Mit dem symbolischen ersten Spatenstich haben am Mittwoch die Bauarbeiten für die Sanierung der Ortsdurchfahrt Münsingen begonnen. Die in Etappen aufgeteilten Arbeiten dauern insgesamt rund fünf Jahre.
Die Ortsdurchfahrt ist heute insbesondere zu Stosszeiten stark belastet. Rund 18’000 Fahrzeuge durchqueren laut der bernischen Bau- und Verkehrsdirektion täglich das Dorf.
Um Abhilfe zu schaffen, sind verschiedene Massnahmen geplant. Die Sanierung der Ortsdurchfahrt ist laut Kanton ein wichtiger Baustein der Gesamtmobilitätslösung mit der Entlastungsstrasse Nord, dem Bahnhofumbau und der Verlegung der Industriestrasse.
Im Zentrum wird künftig Tempo 30 gelten. Damit rollt der motorisierte Verkehr zwar langsamer als bisher, allerdings deutlich stetiger, so die Erwartung.
Ein sogenannter Mehrzweckstreifen soll den Velofahrenden das Abbiegen erleichtern. Für die Busse gibt es an den Dorfeingängen eine separate Spur, damit sie den Fahrplan besser einhalten können. Dank diesen Massnahmen wird es den Fussgängerinnen und Fussgängern möglich sein, die Strasse auf der gesamten Strecke queren zu können. Die ÖV-Haltestellen werden behindertengerecht umgebaut.
Nach der Sanierung soll der Strassenraum von verschiedenen Verkehrsteilnehmenden genutzt und geteilt werden – unter gegenseitiger Rücksichtnahme, wie der Kanton schreibt. Die heutige Dominanz des motorisierten Verkehrs wird reduziert.
Zählstellen werden die Verkehrsmenge und die Geschwindigkeit entlang der Ortsdurchfahrt erfassen. Bei Bedarf werden die Ampeln an den Ortseingängen aktiviert, um den Verkehr zu dosieren.
Gebaut wird gestaffelt, in Etappen. Die ersten drei Abschnitte sollen innerhalb von zwei Jahren beendet werden. Dann ist eine Pause von rund einem Jahr vorgesehen. Fortgesetzt werden die Arbeiten, wenn die Gemeinde die Entlastungsstrasse Nord gebaut hat.
Bis Mitte 2026 soll dann die gesamte Ortsdurchfahrt saniert sein. Während der ersten Bauzeit wird der Verkehr mehrheitlich zweispurig geführt. Die Kosten der Sanierung belaufen sich auf rund 22 Millionen Franken. Davon bezahlen die Gemeinde 800’000 Franken, der Bund 3 Millionen Franken und den Rest der Kanton.
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