Im neuen Bözberg-Eisenbahntunnel im Kanton Aargau wird seit März die Bahntechnik in die 2,7 Kilometer lange Doppelröhre eingebaut. Der Tunnel ist das Kernstück des 4-Meter-Korridors auf der Gotthard-Bahnachse.
In die 350 Millionen Franken teure Doppelröhre werden die Kabel und die Fluchtschiebetüren in die Querverbindungen zum derzeit noch genutzten, alten Bözbergtunnel eingesetzt. Im Abstand von 25 Metern wird es Notschalter geben, die mit Licht den Weg zum nächsten Rettungsstollen weisen.
In diesen Räumen wird Überdruck herrschen, damit kein Rauch eindringen kann. Der Fluchtweg aus diesen Räumen führt in den alten, zweispurigen Bözberg-Tunnel. Fünf Notausgänge führen über Querverbindungen vom neuen in den alten Tunnel.
“Das Ziel ist es, dass wir pünktlich im Dezember 2020 die 4-Meter-Korridor-Güterzüge von Basel nach Chiasso fahren lassen können”, sagte Gesamtprojektleiter Thomas Zieger anlässlich einer Baustellenbesichtigung am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Der Tunnel war Ende November 2017 durchbrochen worden. Die neue Doppelröhre ist das grösste Einzelprojekt des 4-Meter-Korridors auf der Gotthard-Achse. Mit dem Bözbergtunnel kann auch der Gotthard-Basistunnel seine volle Leistung erbringen.
Auf dieser Linie sollen Sattelauflieger mit einer Höhe von vier Metern auf der Bahn transportiert werden können. Für den Bau des Korridors genehmigte das Parlament 2013 einen Kredit von 710 Millionen Franken.
Die ersten Züge sollen ab Ende 2020 fahrplanmässig durch den neuen Bözbergtunnel fahren. Bis 2022 wird dann der alte Tunnel zu einem Dienst-und Rettungsstollen umgebaut.