht vor, die bestehenden genieteten Stahlträger durch einen neuen Überbau zu ersetzen.

Der bestehende Unterbau wird beibehalten. Der neue Überbau wird als Stahlbrücke mit einem tragenden Ultra-Hochleistungs-Faserbeton Fahrbahntrog konzipiert. Die Ingenieurgemeinschaft besteht aus dsp Ingenieure + Planer AG (Uster), INGEGNERI SPP SA (Bellinzona) und aus der Architektin Corinna Menn GmbH (Chur).

Die Aarebrücke ist Teil der Bahnlinie von Solothurn nach Biel und damit der Jurasüdfuss-Achse, einer der wichtigsten Adern im Schweizer Bahnnetz. Die zweigleisige Brücke führt zwischen den Bahnhöfen Solothurn und Solothurn West über die Aare.

Der Zeitplan der SBB sieht vor, dass nun mit den Planungsarbeiten begonnen wird. Wenn alles rund läuft, soll mit dem Bau im Jahr 2026 begonnen werden.

Um dem Ortsbild von nationaler Bedeutung (ISOS) und dem städtebaulichen und denkmalpflegerischen Kontext Beachtung zu schenken, hatte sich die SBB zusammen mit der Stadt Solothurn entschieden, einen Projektwettbewerb durchzuführen.

Die Aarebrücke ist nämlich ein prägendes Element der Barockstadt Solothurn. Sie entspricht dem klassischen Brückentyp einer Flussbrücke mit drei Öffnungen.

Das Muster der Flussbrücken mit drei Öffnungen prägt das Stadtbild von Solothurn. Nahe der SBB-Brücke stehen die Wengibrücke, die Kreuzacherbrücke und die Rötibrücke, alle mit zwei Pfeilern und alle mit dreifeldrigem Überbau.

Eine eingleisige Eisenbahnbrücke war 1856 erbaut worden. Ihr Aussehen war der gegenwärtigen Brücke sehr ähnlich, ein dreifeldriger Gitterträger ruhte auf zwei gemauerten Pfeilern und Widerlagern.

In den Jahren 1926/1927 wurde die Brücke erneuert. Dabei wurde die Pfeiler neu gebaut und die Gitterträger durch Vollwandträger ersetzt. In den Jahren 1937/38 folgte ein zweiter, gleich konstruierter Träger für den Doppelspurausbau der Linie Solothurn-Biel.

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