Wallis will Energiebedarf aus erneuerbaren Energien decken

Das Wallis strebt bis 2060 eine 100 Prozent erneuerbare und einheimische Energieversorgung an. Um diese Vision zu verwirklichen, hat sich der Kanton mehrere Etappenziele gesetzt, die bis 2035 erreicht werden sollen.

Schrittweise sollen ein Anreizprogramm und ein verbindlicher Massnahmenplan eingeführt werden. Diese sehen vor, dass der Verbrauch pro Person um rund einen Drittel reduziert wird. Eine Revision des kantonalen Energiegesetzes ist bereits in Vorbereitung.

Das Wallis kann nach Ansicht der Kantonsregierung zur Energiezentrale der Schweiz werden. “Heute werden bereits 30 Prozent der Wasserkraft in unserem Kanton produziert”, sagte Staatsrat Roberto Schmid, Vorsteher des Departements für Finanzen und Energie, am Montag vor den Medien in Sitten.

Das langfristige Ziel des Kantons, auf die Hälfte der fossilen Brennstoffe zu verzichten, geht einher mit der Steigerung der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien und einer drastischen Senkung des Energieverbrauchs. Dazu gehört auch die Veränderung der Mobilitätsgewohnheiten durch den Einsatz von Elektro- oder kraftstoffsparenden Fahrzeugen.

Auch will die Regierung sicherstellen, dass der Grossteil der Energieinfrastruktur in den kommenden Jahrzehnten in Walliser Händen verbleibt. Der Kanton setzt sich deshalb für die Schaffung einer Plattform ein, auf der die gesamte Walliser Stromproduktion gemeinsam vermarktet wird.

Bis 2035 will der Kanton Wallis den Energieverbrauch der privaten Haushalte um ein Drittel im Vergleich zu 2015 senken. Erreicht werden soll dies mit einer besseren Isolation der Gebäude und einer höheren Produktion durch erneuerbare Energien aus Wasserkraft oder Photovoltaik.

Priorität hat der Ersatz von Öl- und Elektroheizungen durch Wärmepumpen. Diesbezüglich habe die Sanierung der Gebäude eine grosse Bedeutung. “Wir müssen sowohl Anreize als auch verbindliche Massnahmen schaffen”, sagte der Leiter des Dienstes Energie- und Wasserkraft, Joël Fournier.

Im Wallis stammen 72 Prozent der konsumierten Energie aus nicht erneuerbarer Quellen. Landesweit sind es 80 Prozent.

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