Die Sanierungsarbeiten im Lötschberg-Basistunnel dauern länger: Sie sollen nun erst Ende Januar 2021 abgeschlossen sein und nicht bereits vor Weihnachten, wie noch im Juli angekündigt. Während der Festtage sollen die Personenzüge aber ohne Einschränkungen verkehren.
Das Bundesamt für Verkehr (BAV) habe das Plangenehmigungsgesuch für die Sanierung des Wasserschadens in der Oströhre des Lötschberg-Basistunnels bewilligt, teilte die BLS am Montag mit. Somit könnten die Hauptarbeiten planmässig am 7. September beginnen.
Am 20. Juli hatte die BLS angekündigt, die Arbeiten dauerten dann bis vor Weihnachten. Dabei habe es sich aber erst um eine “grobe Annahme” gehandelt, “bevor das Projekt eingegeben wurde”, sagte BLS-Sprecherin Tamara Traxler auf Anfrage.
Nun teilte die BLS mit, für die Sanierungsarbeiten werde die Oströhre des Tunnels zwei Mal in Folge gesperrt und der Bahnverkehr einspurig durch die Weströhre geführt. Die erste Sperrung dauere vom 7. September bis am 23. Dezember, die zweite – für die “Abschlussarbeiten” – wochentags vom 11. bis zum 29. Januar.
Das “gestaffelte Bauprogramm” ermögliche während der Weihnachts- und Wintersportzeit einen Personenverkehr “ohne Einschränkungen”. Auch während der Sperrungen der Oströhre dürften gemäss BLS “nahezu alle Personenzüge fahrpanmässig durch den Lötschberg-Basistunnel” fahren.
Lediglich der Intercity Brig-Basel werde meistens über die Bergstrecke umgeleitet. Dadurch verlängere sich die Fahrzeit. Und auch einzelne Züge zwischen Brig und Spiez fielen aus. Die Güterzüge verkehrten mehrheitlich über die Bergstrecke oder würde via Gotthard umgeleitet.
Im vergangenen Februar war es an einer Stelle in der Oströhre zu einem Wasser- und Schlammeinbruch gekommen. Auch in die Weströhre drangen Wasser und Sand ein, allerdings hielten sich die Mengen in Grenzen. Während es in der Oströhre an der gleichen Stelle zu weiteren Wassereinbrüchen kam, blieb die Weströhre seit März trocken.
Die BLS hatte an der Schadstelle als Sofortmassnahmen Absetzbecken im Tunnel installiert. Definitiv Abhilfe schaffen soll eine Kaverne an der Ostseite der Oströhre. In diesen Hohlraum wird ein Absetzbecken mit einem Fassungsvermögen von über 2000 Kubikmetern eingebaut.
Das Bergwasser ergiesst sich in dieses Absetzbecken, wo sich allfällig mittransportierter Schlamm absetzen kann. Das gereinigte Bergwasser wird zum Tunnelportal in Raron VS geleitet. Der abgesetzte Schlamm kann mit Bahnwagen aus dem Tunnel transportiert werden.