Surseer Stadtrat schlägt alternativen Spital-Standort vor

Der Stadtrat von Sursee bringt einen neuen möglichen Standort für den geplanten Neubau des Luzerner Kantonsspitals Sursee ins Spiel: Er schlägt der Luzerner Kantonsregierung vor, das Gebiet Münchrüti für eine künftige Spitalnutzung zu prüfen.

Die Grundeigentümerin dieses Areals zieht für den geplanten Neubau ihres Firmensitzes allenfalls das firmeneigene Gelände auf der Allmend in Betracht, wie aus der Medienmitteilung des Stadtrats vom Montag hervor geht.

Die dadurch frei werdende Parzelle in der Münchrüti würde sich aus Sicht des Surseer Stadtrats optimal als alternativen Standort für das neue Kantonsspital eignen, wie er schreibt. Die Spitalnutzung passe in das von der Stadt angedachte räumliche Entwicklungskonzept für das Gebiet.

Sursees Bauvorsteher Romeo Venetz sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, der Stadtrat habe nicht aktiv nach dieser Alternative gesucht. Im Rahmen der Standortüberlegungen der Münchrüti-Grundeigentümerin habe sich diese neue Möglichkeit aufgetan, die auf jeden Fall prüfenswert sei. Das Areal sei rund 35’000 Quadratmeter gross.

Der Stadtrat suchte bereits das Gespräch mit dem Luzerner Regierungsrat und bat ihn, den im April 2020 getroffenen Entscheid eines Neubaus am bisherigen Standort gegebenenfalls zu revidieren, teilte dieser mit. Dieser zeigte sich laut dem Stadtrat bereit dazu, die neue Ausgangslage von einer gemeinsamen Arbeitsgruppe aus Stadtrat, Luzerner Kantonsspital und Kanton analysieren und allfällige Handlungsoptionen ausarbeiten zu lassen.

Für das Gebiet Münchrüti spreche, dass es bereits heute einer Bauzone zugewiesen und durch die Nähe zum Bahnhof für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Patientinnen und Patienten gut erschlossen sei, hält der Stadtrat fest.

Weiter erachtet er es als Vorteil, dass der Neubau des Spitals nicht unter laufendem Betrieb erfolgen müsste und verschiedene Betriebe im Gesundheitswesen in unmittelbarer Nähe angesiedelt seien. Auf dem Areal hätte laut dem Stadtrat bei Bedarf auch ein Neubau des Seeblicks, des Hauses für Pflege und Betreuung, Platz.

Der Surseer Bauvorsteher kann sich zudem für den jetzigen Standort künftig Wohnnutzung vorstellen, da sich das Spital mitten im Wohngebiet befinde.

Im April vergangenen Jahres hatte sich die Luzerner Regierung für einen Spitalneubau am bestehenden Standort ausgesprochen. Das fast 50-jährige Spitalgebäude nähere sich dem Ende seines Lebenszyklus, eine Sanierung mache baulich wie betrieblich keinen Sinn, argumentierte die Regierung.

Das Luzerner Kantonsspital prüfte 23 Varianten für einen Spitalneubau. Am Ende blieben der bisherige Standort an der Spitalstrasse in Sursee und der Standort Schwyzermatt in Schenkon übrig. Der Spitalrat hatte aus betrieblichen Überlegungen den Standort in Schenkon vorgezogen. Für die Regierung waren raumplanerische und ökologische Vorteile ausschlaggebend für den Standortentscheid in Sursee.

Zum Luzerner Kantonsspital (Luks) gehört neben den Standorten Luzern, Sursee und Wolhusen auch die Höhenklinik Montana. Einen Spitalneubau gibt es auch in Wolhusen

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