Die erste Bauetappe am Lauitorstutz in Thun befindet sich auf der Zielgerade: Bis zum Thuner Volksfest Ausschiesset Ende September soll sie beendet sein. Am Berntorplatz sind Nacharbeiten bis Ende November nötig.
Gründe für die Verzögerung sind archäologische Funde, witterungsbedingte Arbeitsunterbrüche sowie unerwartete geologische Schwierigkeiten, wie die Stadt Thun und der Kanton Bern am Dienstag gemeinsam mitteilten.
Im Rahmen des Projekts Verkehrszukunft Thun sanieren der Kanton Bern, die Stadt Thun und die Energie Thun AG den Berntorplatz und den Lauitorstutz. Die Bauarbeiten sind Folgearbeiten der neuen Stadtumfahrung Bypass Thun Nord.
Aufgefunden wurden während den Bauarbeiten Mauerreste der mittelalterlichen Thuner Stadtbefestigung. Der Berntorplatz befindet sich in einem für die mittelalterliche Stadtgeschichte bedeutenden Bereich und war schon dazumal einer der Hauptzugänge zur Stadt. Der Archäologische Dienst des Kantons Bern hat das Bauprojekt deshalb begleitet.
Die kantonale Denkmalpflege verpflichtet die Stadt, mit den mittelalterlichen Überresten möglichst sorgfältig umzugehen und die Zerstörung auf ein Minimum zu reduzieren. “Aus technischen und wirtschaftlichen Gründen” sei ein Verlust aber nicht zu vermeiden, schreiben die Bauparteien in ihrer Mitteilung.
Die Mauer wurde für die Bauarbeiten mehrfach angeschnitten und musste teilweise Leitungsstrassen weichen. Vor dem Abbruch hat der Archäologische Dienst die Mauerreste jedoch freigelegt und dokumentiert.
Dieser Vorgang ist zusammen mit starken Regenfällen und geologischen Schwierigkeiten für die Verzögerung der Bauarbeiten verantwortlich. Geologisch schwierig war, dass die Bauunternehmen unerwartet auf dicht gelagerte Sandsteinfelsen stiessen. Diese erschwerten in der Folge den Grabenaushub.
Nichts desto trotz können der Ausschiesset, das Thunfest und der Thuner Stadtlauf wie geplant stattfinden. Die Marktgasse und die Untere Hauptgasse werden für den Verkehr ab dem 21. September wieder freigegeben.
Stadt und Kanton seien bestrebt, die Verkehrseinschränkungen so gering wie möglich zu halten, teilten sie mit. Damit reagieren sie nicht zuletzt auf Kritik von Bevölkerung und Politik. Diese klagten, weil die grossen Baustellen den Verkehr in Thun stark einschränken.
In der Stadt Thun werden in den kommenden vier Jahren grössere Strassenprojekte in der Innenstadt an die Hand genommen. Verschiedene Strassenabschnitte sind in einem schlechten baulichen Zustand und müssen, wie viele Werkleitungen auch, erneuert werden.
Gleichzeitig werden die Strassen umgestaltet und an die neue Verkehrssituation angepasst. Die zweite Bauetappe findet zwischen März und Sommerferien 2019 statt. Sie soll mindestens einen Monat kürzer ausfallen als ursprünglich geplant.