Basler Messe-Parking-Neubau: Regierung weist meiste Einsprachen ab

Der Hochhaus-Ersatzbau für das Basler Messe-Parkhaus ist einen Schritt weiter: Die Regierung hat den Bebauungsplan genehmigt und die meisten Einsprachen abgewiesen. Nur zur Limitierung des Verkehrs hat sie wegen VCS-Kritik den Text etwas konkretisiert.

Die MCH Messe Schweiz will ihr sanierungsbedürftiges Parkhaus am Messeplatz durch ein Hochhaus ersetzen und die Parkplätze unter den Boden verlegen. Der für das 2014 angekündigte Vorhaben nötige Bebauungsplan war vor Jahresfrist öffentlich aufgelegt worden; jetzt hat die Regierung über die Einsprachen entschieden, wie sie am Dienstag mitteilte.

Der Rosentalturm, wie das künftige Gebäude heisst, könnte mit 110 Metern Maximalhöhe den Messeturm nebenan um fünf Meter überragen. Auf 48’000 m2 Bruttogeschossfläche vorgesehen sind im Neubau ein Hotel, Dienstleistungsflächen, Wohnungen sowie Quartier-Nutzungen. Darunter darf ein Parkhaus wie bisher 1448 Plätze haben.

Umstritten ist nicht der Turm an sich, sondern der Verkehr, den er generiert: Mit Verweis auf die Umweltverträglichkeitsprüfung lässt der Bebauungsplan maximal 580’500 Fahrten im Jahr zu. Dem Verkehrsclub der Schweiz (VCS) war aber nicht nur diese Limite zu hoch, sondern auch zu die Aussagen zu vage, was bei Überschreitungen geschehen soll.

Der bereinigte Plan hält nun fest, dass dann die Behörden Massnahmen verfügen können, wie beim Planungsamt zu erfahren war. Die Palette reiche von höheren Parkiertarifen bis zur Schliessung der Schranke. Konkretisiert werden soll dies erst im Zuge des Baubewilligungsverfahrens – noch liegt kein fertiges Projekt vor.

Der Bebauungsplan verlangt eine Fahrtenzählung ab dem zweiten Betriebsjahr, was laut Amt die Kontrolle ermöglicht. Beim Stücki-Center habe der Plan mehr vorgegeben, bis hin zur Möglichkeit von Bussen gegen den Betreiber, doch das Messeparking sei anders wegen sehr verschiedenen Nutzern vom Hotel über die Messe bis Wohnungsmietern.

Die anderen Einsprachen eines Neutralen Quartiervereins und einer Wohngenossenschaft hat die Regierung aus formellen Gründen abgelehnt. Deren Einwände seien aber erörtert und auch beantwortet worden.

Das konkrete Projekt wird erst ausgearbeitet, wenn der Bebauungsplan rechtskräftig ist, wie es beim Messeunternehmen auf Anfrage hiess. Dann mache man sich auch auf die Suche nach einem Investor für das Projekt.

Offen ist auch, wer den Neubau entwerfen wird. Vorausgegangen war eine Testplanung mit Vorschlägen der Basler Büros Herzog & de Meuron sowie Morger Dettli. Ob einer davon oder Dritte zum Zug kommen und wer darüber entscheidet, steht noch nicht fest.

Noch keine neuen Angaben waren bei der MCH zum voraussichtlichen Investitionsvolumen erhältlich. Vor drei Jahren waren die Kosten auf rund 250 Millionen geschätzt worden.

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