Einigung über Sanierung der Quecksilberböden im Wallis

Der Kanton Wallis, die Lonza AG und betroffene Gemeinden haben sich auf eine Aufteilung der Kosten bei der Sanierung der Quecksilberböden geeinigt. Mit der Unterzeichnung der Vereinbarung kann eine juristische Auseinandersetzung vermieden werden.

Die unterzeichnete Vereinbarung enthält einen Schlüssel für die Kostenübernahme der Bodensanierungen, wie der Kanton Wallis, die Lonza AG und die Gemeinden Visp, Raron, Baltschieder und Niedergesteln am Montag mitteilten. Die Vertragspartner zeigten sich überzeugt, dass eine “faire Lösung” gefunden werden konnte. Sie schliesst die privaten Eigentümer von sanierungsbedürftigen Parzellen von einer Kostenbeteiligung aus.

Zudem entfalle eine langjährige, kostspielige Verantwortungsklärung auf rechtlichem Weg, die für alle Beteiligten mit Unsicherheiten behaftet gewesen wäre, schreiben die Vertragspartner. Da die juristische Verantwortungsklärung hinfällig werde, würden ab sofort auch sämtliche historischen Berichte veröffentlicht.

Die Sanierungkosten werden heute auf insgesamt rund 51 Millionen Franken geschätzt. Davon entfallen rund 40 Millionen Franken auf Siedlungs- und elf Millionen auf Landwirtschaftszonen.

Die Lonza AG übernimmt gemäss dem vereinbarten Kostenschlüssel den grössten Teil der Kosten in den Siedlungs- und Landwirtschaftszonen. Das Chemieunternehmen hatte bereits sämtliche bisherigen Untersuchungs-, Überwachungs- und Sanierungsmassnahmen ohne eine Anerkennung einer Rechtspflicht vorfinanziert. Die von Lonza übernommenen Kosten sind laut dem Kanton durch Rückstellungen abgedeckt.

Der Kanton Wallis beteiligt sich gemäss dem Verteilschlüssel mit maximal zwei Millionen Franken, die Gemeinden mit maximal 1,5 Millionen Franken. Auf Visp entfallen 950’000 Franken, auf Raron 410’000 Franken sowie auf Niedergesteln und Baltschieder je 70’0000 Franken.

Die Sanierungsarbeiten starteten Ende November auf Parzellen in Raron, im Frühling 2018 sollen dann Wohnquartiere in Visp folgen. Untersuchungen im Rahmen der Autobahnbaustelle A9 hatten im Jahr 2011 gezeigt, dass verschiedene Böden in der Region zwischen Visp und Raron mit Quecksilber belastet sind. Der Untergrund stammte aus Material aus dem Grossgrundkanal, in den die Lonza zwischen 1930 und 1970 ihre Abwässer abgeleitet hatte.

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