Ziegelei von 1763 auf dem Ballenberg wieder aufgebaut

Im Schweizerischen Freilichtmuseum Ballenberg ist am Freitag ein neues Gebäude eingeweiht worden: eine Ziegelei von 1763 aus dem Berner Jura. Im vergangenen Jahr musste sie in Péry BE einer Überbauung weichen.

fountain-744322_640Stein für Stein und Balken für Balken ist nun das Gebäude in den letzten Monaten im Berner Oberland wieder aufgebaut worden. Es handle sich um die älteste datierte Ziegelei des Kantons Bern und um eine herausragende Zeugin der Berner Kulturgeschichte und des ländlichen Handwerks, teilte das Museum am Freitag mit.

Die alte Ziegelei soll wieder mit neuem Leben gefüllt werden: Das Freilichtmuseum will in zwei bis drei Jahren im Brennofen Ziegel brennen und Interessierten Kurse geben. Ihren neuen Platz hat die alte Ziegelei im Westen des Ballenbergs erhalten, in der sogenannten Hauslandschaft Jura.

Durch ein Abbruchgesuch der ehemaligen Eigentümer der Ziegelei aus dem Jahr 2012 waren die bernische Denkmalpflege und der Archäologische Dienst des Kantons Bern überhaupt auf das Gebäude aufmerksam geworden. Zuerst deutete nicht viel auf das Vorhandensein wertvoller Substanz hin, wie das Museum schreibt.

Dann aber kamen ein aus mächtigen Jurakalksteinblöcken gemauerter Brennofen und eine Trocknungshalle zum Vorschein. 500 Natursteine aus Jurakalk und 300 Holzteile wurden schliesslich vor gut einem Jahr in Péry BE abgebaut, wie das Museum im Juni 2016 bekanntgab, und nun also auf dem Ballenberg wieder zusammengefügt.

Nicht ganz alles sieht auf dem Ballenberg aus wie vor dem Abbau des Gebäudes in Péry: So entschieden sich die Fachleute, über dem Brennofen einen hölzernen Turmaufbau zu errichten – in Anlehnung an ein historisches Foto von 1903.

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