Bund will gesamtschweizerischen Leitungskataster aufbauen

Der Bund will einen gesamtschweizerischen Kataster aufbauen, in dem alle bestehenden Leitungen von Wasser über Strom bis zur Kommunikation im Untergrund erfasst sind. Als Mehrwert winken Einsparungen in Millionenhöhe bei der Schadensvermeidung und Bewirtschaftung der Infrastrukturen.

Der Bundesrat hat anfangs Woche die Vernehmlassung zum entsprechenden Bericht eröffnet, wie er in einer Mitteilung schreibt. Kantone, Gemeinden und Grundstückbesitzer sollen dank dem neuen Leitungskataster Schweiz (LKCH) einfachen Zugang zu den Informationen erhalten. Aufgebaut wird der LKCH vom Bundesamt für Landestopografie (Swisstopo).

Die schweizweite Harmonisierung werde zu Effizienzgewinnen in Planung, Projektierung und Bau von ober- und unterirdischen Infrastrukturen sowie für Wirtschaft und Behörden führen, schreibt das federführende Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS).

Kernstück der Umsetzung des LKCH ist die Basis-Etappe. Diese hat zum Ziel, rasch schweizweite, homogene LK-Daten bereitzustellen. Das führt laut Bericht zu Prozessoptimierungen bei der Planung, Projektierung, Bewilligung, Ausführung und dem Unterhalt in der Grössenordnung von mehreren Millionen Franken pro Jahr. Zudem könnten pro Jahr Schäden im ein- bis zweistelligen Millionenbereich vermieden werden.

Die Kosten für die Planung und Einführung der Basisetappe werden je nach gewähltem Organisationsmodell auf 15 bis 20 Millionen Franken beziffert. Dazu kommen initial 20 Millionen Franken plus jährlich vier Millionen Franken für Kosten, die den Werkeigentümern durch den Mehraufwand entstehen, der vom LKCH ausgelöst wird.

Der Wert der Infrastrukturen, die sich in der Schweiz im Boden befinden, ist riesig. Sie umfassen eine Netzlänge von 550’000 Kilometern und einen Wiederbeschaffungswert von über 450 Milliarden Franken, wie es im Bericht heisst.

Neben wenigen grossen nationalen Werkeigentümern wie Bund, Swissgrid, Swisscom oder SBB sind der grösste Teil der rund 8000 Werkeigentümer Gemeinden, Genossenschaften und Kooperationen mit zum Teil nur wenigen Metern Leitungsnetz. Trotz dieser enormen Werte existierte dafür bisher keine schweizweite Katasterregelung.

Die Vernehmlassung zum Bericht über “Vision, Strategie und Konzept zum Leitungskataster Schweiz” dauert bis am 7. Oktober.

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