Sportanlage Witikon soll attraktiver werden

Für die Sportanlage in Zürich-Witikon hat der Stadtrat ein neues Garderobengebäude vorgesehen, nach der Debatte am Mittwochabend im Stadtparlament kommt nun noch eine Dreifachturnhalle hinzu. Der Projektierungskredit wurde entsprechend erhöht.

Für den Stadtrat ist vor allem der Bedarf in Witikon nicht ausgewiesen. Bisher habe man die Turnhallen “entlang dem Pfad der Schülerzahlen ” gebaut, sagte Sportminister Filippo Leutenegger (FDP) im Rat. Und da gebe es in andern Quartieren eindeutig mehr Bedarf.

Davon wollte die Mehrheit des Stadtparlamentes nichts wissen. Es zeichne sich ab, dass in einigen Jahren die bestehenden drei Hallen in Witikon nicht mehr ausreichten. Deshalb soll man jetzt die Gelegenheit ergreifen und Synergien nutzen. Denn die Erneuerung des Garderobengebäudes war unbestritten.

Auch die Warnung von Hochbauvorstand André Odermatt stiess im Parlament auf taube Ohren. Er erinnerte daran, dass die langfristige Investitionsplanung entgleise, “wenn das Vorgehen Schule macht”. Denn es sei klar, dass Ressourcen von anderen Projekten abgezogen werden müssten.

Der Gemeinderat wollte jedoch davon nichts wissen. Das Projekt sei so zu projektieren, dass keine laufenden oder anstehenden Planungen tangiert beziehungsweise verzögert werden. Den Kredit für die Planung erhöhte er auf 5 Millionen Franken. Der Stadtrat hatte lediglich 3,4 Millionen beantragt – ohne Dreifachsporthalle.

Die Vorlage zur Erhöhung des Projektierungskredits passierte den Rat mit 107 zu 10 Stimmen. Die zehn Nein-Stimmen stammten von der AL.

Das 1974 erstelle Garderobengebäude der Sportanlage Witikon umfasst zwei Sportgarderoben, die durch ungebundene Sporttreibende (vorwiegend Laufsport) unentgeltlich genutzt werden können. Dem organisierten Sport in den Vereinen stehen sechs Garderoben mit vier Duschräumen zur Verfügung.

Zudem sind eine Cafeteria mit Aussenwirtschaft, ein Büro für das Betriebspersonal und diverse Infrastrukturräume im Garderobengebäude untergebracht. Die Lager- und Geräteräume für den Betrieb und die Sportgeräte befinden sich in separaten Gebäuden, was die betrieblichen Abläufe deutlich erschwert.

Der neue Standort des Garderobengebäudes ist auf einem heutigen Rasenspielfeld vorgesehen. Dadurch gehen auf der Sportanlage Flächen für den Trainings- und Sportbetrieb verloren. Zudem entsprechen die Rasensportplätze heute nur teilweise den Anforderungen des Fussballverbandes (SFV).

Damit der Flächenverlust für den Betrieb abgefangen werden kann, werden die verbleibenden Rasensportflächen auf der Anlage neu geordnet und wo möglich die Spielfelder auf die erforderliche Grösse für Fussball-Meisterschaftsspiele ausgerichtet.

Die späteren Erstellungskosten für den Ersatz des Garderobengebäudes und die Neuordnung der Rasensportanlage werden auf etwa 29 Millionen Franken geschätzt, der Objektkredit (einschliesslich Reserven) auf rund 32 Millionen Franken.

Davon entfallen auf den Ersatzneubau des Garderobengebäudes etwa 21 Millionen Franken und die Neuordnung der Rasensportanlage etwa 11 Millionen Franken. Die Realisierung einer Dreifachsporthalle würde zusätzlich 18 Millionen Franken kosten. Etwa 2026 könnte sie bezogen werden.

In Witikon – am Zürcher Stadtrand – leben rund 11’000 Personen. Die Sportanlage Witikon liegt zwischen dem Stöckentobelbach, dem Friedhof Witikon und der Schulanlage Looren. Zur polysportiven Anlage für Fussball, Leichtathletik und American Football gehören sechs Rasenspielfelder, ein Kunstrasenspielfeld, eine Leichtathletik-Rundbahn (400 m) sowie eine Anlage für Weitsprung, Hochsprung und Kugelstossen.

Die Schule Looren-Langmatt nutzt die Aussenanlagen in den Sommermonaten für den ordentlichen Sportunterricht und für Schulsporttage. In den Schulferien finden Feriensportkurse und Fussballcamps statt. Jährlich werden grössere Einzelveranstaltungen wie etwa eine Übergabestelle der SOLA-Stafette oder “De schnällscht Zürihegel” ausgetragen.

Insgesamt nehmen auf der Sportanlage Witikon pro Jahr über 36’000 Sportlerinnen und Sportler an organisierten Trainings oder Wettkämpfen teil. Hinzu kommen zahlreiche Frauen und Männer, welche die Anlage für individuellen Sport nutzen.

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