Nach wie vor zeichnet sich eine hohe bis sehr hohe Nachfrage an technischen Fachkräften in der Schweiz ab. Gemäss dem Swiss Engineering Index (SEI), dem Arbeitsmarktindex für Ingenieure und Architekten in der Schweiz, setzt sich der steigende Trend im Dienstleistungssektor fort. Aufgrund der Ein- und Auswanderung in und aus den Nachbarländern, ist die Arbeitsmarktsituation in den Schweizer Sprachregionen erstaunlich entgegengesetzt.
Investition in die Weiterbildung – Ausrichtung auf den Dienstleistungssektor
Dem Verlust seit 2012 im Industriesektor von rund 6’975 Vollzeitstellen steht eine Steigerung von 212’885 Vollzeitstellen im Dienstleistungssektor gegenüber. Diese Entwicklung konnte bis 2017 mit der Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland erfolgen. Im deutschsprachigen Raum führt dies zu einem Engpass bei den Fachkräften, welcher durch die Entwicklung der Wanderung mit Deutschland zusätzlich verstärkt wird. Die Einwanderung aus Deutschland ist um 7’046 Personen seit 2012 gesunken, dies zeigt der SEI in der Grafik “Wachstum Wohnbevölkerung aus D-F-I”. Der Anteil an Ingenieurinnen und Ingenieuren aus dem Ausland bemisst sich gesamthaft auf gerundete 44%. Eine Herausforderung für die Ingenieurinnen und Ingenieure im Industriesektor besteht darin, sich auf die Dienstleistungsbranchen auszurichten.
Regionale oder projektbezogene Ausrichtung
In der Französischen Schweiz (F-CH) steigt die Nachfrage nach Ingenieurinnen, Ingenieuren und Architektinnen, Architekten nach wie vor sehr stark. Gleichzeitig ist die Einwanderung aus Frankreich um 2’945 Personen weiter gestiegen. Die Ingenieure und Ingenieurinnen aus Frankreich sorgen immer noch für eine gespannte Konkurrenzsituation bei den französisch-sprachigen Fachkräften in der Schweiz. Der Arbeitsmarkt für Schweizer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im technischen Bereich ist in dieser Sprachregion gesättigt. Eine zu empfehlende Option ist die Ausrichtung auf Dienstleistungsunternehmen in der Deutschschweiz oder ein Engagement bei internationalen Projekten.
Baby-Boomer Pensionierungswelle kündigt sich an
Der SEI zeigt eine stark volatile Arbeitsmarktsituation in der Italienischen Schweiz (I-CH). Trotz stetig hoher Nachfrage nach Fachkräften und einem leichten Rückgang der Bevölkerung, bleibt auch in dieser Sprachregion eine Wettbewerbssituation mit Fachkräften des italienischen Nachbarstaates bestehen. Die angelaufene Baby-Boomer-Pensionsierungswelle wird Italien besonders treffen. Dies kann die Arbeitslosenquote für Schweizer Ingenieure im Tessin längerfristig entschärfen.
Informationen und Methodik zum Swiss Engineering Index©
Der Swiss Engineering Index© wird von Swiss Engineering STV in Zusammenarbeit mit dynajobs AG im Halbjahresrhythmus publiziert, jeweils ergänzt mit einem Fokus auf aktuell interessante Entwicklungen im Arbeitsmarkt für Ingenieurinnen und Ingenieure. Der Index dokumentiert das Rekrutierungsverhalten der Unternehmen anhand der auf den Firmenwebseiten ausgeschriebenen Stellen. Dies soll sowohl den Ingenieur/-innen wie auch deren Arbeitgebern ein Hilfsmittel in die Hand geben, um sich im Arbeitsmarkt richtig zu positionieren und den Markterfordernissen stetig anzupassen. Die Resultate und genauere Informationen zur Methodologie sind unter www.swissengineering.ch verfügbar.
Über Swiss Engineering
Swiss Engineering STV ist der Schweizer Berufsverband der Ingenieurinnen und Ingenieure, Architektinnen und Architekten mit einem weitreichenden, branchenübergreifenden Netzwerk, auch über die Grenzen hinaus. Der Berufsverband setzt sich für die Berufsinteressen in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft ein. Swiss Engineering fördert die Aus- und Weiterbildung, vernetzt junge und erfahrene Ingenieur/-innen und Architekt/-innen und bietet fachliche und praxisbezogene Informations- und Austauschplattformen. Weitere Informationen unter www.swissengineering.ch
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Kontakt: Swiss Engineering STV, Uschi Roth, Leiterin Kommunikation | Mediensprecherin, +41 44 268 37 48, uschi.roth@swissengineering.ch
(SDA-ATS-OTS Ada100829850)