Zürich und Winterthur wählen im März Stadträte und Parlamente

Das Zürcher Stimmvolk kann an den Erneuerungswahlen vom 4. März die neun Mitglieder des Stadtrats wählen. Filippo Leutenegger (FDP) fordert dabei im Kampf ums Stadtpräsidium erneut Corine Mauch (SP) heraus. Auch in Winterthur finden Erneuerungswahlen statt.

Die Ausgangslage bei den Zürcher Stadtratswahlen ist spannend: Gleich 18 Kandidaten kämpfen um die neun Sitze, von denen drei durch die Rücktritte von Andres Türler (FDP), Gerold Lauber (CVP) und Claudia Nielsen (SP) frei werden.

Nielsen hatte ihren Rücktritt überraschend am 7. Februar, knapp vier Wochen vor den Wahlen, angekündigt – und damit alle auf dem falschen Fuss erwischt. Die SP verzichtet jedoch darauf, jemanden für die abtretende Gesundheitsvorsteherin nachzunominieren und gibt ihren vierten Sitz kampflos her.

Vielmehr setzt die Partei auf das bereits im vergangenen Jahr gesponnene rot-grüne “Päckli”: SP, Grüne und AL haben sich ihre Unterstützung zugesichert. Sie schicken zusammen sechs Kandidaten ins Rennen, darunter Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP).

Auf der bürgerlichen Seite haben sich SVP, FDP und CVP unter dem Namen “Top 5” formiert. Dazu gehört der bisherige Stadtrat Filippo Leutenegger (FDP), der einen neuen Anlauf um das Amt des Stadtpräsidenten nimmt. Ein SVP-Duo will der Partei zudem den Einzug in die Stadtregierung sichern – etwas, worauf die Partei seit 1990 vergeblich wartet.

Zudem wird das 125-köpfige Stadtparlament gewählt. Stärkste Partei im Gemeinderat ist momentan die SP mit 39 Vertretern, gefolgt von der SVP mit 23 und der FDP mit 21. Kleinste Fraktion mit sechs Vertretern ist die CVP. Die Mehrheitsverhältnisse sind äusserst knapp: Schlägt sich die GLP auf die Seite der Bürgerlichen, dann haben diese zusammen eine Stimme mehr als die Linke.

Der siebenköpfige Winterthurer Stadtrat besteht aktuell aus je zwei Mitgliedern von FDP und SP sowie einem von CVP, SVP und Grünen. Sie alle treten wieder an – darunter auch der amtierende CVP-Stadtpräsident Michael Künzle.

Allerdings versucht die SP – neben der GLP – das Stadtpräsidium und auch ihren dritten Sitz im Stadtrat zurückzuerobern. Diesen hat sie vor vier Jahren an die SVP verloren. Insgesamt buhlen in Winterthur elf Kandidaten um die sieben Sitze.

Ausserdem wird in Winterthur der Grosse Gemeinderat neu gewählt. Momentan stellt die SP mit 15 von 60 Sitzen die grösste Fraktion, gefolgt von der SVP mit 13 sowie der FDP und GLP mit je 7 Sitzen. Wie auch in Zürich waren die Mehrheiten bisher knapp. Mitteparteien, vor allem die GLP, sind oft das Zünglein an der Waage.

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