Die Kantonsstrasse durch den Hardwald zwischen Birsfelden und Schweizerhalle soll ab 2019 saniert werden. Die Baselbieter Baudirektion will die Strasse aus den 1950er-Jahren mit Bus- und Abbiegespuren ausbauen, aber ohne Kapazitätserweiterung, wie sie am Donnerstag mitteilte.
Der Zustand der Strasse entspreche nicht mehr den bundesrechtlichen Vorgaben insbesondere zum Grundwasserschutz, hiess es als Hauptgrund für das Projekt. Unter anderem fehlten ein Fahrzeugrückhaltesystem und ein Havariebecken. Im Hardwald wird mittels Bodenfilterung Trinkwasser für die Stadt Basel und Umgebung gewonnen.
Die Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektion betont, dass die geplante Vergrösserung der Verkehrsfläche keine höhere Kapazität bringen solle. Befürchtungen wegen Mehrverkehrs nach dem Erhaltungsprojekt seien “unbegründet”. Namentlich Birsfelden und Umland würden “nicht zusätzlich belastet” mit Verkehr.
Ängste kommen nicht von ungefähr: Kantonsingenieur Drangu Sehu hatte am 13. November bei einem Anlass zu Perspektiven der Autobahnen in der Region Basel angekündigt, er fasse einen Kapazitätsausbau der Rheinfelderstrasse durch die Hard ins Auge. Diese könnte bei Staus auf der Autobahn im Hagnau-Gebiet als Entlastungsstrecke dienen.
Seither formiert sich lautstark Widerstand. Der Hardwald ist ein rege genutztes Naherholungsgebiet nicht nur für Birsfelden, Muttenz und Teile Basels. Sehu betonte jedoch auf Anfrage, dass es beim Projekt darum gehe, den Verkehrsfluss zu verbessern. Namentlich soll auch die Fahrplanstabilität beim Bus der BLT-Linie 80 erhöht werden.
Bäume sollen laut Sehu für das Projekt nicht gefällt werden. Vielmehr solle die bestehende, relativ breite Schneise durch den Hardwald besser genutzt werden. Einen separaten Velostreifen solle es weiterhin geben.
Die Arbeiten am Erhaltungsprojekt können nach Angaben des Kantonsingenieurs wohl erst gegen Ende 2019 in Angriff genommen werden. Vorher gebe es bei Ingenieurbüros gar keine Kapazitäten. Zu den zu erwartenden Kosten mochte sich Sehu nicht äussern.