Stadt Thun unternimmt neuen Anlauf für Hallenbad in Heimberg

Die Thuner Stadtregierung ist nun doch bereit, das Hallenbad-Projekt in Heimberg zu unterstützen. Allerdings fordert sie, dass alle umliegenden Gemeinden mitmachen.

Der Ball liegt nun zunächst beim Thuner Stadtrat. Er soll einen Verpflichtungskredit von maximal 150’000 Franken an den Projektierungskosten sprechen. Ausbezahlt würde dieser Beitrag erst, wenn die Genossenschaft Sportzentrum Heimberg einen aus Thuner Sicht gerechten Kostenteiler für das Gesamtprojekt vorlegt.

Thun hat kein eigenes Hallenbad. Das gibt seit vielen Jahren zu reden. Eine Initiative für ein mobiles Winterdach im Strandbad scheiterte an der Urne. Ende 2017 sprach sich die Stadtregierung aus Kostengründen auch gegen eine Beteiligung am Ausbau des Sportzentrums Heimberg aus.

Das Projekt wurde unterdessen redimensioniert und soll nun noch 30 Millionen Franken kosten. 15 Millionen Franken will die Genossenschaft am Kapitalmarktbeschaffen, den Rest sollen die umliegenden Gemeinden tragen.

Gemäss dem vorgeschlagenen Verteiler nach Einwohnerzahl müsste Thun rund 8 Millionen Franken zahlen. Allerdings sollte nach Meinung des Thuner Gemeinderats auch die Eintrittsstatistik als Kriterium beigezogen werden.

Das Projekt selber hält der Gemeinderat für gut. Die Finanzierung bleibe eine Herausforderung: Erst drei Gemeinden hätten sich bereit erklärt, das Projekt zu unterstützen. Zwei Gemeinden zeigen sich offen, zwei lehnen eine Kostenbeteiligung ab.

Ein regionales Projekt sei auf regionale Solidarität angewiesen, betont der Thuner Gemeinderat. Er wolle ein positives Zeichen setzen und habe deshalb den Verpflichtungskredit an den Stadtrat weitergeleitet. Es sei aber klar, dass grundsätzlich alle umliegenden Gemeinden mitmachen müssten.

Über den Beitrag an die Projektierung entscheidet der Thuner Stadtrat voraussichtlich im März. Das letzte Wort hätten dereinst die Thuner Stimmberechtigten, denn Investitionsbeiträge von mehr als vier Millionen Franken kommen vors Volk.

Der Verein Pro Hallenbad hält den Sinneswandel des Gemeinderats für “grossartig”. Das Pièce de résistance werde die regionale Zusammenarbeit sein. “Hier haben die politischen Kräfte in den Gemeinden noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten”, schreibt der Verein in einem Communiqué.

Das Projekt in Heimberg wurde reduziert, indem das Therapiebecken und der Sprungturm samt Becken gestrichen wurde. Das sei schmerzhaft, aber ein Kompromiss, damit das Volk dereinst dem Geschäft zustimmen könne, schreibt Pro Hallenbad. Immerhin bleibe das 25-Meter-Wettkampfbecken Teil des Projekts.

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